Monat: Juni 2008

Juni 2008
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  • Probefahrt Savoyen, ein Erfahrungsbericht

    Ich stehe ja immer noch vor dem Entscheid, ob ich meine Savoyen-Rundfahrt mit dem Renner oder dem Mountainbike fahren soll. Dazu habe ich vor kurzem hier mal versucht, eine rein rechnerische Herleitung zu einem Entscheid zu finden.

    Heute gings nun um die Praxis. Ich fuhr die selbe Strecke wie vor Wochenfrist, also 55 Kilometer, und etwas über 1’000 Höhenmeter, diesmal aber mit dem Mountainbike, dem Monoporter (Anhänger), beladen mit ziemlich genau 28 Kilogramm nutzlosem Zeugs Gepäck.

    Wie üblich nach dem Mittagessen, stellte ich diesmal halt das Mountainbike mit dem beladenen Monoporter auf die Strasse. Nebenbei an einem wunderschönen Tag, und ziemlicher Wärme. Die Strecke habe ich das letzte Mal schon detailliert beschrieben. Es sind insgesamt sechs Hügel zu bewältigen. Die Steigungsprozente sind in der Regel zwischen 5 und 10% in Einzelfällen auch leicht darüber, also durchaus vergleichbar mit dem was mich in den Savoyen auch erwartet. Nur eben halt viel kürzer, dafür aber immer wieder.

    Mit den 28 Kilo im Gepäck hatte ich sicherlich gut gepackt. Auf der Rundfahrt werde ich schauen, nicht mehr als 15 bis höchstens 20 Kilo mitnehmen zu müssen. Auch hat das Mountainbike vorläufig noch Stollenpneus. Diese werde ich höchstwahrscheinlich noch mit Strassenpneus auswechseln.

    Auf der Strecke bin ich im Grossen und Ganzen gut durchgekommen. Anfänglich musste ich mich natürlich wieder an das neue Gleichgewichtsgefühl gewöhnen. Auch verrutschte die Ladung leicht, so dass das ganze Gefährt manchmal etwas nach links zog.

    Am ersten Hügel hatte ich noch das Gefühl, das gleiche Tempo wie mit dem Renner einhalten zu können, musste ja dazu nur schneller kurbeln. Doch da geht die Rechnung irgendwie nicht auf, beziehungsweise meine Kondition lässt so etwas nicht beliebig lange zu. So setzte ich dann die Priorität bald einmal auf “Durchkommen” statt auf eine Zeitlimite. Von da an ging alles viel besser.

    Die “Angstkurve” im Mönthal gegen die Ampferenhöhe, wo ich mit dem Renner jeweils aus dem Sattel gehen, konnte ich sitzend durchfahren. Es geht sowieso nicht gut, mit dem Anhänger und bei tiefen Geschwindigkeiten aus dem Sattel zu gehen. Zu schnell kommt die ganze Sache ins Schwanken. Da muss ich wahrscheinlich wieder lernen, einen Wiegetritt hinzukriegen, ohne dass sich das ganze Gefährt jeweils seitlich “hinauslehnt”.

    Ein weiterer Abschnitt befindet sich an der Staffelegg. Eine ganz bestimmte Kurve ausgangs Densbüren, die sicherlich weit über 10% ist, konnte ich, zwar im kleinsten Gang, durchkurbeln. Ebenfalls zur Habsburg hinauf, etwa bei Kilometerstand 51, ein letzter sehr steiler, aber kurzer Abschnitt.

    Insgesamt komme ich nach dieser Probefahrt zum Schluss, dass die Rechnung ungefähr stimmt. Anstrengungsmässig ist es vielleicht ein bisschen mehr als mit dem Renner, die berechneten 40% weniger zurückgelegte Zentimeter pro Kurbelumdrehung gehen voll in die Zeit. Bei meiner ersten Fahrt mit dem Renner legte ich die Strecke in 158 Minuten zurück. Heute benötigte ich 225 Minuten, also gut 40% mehr. Unerwarteterweise habe ich allerdings mit dem Mountainbike heute eine Höchstgeschwindigkeit von 66.5 hingelegt, während vor einer Woche mit dem Renner das GPS “nur” 64.7 gemessen hatte. Für mich bedeutet dies, dass ich geradeaus und bergab mit dem Mountainbike ungefähr gleich schnell unterwegs bin.

