Nach dem gestrigen, etwas trĂĽben Tag, sogar ein wenig Nieselregen bekam ich ab, sollte der heutige Tag besser werden. Schon der Sonnenaufgang vor dem Hotelfenster versprach, sich an die Vorhersagen der Wetter-App zu halten.
Bald war eingepackt, aufgeladen, Wasser und Essen fĂĽr den heutigen Tag an der nächsten Tankstelle besorgt. Die Fahrt konnte weitergehen. Auch heute durchrollte ich nochmals während vieler Kilometer dieses “Mare Plastico”.
Wobei ich glaube, dass ein Umdenken bereits angefangen hat. Viele Treibhäuser sind heute mit einer Art Vlies ummantelt, einige haben auch Glasdächer. Wer noch nicht umgestellt hat, dem werden die Wände vollgesprayt mit “Plasctico Restauracion”, Telefonnumer und einem Firmennamen. Ich habe auch versucht zu erkennen, was in den Treibhäusern so angebaut wird. Doch die meisten sind bis weit ĂĽber die Augenhöhe mit dunklem, blickdichtem Material verhängt. In einzelnen stehen Palmen, in anderen vielleicht Bananenbäume.
Gefühlt wird es immer Grüner. Schon gestern in Almeria hatte ich dieses Gefühl. Heute verstärkte sich dieses bei der weiteren Fahrt entlang des Meeres. Selbst Strassenkreisel sind jetzt bewässert und an den Strassen stehen nebst Palmen jetzt manchmal auch Laubbäume.
Ich fahre heute den grössten Teil der Strecke auf der ehemaligen Mittelmeerautobahn, der N340, oder manchmal auch N340a. Es hat kaum Verkehr, der Belag ist recht gut. Die Hügel schaffe ich meist auch mit dem Anhänger recht locker. Zwischendurch gibt es schon fast phantastische Ausblicke auf das Meer hinunter oder zur nächsten Stadt.
Manchmal sind es aber einfach Rampen, zwischen richtigen Felswänden hindurch in die Höhe und auf der anderen Seite wieder hinunter. Manchmal wird der Strassenrand mit üppigem Blumenwuchs bereichert.
So wird es mir trotz des “Autobahnfeelings” nie wirklich langweilig.
In Motril trennt sich mein Weg von dieser Mittelmeerautobahn und dem Mittelmeer. Somit sind die letzten StĂĽcke, die mich noch an Andalusien zurĂĽckerinnern, ebenfalls weg. Ab jetzt, ist alles Neuland, Unbekanntes.
Oder vielleicht doch nicht? Sind die schneebedeckten Berge am Horizont eventuell Ausläufer der Sierra Nevada? Einfach von der anderen Seite als die letzte Woche noch von Mojacar aus gesehen?
Wie auch immer. Mein Weg zweigt genau in diese Richtung, nach Granada hinauf ab. Auf dem GPS werden immer wieder Bachläufe angezeigt. Das kenne ich schon von Almeria. Alles ausgetrocknet. Zwar ist der Bach neben der Strasse leer und ausgetrocknet (wie überall und alles hier). Aber von den Felswänden kommen Druckstollen herunter, in einem Fall sogar ein Wasserfall. Es gibt in den Feldern einzelne Bachläufe die offensichtlich reguliert sind.
Die Vegetation entlang der Strasse ist richtig üppig. Bäume, eine Art Schilf, sogar der Ansatz von Wald ist erkennbar.
Morgen wird es weiter in die Berge und in die Höhe in Richtung Granada gehen.
Wie gestern schon erklärt, die weissen Flächen auf dem Filmchen sind fast ausschliesslich Treibhäuser / Gewächshäuser. Almeria und Granada, die Früchte- und Gemüsekammern Europas.
Relive ‘Aguadulce-Motril-Velez de Benaudalla’
Weblog am 05.05.
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