Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

3. September 2014
von Urs
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Radfahrt
Vormittag

bewoelkt_mit_einzelnen_Sonnenabschnitten

Nachmittags

leicht_bewoelkt

95.94KM

915 HM
4:39 H

Vom Tirol ins Salzburgerland, Wörgl-Bruck an der Grossglocknerstrasse

Mit ziemlich viel Umwegen und Umkehren in den Strassen, fand ich dann doch noch den Weg aus dem Inntal hinauf auf den Griessenpass und damit auch den Weg an den Fuss der Grossglockner Hochalpenstrasse.

Das GPS hat mich heute Morgen ziemlich im Stich gelassen. Vermutlich sind hier die Bundesstrassen als Autobahnen gekennzeichnet, obwohl es sich in den meisten Fällen verglichen mit unseren Verhältnissen um Kantonsstrassen handelt. Andererseits habe ich die Navigation auch so eingestellt, dass sie möglichst nur asphaltierte Routen vorschlagen soll. Beides zusammen führte dann dazu, dass der Weg, ursprünglich knapp 90 km vom GPS während der Berechnung bei 480 KM abgebrochen wurde. Die Radwege sind bei weitem nicht alle asphaltiert. Aber zum Glück gibt es ja noch Google auf dem Handy. Die Navigation für das Fahrrad, gar nicht so schlecht.

Stimmungsbild, gleich wird sich die Sonne zeigen

Stimmungsbild, gleich wird sich die Sonne zeigen

Ich habe dann versucht, möglichst die Bundesstrassen zu Gunsten der Radwege zu meiden. Jedenfalls wenn es bergauf ging, und der Radweg wenigstens vermutlich in Sichtnähe zur Bundesstrasse verlaufen könnte und mindestens am Anfang einen geteerten Belag aufwies. So gefahren, waren sicher ein paar zusätzliche Höhenmeter garantiert, da der Radweg eben manchmal schon auf der anderen Seite des Dorfes durchführte, oder bis zum Waldrand hinauf auswich.

KĂĽrbisauslage

KĂĽrbisauslage

Bis kurz vor der Abfahrt regnete es. Doch dann klarte das Wetter mehr und mehr auf. Wolken und Nebelbänke hielten sich an die Berghänge. Die Sonne schien fast den ganzen Tag und trocknete mit der Zeit auch die Strassen.

Passfoto Griessen

Passfoto Griessen

Geografisch gesehen wechselte ich heute vom Inntal hinüber in das Tal der Salzach und somit auch vom Tirol ins Salzburgerland. Die Landesgrenze befindet sich auf der Anhöhe des Griessenpasses. Der Übergang ist aber nicht besonders schwierig zu fahren. Ausser dem ersten steilen Anstieg, geht es nachher eher gemächlich in die Höhe. Selbst mit dem Anhänger kein Problem.

Wo es morgen weiter gehen könnte

Wo es morgen weiter gehen könnte

Während der Abfahrt vom Griessenpass hinunter nach Zell am See, konnte ich sehr schön in das Tal der Grossglockner Hochalpenstrasse sehen. Leider allerdings hingen auch dort die Nebelbänke an den Berghängen herum. Darüber trohnten die frisch verschneiten Berggipfel der umliegenden Alpen.

Die Wetteraussichten für Morgen, halten sich seit Tagen erstaunlich stabil. Am Morgen soll es schön sein, Gewitter werden gegen den Abend erwartet. Was auf jeden Fall klar ist: Es wird kühl sein, auf dieser Höhe. Das Winterzeugs wird wohl nicht den ganzen Tag im Anhänger mitfahren. 🙂

Wörgl - Bruck an der Grossglocknerstrasse


 

2. September 2014
von Urs
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Radfahrt
Vormittag

stark_bewoelkt

Nachmittags

stark_bewoelkt

132.83KM

265 HM
6:03 H

Ein Tag auf dem Inntaler Radweg, Imst – Wörgl

Blick zurĂĽck in die Schlucht

Blick zurĂĽck in die Schlucht

Beim Blick aus dem Fenster heute Morgen, war ich ziemlich froh, dass die Ursache für das dauernde Plätschern nicht der Regen, sondern der Dorfbrunnen war. Dennoch, es war ziemlich bewölkt, die Nebelschwaden hingen tief  im Tal. Das Thermometer zeigte 8 Grad. Es wird kühl werden. Nach einem reichhaltigen Morgenessen vom Buffet, es gab heute sogar Kuchen und Cakes, war ich wieder wie üblich um etwa neun Uhr auf dem Rad, fahrbereit. Da das Hotel in Imst im oberen Teil gelegen war, ging es zuerst einmal wieder hinunter an den Inn. Ich fand problemlos den Einstieg zum Inntaler Radweg.

