Monat: Mai 2008

  • HB Zürich

    An der Schwelle zur Euro.

  • Erstmals beide Wege richtig warm

    … sogar so warm, dass ich bereits am Morgen, kurz nach sechs Uhr in kurz/kurz (Beine und Arme) zur Arbeit fahren konnte. Keine Armlinge, keine Beinlinge, nicht einmal ein Windstopper. Wie ich später dann im Verlaufe des Tages den Nachrichten entnehmen konnte, hatten wir gebietsweise bereits die erste tropische Nacht (20+) hinter uns. Auf der ganzen Strecke, fuhren heute wieder verdächtig viele Velofahrer mit Mountainbikes und Citybikes herum. Ob die sich wohl für den Juni, den Monat von bike to work fit trainieren wollen? Bei der Vorbeifahrt an den beiden Apfelbäumen im Limmattal habe ich noch schnell die obligate Foto geschossen.

    Am Abend dann die Heimfahrt wieder wie üblich im Sommer, über die Waldegg, das Lieli und den Mutschellen. Erstaunlicherweise fühlte sich das Wetter doch nicht so warm an, wie zu befürchten war. Den neuen Radweg von Birmensdorf zum Lieli hinauf meistere ich auch mit jedem Mal etwas besser. Er scheint schon nicht mehr ganz so steil zu sein, wie das erste Mal. Aber das schönste heute war der Rückenwind während der Abfahrt vom Mutschellen bis fast nach Baden hinunter. Während annähernd zehn Kilometern konnte ich fast mühelos in einem flotten Tempo zufahren. Zu Hause angekommen, konnte ich für diese Strecke Jahresbestzeit notieren.

    Übrigens macht dieses Jahr auch unser Arbeitgeber bei bike to work mit. Klar, dass auch ich bei einer Gruppe mitfahre.

  • Schnelle Sonntagsrunde

    Nach dem sonntäglichen Brunch, die Sonne schien sommerlich warm vom Himmel herunter, die Zeitung war gelesen und die Rennschuhe fühlten sich nach der gestrigen Regenfahrt schon wieder trocken an, verspührte ich Lust auf eine Runde Hallwilersee. Gut 60 Kilometer, fast ebene zügige Fahrt verlockten.

    Schon bald merkte ich allerdings, dass wir heute ja in einer Föhnlage sind, also Winde vor allem von Süden nach Norden blasen würden. Das Seetal verläuft ja auch mehr oder weniger in dieser Richtung, also war ziemlich klar, was mich erwarten würde. Dazu kam heute allerdings eine merkwürdige, feuchte Wärme. Sie liess den Schweiss ziemlich heftig aus den Poren quellen.

    Kurz vor Tennwil, sieht man das erste Mal fast über die ganze Lange des Hallwilersees. Er lag heute in einer eigenartigen, dunkelgrauen Farbe, fast ohne Wellen, da. Am Horizont der Alpenkamm, überdeckt von einem mächtigen Wolkengebilde. Ich habe versucht diese Stimmung mit der Pixelkiste einzufangen, wurde aber in einem ersten Anlauf nichts. Zu trübe, zu dunstig die ganze Stimmung. Den zweiten Versuch am südlichen Ende des Sees, halt ohne See im Vordergrund, gelang etwas besser.

    Ich habe schön öfters im Seetal erlebt, dass merkwürdige Windverhältnisse vorherrschen. Vor allem bei Bise, also Ost-West-Strömung, kann der Wind von allen Seiten her wehen. Heute freute ich mich nach dem ziemlich konstanten Gegenwind in der ersten Hälfte der Fahrt auf den Rückenwind für den Heimweg. Doch was war da passiert? Nach dem Wendepunkt in Mosen, führt die Strecke in einer leicht ansteigenden Geraden hinauf nach Beinwil am See. Anschliessend geht es wellenartig, mit sinkender Tendenz bis nach Lenzburg hinunter. Spätestens bei der Durchfahrt in Beinwil war klar: der Wind hatte gedreht. Und so blieb es dann auch bis nach Hause, also wieder Gegenwind.