    So komme ich nun zum definitiven Entscheid: Savoyen fahre ich mit dem Mountainbike

  • Bike to work #8

    Heute Morgen, bei der Fahrt zur Arbeit, wollte ich nun den schon mehrmals verpassten Fischreiher fotographieren. Mit schussbereiter Kamera in der Hand näherte ich mich der Stelle, wo er sich im Normalfall aufhält. Doch heute war er nicht da. Deshalb gibt es nur wieder ein Foto der beiden Apfelbäume im Limmattal, das ich vorher noch schnell schoss.

    Dafür hatte ich auf dem Heimweg noch eine Begegnung mit einem anderen gefiederten Zweibeiner. Der neue Radweg von Birmensdorf auf das Lieli führt unter anderem an Bauernhäusern vorbei. Während ich mich ziemlich langsam, da sehr steil, den Hügel hinaufkämpfte, spazierte in aller Ruhe, nur wenige Zentimeter vor meinem Rad, ein Huhn über die Strasse. Da man ja weiss, dass Hühner in aller Regel gegen den Stall zu fliehen pflegen, genügte ein kurzes, kräftiges “Ziiissschhhhh” von mir, um dem Huhn den Gang einzulegen. Und es beeilte sich tatsächlich in Richtung Bauernhof davon.

    Im übrigen eine Routinefahrt mehr.

  • Bike to work #7

    Heute war die Fahrt am Morgen früh schon ein Genuss. Vielleicht temperaturmässig noch an der unteren Grenze des Sommers, aber dafür Sonnenschein pur während der ganzen Fahrt. Diesen schönen Morgen wollten noch viele andere Velofahrer ausnützen, jedenfalls war ich die ganze Zeit am überholen von Mountainbikes. Nur einer, einer mit ganz dünnen Waden, barfuss in seinen Turnschuhen, und als Velo ein Citybike, ihn musste ich wegen der Foto mit den Apfelbäumen ziehen lassen.

    Auf dem Heimweg dann wieder eine ganz ähnliche Situation wie gestern. Weiterhin purer Sonnenschein und fast kein Wind. Ausser beim Aufstieg auf die Waldegg schienen keine weiteren Velofahrer mehr unterwegs zu sein. Den weiteren gemähten Wiesen nach zu schliessen, rechnen die Bauern mit weiterhin schönem Wetter. Mal schauen, ob es morgen schon für die achte Fahrt im Rahmen von Bike to Work reicht.

    Eine interessante Begebenheit hatte ich am Morgen mit einem Fischreiher. In der Nähe der beiden Apfelbäume steht nun schon zum wiederholten Male ein einzelner Fischreiher, kaum 10 Meter vom Radweg entfernt in der Wiese. Gestern hielt ich an, doch als ich den Klettverschluss der Tasche des Fotoapparates löste, machte er sich davon. Heute hatte ich den Fotoapparat nicht in der Tasche, musste aber dennoch anhalten. Als ich einigermassen in Knips-Position stand, machte er sich wieder davon. Es ist dies nun schon zum wiederholten Male, dass ich versucht habe, einen Fischreiher von der Strasse aus zu fotographieren. Das scheint nicht zu funktionieren. Verkehr der vorbeifährt, macht den Vögeln anscheinend nichts aus, doch stehender Verkehr scheint da als Gefahr interpretiert zu werden. Vielleicht versuch ich es morgen mal im Vorbeifahren.

  • Bike to work #6

    Für heute wurde uns wieder einmal ein schöner Tag versprochen, wenigstens für die zweite Hälfte. So nahm ich es in Kauf, am Morgen noch über feuchte Strassenabschnitte, entlang von nassen Wiesen und teils unter Nebelschwaden, fast wie im Herbst, zur Arbeit zu fahren. Die Luftfeuchtigkeit schien mir heute morgen sehr hoch zu sein.

    Die trübe und feuchte Stimmung habe ich versucht mit einem Foto bei den beiden Apfelbäumen im Limmattal einzufangen.