Auf einer der fast zahllosen InnbrĂĽcken

Auf einer der fast zahllosen InnbrĂĽcken

Die ersten etwa 20 Kilometer waren gespickt mit teils sehr steilen, aber auch sehr kurzen Anstiegen. Für die restliche Strecke bis Wörgl, musste ich aber anschliessend nie mehr die Kette von der mittleren Scheibe auf die Kleinere umlegen. Es war einfach nur flach, kaum Gegenwind, ab und zu ein Bahnübergang oder ein Tunnel unter der Strasse oder der Bahn durch. Am häufigsten waren wohl Brückenübergänge über den Inn. Der Weg ist sehr gut markiert. An allen kritischen Punkten stehen die grünen Täfelchen mit der Richtungsanzeige. Ein paar Mal musste ich aber trotzdem Umwege wegen Baustellen fahren und einmal hatte ich Pech, weil vor dem entscheidenden Täfelchen ein Lastwagen stand.

auf dem Inntaler Radweg

auf dem Inntaler Radweg

Der weitaus grösste Teil der Strecke ist asphaltiert. Ein paar Kilometer sind hartgefahrene Feldwege, teils mit feinem Split. Doch durchaus machbar mit dem Rennrad. Die Reifen haben es zumindest überlebt. Es gibt einzelne Strecken, entlang der Bahnlinie oder der Autobahn, da könnte man richtig Vollgas geben. Das habe ich mir aber abgewöhnt, nachdem ich zwei Mal das Richtungstäfelchen verpasste und wieder umkehren musste. Manchmal stehen die Täfelchen völlig überraschend hinter der nächsten Ecke, oder man sieht sie, zum Beispiel im Wald, erst im letzten Moment. Ansonsten ist der Weg sehr abwechslungsreich. Führt oftmals an den Dörfern vorbei oder nur gerade durch den Dorfrand, viele Passagen gehen über Wiesen und durch Wälder. Teilweise ist der Weg recht kurvig.

Rastplatz kurz vor Innsbruck

Rastplatz kurz vor Innsbruck

Manchmal gibt es schöne Rastplätze oder Bänkchen. Wegweiser von der Strecke weg zu Restaurants oder Hotels sind auch zu finden. Um diese Jahreszeit, oder vielleicht auch wegen des Wetters, ist der Weg praktisch leer. Über weite Strecken war ich mindestens am Vormittag der Einzige. Am Nachmittag traf ich ein paar weitere Radfahrer, Spaziergänger und Jogger. Ich glaube auf den 130 Kilometern ist es mir heute nie langweilig geworden. Obwohl fast alles ganz flach war, es gab genügend zu sehen. Zudem musste ich mich schon ein bisschen konzentrieren, um nicht zu viele dieser grünen Täfelchen zu verpassen. Das Wetter hat sich heute sehr gut gehalten. Nicht, dass es nie geregnet hätte. Aber die Regenwolken schlichen den Berghängen entlang. Ab und zu nieselte es etwas, oder die Strasse war nass, weil es zuvor geregnet hatte. Ich kam jedenfalls durch, ohne den Regenschutz überziehen zu müssen. Der Regen kam erst, als ich bereits im Hotel angekommen war. Imst - Wörgl


 

1. September 2014
von Urs
Kommentare deaktiviert fĂĽr Erfahrung Arlberg, Feldkirch(A) – Imst(A)

Radfahrt
Vormittag

wechselhaft_teilweise_Regen

Nachmittags

stark_bewoelkt

112.81KM

1707 HM
6:28 H

Erfahrung Arlberg, Feldkirch(A) – Imst(A)

Das heutige Wetter

Das heutige Wetter

Während der Nacht hatte es pausenlos durchgeregnet. Noch während dem Morgenessen im Hotel. Bis ich dann alles eingepackt hatte und wieder fahrbereit auf der Strasse stand, nieselte es nur noch. Die Strassen waren natürlich klatschnass und voller Wasserlachen. Ich zog es deshalb vor, doch noch in den Regenklamotten zu starten. Der Nebel hing tief. Es war dunkel. Es hätte ein Tag im November sein können.