    Ich bin diese Strecke in den letzten Monaten nun schon ein paar Mal gefahren. Für eine kleine Sonntagsausfahrt, oder einen Ausflug “so zwischendurch” die ideale Lange und fast keine Höhenmeter. Landschaftlich ziemlich abwechslungsreich und bis auf wenige Streckenabschnitte in der Regel auch wenig Verkehr. In der Regel fahren auf den Strassen um den See herum auch noch andere Velofahrer oder Mountainbiker. Man ist also fast nie ganz alleine. Heute aber realisierte ich, dass diese Grundform Gefahr läuft, für mich zu einer Trainingsstrecke zu werden. Plötzlich kommt das Gefühl auf, dass wenn ich nicht in 1:08 in Mosen an der Kreuzung stehe, einen schlechten Tag habe. (Heute waren es 1:14).

    Glücklicherweise lässt es die heute gefahrene Grundform zu, dass ich unendlich viele Zusatzschlaufen dazu anhängen kann. Fast nach Belieben könnten rundherum zusätzliche Kilometer oder auch Höhenmeter eingebaut werden. Mit der heute erreichten Durchschnittsgeschwindigkeit bin ich aber dennoch sehr zufrieden.

  • Fahrt zum Schloss Horben

    Eigentlich hatte ich für heute einen richtig langen Ausflug in die Innerschweiz geplant. Doch als am Morgen früh die Strassen nass waren, und im Zweistunden-Takt die Regenschauer über das Land zogen, verzichtete ich darauf. Ich besann mich auf meine angefangene Serie der Schlösser und Burgen.

    Im südlichsten Zipfel des Freiamtes, auf dem Lindenberg, schon fast im Kanton Luzern, steht das Schloss Horben, da wollte ich hin.

    Die Route im GPS war bald zusammengestellt: auf dem kürzesten Weg hinfahren, auf dem Heimweg noch einen Blick auf das Schloss Hallwyl, und das Geocache ganz in der Nähe, werfen. Vielleicht noch ein zweites Geocache vor Lenzburg und dann wieder nach Hause. Gut 70 Kilometer, Höhenmeter unbekannt, aber das kann in unseren, eher flachen Gegenden, nicht zum Problem werden.

    Auf der Hinfahrt lockte mich das GPS dann ungeschickterweise über ziemlich dicht befahrene Strassen, wie zum Beispiel die Strecke Lenzburg-Muri. Ich versuchte dem via zufällig vorhandenen, vermutlich Stücken aus der alten Strasse, auszuweichen. Dem GPS passte das aber überhaupt nicht. Es wollte dauernd zurück auf die dicht befahrene Strasse. Mein stures Verbleiben auf den kleinen, aber immer noch geteerten Strässchen “quittierte” das GPS schlussendlich mit einer grossen Schlaufe zurück zum Anfangspunkt. Dies wohl auch deshalb, weil ich es so eingestellt habe, dass ich auch in einer “verfahrenen Situation” möglichst nicht auf dem gleichen Weg zurück möchte. Dies zur Erklärung des merkwürdigen Wurmfortsatzes im heutigen Track.

    Nachdem wir uns wieder auf ein friedliches Miteinander geeinigt hatten, führte mich das GPS anstandslos auf den Lindenberg zum Schloss Horben. Die letzten paar hundert Meter zum Schloss hinauf sind recht happig. Oftmals stehend kurbelte ich hinauf. Oben auf dem Lindenberg wehte wieder einmal dieser kühle Wind und es war nur eine Frage der Zeit, wann der Regen wohl einsetzen werde. Die Sichtweite reichte über den Zugersee und noch knapp bis an den Alpenkamm.

