Monat: Juli 2008

Juli 2008
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  • Top of Engadin

    Vermutlich erlebten wir heute den wettermässig schönsten Tag der Woche. Nach den nächtlichen Gewittern und Regengüssen, hatten sich die Wolken bereits vor dem Morgenessen aufgelöst, auch Nebel war keiner mehr(?) da. So entschlossen wir uns, heute nochmals hoch hinaus zu wollen. Top of Engadin, der Piz Corvatsch, immerhin 3303 Meter über Meer, hiess unser Ziel.

    Da die Gästekarte auch hier ihre Gültigkeit hat, liessen wir uns mit dem Bus fast bis an die Talstation der Luftseilbahn auf den Piz Corvatsch tragen. In Surlej, eben der Talstation der Seilbahn, mussten wir dann allerdings erfahren, dass der obere Teil der Seilbahn wegen Bauarbeiten nicht in Betrieb sei. Wir bestiegen die Kabine trotzdem und liessen uns bis zur Mittelstation, Murtel, 2702 Meter über Meer, hinauftragen

    Wir genossen hier eine Weile lang die Aussicht, bei leichter Bewölkung. Selbstverständlich hätten wir 600 Meter weiter oben, dem Top of Engadin, dem Piz Corvatsch, natürlich etwas mehr und etwas weiter sehen können. Auch hier, in der Mittelstation wird kräftig gebaut, denn die erneuerte Gondelbahn soll für den Winterbetrieb 2008/09 wieder betriebsbereit sein. Im Restaurant genehmigten wir uns wieder einmal ein Stück Bündner Nusstorte, bevor wir die Kabine für die Talfahrt in Anspruch nahmen.

    Unten angekommen entschlossen wir uns, mindestens bis nach St. Moritz zurückzuwandern. Von Surlej dem Lej da Champfer entlang. Meist durch waldigen Abhang, aber wie gewohnt auf sehr guten Wegen. Durch St. Moritz – Bad, unter anderem mit den markanten Bauten vom Kempinski-Hotel, bis an den See von St. Moritz, wo wir uns in einer der Parkanlagen eine kurze Verschnauf- und Verpflegungspause gönnten.

    Anschliessend den See noch auf der nördlichen Seite fertig umkreist, dann den Anstieg zum Stazersee hinauf unter die Füsse genommen und wiederum über gut markierte und ausgebaute Wanderwege hinüber bis nach Pontresina durch meist waldiges Gebiet gewandert. Dank leichter Bewölkung und einem angenehmen Lüftchen, war es nie wirklich heiss oder gar drückend. Einfach angenehmes Wanderwetter.

    Der Schrittzähler zeigte heute Abend, noch vor dem mittlerweile täglichen Spaziergang durch Pontresina, gut 25’000 Schritte an.

    Weitere Bilder aus dieser Gegend (Hinweis: Es wird ein neues Fenster geöffnet. Ich empfehle, dieses Fenster auf die maximale Ausdehnung zu vergrössern. Anschliessend kann auf die farbigen Punkte geklickt werden (=Standort der angezeigten Aufnahme), oder auf die Aufnahme selber. Dabei wird dann der Standort der Aufnahme gekennzeichnet)

  • Muottas Muragl – Alp Languard

    Es trifft sich mit dem Wetter bis jetzt jeden Tag sehr gut. Am Morgen, noch während des Morgenessens, verziehen sich die letzten Nebel und Wolken bis hin zu einem fast wolkenlosen Himmel. Dann beginnt sich hohe Bewölkung zu bilden und bis am Abend, wir sind dann in der Regel schon wieder zurück, fallen die ersten Regentropfen, oder man hört in der Ferne das Donnergrollen. So auch heute.

    Wir lassen uns bald nach dem Morgenessen mit Bus und Standseilbahn vom Hotel weg auf Muottas Muragl hinauftragen. Geniessen dort eine wunderbare Aussicht, vor allem in Richtung St. Moritz, Oberengadin und weiter hinten Maloja. Bevor wir dann mit unserer eigentlichen Wanderung beginnen.

    Wir wandern auf gut ausgebauten und beschilderten Wanderwegen durch das Val Muragl, herum um diverse Hügel. Vorbei und über diverse Geländeeinschnitte. Bis auf wenige Gegensteigungen meist leicht bergab. Meist auch knapp über der Waldgrenze. Begleitet von vielen Pfiffen von Murmeltieren. Leider Natürlich sind wir nicht alleine unterwegs. Denn schliesslich ist Sommerferienzeit. Mindestens bis zum ersten Restaurant, dem unteren Schafberg, oder vielleicht auch der ersten Möglichkeit ins Tal hinabzugelangen, gleicht die Wanderung heute eher einem Völkermarsch. So erreichen wir die Alp Languard.

