Monat: April 2009

April 2009
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  • Ungefähr Halbzeit

    Es ist mittlerweile bereits über zwei Wochen her, dass wir ihn hier so bei unseren wöchentlichen Nordic-Walking – Runden am Klingnauer Stausee beobachten können. Irgendwie verwunderlich, dass er es wagt, seine Brutzeit so ziemlich ungeschützt abzusitzen. Vom Uferweg ist er nur gerade durch einen schmalen Wasserstreifen vom Ufer getrennt. Die Wassertiefe dürfte zudem kaum hüfthoch sein.

    Die Brutzeit bei unseren heimischen Höckerschwänen dauert etwa 40 Tage. Dabei werden in der Regel 5 bis 8 Eier ausgebrütet. Bin gespannt, wie viele Jungs sich da in vielleicht drei bis vier Wochen herumtreiben.

  • Rund um das Freiamt

    Am Morgen habe ich die heutige Fahrt geplant und ein paar Geocaches dazu ausgesucht. So ungefähr zur Mittagszeit wurde es dann immer dunkler am Himmel, einzelne Tropfen fielen, der Wind blies. Einen Moment lang zögerte ich, ob ich nun tatsächlich fahren solle oder doch lieber nicht. Da der Monat April in der Kilometer-Statistik bis jetzt klar zu kurz kam, es fehlen bisher die Kilometer vom Arbeitsweg, Velofahren sowieso draussen stattfindet, es mit dem Wetter sicher nicht so schlimm sein kann, und, und, und, …

    Jedenfalls stand der Renner dann doch plötzlich auf der Strasse und los gings. Schon nach den ersten paar Kurven stand ich allerdings unter einem grossen Kastanienbaum und zog mir die Regenjacke über. Über dem Birrfeld zogen dunkle Wolken mit den charakteristischen grauen herabhängenden Niederschlagsfäden durch mein Blickfeld. Umkehren? Nein! Auf die Zähne beissen und durch!

    Natürlich wurde ich nass, es hätte aber schlimmer sein können. Die Niederschlagszelle war bald durchquert, nur die Strassen waren noch lange nass. Die Kleider trockneten wieder, nur die Schuhe würden bis zum nächsten Regenguss nicht mehr trocken werden.

    Bei meiner Ausflugsserie, wo ich mehr oder weniger der Aargauer Grenze entlang fahre, war heute das Freiamt dran. Ich fuhr als erstes nach Bremgarten und knüpfte damit dort an den Ausflug vom letzten Wochenende an. Ich fuhr heute weiter in südlicher Richtung, meist etwas erhöht über dem Reusstal, bis fast zum südlichsten Punkt des Aargaus.

    Etwa in Knonau fahre ich vom Hügel ins Reusstal hinunter nach Sins. Das Geocache auf der alten Holzbrücke muss ich leider unentdeckt lassen. Zu viele Ausflügler auf der Brücke. Fahre deshalb schon bald weiter nach Süden. In Dietwil bog ich dann rechts weg, in die Hügel hinauf. Der Aargau ist ja ziemlich durchzogen von Gewässern. Die grösseren, wie eben die Reuss, das Seetal, das Wynatal, das Suhretal, das Wiggertal verlaufen alle mehr oder weniger von Süden nach Norden. Die Aare die dann alles “einsammelt” verläuft dem Jura entlang quer zu den anderen Gewässern. Diese Geographie führt natürlich dazu, dass bei den Querfahrten von Tal zu Tal manchmal ganz schön steile Hügel liegen können. Sie fährt allerdings bei uns auch dazu, dass auf diesen Querfahrten praktisch keine grössere Strasse zu finden ist. So bin ich heute denn im mittleren Teil der Fahrt über manche Strassen ohne Markierungen gefahren, kaum Verkehr, Pferdefuhrwerke und Traktoren waren fast die einzigen Mitbenutzer der Strecke im mittleren Teil.

    So am südlichen Ende des Kantons ist man schon relativ nahe an den Alpen. Bei den heute immer wieder stark wechselnden Lichtverhältnissen, bietet diese Nähe eine eigenartige Faszination. Mal sehen die Bergriesen ganz klar und hell aus, zum Greifen nahe, mal verhüllen sie die Bergspitzen wieder in Wolken, mal fährt man selber unter einer dunklen Wolke durch und sieht sich das Schauspiel wieder anders beleuchtet an. Der nächst Regenschauer ist fällig.

