Monat: Februar 2009

Februar 2009
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  • Orient, Tag 2

    Der heutige Tag begann sportlich gesehen viel früher. Bereits um 9:45 standen wir abfahrbereit wiederum auf dem Gemeindeplatz vor der Kirche bereit. Noch kleine Änderungen an der Gruppeneinteilung auf Grund des gestrigen ersten Ausfluges und wir fuhren schon bald unter blauem Himmel, mit einer angenehmen Temperatur und leichtem Lüftchen in Richtung Hauspässchen davon.

    Ich bin ja nicht zum ersten Mal mit Philipp’s Bike Team unterwegs. Pyrenäen-Rundfahrt, Paris-Rom waren auch von Philipp’s Bike Team organisiert. Unter den regelmässigen Gästen auf Mallorca ist eben dieses Hauspässchen immer ein Thema. Die schaurigsten Geschichten hört man davon. Wie der eine oder andere an diesem Pässchen gescheitert ist oder sonst irgendwie fürchterliche Qualen(!?) ausgestanden haben muss. Heute hatten wir gleich zwei Mal, von beiden Seiten her, das Vergnügen diese Bekanntschaft zu pflegen.

    Am Morgen ist man ja noch frisch. Die Strecke immer hügelig, tendenziell steigend. Es geht ins Landesinnere. Nach Calvia verändert sich die Landschaft plötzlich. Wird grün, die Bäume bilden stellenweise ein Dach, fast wie ein Tunnel. Man fährt entlang eines Bächleins, jetzt etwas mehr ansteigend. Ein paar Spitzkehren, das GPS zeigt 283 Meter über Meer. Seit der Abfahrt sind wir nun 17 Kilometer unterwegs. Das war die westliche Anfahrt zum Hauspässchen. Noch mehr Idylle geht fast gar nicht mehr.

    Die Fahrt geht weiter bis nach Bunyola. Meist auf schmalen, aber immer geteerten Strässchen, zwischen Schafherden, vorbei an der Universität von Mallorca, entlang einer Eisenbahnlinie, durch viel grüne Wiesen, hie und da ein mehr oder weniger verfallenes Windrad. In Bunyola kurzer Halt und Instruktion für die kommenden Höhenmeter.

    6 Km Steigung, von 200 auf 550 Meter über Meer. Die einen fahren ab wie gezündete Raketen, andere gehen die Sache etwas gemütlicher an. Ich selber, bin irgendwo im Mittelfeld. Auch hier geht es manchmal entlang eines Bächleins, über Wiesen, durch steile Spitzkehren, verlassene Häuser, eher karge, aber immer noch grüne Gegend.

    Oben besammeln wir uns wieder, fahren durch eine landschaftliche Delle hinauf nach Orient. Diese Ortschaft gab ja der heutigen Tour den Namen. Ob es deshalb ist, weil hier in Orient, mehr Schweizer als Spanier leben? Von den 80 Bewohnern sollen 48 Schweizer sein. Oder doch eher weil es die östlichste Ortschaft der heutigen Fahrt war? Wie auch immer. Anschliessend fahren wir mit zügigem Tempo, auf einer gut ausgebauten und breiten Strasse hinunter nach Alaro, zu einem kurzen Mittagshalt auf dem Dorfplatz.

    Verpflegt treten wir den Heimweg an. Anfänglich wieder auf schmalsten Strassen. Diesmal gesäumt von den charakteristischen Steinmäuerchen, wie man sie auf Mallorca sehr oft antrifft. Die Strassen sehr kurvenreich, kaum breiter als ein Auto. Solche Strecken in der Gruppe zu fahren erfordert sehr viel Konzentration. Nach Sa Coma nehmen wir dann aber doch für ein paar Kilometer die Schnellstrasse. Schnurgerade ist sie. Hat entsprechend viel Verkehr. So fahren wir hier wohl an der letzten blühenden Mandelbaum-Plantage vorbei.

    Bald biegen wir wieder ab. Durch schmale Gässchen, kleine Dörfer, verwinkelte Strassen und gelangen so, auf die Ostseite des Hauspässchens. Ich bestimme den Anfang des Passes mal mit 90 Meter über Meer. Die Strasse führt gemächlich steigend durch eine bewaldete Partie. Auch hier fährt man ein kurzes Stückchen entlang eines Bächleins. Gegen den Schluss der etwa acht Kilometer langen Steigung, wird es tatsächlich noch kurz heftig. Ein paar Spitzkehren, und schon kann man zügig nach Calvia hinunter fahren. Schon möglich, dass dieses Stöckchen, nach einer längeren Fahrt doch noch “ans Lebendige” geht.

