Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

Lieli unter dem Wolkenmeer

24. September 2014
von Urs
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Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

Nacht_mit_wenig_Wolken

am späten Nachmittag / Nachts

wechselhaft_teilweise_Regen

71.75KM

713 HM
2:50 H

Kurz war die Freude an der neuen Jahreszeit

Nach einer wiederum kalten und klaren Nacht, traf ich heute Morgen im Raum Baden doch schon wieder auf die ersten Nebelbänke. Es blieb glücklicherweise dabei, denn bereits vor Neuenhof war schon wieder der rötlich gefärbte Himmel sichtbar, der das Ende der Nacht ankündigte. Während der Fahrt durch das Limmattal konnte ich heute am Himmel die längste Zeit zwei dicke Kondensstreifen beobachten. Sie hielten sich merkwürdig lange und sehr stabil in der Luft. Mit der Zeit nahmen sie auch die rötliche Farbe des Morgenrotes an.

Das Mittagessen konnten wir auch heute noch draussen auf der Terrasse einnehmen. Danach überzog sich der Himmel. Ein Blick auf das Niederschlagsradar zeigte, dass es wohl angebracht sein könnte, möglichst zeitig den Platz zu räumen, wollte ich noch trocken nach Hause kommen.

Ich entschloss mich trotzdem, nochmals den Weg über die Waldegg, Lieli und Mutschellen zu wagen. Im Gegensatz zu gestern konnte ich nicht mehr von einem unterstützenden Rückenwind profitieren. Ich hatte im Gegenteil gegen einen teils heftigen Gegenwind zu kämpfen.

Bereits im Lieli, auf der mittleren der drei Steigungen, wurde ich von Regentropfen empfangen. Während der restlichen “Fluchtfahrt” nach Hause hatte ich dann aber doch grösstenteils ziemliches GlĂĽck. Manchmal waren die Strassen nass, manchmal auch noch trocken. So richtig regnete es nicht. Ich konnte die ganze Strecke noch ohne Regenschutz fahren und die Kleider wurden doch nicht ĂĽbermässig nass.

Zum Vergleich die beiden Fotos, gestern und heute, vom gleichen Standort:

23.09.2014, abends 24.09.2014, abends

Goldener Herbstanfang

Goldener Herbstanfang

24 Stunden später

24 Stunden später


 

Goldener Herbstanfang

23. September 2014
von Urs
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Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

klare_Nacht

am späten Nachmittag / Nachts

schoenster_Sonnenschein

71.7KM

728 HM
2:48 H

Ein guter Anfang

Nach einer klaren Nacht zeigte das Thermometer tatsächlich heute Morgen nur noch gerade 5 Grad Aussentemperatur an. Ich hatte also zu Recht meine dünnen Winterklamotten bereit gelegt. Doch zusammen mit den Schuhüberzügen und den langfingrigen Handschuhen war es wieder zum Aushalten.

Die klare Nacht änderte sogar während der Dämmerung in einen wolkenlosen, sonnigen Tag hinüber. Keine Spur von Nebel. Dies allerdings zum Preis einer kalten Bise. Die Fernsicht aber trotzdem nicht besonders gut. Vor den Alpen lag viel Dunst in der Luft. Dieser verfärbte sich am Morgen vor dem Sonnenaufgang in eine rötlich schimmernde Wand.

Auch am Abend wehte die Bise immer noch. Ich entschloss mich, das erste Mal nach den Sommerferien, über die drei Hügel der Waldegg, Lieli und den Mutschellen nach Hause zu fahren. Während der ganzen Fahrt hatte ich die Sonne im Gesicht. Ich kam auch die steilen Passagen nach Lieli sehr gut, und schon fast mühelos hinauf. War das die Bise die da kräftig schob, oder war es vielleicht doch noch ein Überbleibsel aus den vielen Höhenmetern während meiner Ferien?

Leider war die Fernsicht während der Abfahrt vom Mutschellen nach Baden hinunter weiterhin nicht besonders gut. Geradeaus in Fahrtrichtung, (Nord-Nordwestlich) war es sehr dunstig. Die Hügel des Mittellandes waren noch knapp erkennbar, bevor sie sich im Dunst auflösten. Links zur Fahrtrichtung (Westlich) hatte ich die Sonne auf Augenhöhe, also auch keine wirklich gute Sicht. Dennoch genoss ich die Fahrt über die Hügel. So viele Fahrten oben durch, zwischen dem Limmattal und dem Reusstal, bis es für diese Strecke zu dunkel sein wird, wird es ohnehin nicht mehr geben.

Fast am Schluss der Fahrt gelang der Kamera am Lenker noch eine schöne Aufnahme. Ob das der Anfang eines goldenen Herbstes sein kann?


