Monat: Mai 2008

  • Regionen Savoyen und Hoch-Savoyen

    Bevor ich irgendwohin in die Ferien gehe, versuche ich meist, mich über die Feriendestination etwas zu informieren. Verkehr, Kultur, Landwirtschaft, Bevölkerung, vielleicht etwas Politik. Halt einfach so was einem über den Weg läuft. Die Departamente Savoyen und Hochsavoyen, wo ich während meiner nächsten Sommerferien hauptsächlich durchfahren möchte, sind für mich nicht ganz unbekannt. Schon einmal bin ich mit dem Renner dort vorbei gekommen. Eingeprägt hat sich bei mir damals nebst dem Galibier und ein paar anderen Pässen auch das Massif des Mont Blanc.

    Google und Wikipedia helfen einem da schon ziemlich weit.

    Frankreich teilt sich in 96 Europäische, also Französische, und 4 Übersee Departemente auf. Die Französischen Departemente sind in 22 Regionen eingeteilt. Das Departement Savoyen trägt die Nummer 73, grenzt im Osten an Italien und im Norden an das Departement Hoch-Savoyen, die Nummer 74. Beide Departemente gehören zur Region Rhône-Alpes. Geographisch liegen die beiden Departemente somit südlich des Genfersees, an der östlichen Seite von Frankreich, an der Grenze zu Italien.

    Diese Nummerierung der Departemente (in diesem Falle die 73 und 74) findet man Übrigens auch in den letzten beiden Ziffern auf den französischen Kontrollschildern der Autos, oder den beiden ersten Ziffern der Postleitzahl wieder. In den Wappen von beiden Departementen findet man auch das weisse Kreuz auf rotem Grund, bei welchem die Balkenenden bis an den Rand hinausgezogen sind.

    Wirtschaftlich sind die beiden Departemente ziemlich ähnlich. Das Land eignet sich kaum für den Ackerbau. Viel künstliche und natürliche Wiesenfläche dürfte anzutreffen sein, ebenso viel Waldfläche und einiges an Weinland. Deshalb ist auch die Viehzucht weitverbreitet und damit auch die Herstellung von Käse. Die Feinmechanik kann als Hauptindustriezweig bezeichnet werden, auch die Seidenkultur soll sehr lohnend sein. Zudem befinden sich in Aix-les-Bains hervorragende Mineralquellen.

    Mal sehen, was ich nebst steilen Passstrassen und Skistationen von alle dem auch noch mitbekomme.

  • Brugg

    Fast wie in einem Ferienland

  • Tram-Rallye

    Für einen Teil meines Arbeitsweges fahre ich jeweils mit dem städtischen Tram (sofern ich nicht mit dem Rad unterwegs bin). Oftmals ist das eine ziemlich einschläfernde Angelegenheit, zumal man seit Jahren die gleiche Strecke, etwa zur gleichen Zeit und in der Nähe des Arbeitsortes erst noch etwa mit den gleichen Gästen zurücklegt. Man entwickelt über all die Jahre ein bestimmtes Gefühl über gut und schlecht, oder eben über langsam, schnell und zu schnell.

    Heute Abend ging das schon vor der Haltestelle los. Irgend eine Mutter mit ihrem Offroader voll von Kindern, steht auf den Schienen für ein Linksabbiegemanöver. Die Strecke ist Übersichtlich aber leicht abschüssig. Die Schiene ist trocken und wie man später feststellen kann auch mit einer guten Traktion. Das Tram nähert sich von oben. ER muss das Auto gesehen haben, beginnt jedenfalls schon früh zu läuten. Die Frau hat vorerst keine Chance, vor ihr der Gegenverkehr, hinter ihr die nachfolgenden Autos. Dann das entscheidende Loch im Gegenverkehr. Der Offroader quietscht davon und erst jetzt bremst das Tram voll ab. Es stiebt und stinkt nach heissem Metall.

    Beim Einsteigen überlege ich mir noch einen kurzen Moment, ob ich vielleicht doch die S-Bahn etwas weiter vorne nehmen soll. Ach was, kann immer wieder vorkommen…. Die Abfahrt aus der Tramhaltestelle erfolgt wie an einem Start zu einem Rundenrennen. Klar, die Strecke ist immer noch leicht abschüssig, geht aber sofort über Weichen und durch eine Kurve. Vor der nächsten Haltestelle müssen alle Trams in der Regel anhalten oder mindestens leicht verzögern. Möglicherweise wegen der Grün- und Rotphasen bei den Autos. Nicht so heute Abend: Den Hang runterlaufen lassen, scheinbar ungebremst, läuten wie ein Wilder, kurz und heftig auf die Bremse treten und in die Haltestellen ausrollen lassen. War zu weit hinten um genauer zu sehen was vorne los war…

    Diese Fahrerei spielte sich noch zweimal so ab, eben so lange, bis andere Tramlinien dazukommen und sich unser Tram zwischen den anderen einreihen muss. Ich glaube, wenn das Tram nicht auf Schienen angewiesen wäre, der Trämler hätte sonst noch überholt.