    In Calvia biegen wir noch kurz auf den Kirchplatz ein. Dort ist an einem Haus die ganze Geschichte von Mallorca auf Keramikkacheln gebrannt, aufgezeichnet. Anscheinend soll die Besiedlung der Insel, etwa 400 Jahre vor Christus, von dieser Küste her begonnen haben.

    Die restlichen Kilometer bis nach Hause sind dann noch ein stetiges auf und ab auf gut ausgebauten Strassen, diesmal mit sinkender Tendenz, denn wir haben ja unser Hotel praktisch auf Meereshöhe.

  • Prolog, Tag 1

    Morgenessen ist hier bereits ab 7:45 möglich, sogar auch am Sonntag. Weil ich meinen Renner nicht schon gestern Abend abholen konnte, wollte ich dies heute Morgen so früh wie möglich erledigen. Wer weiss schon, wie lange die Warteschlange an diesem ersten Tag sein wird. So stand ich denn schon bald in der Werkstatt. Glück gehabt: nur zwei Personen vor mir. Der Renner war bald ausgehändigt, kleines Depot für den Velocomputer, und weiss ich noch was für alles, hingelegt. Erledigt.

    Wenig später, es war jetzt gerade mal 10:00 Uhr, holte ich mir den Renner, diesmal in voller Velokleidung, aus dem Velokeller, für eine kleine Spritztour entlang der Küste. Sattelhöhe einstellen, GPS montieren und weitere Kleinigkeiten wollte ich noch erledigen. Zufällig fuhr ich auf die “Cala Panoramica” oder so ähnlich. Das stimmt, die Aussicht auf die Bucht war schön, wenigstens dann, wenn es nicht gerade steil hinauf oder hinunter ging. Ich fuhr durch ein Durcheinander von Einbahnstrassen, in einem langgezogenen Bogen, wieder zurück zum Hotel. Dabei stellte ich zweierlei fest: Zu warm angezogen. Die Temperatur vielleicht etwa 10 Grad. An der Sonne und in den Steigungen hatte ich immer zu heiss, Bergab und dem Wind ausgesetzt war es dann meist zu kühl. Wieder im Hotel zurück entledigte ich mich einer Schicht Kleider. Die zweite Feststellung: Das GPS lässt sich wieder nicht am Lenker oder sonst wo montieren und muss auch diesmal wieder in der Satteltasche mitreisen und dort den Platz mit dem Webtracker teilen.

    Nach dieser ersten Bekanntschaft mit Mallorquinischen Strassen besammelten wir uns dann auf dem Platz vor der Kirche zur Begrüssung und die anschliessende Gruppeneinteilung. Ich blieb bei meinem Entscheid, bei den Rollern mitzufahren. Der geplante Durchschnitt soll hier irgendwo zwischen 21 und 23 km/h zu liegen kommen.

    So gegen halb eins, verliessen wir Santa Ponca, fuhren vor allem auf kleinen Strässchen, über diverse kleinere Hügel vorerst in Richtung Norden, in die Richtung der Berge. Auf Mallorca soll es in den letzten Wochen überdurchschnittlich viel geregnet haben. Wohl deshalb sind viele Wiesen schön grün und durchsetzt mit vielen gelben Blumen. Leider scheint die Zeit der Mandelblüten bereits vorbei zu sein. Einzelne letzte Bäume tragen noch wenige Blüten, bei den meisten sind sie bereits abgefallen. Mandelbäume scheinen, nebst Oliven und Zitronen, auch die einzigen Bäume zu sein, die bereits schon grüne Blätter tragen.

    Der Weg führt uns immer wieder durch kleine Dörfchen und über fast verkehrsfreie, schmale, Strassen und Strässchen. In einem Fall fliesst sogar ein kleines Bächlein über die Strasse. Auf ein paar Wiesen weiden Schafe.