    Während des Tages klarte dann das Wetter immer mehr und mehr auf und bis am Abend kam ich dann sogar in den Genuss einer windfreien und sommerlich warmen Fahrt nach Hause. Auch die Bauern schienen auf diesen Augenblick des besseren Wetters gewartet zu haben, denn viele Wiesen wurden heute während des Tages gemäht. Das Gras lag am Abend noch da. Ob es einen Zusammenhang gibt, zwischen den gemähten Wiesen und den vielen kleinen Mücken in der Luft? Oder ist es einfach noch die hohe Luftfeuchtigkeit?

    Ansonsten waren die beiden Fahrten wieder einmal reine Routine.

  • Mountainbike oder Renner

    Die immer wiederkehrende Frage vor einer Ferienfahrt, bei der man das Gepäck selber mitnehmen muss. Müsste ich mich selber in das Feld der Velofahrer einstufen, ich würde mich zwischen dem Rennvelofahrer und dem Tourenfahrer, aber eher beim Rennvelofahrer einstufen. Für einen richtigen Rennvelofahrer habe ich sicherlich viel zuwenig Rennerfahrung. Zweikämpfe wie “Täfelisprint” oder Taktiken am Berg, liegen mir nicht. Dennoch schätze ich es, zügig vorwärtszukommen, finde immer noch Musse und Zeit, anzuhalten, zu fotographieren, mal etwas anzuschauen, ein Geocache zu suchen, gut zu Essen. Im Vergleich zum Tourenfahrer mache ich allerdings viel zu viele Kilometer und Höhenmeter. Zudem habe ich kein Tourenvelo, sondern “nur” ein Mountainbike.

    Ein richtiger Mountainbiker, bin ich allerdings auch nicht. Sicherlich fahre ich auch mal über Feldwege und durch matschige Waldstrassen. Die Singletrails sind für mich eher eine Qual als ein Genuss. Ein Weg muss bei mir immer noch ungefähr so breit sein, dass man darauf notfalls vernünftig abstehen kann.

    Die gestrige Beschäftigung mit den Höhenprofilen in Savoyen hat mich deshalb dazu veranlasst, die Frage MTB oder Renner, völlig emotionslos anzugehen.

    Dazu vorerst eine kleine Tabelle:

    Zahnkranz (vorne) Ritzel (hinten) Meter pro Kurbelumdrehung Fahrrad
    52
    12
    9,3
    Renner
    44
    11
    8,5
    Mountainbike
    30
    25
    2,6
    Renner
    22
    33
    1,5
    Mountainbike

    Dargestellt sind nur die Extrem-Kombinationen “ganz schnell” beziehungsweise “ganz steil”. An beiden Velos habe ich jeweils vorne 3 Zahnkränze und hinten 9 Ritzel. In erster Linie interessant ist bei all den geplanten Passfahrten die Kombination 30/25 für den Renner und 22/33 für das MTB.

    Laut Tabelle komme ich mit einer einzigen Kurbelumdrehung beim Renner in den kleinsten Gängen 2,6 Meter weit. Beim Mountainbike ergibt die so zurückgelegte Strecke wegen des anderen über-, beziehungsweise sogar Untersetzungsverhältnisses nur gerade 1,5 Meter, also 1,1 Meter weniger weit. Natürlich muss ich für das Zurücklegen der gleichen Strecke auf dem Mountainbike deutlich mehr Kurbeln. Die Kurbelleistung würde beim Mountainbike etwa 40% höher liegen als beim Renner.

    Bedeutet dies auch, dass ich somit bei gleichem Kraftaufwand wie beim Renner, mit dem Mountainbike etwa 40% mehr Gewicht den Hügel hinaufschleppen kann? Für das leicht schwerere Mountainbike, den Monoporter und das Feriengepäck rechne ich einfachheitshalber 25Kg zusätzliches Gewicht. Dies würde dann “nur” gerade 30% Mehrgewicht (gegenüber dem Renner und ich alleine ohne Gepäck) ausmachen.

    Nicht entscheidend aber immer noch hilfreich ist die Erkenntnis, dass in der Stellung “ganz schnell” die zurückgelegte Distanz beim Mountainbike nur gerade 0,8 Meter, oder nicht einmal 10%, kürzer ist. Ich glaub ich montiere dem Mountainbike gelegentlich Strassenpneus.