Vor Bludenz wurde ich dann doch nochmals von einem Regenschauer getroffen, doch dann besserte es. Fuhr ich bis jetzt über braungefärbte Bäche, Bäche die sich die Wiesen herunter stürzten, Bäche, die wohl kaum immer derart viel Wasser führten, so wurde das im Tal zum Arlberg hinauf plötzlich viel vernünftiger. Ich hatte den Eindruck, als ob sich die Regengüsse eher im Montafon und Richtung Bielerhöhe hinauf ausgetobt hatten.

Dennoch behielt ich meine Regenkleider vorerst an. Kurbelte gemächlich das Tal zum Arlberg hinauf. Durch einige kleine Dörfer, immer wieder an schönen Chalet vorbei. Ich sehe es sehr gerne, wenn diese Häuser auch noch mit mächtig viel Blumen geschmückt sind.

Die Fahrt gleicht bis nach Klösterle hinauf eher einem welligen auf und ab mit ansteigender Tendenz. Zwischendurch drückt sogar mal die Sonne durch. Einen einzelnen blauen Flecken Himmel kann ich sogar zwischen den Wolken erkennen.

Nach Klösterle geht die Steigung richtig zur Sache. Vor dem ersten Tunnel zog ich mir die Regenklamotten aus. Bei aller Hightech bezüglich Dampfdurchlässigkeit und Wasserschutz, würde ich in den Regenkleidern vermutlich eben doch fast zum Kochen kommen. Glücklicherweise regnete es auch zwischen den Tunnels nicht.

Eine weitere, sehr steile Stelle befand sich gleich anschliessend an die Spitzkehren über Stuben. Da musste ich mit meinem Anhänger die 14%-Rampen durchmarschieren. Da konnte, oder mochte ich nicht mehr kurbeln. Nach der Abzweigung ins Lechtal wurde es dann wieder flacher und ich schaffte den Rest bis auf die Passhöhe, nochmals durchzukurbeln.

Arlbergpass

Arlbergpass

Die Nebeldecke auf der Passhöhe hatte sich gerade ein bisschen angehoben, machte den Blick frei auf die umliegenden Hänge. Schnee lag dort. Die erste Ankündigung des nächsten Winters. Mein Thermometer am Garmin zeigte gerade noch 4 Grad an.

Ich hielt mich nicht lange auf der Passhöhe auf. Zog wieder meine Regenklamotten an. Diesmal nicht wegen des Regens, sondern um meine eigene Wärme vielleicht etwas zusammenzuhalten. Ich liess es möglichst rasch hinuntersausen. Nach St. Anton war dann eher wieder kurbeln angesagt.

BahnbrĂĽcke ĂĽber die Silvretta

BahnbrĂĽcke ĂĽber die Silvretta

Schon merkwürdig: die alte Passstrasse wird von den Österreichern als Panoramastrasse Arlberg bezeichnet. Schaut man bei Google, heisst es Arlberg Ersatzstrasse. Für den Radfahrer bietet sie aber dennoch einige schöne Ausblicke. Wieder die schmucken Häuschen und Dörfer des Tirols, dann aber auch auf Bauwerke der Bahn, wie zum Beispiel den Viadukt am Eingang ins Silvretta-Tal.

In Landeck suchte ich den Inntaler Radweg. Schon auf den ersten paar Metern, habe ich dort auf einem ungeteerten Stück Weg meinen Renner und den Anhänger komplett eingesaut. Es war glücklicherweise das einzige Stück ohne Teerbelag. Der Weg ist super markiert, manchmal etwas hügelig und kurvig, doch damit wird er auch nicht langweilig. Sehr oft führt er mitten durch die Dörfer, zwischendurch über Wiesen und durch Wälder. Sehr abwechslungsreich.

Wegweiser zum Inntaler Radweg

Wegweiser zum Inntaler Radweg

Werde Morgen wohl nochmals gegen 100 KM auf diesem Weg im Inntal hinunter fahren.