 

Sonnenuntergang

22. September 2014
von Urs
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Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

bewoelkt_mit_einzelnen_Sonnenabschnitten

am späten Nachmittag / Nachts

leicht_bewoelkt

69.79KM

373 HM
2:36 H

Der letzte Sonnenuntergang im Sommerhalbjahr

Die Gewitter und teils heftigen Regengüsse vom Sonntag-Nachmittag und der Nacht auf Montag haben nicht nur nasse Strassen hinterlassen. Entlang von Waldrändern, aber auch sonst, überall wo Bäume und Gebüsche in Nähe der Strasse wachsen, lag einiges an herab geschlagenem Holz und Laub herum. Auch sonst war es noch recht kühl. Über dem Gebiet von Dietikon und dem Mutschellen war der Himmel noch ganz grau und düster. Die letzten Regengüsse konnten noch nicht weit weg sein.

Fuhr ich am Morgen noch mit Beinlingen zur Arbeit, so habe ich diese am Abend, wie sonst üblich, in meinen Gepäcktaschen verstaut. Die Abendsonne lockte mit scheinbar wärmenden Strahlen. Doch da hatte ich mich geirrt. Vielleicht ist sogar die Zeit der Beinlinge auch schon vorbei. Werde für Morgen wohl doch lieber die lange Hose wieder bereitlegen.

Schön war es heute zuzusehen, wie sich die Sommersonne zum letzten Mal über der nördlichen Halbkugel der Erde hinter den Hügeln verabschiedete. Denn Morgen in der Frühe, noch bevor sie im Osten wieder aufgeht, wird sie den Äquator bereits überschritten haben und somit unsere Seite der Erde dem Herbst und dem Winterhalbjahr überlassen haben.


 

Bahnhof Stollenbahn

21. September 2014
von Urs
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Radfahrt
null

null

null

null

KM

HM
H

Ein umgebautes Bergwerksilo

Wie schon seit ein paar Jahren traf sich auch dieses Jahr unser Jahrgang wieder zu seinem traditionellen Anlass. Dabei unternehmen wir in der Regel eine kleine Wanderung in der näheren Umgebung mit anschliessendem kulinarischen Abschluss. Diesmal folgten wir dem Eisenweg von Wölflinswil nach Herznach, im Aargauer Jura.

Schautafel zur Bildung des Jura

Schautafel zur Bildung des Jura

Die Geschichte beginnt schon sehr frĂĽh. Vor Millionen von Jahren, die Kontinentalplatten waren noch nicht so stabil, Herznach befand sich damals etwa auf der Höhe von Marokko, also etwa 1500 Kilometer in sĂĽd-sĂĽdwestlicher Richtung näher beim Ă„quator. Die Schichtenbildung mit Granit, Gneis, Karbon, Tonstein hatte ihren Anfang genommen. Mit der Zeit wurden die Gebirge, auch der Jura, gefaltet, die Meere flossen ab, mehr Schichten bildeten sich, wurden abgelagert. An mehreren Stellen konnte Eisenerz, zum Teil in sehr hoher Qualität, anfänglich sogar im Tagebau, abgebaut werden. So ist belegt, dass sich 1207 in Wölflinswil ein Hauptabbaugebiet befunden haben muss. Auch in Herznach wurde zu dieser Zeit bereits Eisenerz abgebaut. Diese Episode endete wohl um 1850. Wir folgten dem Eisenweg von Wölflinswil nach Herznach. Wären wir nicht so mit uns selber und unseren Gesprächen beschäftigt gewesen, so hätten uns diverse Wegweiser zu Stolleneingängen, “BelĂĽftungsschächten” und ähnlichem auffallen mĂĽssen. So blieben es meist nur Wasserlachen im Gelände.

Eingang in die Stollen

Eingang in die Stollen

1937 wurde im Herznacher Bergbau der Betrieb wieder aufgenommen. Anfänglich wurde das Erz mit Lastwagen nach Frick gefahren und von dort mit der Bahn weiter ins Ruhrgebiet transportiert, weil in der Schweiz geeignete Hochöfen fehlten. Der Abbau des Eisenerzes konnte sehr rasch stark erhöht werden. Statt der Lastwagenfahrten entschloss man sich fĂĽr den Bau einer KĂĽbelseilbahn an den Bahnhof von Frick. Zur Zwischenlagerung des Eisenerzes vor dem Stollen brauchte es ein Eisenerzsilo. 1942 konnte es mit einem Fassungsvermögen von 1000 Tonnen seinen Betrieb aufnehmen. 1967 musste der Eisenerzabbau aus wirtschaftlichen GrĂĽnden bereits wieder aufgegeben werden. Das Eisenerz mit lediglich ca 30% Eisengehalt wies im internationalen Vergleich sehr hohe Gestehungskosten auf. In den 30 Jahren Erdbaugeschichte wurden 1.6 Mio Tonnen Erzgestein abgebaut. Das Rekordjahr war 1941 mit 212’000 Tonnen abgebautem Eisenerz mit 139 Angestellten.

