Wir starten wiederum bei schönstem und warmem Wetter. Weil wir bereits heute die längste Etappe der ganzen Rückreise fahren werden, müssen wir auch entsprechend früh unterwegs sein. Es gilt, die Fähre von der Insel Rab hinüber auf das kroatische Festland nicht zu verpassen. Kurz nach sieben Uhr pedalen wir bereits ostwärts an den Fahrhafen.
Die frühe Morgensonne taucht die felsige und kahle Küstenlandschaft in ein eigentümliches, rötliches Licht.
Nach der Überfahrt mit der Fähre fahren wir auf der welligen Küstenstrasse etwa 30 KM nach Südosten weiter. Immer wieder kommen wir an wunderbaren, einsamen Buchten vorbei. Die Gegend hinterlässt einen sehr kargen Eindruck. Ab Karlobag beginnt der Anstieg auf den ersten Pass, 28 KM, etwa 900 Höhenmeter, geht es aufwärts. Immer wieder können wir die Küstenlandschaft bestaunen. Beim letzten Blick zurück ans Meer, erfahren wir auch, dass wir eben durch ein UNESCO Naturerbe gefahren sind. Schön war es.
Während der ganzen Auffahrt von der Küste hinauf zu diesem Pass, änderte sich die Vegetation laufend. Unten an der Küste sehr karg, später kam niederes Gebüsch, dann vermutlich Haselnussstauden dazu, noch weiter oben Tannen und Laubbäume. Die Passhöhe ist ein kurzes Tunnel. Es kommt einem vor, als ob man in eine andere Welt fahren würde. Plötzlich sind Wiesen mit Kühen da. Tannenbäume bis auf die obersten Spitzen der immer höher werdenden Berge, Ferienhäuser, oder wenigstens einzeln stehende Häuser, kleine Dörfer. Die Kargheit der Küste ist verschwunden.
Für die zweite Hälfte des heutigen Tages bewegen wir uns auf einer Höhe zwischen knapp 1000 Metern über Meer und etwa 500 MüM. Vieles erinnert an unsere Gegenden in der Schweiz. Der Häuserbau erinnert allerdings eher an Gebäude in Österreich und Deutschland, jedenfalls nicht wie erwartet an südliche Gebäude wie in Italien oder gar Spanien.
Nach dem Mittagessen ist die Strecke fast nur noch ein dauerndes Auf und Ab. Meist nur wenige, zudem relativ flache Höhenmeter hinauf. Aber wo es hinauf geht, geht es auch wieder hinunter. Die Strassen sind in der Regel recht gut. Meist können wir die Abfahrten zügig hinunter rollen.
Unser heutiges Hotel steht in der Nähe der Plitvicer Seen. Sie sind eine Touristenattraktion. Je näher wir an diese Seen kommen, umso mehr bekommen wir das Verkehrsaufkommen der Ausflugstouristen zu spĂĽren. Ăśbrigens wurde an diesen Seen auch “der Schatz am Silbersee”, einer der Winnetou – Filme gedreht. Es gelingt mir denn auch während der Fahrt eine “Pension Winnetou” zu erblicken.
Einen ganz kleinen und bescheidenen Ecken des Plitvicer Sees kann ich sogar von meinem Hotelfenster aus sehen. Morgen werden wir hier eine kleine Rundwanderung machen, da wird es sicherlich noch ein paar weitere Bilder dazu geben.
Dieses Weblog am 09.09.
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