    Fahre weiter, die Hügel sind hier doch nicht so steil, eher eine Hochebene, und gelange nach Hochdorf im Seetal. Weil es an der westlichen Seite des Baldeggersees und des Hallwilersees weniger Verkehr hat, fahre ich heute dieser Seite entlang. Das obere Ende des Baldeggersees ist eine einzige riesige Frühlingsgegend. Fast alle Bäume blühen jetzt. Unter die Kirschbäume haben sich nun auch die Birnbäume gemischt. Dazu kommen noch die gelben Wiesen und bereits auch schon die ersten aufgehenden Knospen der Rapsfelder.

    Einen kurzen Zwischenhalt mache ich noch beim Geocache mit dem passenden Namen Sea-Valley am Hallwilersee. Es ist rasch gefunden, der Logbucheintrag ist auch bald erledigt. Anschliessend muss ich ziemlich aufs Gaspedal drücken, denn am Ende des Seetals scheint sich die nächste Regenwolke zu sammeln. Ich komme aber durch und zu Hause ist ausser der Schuhe alles schon fast wieder trocken.

  • Dazugelernt

    Eigentlich wollte ich heute Abend nach der Arbeit eine weitere Feierabendrunde abradeln. Aber ausgerechnet um diese Zeit wanderte eine ganze Kette von Regenzellen, schön eine nach der anderen, entlang des Jura-Südfusses durch das Aaretal hinunter. Die Sonne schien und es regnete. Halt wie im April. So zog ich es vor, den in der Morgenzeitung aufgeschnappten Artikel über Reisen mit dem Velo als Handgepäck etwas genauer zu lesen.

    Offensichtlich schon seit längerem, jetzt aber in einer verbesserten Version, gibt es den TranZBag. Eine Tragetasche, welche es erlaubt, unter anderem auch Renner, im Zug oder den anderen öffentlichen Verkehrsmitteln, als Handgepäck, mitzubefördern. Der Clou dabei ist, dass dies auch noch kostenlos geschehen kann, sofern mit der Tasche nicht ein zweiter Sitzplatz belegt wird. Am Renner, geht Übrigens auch für Mountainbikes und weitere Zweiräder, muss lediglich das Vorderrad entfernt und in die Seitentasche gesteckt werden. Die Gabelenden werden mit einem Distanzstück vor Beschädigung geschützt und der Lenker muss um 90 Grad abgewinkelt werden. Reissverschlüsse zuziehen, Schultergurt auf die individuelle Länge anpassen, fertig und einsteigen. Platz für solche “Handgepäckstücke” soll es in fast jedem Wagen beim Eingangsbereich haben. Nur nicht an den markierten Stellen für Fahrräder. Denn der ist ja reserviert für die, die bezahlen für den Transport ihres Drahtesels.

    Eigentlich verlockend. Wenn ich allerdings an gewisse Zugfahrten im letzten Herbst denke, kommen mir da gewisse Zweifel, ob das mit dem Platz im Eingangsbereich so einfach ist. Andererseits sind aber genau an diesen Tagen auch die markierten Aufhängevorrichtungen, manchmal sogar auch der mitgeführte Gepäckwagen, komplett überfallt. Ein weiterer Vorteil ist auch noch der Sichtschutz. Nicht, dass ich ein wahnsinnig teureres Rennrad hätte, aber ich habe mich letzthin, dabei ertappt, eben doch auf ein Sandwich und den Kaffee zu verzichten, nur weil ich den Renner im Getümmel von Leuten vor dem Kiosk hätte ein paar Minuten stehen lassen müssen. Als “Handgepäck” hätte ich ihn natürlich eher in die Nähe genommen. (Das war in Bellinzona, nach der Fahrt um den Lago Maggiore.)

    Auch während einer langen Fahrt, eben zum Beispiel von Bellinzona nach Zürich, wenn der Renner weit weg im Gepäckwagen zwischen andern Rennern und Mountainbikes, hängt, beschleicht mich ein ungutes Gefühl. Weniger wegen des Diebstahls, sondern wegen der Rüttelei und den Fliehkräften um Kurven und während Bremsmanövern. Noch nie hing er nach mehreren Kurven schön gerade unter dem Haken. Immer ist er irgendwie verdreht. Die Felge am Vorderrad muss da schon einiges aushalten können.

    Als weiteres Argument kommen die Kosten. Ich besitze ein Generalabonnement für das schweizerische Streckennetz und muss damit nur eine halbe Tageskarte für den Renner lösen. Also 10.– CHF pro Tag. Im Einzelfall sicher nicht so viel. Doch seit längerem habe ich auch den Wunsch, nicht immer nur Rundfahrten vom Ferienort oder von zu Hause aus zu unternehmen. Sondern eben auch mal irgendwo hinzufahren und anschliessend mit dem ÖV wieder zurück. Was ja dann eigentlich bedeutet, dass ich am Abend für die Heimfahrt noch eine Tageskarte für vielleicht zwei Stunden Zugfahrt lösen muss.