Was ich aus der heutigen Fahrt gelernt habe? Die Winterkleider gehören nicht zu unterst in den Anhänger. Auch die wasserdichten Handschuhe nicht. Und meine Leistungsgrenze mit dem Rennrad und dem Anhänger dürfte wohl etwa bei 10% Gefälle liegen. Kurzzeitig liegen auch mal 12% drin. 14% war heute zuviel. Die Grossglockner Hochalpenstrasse wird sich in Steigungen grösstenteils zwischen 12% und 14% bewegen.

Feldkirch - Imst


 

31. August 2014
von Urs
2 Kommentare

Radfahrt
Vormittag

stark_bewoelkt

Nachmittags

wechselhaft_mehrheitlich_Regen

138.33KM

1519 HM
6:30 H

Die Ferienreise hat begonnen, Brugg(CH) – Feldkirch(A)

Die Reise beginnt

Die Reise beginnt

Nun ist es also soweit. Seit heute Morgen, kurz nach neun Uhr, bin ich wieder mit Rennrad und Feriengepäck auf dem Anhänger, unterwegs. Unterwegs, weitere Passstrassen, welche über 2000 Meter hinausreichen, zu befahren. Diesmal möchte ich die Grossglockner Hochalpenstrasse in Oesterreich überqueren. Auf dem Rückweg entlang des Südfusses der Alpen, will ich dann noch ein paar weitere, vielleicht für mich auch noch neue Passstrassen, befahren. Da ich dieses Jahr sehr spät unterwegs bin, und es in der Höhe sehr rasch empfindlich kalt werden kann, möchte ich einfach mal schauen, was noch drin liegt und wie freundlich mir das Wetter gesinnt ist.

Die Grossglockner Hochalpenstrasse habe ich gewählt, weil es die östlichste der 2000er – Strassen ist, welche ich zwischen Wien und dem Atlantik, noch nicht befahren habe. Grossglockner aber auch deshalb, weil ich dort mittlerweile schon zweimal angestanden bin. Das erste Mal musste ich wegen Schneefall einen anderen Weg fahren. Ich fuhr damals ĂĽber die Nockalmstrasse. und ein zweites Mal musste ich wegen Gewitter und Regen umkehren. Ob es mir diesmal gelingt?

Am Samstag machte die Wetterprogrognose fĂĽr den 3. und 4. September noch mächtig Freude. Wolkenlos sollte es sein und angenehm warm. Heute Morgen reduzierte sich diese Aussicht auf “Gewitter am Abend”. Bin gespannt, welches Wetter ich dann wirklich am Mittwoch und Donnerstag antreffen werde.

Heute konnte ich zwar bei trockenem Wetter, aber starker Bewölkung starten. Ich fuhr direkt nach Zürich-Nord, und anschliessend durch das Zürcher Oberland über den Ricken, später dann Wildhaus, bevor ich die Grenze zum Fürstentum Lichtenstein überquerte und dann in Feldkirch, Österreich, mein Zimmer beziehen konnte.

Die Fahrt entlang des Greifensees konnte ich in Begleitung eines anderen Radfahrers machen, der zufälligerweise auch gerade an dieser Seite unterwegs war. Weil er an der Planung einer längeren Reise in den hohen Norden ist, interessierte er sich für meinen Anhänger und meine damit gemachten Erfahrungen. Wir plauderten über unsere längeren gemachten und geplanten Ausfahrten.

Im Aufsttieg nach Wildhaus

Im Aufsttieg nach Wildhaus

Das Wetter hielt sich heute schön an die Prognose. Kurz nach dem Ricken, während der langen Auffahrt nach Wildhaus hinauf, konnte ich ganz gut beobachten, wie sich der Regen von den Bergen langsam ins Tal hinunterschlich. Ich war regelrecht umzingelt von Regen, als ich mich umkleiden musste.

Morgen möchte ich über den Arlberg ins Inntal hinunterfahren.

Brugg - Feldkirch


 

29. August 2014
von Urs
2 Kommentare

Radfahrt
am frĂĽhen Morgen

bewoelkt_mit_einzelnen_Sonnenabschnitten

am späten Nachmittag / Nachts

stark_bewoelkt

69.79KM

385 HM
2:37 H

Ein Jahr Arbeitsweg per Fahrrad

Morgenrot im Limmattal

Morgenrot im Limmattal

Vor genau einem Jahr habe ich darauf verzichtet mein Abonnement für den öffentlichen Verkehr wiederum um ein weiteres Jahr zu verlängern. Nach dem ich schon letztes Jahr immer öfter mit dem Fahrrad zur Arbeit fuhr, war dieser Schritt eigentlich nur noch eine Frage der Logik.