Grubenbahn

Grubenbahn

Lange Zeit bestand immer noch die Hoffnung und Absicht, den Abbau wieder aufnehmen zu können. Leider hatte das Erdbeben von Friaul (1976) auch Auswirkungen auf die Stollen im Bergwerk. Die schön aufgeräumten, “besenreinen” Stollen wurden mit einer Schicht Gestein, herabgefallen von der Decke, zugeschĂĽttet oder fielen sogar ganz in sich  zusammen. Seit dem ist man sehr vorsichtig und zurĂĽckhaltend geworden, mit dem Betreten und der Realisierung weiterer Ausbauideen in den Stollen. Alles scheint an SicherheitsĂĽberlegungen und damit verbundenen Kosten zu scheitern. Nur wenige Meter nach dem Betreten des Stollens, versperrt eine massive Betonmauer die weiteren Eingänge. Was ĂĽbrig blieb ist ein sehr sehenswertes, kleines Museum, eine restaurierte Grubenbahn und das Bergwerksilo. Hätte es zum Zeitpunkt unseres Aperos, nach der Besichtigung des Stollens, nicht geregnet, wir hätten ihn wohl am Ufer des Badeseeleins in freier Natur einnehmen können und dabei den Damhirschen am Berghang zusehen können. Doch so fĂĽhrte uns die Grubenbahn direkt an den oberen Rand des ehemaligen Erzsilos und “kippte” uns dort aus.

Bergwerksilo

Bergwerksilo

Wir trampelten mitten in die wunderbare Wohnung von Brigitte und Ueli. Genossen dort den Apero im Trockenen und kamen zu einer wunderbaren Aussicht über Herznach. Man stelle sich vor: Ein Turmrestaurant auf 18 Metern Höhe, mit freiem Blick, wenigstens nach Süden. Unverbaubare, einmalige, schönste Lage. Doch bis es soweit war, hatte der heutige Besitzer, ein ehemaliger Mühlenbauer, einen ziemlich langen Kampf mit Behörden, Banken und Lieferanten durchzustehen. Mit Phantasie, Kreativität, viel Geduld und noch viel mehr Eigenleistung baute er ein Bergwerksilo zu einem Wohngebäude mit Restaurant und Übernachtungsmöglichkeit für Gäste um. Schlichtweg ein Bijou in allen Bereichen.

noch nicht fertig gekocht

noch nicht fertig gekocht

Das anschliessende Nachtessen nahmen wir dann im Bergwerksilo ein. Es befindet sich etwa in der Mitte des V-förmigen Trichters. Wie das üblich bei Erlebnis-Gastronomie ist, mussten wir unser Essen selber zubereiten, wenigstens das Gemüse in der Wokpfanne selber umrühren. Auch an dieser Stelle, möchte ich der Organisation dieses Anlasses nochmals ganz herzlich für diesen wiederum sehr gelungenen, lehrreichen und abwechslungsreichen Anlass danken. Ein Dank gehört aber auch Brigitte und Ueli für die Führung, die vielen geschichtlichen und interessanten Hintergrundinformationen, das feine Essen und die Benützung des Wohnzimmers. Einfach einmalig!

Frisch gestrichen

19. September 2014
von Urs
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Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

bewoelkt_mit_einzelnen_Sonnenabschnitten

am späten Nachmittag / Nachts

bewoelkt_mit_einzelnen_Sonnenabschnitten

69.6KM

379 HM
2:30 H

Frisch gestrichen

Seit langem hatte ich heute wieder einmal die Chance, auf dem Arbeitsweg im Windschatten eines anderen nachkurbeln zu können. Dies gleich zweimal.

Bald nach der Abfahrt von zu Hause geht es zuerst einmal an die Reuss hinunter. Anschliessend etwas wellig und aufsteigend weiter in Richtung Baden. In diesen Wellen ĂĽberholte mich ein kleines Töfli (Moped). Mit einem guten 30er liess ich es vorausfahren. Danach wäre ich eigentlich “wach” und warm gefahren gewesen fĂĽr den Rest der Strecke.

Doch auf der grossen Kreuzung in Baden stellte sich plötzlich ein anderer Radrennfahrer vor mich hin. Schon möglich, dass ich mit den Gepäcktaschen einen etwas langsamen Eindruck erwecke. 🙂 . Die Ampel wurde grün und die Fahrt ging los. Ich konnte schön dran bleiben. Leider trennten sich unsere Wege bereits in Neuenhof wieder.

Dennoch verhalfen mir diese beiden Windschattenfahrten zu einer rekordverdächtigen Zeit auf dem Arbeitsweg.

Seit dieser Woche sind mir vor allem im Aargauer-Teil meines Weges die vielen Kilometer frisch gestrichene Abgrenzung zum Radstreifen aufgefallen. Man hat sich richtig MĂĽhe gegeben und die Streifen millimetergenau auf die alten, verblassten Striche gemalt. Fast nirgends ist auch nur ein kleiner Schatten der letzten Bemalung sichtbar.


 


Mein Rad ist gerade hier:

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