Runde durch den Biswind

Würenlingen

Vor genau einem Monat, am 24. Februar, habe ich die letzte Runde auf heimischen Strassen gedreht. Bald danach folgte der Flug nach Malaga (Spanien/Andalusien). Es war der Auftakt eines längeren geplanten Aufenthalts, mit vielen Kilometern und Höhenmetern unter heisser Sonne. Gefahren in kurz/kurz und geschützt durch flaschenweise Sonnencrème.

Brugger Schachen
Brugger Schachen

Die Welt veränderte sich fast schlagartig. Der Himmel ist noch immer blau, wie damals in Andalusien. Nur schützt jetzt keine Sonnencrème mehr meine Haut vor Verbrennungen, sondern ein Thermoanzug vor Erfrierungen. 

Siggenthal Station
Siggenthal Station

Die leeren Strassen, die leeren Autobahnen, das fast leere Flugzeug während der Heimkehr hinterliessen bei mir tiefe Spuren. Die Disziplin der Leute, ob nun behördlich erzwungen (Spanien hat eine Ausgangssperre), oder vielleicht doch freiwillig, beeindruckte mich. 

Würenlingen
Würenlingen

Ich hatte das Gefühl, mich mit diesen Menschen solidarisieren zu müssen, freiwillig. 

Wenigstens so lange, bis ich einiger massen sicher sein konnte, dass ich weder in Andalusien noch während der Heimfahrt, nichts aufgelesen hatte. So ein freiwilliger Rückzug ist schwer auszuhalten. Nach viel Gartenarbeit und viel Rumsitzen auf dem Bürostuhl und ein paar Spaziergängen mit der Familie, zog es mich heute doch wieder raus, auf das Rennrad. Auch wenn es kalt war, es tat trotzdem gut. Und ich kam auf andere Gedanken. 

Böttstein
Böttstein

Spazieren mit dem Zwei-Meter-Abstand zum Nächsten geht ja auch und ist immer noch erlaubt. Auf dem Rennrad bin ich ja in aller Regel alleine unterwegs, so kann ich diese Vorgabe auch die nächsten Wochen ohne Problem sicher auch einhalten. Auch werde ich weiterhin, wenn immer möglich, Radwege oder wenigstens eher kleinere Strassen benutzen.

Riniken
Riniken

Falls ich mich doch für eine längere Fahrt entscheiden sollte, nehme ich halt die Zwischenverpflegung mit, statt an der Tankstelle ein Sandwich oder Wasser zu kaufen. Auch meine Fahrweise, in der Regel ja ziemlich vor- und umsichtig, werde ich sicher in den nächsten Wochen nicht forcieren. Ich will unnötiges Risiko vermeiden. Die Spitalbetten müssen jetzt auf jeden Fall für andere frei bleiben. 

Aufgefallen ist mir heute, dass deutlich weniger Autoverkehr auf den Strassen unterwegs war und dass mehr Rücksicht auf Radfahrer genommen wird. Zufall? Wollen auch andere weniger / kein Risiko eingehen? 

Runde durch den Biswind
Brugg-Vogelsang-Turgi-Untersiggenthal-Siggenthal Station-Würenlingen-Döttingen-Kleindöttingen-Böttstein-Villigen-Rüfenach-Riniken-Umiken-Brugg

Weblog am 24.03.

JahrTitel
2025Carboneras – Agua Amarga – Carboneras – Mojacar
2024Unterwegs im stürmischen Wind
2022Um die Lägern
2021Frühlingsfahrt
2020Runde durch den Biswind
2019Granfondo im Frühling
2017Zum ersten Mal über den Virgen
2016Königsetappe wieder bei Kaiserwetter
2015Auf der Suche nach Varianten
2014Wenn der Schnee nach Bärlauch riecht
2013Ein trüber Tag, aber keine trüben Gedanken
2012Brennender Himmel
2011Endspurt im Winterpokal
2010Farbiger Heimweg
2009Sprachlos …
2008Nordic Walking im Winter
2007Update zu gestern
2007Shutdown Day
2007Skifahren im Aargau
2006Weil sie mir gefallen
2005Tag der Türme
2004Schon April?


 

Kommentare

2 Antworten zu „Runde durch den Biswind“

  1. Ich glaube die Stille und die Umstände lassen alle die Dinge etwas langsamer und bewusster Angehen. Ich erlebe zur Zeit den Strassenverkehr ebenfalls sehr entspannt und relativ rücksichtsvoll. Vielleicht auch nur Einbildung. Bleib gesund!

  2. Rudi

    Zitat: „Ich will unnötiges Risiko vermeiden. Die Spitalsbetten müssen freibleiben.“ Daheim bleiben!