    Im Hafen von Andratx machen wir eine erste kleine Pause, werfen einen kurzen Blick auf die im Trockendock liegenden, oder aufgebockten Schiffe und Jachten. Um das Jahresende soll hier ein fürchterlicher Sturm gewütet haben, der einigen Schaden angerichtet hat.

    Wir fahren weiter, schon seit einiger Zeit nach Süden, in Richtung Peguera. Vorbei an Häusern von Berühmtheiten wie zum Beispiel Claudia Schiffer, welche hier ein paar der besseren Villen gebaut haben soll. Einige andere Villen, sind noch nicht ganz fertig, und werden es wohl auch nicht. Wenigstens nicht in den nächsten Monaten. Aber heute war ja Sonntag, und da sieht vielleicht die eine oder andere Baustelle ohnehin etwas trostlos drein.

    In Peguera wollen wir, aus Rücksicht auf die vielen deutschen Gäste im Team, im Restaurant “Schwarzwald” einkehren. Daraus wird aber nichts, weil die Terrasse auch ohne uns schon mit Passanten überfüllt ist. Da gingen wir halt ein Haus weiter zum Holländer. Coca-Cola und Mandelkuchen ist gut für den Durst und hebt den Zuckerpegel für die Heimfahrt nochmals etwas an.

    Die anschliessende Rückfahrtgeht dann nochmals über einen kleinen Hügel, weitgehend gute Strassen, durch das Hinterland, in der Nähe von Palma, Palmanuovo vorbei, so dass wir unser Hotel von der gegenüberliegenden Seite der Bucht plötzlich wieder erkennen können. Ohne die Aufzeichnungen des GPS hätte ich in der Zwischenzeit, um all die Kurven, jedenfalls die Orientierung verloren gehabt.

    Das Wetter und die Temperatur hielten sich sehr gut. In der Nähe der Berge war es eher etwas kühler und der Himmel leicht bewölkt. Doch ansonsten fuhren wir unter einem blauen Himmel, bei angenehmer Temperatur. Die Schwankungen zwischen warm und kühl sind halt in dieser Jahreszeit auch auf Mallorca teils noch sehr heftig und kurzfristig. Da genügt schon ein Windstoss oder eine kräftige Wolke für einen “gefühlten Temperatursturz”. Schlimm kann es aber nicht sein, denn einige Teilnehmer fahren sogar in kurzer Hose mit.

    Es ist irgendwie schon ein merkwürdiges Gefühl: Im Wissen, dass es zu Hause wieder geschneit hat, hier die ersten Frühlingstage geniessen zu können.

  • Fahrt und Flug nach Mallorca

    Der heutige Morgen stand schon ganz im Zeichen des Ferienbeginns. Einen Wetterlink zur aktuellen Wettersituation von Palma de Mallorca im Weblog anbringen und quasi als “Beweismittel” zur Prognose auch noch einen Link der Webcam vom Ferienhotel. Zusammensuchen der letzten Verbindungskabel, Adapters und Netzgeräte für das ganze Elektronikzeugs musste auch noch erledigt werden. Doch nach dem Mittagessen ging es dann los.

    Zuerst mit dem Zug zum Flughafen Kloten. Dort habe ich zum ersten mal das “self check in” ausprobiert. Das ist sehr praktisch, da die Geräte von den meisten Flugpassagieren offensichtlich noch gemieden werden, gibt es dort keine Warteschlangen. Viel komplizierter als ein Zugsbillet lösen ist es auch nicht. Zum Schluss muss man dann allerdings den Koffer doch noch an einem Schalter abgeben. Aber auch das geht ohne Warten ab.

    Der Flug startete im Terminal A, Dock 73, also ziemlich weit hinten. Passkontrolle, das ganze Durchleuchtezeugs ging heute alles ohne Anstehen, so dass noch viel Zeit blieb, die mitgebrachte Zeitung in aller Ruhe zu lesen. Der Abflug erfolgte dann fast pünktlich kurz nach 17:00 Uhr.

    Wir flogen über das Mittelland. Über dem Genfersee machten wir eine 90 Grad Kurve das Rhonetal hinunter bis Marseille, dann über das Meer und von Süden her nach Palma. Der Flug verlief sehr ruhig. Die untergehende Sonne beleuchtete immer weniger Bergspitzen. Leider gab es in der Höhe etwa drei Wolken und Nebelschichten übereinander. Die oberste etwa auf Flughöhe. So dass wir kaum Fernsicht hatten, und immer nur zwischen der Wolkenlage hindurchsehen konnten. So entstand dann auch obiges Bildchen, irgendwo über dem Genfersee, mit Blick in Richtung der Savoyer-Alpen.