  • Velofahren kommt aus dem Kopf heraus

    Wenn man immer wieder die gleiche Strecke mit dem Velo fährt, so wie ich auf dem Arbeitsweg, kann man sehr gut erleben, wie gut oder wie schlecht man körperlich drauf ist. Mit der Zeit bilden sich Erfahrungswerte, Zwischenzeiten, die ich einhalten und wenn möglich unterbieten möchte. Mit dem übrigen Strassenverkehr und den vielen Ampeln zusammen geht das vielleicht nicht immer, aber auch dafür gibt es Erfahrungswerte.

    Heute zum Beispiel habe ich die folgenden Zwischenzeiten gefahren:

    nach 24 Minuten Schulhausplatz in Baden: entspricht der Erwartung
    nach 45 Minuten Eingangs Dietiken: entspricht der Erwartung
    nach 58 Minuten Tramhaltestelle Farbhof, Zürich: 2 Minuten auf der besseren Seite
    nach 1:14 Stunden im Velokeller beim Arbeitgeber: 1 Minute auf der besseren Seite
    nach 1:35 Stunden Waldegg über Zürich: 5 Minuten auf der schlechteren Seite
    nach 1:52 Stunden Lieli: 3 Minuten auf der schlechteren Seite
    nach 2:08 Stunden auf dem höchsten Punkt auf dem Mutschellen: 2 Minuten auf der besseren Seite
    nach 2:46 Stunden zu Hause angekommen: 6 Minuten auf der schlechteren Seite.

    Während die Fahrt am Morgen mit 1:14 normale Mittelzeit darstellt, so bin ich am Abend, vermutlich unter dem Eindruck der aufziehenden Bewölkung klar zu schnell in die Waldegg-Rampe reingefahren. Vielleicht die mittlerweile positive Einstellung zum neuen Radweg auf das Lieli ermöglichten es mir hier wieder etwas Zeit zu gewinnen.

    Klar Zeit verloren habe ich bei der Abfahrt vom Mutschellen. Ja, ich hatte dort etwas Gegenwind. Das alleine rechtfertigt diesen Zeitverlust noch nicht. Aus irgendwelchen Gefühlen heraus glaubte ich auch, dass ich am Hinterrad einen “Schleicher” eingefangen habe. Also jene Sorte von Plattfuss, bei der man nur ganz langsam die Luft verliert. Das Gefühl liess auch nicht nach, nachdem ich abgestiegen und den Luftdruck händisch kontrolliert hatte. Beinhart der Pneu. Doch der Kopf glaubte immer wieder, die Beine müssten nicht nur gegen den Wind ankämpfen, sondern auch noch gegen einen laufend grösser werdenden Rollwiderstand.

    Übrigens der Pneu ist auch jetzt im Keller noch beinhart.

  • Termin für die Savoyenrundfahrt

    Jetzt ist es klar. Am Samstag-Morgen, 12. Juli 2008, werden ich für die Fahrt durch Savoyen aufbrechen. Sie wird mit einer ganz flachen Etappe, entlang dem Jura-Südfuss bis an den Genfersee starten. Ab Thoneaux-les-Bains wird es dann zunehmend hügeliger und die Pässe immer höher. Col de la Madeleine, Col de la Croix de fer, L’Alpe d’Huez, Briancon. Das ist ungefähr die Route, die ich mir für den Hinweg vorgenommen habe. In Briancon mache ich vielleicht einen Ruhetag und fahre dort nur den Col d’Izoard.

    Für die Rückkehr habe ich mir die Strecke über den Col du Mont Cenis, Col de l’Iseran und den Grossen St. Bernhard ins GPS geplant, bevor es dann in der Schweiz entlang der Voralpen wieder nach Hause geht.

    Falls das Wetter unter keinen Umständen auf meiner Seite stehen will, habe ich genügend Möglichkeiten, die Route abzukürzen, oder notfalls auch über Italien und zum Beispiel den Gotthard wieder zurückzukehren.

    Für die ganze Strecke gebe ich mir zehn bis zwölf Tage Zeit. Es werden ca 1400 Kilometer sein. Die Höhenmeter sind schwierig vorauszuplanen, aber 20’000 dürfte eine realistische Annahme sein. Im GPS-File sind neun Abschnitte der Reise enthalten. Das sollen nicht Tagesetappen sein, sondern eher Geländeabschnitte. In der Karte sind einzelne Punkte der Reise ebenfalls eingetragen.

    Ach ja, ich müsste ja kein velofahrender Blogger sein: selbstverständlich fährt die ganze Elektronik vom GPS, Handy, Webtracker bis zum Notebook auf dem Monoporter, angehängt am Renner, mit.