    Während dem Marsch erhalten wir jeweils einen wunderbaren Einblick in die Täler: Zuerst das Oberengadin, später das Rosegtal und zum Schluss werden wir mit einem prächtigen Blick, einmal mehr in diesen Ferien, auf das Bergmassiv von Piz Palü und Piz Bernina empfangen.

    Auf der Alp Languard verpflegen wir uns aus dem Rucksack. Wir könnten nun den Sessellift hinunter nach Pontresina nehmen. Doch weder Wetter noch Zeit erfordern eine schnelle Rückkehr nach Pontresina. So entschliessen wir uns, den Abstieg von der Alp auf dem Fussweg hinunter anzutreten.

    Er ist steil, teilweise fürchterlich steil aber nicht rutschig. An meinen Velobeinen beginnt der Oberschenkelmuskel über dem Knie schon ein bisschen zu ziehen und auch der “Knieschlotteri” kündigt sich gegen Ende des Abstieges an. Doch nach etwa einer Stunde ist es geschafft, der Fussweg mündet in die Dorfstrasse und wird eben. Nach ein paar Schritten auf der ebenen Unterlage scheint der Bewegungsapparat wieder in Ordnung zu sein.

    Der Schrittzähler blieb heute bei knapp 20’000 Schritten stehen.

    Weitere Bilder aus dieser Gegend (Hinweis: Es wird ein neues Fenster geöffnet. Ich empfehle, dieses Fenster auf die maximale Ausdehnung zu vergrössern. Anschliessend kann auf die farbigen Punkte geklickt werden (=Standort der angezeigten Aufnahme), oder auf die Aufnahme selber. Dabei wird dann der Standort der Aufnahme gekennzeichnet)

  • Piz Nair

    Ein fast wolkenloser Himmel am Morgen lud zu einer weiteren Wanderung ein. Schon bald nach dem Morgenessen steckten unsere Füsse wieder in den Wanderschuhen. Diesmal ging es in Pontresina wiederum zum Bahnhof, dann aber über einen leicht ansteigenden Wanderweg hinauf zum Stazersee. Ein paar Mutige kühlten sich hier in diesem See ab. Doch unsere Wanderung führte weiter und hinunter an den See von St. Moritz, darum herum bis ans obere Ende.

    Bei einer Verpflegung aus dem Rucksack berieten wir uns, was nun wohl die beste Variante sei, denn in der Zwischenzeit hatte sich das Wetter deutlich verschlechtert. Es war zwar kein Regen in Sicht, dennoch verschwand die Sonne hinter einer sehr hohen Bewölkung. Höher jedenfalls als der Piz Nair (3056 MüM).

    Piz Nair? Warum nicht? Mit der Gästekarte der Engadiner Bergbahnen, die auch uns als Hotelgast in die Hand gedrückt wurde, liessen wir uns “kostenlos” von St. Moritz auf den Piz Nair hinauftragen. Zwei Standseilbahnen bis nach Corviglia und anschliessend eine Luftseilbahn bis ganz oben hinauf.

    Auf dem Piz Nair genossen wir eine spektakuläre Rundsicht. Dank der hohen Wolkendecke hatten wir trotzdem eine sehr gute Fernsicht. Auf den Fotos sieht das ohne blauen Himmel vielleicht nicht so gut aus. Dennoch, der Rundblick war phantastisch. An der Bergstation der Luftseilbahn wurde immer noch eine Temperatur von 12 Grad angegeben. Dies bei fast absoluter Windstille.

    Während dem wir uns im Restaurant mit etwas Wenigem verpflegten, konnten wir sehr gut beobachten, wie sich ein Regenschauer vom Berninapass ins Tal nach Pontresina hinunter ausbreitete und sich etwas später wieder zurückzog.

    Nach ausgiebigem Genuss des Panoramas liessen wir uns abermals in fast leeren Gondeln und Kabinen nach unten tragen. Wenig unterhalb der Bergstation des Piz Nair befindet sich die Plattform für die Startanlage der Herren Abfahrt. Von der Gondel der Luftseilbahn aus gesehen befindet sich die in einer fast senkrechten Wand. Jedenfalls so steil, dass sich dort hinauf vermutlich nie ein Wanderer verirren wird.

    Weiter unten, bereits bei der Abfahrt mit der Standseilbahn nach St. Moritz, konnten wir scharenweise Murmeltiere beobachten, die sich im Gras herumtollten oder einfach so dastanden, scheinbar unbeeindruckt von der vorbeiratternden Bahn.

    Nach einem Einkaufsbummel in St. Moritz, blieb der Schrittzähler heute bei etwa 16’000 Schritten stehen.

    Weitere Fotos der letzten Tage aus dieser Gegend. (Hinweis: Es wird ein neues Fenster geöffnet. Dann kann entweder auf die Fotos oder die farbigen Punkte geklickt werden.)

  • Rosegtal

    Heute wurden wir von einem fast makellosen blauen Himmel im Engadin begrüsst. Nur an den höchsten Bergspitzen hatte sich noch etwas nebelartige Bewölkung verfangen. So marschierten wir dann bald los.