    Mit so einem TranZBag könnte ich also gleich mehrere Vorteile auf einmal einhandeln:

    • Kostenloser Transport. Je nach Preis, ab etwa der 15. Fahrt dürfte die Tragtasche amortisiert sein.
    • Neue Gegenden, weitere Fahrten: wenn ich schon eine grössere Ausfahrt mache, den Rucksack dabei habe, spielen die zusätzlichen 800 Gramm für den TranZBag auch keine Rolle mehr.
    • Mehr Mobilität: bis jetzt musste ich am Bahnhof immer hoffen, dass der nächste Zug auch den Velotransport zulasst. Bei einzelnen Zügen ist das nämlich nicht ohne weiteres möglich, weil nicht alle einen Gepäckwagen für Selbstverlad oder entsprechende Aufhängungen in den Personenwagen haben. (Zum Beispiel die Neigezüge, die meisten internationalen Züge)
    • Keine Karrenschmiere im Auto: so ganz nebenbei könnte der Sack natürlich auch für einen Transport im Auto benützt werden, ohne dass dabei Polster oder Feriengepäck mit Kettenschmiere verziert würden.

    Und für die, die nie genug Outdoor bekommen: sie werden die Fahrradtransporttasche TranZBag als wasserfeste und feuchtigkeitsabweisende Schlafsackhülle während Übernachtungen in der freien Natur schätzen.

  • Nachgemessen

    Nachgemessen, oder besser nachgezahlt habe ich heute Abend die Zähnchen an Zahnkranz (vorne) und dem Ritzel (hinten) meines Renners. Ich hatte seit meiner ersten Fahrt auf dem Renner immer wieder das Gefühl, ich käme sehr viel schneller und zügiger voran. Den Lago Maggiore mit einem 26er-Schnitt hatte ich nicht erwartet. Auch gestern Abend die Feierabenfahrt über den Bözberg, ging messbar schneller und spürbar leichter bergauf, als ich mir das von früher gewohnt war.

    So habe ich nun die beiden Extremwerte 52/12 (schnelle Fahrt) und 30/27 (Bergfahrt) mit den entsprechenden Werten an meinem alten Renner verglichen. Die Kombination für die schnelle Fahrt ist auch am alten Renner unverändert 52/12. Hingegen bei der Bergfahrt hatte ich früher “nur” 30/25, also eine um zwei Zähnchen strengere Übersetzung zur Verfügung. Eine weitere Möglichkeit zur Beeinflussung der Kraftübertragung auf die Strasse ist die Kabellänge an Tretlager und Pedale. Aber auch hier weisen die Kurbeln an beiden Rennern eine identische Länge von 170mm auf.

    Bleibt also nur noch das etwas leichtere Gewicht des neuen Renners

    … und der Trainingserfolg aus dem Winterpokal.

  • Noch schnell über den Bözberg

    Wenn man den ganzen Tag, fast nur einen blauen Himmel vor dem Bürofenster hat, baut sich die Lust nach einer Feierabendrunde geradezu richtig auf. Dazu noch diese sommerliche Wärme.

    Die Radklamotten waren bald angezogen. Für eine Fahrt über den Bözberg müsste es auf jeden Fall noch reichen. Um nicht direkt in die Auffahrt hinein zu müssen, machte ich einen kleinen Schwenker über Villnachern, auf der anderen Seite der Aare wieder zurück nach Umiken und fuhr dann erst auf den Bözberg hinauf. Nicht schlecht gestaut habe ich bei der Fahrt durch den Wald an der Aare. Auf einmal ist alles Grün. Frühlingshaftes, zartes Grün. Es deckt das Geäst der Bäume noch nicht vollständig ab, so dass sich die meist dunklen Stämme und grösseren Äste immer noch gut erkennen lassen.

    Auf dem Bözberg selber, dann reihenweise Bäume in voller Blüte. Gefühlsmässig möchte ich mal behaupten, dass dieses Jahr, nach einer langen Wartezeit, plötzlich alles viel schneller und intensiver blüht als andere Jahre. Aber vielleicht ist das nach dem langen Winter auch nur eine Täuschung.

    Der Rest der Fahrt geht dann ziemlich zügig vor sich. Die steile Abfahrt an über Thal vorbei, dann die Ebene nach Remigen, vorbei an Villigen um den Bruggerberg herum und fast pünktlich nach einer Stunde steht der Renner wieder zu Hause vor der Gartentüre.

    es blüht Feierabendfahrt in die Blust