    Das Schloss Horben befindet sich in Privatbesitz und ist nicht zugänglich. Unübersehbar verbarrikadieren zwei Tore den Zutritt. Um diese Jahreszeit, mit den dicht bewachsenen und hohen Bäumen ist vom Schloss selber auch kaum etwas zu sehen. Hingegen die ehemalige Schlosskapelle des St. Wendelin befindet sich ausserhalb des privaten Besitzes und ist zugänglich. Was noch auffällig ist: Auf dem Plateau des Lindenbergs befindet sich auch ein Gutsbetrieb und vor allem ein grosses Restaurant mit Kinderspielplatz, welche sich offensichtlich sogar an solch eher trüben Tagen eines grossen Besucherzustromes erfreuen können. Die Parkplätze waren jedenfalls gut benützt.

    Danach fahre ich wieder ein Stück zurück auf die Hauptstrasse von Muri auf den Lindenberg. Um mich herum bricht plötzlich grosse Hektik aus. Bauern mit ihren Traktoren und Gras-/Heu-Anhängern kommen von überall her. Einer zieht einen “Madlimacher” hinter sich her. Sie versuchen wohl, das frisch geschnittene Gras noch einigermassen trocken nach Hause bringen zu können, denn oben auf dem Lindenberg fallen schon die ersten Regentropfen. Schon bald ziehe ich den Regenschutz über und fahre in Richtung Schongau, über dem Seetal, weiter. Man hätte einen schönen überblick über das Seetal, doch dazu habe ich jetzt keine Augen mehr. Es regnet mittlerweile ganz ordentlich. So gebe ich den Plan auf, noch beim Schloss Hallwyl vorbeizuschauen. Ich lasse mich auf dem kürzesten Weg, immerhin noch 27 Kilometer, nach Hause führen.

    Als sich dann aber in Villmergen die Schuhe inwendig immer noch trocken anfühlen, entschliesse ich mich ein paar flache Kilometer anzuhängen, alleine um die Anzeige der durchschnittlich gefahrenen Kilometer pro Stunde wieder über 23 anheben zu können. In Lenzburg werde ich dann doch von einem richtigen Regenguss zugedeckt. Doch als ich dann zu Hause ankomme, der Durchschnitt ist mittlerweile komfortabel über 23 angestiegen, läuft das Wasser zwar in Bächen aus den Schuhen, aber vom Himmel schaut schon die Sonne wieder hinter der Wolkenbank hervor.

  • Schwarza – Rothaus – Albtal

    Nach genau einer Woche ohne Renner musste es heute einfach sein. Wetterprognose hin oder her, dafür oder dagegen gibt es ja allenfalls Kleider und Regenschutz. Gewöhnlich mache ich um diese Zeit meine ersten Ausflüge in Richtung Schwarzwald. Von uns aus, beziehungsweise von Waldshut aus, gerade gegenüber Koblenz, gibt es viele Möglichkeiten um auf wenig befahrenen Strassen in den Schwarzwald zu gelangen. Ich wählte heute das Tal der Schwarza. Direkt nach der Grenze geht ein kleiner Weg nach Gurtweil, Bürglen, Winznau, Härrlingen bis hinauf nach Rothaus.

    Solange man auf der Strasse L157 fährt, führt diese durch ein dicht bewaldetes Tal hinauf. Rechts von der Strasse fast immer das Bächlein Schwarza und links oftmals hohe, schroffe Felswände. Es geht zwar hinauf, doch das Gefälle lässt immer noch ein zügiges Vorwärtskommen zu. Heute Morgen ist es mit 13, vielleicht 14 Grad relativ kühl, obwohl grüssten Teils schon die Sonne scheint, wenigstens dort, wo sie den Weg in den engen Taleinschnitt findet.