Insgesamt waren es seit dem letzten September bis heute 231 Arbeitstage. 204 Fahrten auf dem Fahrrad, meist dem Rennrad, und 27 Fahrten mit dem Ă–V. Das ergab knapp 15’000 Kilometer mit dem Fahrrad. Bei den Höhenmetern dĂĽrften es um die 75’000 gewesen sein. Statt der Kosten fĂĽr das Abonnement des Ă–V’s sind natĂĽrlich einige Kosten fĂĽr das Rennrad angefallen. Zwei mal einen grossen Service, jeweils mit neuer Kassette, neuer Kette, diverse KabelzĂĽge waren zu ersetzen, ein paar Schläuche und Mäntel und Kleinigkeiten wie zum Beispiel Bremsklötze, ergeben knapp 2’000 CHF. Die Verlängerung des Generalabonnements hätte mich 3’500 CHF gekostet.

War jetzt das Fahrrad-Experiment 1’500 CHF gĂĽnstiger als die Fahrten mit dem Ă–V?

Zu berücksichtigen ist noch, dass ich auch ausserhalb des Arbeitsweges ab und zu mit dem ÖV unterwegs bin. Dazu hatte ich mir dieses Jahr ein Halbtax-Abonnement gekauft. Auch die 27 Fahrten mit dem ÖV zur Arbeit kosteten mich etwas, zwar nur die Hälfte, aber auch immerhin knapp 500 CHF.

Als einmalige Anschaffung hatte ich mir den Gepäckträger für das Rennrad gekauft und eine neue Ausrüstung an Regenkleidern, sowie ebenfalls ein neues paar Rennradschuhe.

Ist das Fahrrad-Experiment zu guter Letzt gar ein Nullsummenspiel?

Finanziell könnte ich noch einiges einsparen. Zum Beispiel beim Service am Rennrad. Nicht dass ich den Service weniger oft machen lassen würde, aber öfters die Kette wechseln. So dass ich nicht bei jedem Service einen vollständig neuen Antrieb beschaffen müsste. Auch die einmaligen Kosten (Gepäckträger und Regenkleider), sollen einmalig bleiben.

Unbezahlbar sind aber die freien Stunden draussen. Meine Zeit, die ich so als sportliche Betätigung auf dem Arbeitsweg einsetzen kann. Zeit, die meiner Fitness dient. Gut, es ist nicht immer sehr angenehm, wenn es zum Beispiel regnet oder gefroren ist, oder auch die Fahrten durch die winterliche Dunkelheit. Andererseits gibt es auch sehr viele, sehr schöne Momente. Die habe ich versucht mit meinen Fotos von der Kamera am Lenker zu dokumentieren. Die Bewegung draussen hat zudem einen nicht zu unterschätzenden, reinigenden Effekt auf die Psyche. Ich wage zu behaupten, dass ich manche Enttäuschung, manchen Frust, halt so eingefangen im Alltag, draussen beim Kurbeln auf der Strasse, besser weggesteckt habe, als in einem überfüllten, verspäteten, ÖV.

Strassenverkehr im Tunnel

Strassenverkehr im Tunnel

Seit Jahren habe ich zudem dieses Jahr keinen fürchterlichen Schnupfen beziehen müssen. Vom einzigen nennenswerten Sturz im letzten Dezember, habe ich mich ziemlich rasch erholt. Konnte schon Tage später wieder beim Wettbewerb Festive500 bei Strava mitmachen. Überhaupt fühle ich mich derzeit fitter denn je. Zudem verbrenne ich so viele Kalorien bei der ganzen Kurblerei, dass ich beim Essen in den wenigsten Fällen auf einen Nachtisch verzichten muss und trotzdem keine Gewichtsprobleme habe.

So bleibt unter dem Strich ein kleiner Gewinn bei den Finanzen stehen und ein grosser Gewinn bei Gesundheit, Fitness, Wohlergehen, der Livebalance, eben.

Ich fahre weiter, und ich versuche die Anzahl Fahrten mit dem ÖV auf unter 20 für dieses Jahr zu beschränken. Noch sind die Aussichten für das Jahr 2014 gut. War seit Januar erst 12 mal mit dem ÖV zur Arbeit unterwegs.


 


Mein Rad ist gerade hier:

Mehr Details sind hier zu finden