Monat: Mai 2006

Mai 2006
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  • Mut zur Lücke

    Christa hatte eine Idee, welche ich hier umsetzen möchte.

    Irgendwie habe ich ein gespaltenes Verhältnis zu den Stöckchen. Gerne lese ich zwar bei den Anderen, wie die das Eine oder Andere so machen oder darüber denken, schreiben, handeln usw. Selber habe ich auch schon Stöckchen entgegengenommen, abgefüllt und weitergereicht. Aber bei jedem Stöckchen mitmachen, ist mir ungeheuer.

    Ein Kompromiss (echt schweizerisch) könnte doch sein: wenn ein Stöckchenwerfer meiner Aktion Kilometer gegen die Armut finanziell ein bisschen unter die Arme greift, gibts sicherlich auch ein paar Antworten für das Stöckchen (und seit kurzem auch noch einen Wimpel dazu).

     

  • Test bestanden

    Die Meteorologen prognostizierten für heute ja einzelne Regenschauer am Morgen und sonnige Abschnitte für den Nachmittag. Vielleicht das ideale Wetter um einmal meine neuen Regenkleider auszuprobieren. So wartete ich dann das Abklingen des morgendlichen Schauers ab und setzte mich so gegen zehn Uhr auf den Renner, in Richtung Innerschweiz.

    Bereits wenige Kilometer vor der Haustür, zog ein Schauer zwischen der Habsburg und dem Chestenberg über das Birrfeld. Ich zog mir also bereits das erste mal Hose, Jacke und Schuhüberzüge an und setzte meine Fahrt unverdrossen weiter. Glücklicherweise war das nur ein kleiner Schauer. Ich fuhr noch eine Weile in den Regenklamotten weiter, bis die Strassen zu trocknen begannen. Kurz vor Bremgarten entledigte ich mich dann der Regenkleider. Es war tatsächlich wie im Prospekt beschrieben: Darunter bleibt man ziemlich trocken. Das bisschen Feuchtigkeit kam jedenfalls nicht vom Regen, sondern war eher eine Folge meines eigenen Schwitzens.

    Das zweite Mal war es dann kurz vor Cham soweit. An einem Waldrand, kurz vor einer längeren Abfahrt, zog ich mir die Regenkleider wieder über. Anschliessend nach Cham hinunter, Zug, dem ganzen Zugersee entlang bis nach Arth. Auch hier: darunter noch alles trocken, sogar die Füsse standen in trockenen Schuhen und das heisst etwas. Denn diese stehen ja eigentlich dauernd im Wasserstrahl des Vorderrades.

    In Arth ein kleiner Mittagsrast mit Verpflegung aus dem Rucksack und dann (ohne Regenklamotten) auf der anderen Seite des Zugersees nach Risch (Regenkleider anziehen), Hünenberg und Sins (Regenkleider wieder abziehen).

    Von da wählte ich heute den Weg nach Muri hinauf. Ist man mal auf dem Hügel, hat die Strasse die Tendenz leicht abfallend zu sein. Dies bis etwa nach Muri, dann kleine Bodenwelle und dann bis Wohlen und Villmergen weiter “flach fallend”. In Villmergen nehme ich in der Regel den Veloweg. Nebst ein paar zackigen Kurven hat er auch mindestens eine zackige Bodenwelle, ist aber natürlich verkehrsfrei. Dann Dottikon, Regenklamotten wieder anziehen, nach Othmarsingen, Birrfeld (Regenklamotten wieder verstauen) und nach Hause.

    Insgesamt bin ich sehr überrascht über die Dichtigkeit der Regenkleider. Zu meinem Erstaunen kommt wirklich kein Wasser herein, nicht einmal an den Füssen. Dass aller Dampf vom Schwitzen hinausgeht, habe ich nicht wirklich gehofft. Aber wenn man sich beim “Gasgeben” etwas zurückhält, dann ist es eigentlich ganz erträglich und schon fast angenehm.


    Details zur heutigen Fahrt
    wechselhaft, teilweise Regen Vormittag

    mit dem Renner
    Nachmittag wechselhaft, teilweise Regen
    121.1 Kilometer
    55.9 KM Maximale Geschwindigkeit
    579 Höhenmeter
    4:38 Fahrzeit
    26.0 KM/h Durchschnitt
    image Aktueller Stand der Kilometer in der Saison 2006
    image Aktueller Stand der Höhenmeter in der Saison 2006
  • Ein geschenkter Tag

    Auch schon mal passiert? Da hält man sich einen Tag frei, schaufelt und verlegt die Termine auf andere Tage, man möchte dann an diesem gewonnen Tag etwas ganz besonderes machen. Und plötzlich wird alles anders.

    Seit Wochen habe ich geplant, heute am Freitag, als ersten Tag einer zweitägigen Fahrt mit Renner und Monoporter (Anhänger), über eine längere Strecke zu fahren. Vorzugsweise in den Bergen und über mindestens einen, besser zwei Pässe. Der heutige Freitag, so zwischen Auffahrt und dem Wochenende, wäre da ideal gewesen. Aber gestern, am Donnerstag, musste ich einsehen, dass einerseits die Pässe, die von uns aus einigermassen sinnvoll und mit noch vernünftig vielen Kilometern und Höhenmetern befahren werden können, entweder wieder geschlossen sind (Susten) oder doch erst später geöffnet werden können (Furka, am 31. Mai 06). Natürlich hätte es Spielvarianten gegeben mit den SBB oder vielleicht auch der Furka-Oberalp-Bahn. Das sah mir dann aber wieder zu stark nach Flickwerk und Abhängigkeiten aus, die ich so nicht unbedingt wollte. Ich hätte auch ganz andere Pässe oder Rundfahrten wählen können (zum Beispiel: Lenzerheide – Albula – Julier), aber das war mir dann doch noch zu streng. Kam noch dazu, dass die Wetterprognosen deutlich schlechter waren, als was wir heute dann schlussendlich erlebt haben.