    Etwa auf halber Strecke zwischen Waldshut und Rothaus, gegen Ende des Tales, zweigt die K6500 nach Rothaus ab. Nach einer kurzen heftigen Steigung, befindet man sich auf einer Art hügeliger, schiefer Ebene. Es geht tendenziell immer noch hinauf, bei weitem aber nicht mehr so regelmässig wie vorher im Tal. Dafür fährt man jetzt öfter durch kleine Dörfer, über Hochebenen, entlang von Wäldern und kommt manchmal auch in den Genuss eines schönen Weitblicks. Nach einer letzten heftigen Bodenwelle fährt man direkt nach Rothaus hinunter.

    Für heute habe ich mein erstes Geocache in Faulenfürst auserwählt. Es nennt sich Heisse Schokolade und ist ganz klar eine Einladung zur Einkehr beim örtlichen Wirt. Das Problem ist nur, ich mag keine heisse Schokolade, wenigstens nicht vor dem Mittagessen. Das Versteck finde ich problemlos. Bei dieser Gelegenheit überfahre ich auch den höchsten Punkt der heutigen Rundreise bei gut 1’000 Metern über Meer. Die Sonne ist mittlerweile wieder weg, es weht ein kühler Wind, es sieht sogar nach Regen aus. So fällt es mir nicht schwer, die steile Strasse an den Schluchsee hinunter zu fahren.

    Vom See fahre ich dann zügig auf der B500 bis nach Häusern hinunter. Nach der Schussfahrt vom Stausee Schluchsee hat die B500 Übrigens jetzt einen Radweg erhalten. Schön komfortabel breit, bis nach Häusern. Von Häusern dann nochmals eine Schussabfahrt nach St. Blasien, wo ich aber beim Kreisel am Dorfeingang bereits den Ausgang für das Albtal nehme. Am oberen Ende dieses Tales ist mein zweites Geocache für heute versteckt. Es nennt sich Albtal Nord. Es ist eines aus der Serie der MO(torrad)-Caches. Auch diese Suche hält mich nicht lange auf, so dass ich schon bald an das Mittagessen denken kann. Ich verpflege mich heute aus dem Rucksack, in der Nähe der Staumauer des Albtal-Sees. Das Tal macht auf mich irgendwie einen idyllischen Eindruck. Die dichten Wälder, der See, später weiter unten das Bächlein, verbreiten Ferienstimmung. Meine Sicht in das Tal, während der Mittagspause:

    in nördlicher Richtung in südlicher Richtung



    Während der Mittagspause, klart der Himmel zwar wieder auf, die Sonne beginnt wieder zu scheinen, doch mit 14 Grad, ist es weiterhin nicht sonderlich warm. Nach der Pause fahre ich deshalb ziemlich zügig das Albtal hinunter. Die Strasse ist gut ausgebaut, ausser ein paar Motorradfahrer fast kein Verkehr. Auch dieser Streckenabschnitt gefällt mir jedesmal gut. Das enge Tal, die Felswände und fast zu unterst die paar kurzen Tunnels lassen in mir regelmässig Erinnerungen an Fahrten in den Alpen aufsteigen. Das Thermometer zeigt am unteren Talende, also nach etwa 500 vernichteten Höhenmetern und gut 10 Kilometern nun auch 24 Grad an. Zeit um mich des Windstoppers und der Ärmelstulpen zu entledigen und auch Zeit das dritte Geocache für heute zu suchen. Wo ein Norden ist, muss auch ein Süden sein. Das Geocache am unteren Ende des Albtales heisst deshalb Albtal Süd. Doch da ist nichts. Nur zertrampelte Wiese. Wahrscheinlich von anderen (erfolglosen?) Geocachern. So fahre ich dann ohne dritte “Trophäe” weiter nach Laufenburg und wieder zurück in die Schweiz.

    Zum Abschluss der Fahrt, quasi als Dessert, schenke ich mir noch die Ampferenhöhe. Nicht lang, aber sehr heftig, vor allem die letzten paar hundert Meter gehen so richig in die Oberschenkel.