Nicht nur für mich, auch für die Gäste war es die letzte geführte Rundfahrt vor der Heimreise. Wie üblich nach der Königsetappe ein Ausrollen, durch die Ebene nach Pulpi, ein gemächlicher Anstieg auf den heutigen höchsten Punkt, danach sausen lassen bis fast vor das Restaurant mit unserem Lunch in San Juan de los Terreros. Die Sicht von einem meiner Lieblingsstrände hinaus auf das Meer genoss ich heute ganz besonders.
Die Rückfahrt zurück ins Hotel ist denkbar einfach. Entlang der Küste, 16 kleine Hügel sind zu nehmen, insgesamt vielleicht 300 Höhenmeter. Ich gebe den Gästen für den ersten Teil, immerhin etwa 14 Kilometer, freie Fahrt. Selber geniesse ich mit den langsamsten in der Gruppe nochmals das Auf und Ab entlang der Küste, geniesse die Sicht auf das Meer, Erinnerungen der letzten vier Wochen tauchen vor meinem inneren Augen auf. Es war eine schöne, wiederum auch eine abwechslungsreiche Zeit.
Kurz vor Villaricos treffen wir uns wieder. Die schnelleren Gäste hatten auch ihren Anreiz mit einem zügigeren Auf und Ab der Küste entlang. Gemeinsam fahren wir zum letzten Glas Bier, Cola oder Kaffee in Garrucha.
Es mag ein bisschen altmodisch tönen. Aber nach vier Wochen Guide für Gäste auf dem Rennrad bin ich froh, dass diese Zeit und für meine Gruppen ohne nennenswerten Zwischenfall abgeschlossen ist. Das Führen der Gäste durch die andalusische Umgebung hat mir viel Spass und Freude gemacht. Oftmals konnte ich richtig spüren, dass es auch den Gästen wirklich gefallen hat. Meine Erklärungen und Erläuterungen zum Gebiet (Indalo, Regenbogenmännchen, Via Verde und Eisenerzgewinnung, Playa de los Muertos, Wüste Tabernas, Mittelmeerautobahn), die eine oder andere Geschichte aus der Filmwelt (Spiel mir das Lied vom Tod, Vier Fäuste für ein Halleluja, Conan der Barbar) oder halt auch mal eine Katastrophe (B52-Bomber in Villaricos), stiessen meist auf offene und interessierte Ohren.
So macht Radfahren und Guiden Spass.
Ab Morgen beginnt ein neues Abenteuer.
Relive ‘Als Letztes: die Runde nach San Juan’