    Und so kam es, dass ich einmal mehr mit Renner und Monoporter ins Geschäft gefahren bin, dort fast alleine im Grossraumbüro gearbeitet habe und dabei erstaunlich viel, weil ungestört, erledigen konnte. Keine Termine, keine Besprechungen, nicht einmal Telefonate. Ein richtig schöner Tag, um auch mal wieder den Boden des Pendenzenkörbchens berühren zu können.


     

    Details zur heutigen Fahrt
    bewölkt, mit einzelnen Sonnenabschnitten Früh Morgens Rennrad und Monoporter Nachmittag bewölkt, mit einzelnen Sonnenabschnitten
      72.6 Kilometer
    54.9 KM Maximale Geschwindigkeit
    574 Höhenmeter
    2:58 Fahrzeit
    24.4 KM/h Durchschnitt
    Kartenausschnitt der Strecke Kartenausschnitt der Strecke
    image Aktueller Stand der Kilometer in der Saison 2006
    image Aktueller Stand der Höhenmeter in der Saison 2006
     
      Übrigens: der Gegenwind während der letzten Fahrten war so stark, dass er mittlerweile die Stange mit dem Fähnchen am Anhänger einfach weggefegt hat.  
  • Dom zu St. Blasien

    Ab und zu begeben wir uns in den nahegelegenen Schwarzwald, dem Erholungsgebiet par excellence. Weil jedoch das Wetter heute am Titisee nicht so richtig mitspielen wollte, machten wir auf dem Heimweg wieder einmal einen Abstecher nach St. Blasien und besuchten dort den Dom von St. Blasien.

    Der Dom hat, wie so manche Kirche, eine sehr bewegte Geschichte hinter sich. Er war über acht Jahrhunderte die Mitte einer beneditiktinischen Mönchsgemeinde und unzähliger Mitarbeiter auf den weit verstreuten Klostergütern. Eine Urkunde aus dem Jahr 858 berichtet von der Übergabe einer Mönchszelle im Albtal an das Kloster Rheinau nach Schaffhausen. Ein Mönch Fintan sorgte sich um die Brüder im benachbarten Waldtal und liess ihnen einen kostbaren Schatz zukommen, die Reliquien des hochverehrten armenischen Märtyrerbischofs Blasius. Nach diesem Heiligen wurde das spätere Kloster benannt. Schenkungen eines Reginbert (von Seldenbüren) liess im 11. Jahrhundert eine Abtei entstehen. Nach dem Anschluss an einen Zweig der grossen Reformbewegung von Cluny in Frankreich fand die Abtei einen solchen Zulauf an Mönchen und Brüdern, dass das erste steinerne Klösterchen mit dem “Alten Münster”, durch einen grossen Neubau auf dem heutigen Domgelände ersetzt werden musste. Im Laufe von sechshundert Jahren wechselten sich Brandkatastrophen mit immer reicheren Um- und Neubauten des romanischen, gotischen und barocken Münsters ab, dessen letzte Ausprägung als ein “Schatzkästlein erlesenster Kunstwerke” galt. Es folgten weitere Brände, und wegen Mittelknappheit ein unansehnlich veränderter Neubau. Ein letztes bedrohliches Feuer im Kolleg im Jahre 1977 drängte zur rechtzeitigen Vollendung der Erneuerung. Eine Verbindung des Baues aus der Jugendstilzeit (1913) mit den klassizistischen Bauplänen des Originals war das Ergebnis: ein Dom, heute viel besucht und bewundert.

    Innenansicht des Doms von St. Blasien (Schwarzwald)
    Innenansicht des Doms von St. Blasien (Schwarzwald)
  • Coole Sache

    “Früher”, als ich noch mit dem Renner und dem Rucksäcklein zur Arbeit fuhr, waren meine Business-Kleider nach zwei Fahrten meist echt rumpfelig. Selbst wenn es ein Rucksack ist, der nicht direkt auf dem Rücken aufliegt, so dringt die Wärme und die Feuchtigkeit trotzdem bis zum Inhalt vor.

    Jetzt, wenn ich mit dem Renner und angehängtem Monoporter (Anhänger) meinen Arbeitsweg zurücklege, so hat das auch Vorteile: Einerseits sind Hemd und Hose bei der Ankunft im Geschäft richtig kühl, was für die Haut eben ein cooles Gefühl abgibt. Auch nach der Heimfahrt haben weder Hose noch Hemd kaum einen zusätzlichen Knitterfalt erhalten.

    Und: im flachen Teil der Strecke meldet sich der Monoporter höchstens mal mit einem feinen Rütteln an der Hinterachse. Bergauf spürt man natürlich das Gewicht. Das macht ungefähr zwei Ritzel an der Übersetzung aus. Bergab, habe ich immer noch das Gefühl, als ob der Monoporter wegen seines Luftwiderstandes bremse. Jedenfalls ist die Zeit der Höchstgeschwindigkeiten von um 70 KM/h vorbei. Ebenfalls bei Gegenwind, muss ich deutlich kräftiger strampeln.


     

    Details zur heutigen Fahrt
    etwas Wolken Früh morgens
    Rennrad und Monoporter
    gegen Abend etwas Wolken
      72.6 Kilometer
    52.9 KM Maximale Geschwindigkeit
    580 Höhenmeter
    2:56 Fahrzeit
    24.6 KM/h Durchschnitt
    Kartenausschnitt der Strecke Kartenausschnitt der Strecke
    image Aktueller Stand der Kilometer in der Saison 2006
    image Aktueller Stand der Höhenmeter in der Saison 2006