    In Mallorca war es dann schon fast ganz dunkel als wir landeten. Gepäck in Empfang nehmen und den Meeting-Point suchen, wo wir für den Transfer abgeholt wurden war auch alles kein Problem.

    Der erste Eindruck von hier im Hotel “Jardin de Sol” in Santa Ponsa ist sehr gut. Mein Zimmer liegt mit Sicht auf das Meer, oder wenigstens in eine Bucht. So genau sehe ich das heute Abend wegen der Dunkelheit auch nicht. Das Buffet zum Nachtessen ist überwältigend. Einfach alles da.

    Morgen geht es zuerst gemütlich zum Morgenessen, dann das Rad fassen und um 12:00 soll es dann zur ersten Fahrt gehen. Aus der Auswahl der zur Verfügung stehenden Angebote habe ich mir mal vorgenommen, bei den Rollern mitzumachen. Die wollen sich mit einem Schnitt von 22 – 23 km/h durch die Gegend bewegen.

  • Vielleicht die letzte Fahrt auf der Rolle?

    Heute hatte ich nochmals eine meiner eher selten gefahrenen Fahrten erwischt. Sie dauert genau 60 Minuten und ähnelt einem Intervalltraining. Alle drei Minuten geht es jeweils für weitere drei Minuten abwechslungsweise entweder geradeaus, oder etwas steiler als das vorherige Mal den virtuellen Hügel hinauf. Das steilste Stück ist immerhin 6% während drei Minuten.

    Es gelang mir, fast von Anfang an, also noch während der Aufwärmphase, bereits mit einer 100er Trittfrequenz loszukurbeln und diese Frequenz auch beizubehalten. Für mich bedeutete diese Fahrt heute Abend, so eine Art Abschlusstraining. Denn ab Sonntag werde ich eine Woche lang auf den Strassen von Mallorca herumkurven. Wenn ich dann am 28. Februar zurückkomme, wird meine nächste Fahrt bereits im noch jungen Frühlingsmonat März stattfinden. Bis dann hoffe ich, dass es auch nördlich der Alpen wieder etwas wärmer geworden ist.

    Übrigens auf Mallorca werde ich meine gesamte Ausrüstung an Notebook, GPS, Webtracker, Fotoapparat usw dabei haben. Wenn immer möglich, wird somit auch während des Tages meine Position im Webtracker angezeigt. Hie und da sende ich vielleicht auch eine Kurzmeldung dazu. Selbstverständlich folgt dann jeweils am späteren Abend auch noch ein Bericht mit Foto zur Fahrt von diesem Tag. Die erste Fahrt wird am Sonntag stattfinden, ein Prolog wie dies der Veranstalter nennt.

    Die letzten Fahrten mit dieser Übung (FII-002). Sie dauert 60 Minuten:

    • am 09.01.08: 27.7 Kilometer
    • am 10.03.08: 29.0 Kilometer
    • am 02.12.08: 29.6 Kilometer
    • am 20.02.09: 31.7 Kilometer; Trittfrequenz 100 U/Min
  • Kulturabend

    Heute liessen wir uns wieder einmal vor Augen führen, was es bedeutet, wenn die Zeit so schnell vergeht. Was wir alle zwar schon längst vermuten, nämlich dass die Zeit immer schneller vergeht, spätestens ab dem Moment, wo sie eine Preismarke trägt, seit dem sie etwas kostet, also etwa ab dem 20. Lebensjahr, geht ja alles wie im Flug vorbei.

    Der Zauberer, Schauspieler und Komiker Gammenthaler führt uns dies bildhaft nochmals vor Augen. Aber: er hat dazu auch die eine oder andere Lösung bereit. Zum Beispiel, wie wir unsere tägliche Mailflut, auf rein intuitive Art, loswerden könnten. Oder ein paar ganz einfache Übungen, wie wir unsere beiden Hirnhälften besser synchronisieren könnten.

    Mir hat es gefallen, applaudiert haben wir viel, die anderen auch. So gab es denn noch ein paar Zulagen.