    Wir kamen in diesem ersten Anlauf allerdings nicht sehr weit, denn aus dem nächsten Wäldchen ertönte bereits Kammermusik. Camerata Pontresina spielte hier zum täglichen Morgenkonzert auf. Klar, dass wir uns da einen Moment hinsetzten, wir sind ja in den Ferien.

    Unser nächstes kleines Ziel, den Bahnhof von Pontresina erreichten wir dann allerdings etwas später, und konnten nur noch mit viel Glück die letzten Plätze in einer der Pferdekutschen ins Rosegtal besteigen. Für ein nächstes Mal, würde sich jedenfalls eine Platzreservation empfehlen.

    Während einer guten Stunde Fahrt mit Pferd und Wagen, von Pontresina-Bahnhof hinauf bis zum Restaurant Roseg Gletscher, konnten wir dem klappern der Pferdehufe und dem Gebimmel der Glücklein um den Pferdehals lauschen. Das Rauschen des nahen Baches, das Grün der lichten Wälder tat sein Übriges um die Ferienstimmung so richtig zu erhalten. Zwischendurch mal einen schönen, aber kurzen Blick auf die Gletscherwelt zu hinterst im Rosegtal, bevor man dann kurz vor Ende der Fahrt, definitiv die ganze breite des Hintergrundes im Tal, als einen einzigen Gletscher erkennen kann.

    Nach einer kleinen Stärkung im Restaurant Roseg Gletscher traten wir dann den Rückweg zu Fuss an. Wenn sich der Wanderweg vom Fahrweg für die Kutschen und die Mountainbiker trennt, kann man so richtig in aller Ruhe und fast alleine, auf einem gut präparierten Weg wieder zurück zum Ausgangsort wandern.

    Auch wettermässig hatten wir heute wieder Glück. Grösstenteils war er recht sonnig. Zwischendurch sammelten sich die Wolken zu dunklen Ballen. Ganz in der Nahe mag es auch geregnet haben. Doch ausser ein paar Tropfen bekamen wir nichts ab.

    Nach einem kurzen Abendspaziergang blieb der Schrittzähler heute Abend bei gut 18’000 Schritten stehen.

    Kurze Filmsequenz zu Rosegtal und Roseg Gletscher:



  • Morteratschgletscher

    Am Morgen zeigte sich heute das Wetter nicht so richtig kooperativ. Nach den nächtlichen Regenschauern und Gewittern hingen hier im Engadin noch überall Nebelbänke herum. Über den Nebelbänken begannen sich die Wolken bereits für den nächsten Schauer zusammenzuziehen.

    Mit der Bernina Bahn fuhren wir nach dem Morgenessen ein kurzes Stück bis nach Morteratsch. Ab dann befanden wir uns in einer Art Völkerwanderung zum Morteratschgletscher.

    Der Wanderweg ist gut zurechtgemacht. Entlang des Wanderweges ist auch ein Gletscherlehrpfad eingerichtet. Was mich aber besonders interessierte, waren die Tafeln entlang des Wanderweges, mit dem jeweiligen Stand des Gletschers im entsprechenden Jahrzehnt. Ebenfalls angegeben war darauf der Rückzug des Morteratschgletschers seit dem Jahre 1900.

    Warum dieses Interesse? In meiner Schuljugend, also vor etwa 40 Jahren, war ich schon mal in dieser Gegend in den Ferien. Vermutlich hatten wir damals in der Schule gerade etwas von Gletscherbildung, Seiten- und Endmoränen von Gletschern und ähnlichen Themen besprochen. Jedenfalls stellte der Morteratschgletscher damals für mich das Musterbild eines Gletschers dar. Schöne, mächtige Seitenmoränen, eine gut sichtbare Mittelmoräne und eine wunderbare Gletscherzunge mit einem riesengrossen Tunnel.

    Doch heute? Siehe Bild. Am Talboden beginnt sich die grüne Natur einzunisten. Die Seitenmoränen in Form von riesigen Steinhaufen sind noch da, wenn auch teilweise mit Tannen und Grünzeug überwachsen. Die Gletscherzunge hat sich in den 40 Jahren nochmals etwa 500 Meter zurückgezogen und von der wunderbaren Mittelmoräne ist auch nicht mehr wirklich viel übriggeblieben. Die ganze Gletscherzunge scheint zudem unter einem Steinhaufen begraben zu sein.

    Nach diesem “1970”-er Blick auf den Gletscher, wanderten wir dann noch bis direkt vor die Gletscherzunge und wieder zurück nach Morteratsch. In der eingerichteten Alp-Schaukäserei genehmigte ich mir einen Gletscherkafi,


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    bevor wir nun zu Fuss nach Pontresina zurückwanderten.

    Der Schrittzähler registrierte für diese erste Wanderung knapp 20’000 Schritte.