Monat: Februar 2009

Februar 2009
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  • Heimreise von Mallorca

    Alles hat ein Ende. So auch meine Veloferien auf Mallorca.

    Da ich meinen Rückflug erst gegen Abend gebucht bekommen hatte, stand mir noch fast der ganze Tage zur Verfügung. Einpacken und Zimmerabgabe waren bald erledigt, für Einkäufe in der Boutique von Philipp’s Bike Team hatte ich keine Lust mehr. Zufälligerweise traf ich hier aber noch einen weiteren Schweizer, der sich ebenfalls fast den ganzen Tag noch zu beschäftigen suchte. Gemeinsam zogen wir los.

    Zuerst einfach mal in Richtung Hafen, Ende der Bucht. Schlenderten über Strandwege, eingeklemmt zwischen Wohnhäusern, Hotels und dem meist felsigen Strand. Bei den Häusern war nicht immer sicher, was da wirklich bewohnt ist, was allenfalls Ferienappartements sein könnten, oder was einfach renovationsbedürftig und leer herumsteht.

    Am Strand stossen wir schon bald einmal auf grosse Scharen von freilebenden Papageien. In den Bäumen ein unüberhörbares Gezwitscher, zwischen den Bäumen ziemlich viel Flugbetrieb. Auch einzelne Tauben fliegen dazwischen mit. Offensichtlich sind die Papageien einigermassen zutraulich und lassen sich mit Futter recht nahe heranlocken.

    Als Velofahrer können wir es natürlich nicht ganz sein lassen, und suchen auch heute die Höhenmeter, diesmal halt zu Fuss. Angezogen vom eisernen Gipfelkreuz auf dem Puig de sa Morisca, direkt über der Bucht von Santa Ponsa suchen wir uns den Weg die 119 Höhenmeter hinauf. Hier stehen wir dann plötzlich vor dem Eingangstor zum “Parque Arqueol Gico”. Auf sechs Kilometern Wanderwegen werden Fundstätten aus der Zeitspanne vom 6. Jahrhundert vor Christus bis ins 12. Jahrhundert gezeigt. Zudem hat man von hier oben herab einen richtig schönen Rundblick bis nach Palma hinein, bis an die Berge im Norden und entlang der ganzen westlichen Küste. Wir versuchen noch ein letztes Mal, unsere Velofahrten der vergangenen Tage über die Hügel und durch die Täler nachzuvollziehen.

    In Begleitung einiger weniger Regentropfen verlassen wir den Berg dann schon bald wieder und suchen uns im Zentrum eine Verpflegungsmöglichkeit.

    Stunden später, die Nacht bricht gerade über Mallorca herein, verlassen wir die Insel wieder. Auch wenn das Wetter vielleicht nicht ganz so warm war, wie dies die Ferienprospekte versprechen, so habe ich doch mindestens in den Aufstiegen einige Schweisstropfen liegen gelassen. Oft fuhren wir unter der Sonne herum und vor allem: ich habe einen weiteren Teil der Insel, wenigstens im überblick, kennen gelernt.

  • Küstenfahrt, Tag 6

    Wir konnten sie am letzten Dienstag wegen des Wetters nicht durchführen. Die Küstenfahrt, entlang eines Teils der nordwestlichen Küste von Mallorca. So entschlossen wir uns deshalb schon gestern, auch diesen Küstenabschnitt noch zu besuchen.

    Nach der Abfahrt vom Hotel in nördlicher Richtung treffen wir gegen Mittag an der selben Stelle wie gestern für den Radmarathon auf die Küstenstrasse. Aber statt ostwärts, so wie gestern, fahren wir heute westwärts. Die Strasse auch hier, hoch oben über der Küste, meist durch Wälder, entlang von Felsen, sogar zwei kleine Tunnels sind zu durchqueren. Die erste grössere Ortschaft ist Banyalbufar. Sie wurde damals von den Mauren gebaut. Die ganze Bucht ist terrassiert und wird heute noch künstlich bewässert. Einige der Speicherbecken sind von der Strasse aus gut sichtbar und auch mit Wasser ziemlich gefüllt.

    Etwas weiter vorne, auf einem Felsvorsprung, haben wir einen guten Ausblick auf einen schönen Teil der Küste. Jedenfalls sehen wir wieder die kleine vorgelagerte Insel Sa Dragonera. Entlang der Küste stehen immer wieder Türme, oder wenigstens Reste davon. Auch sie wurden von den Mauren gebaut und gehörten zu einem Bewachungs- und Alarmsystem.

    Die Wälder, im Gegensatz zu gestern, bestehen immer öfters aus Pinien und vielleicht Arven. Olivenbäume sind nur noch ganz selten anzutreffen. Nach gut der Hälfte, der etwas über 20Km langen Küstenstrasse, machen wir in einem Restaurant mit Terrasse, direkt an der Küste einen kleinen Halt. Tiramisu, soll hier die Spezialität sein.

    Das Meer liegt fast reglos da. Einige von uns sehen ein paar Delphine im Wasser. Die Sicht auf das Meer ist heute nicht besonders gut, da sich in der Ferne irgendwelcher Dunst am Horizont angesammelt hat. Ansonsten könnte man von hier aus sogar die Insel Ibiza sehen. Allerdings erst nach dem Genuss mehrere Rüeblitorten (Originalton unseres Guides) (Wahrscheinlich müsste man sich auch noch ganz schön weit über das Geländer des Restaurants hinauslehnen; mein Kommentar nach einem Blick auf die Karte)

    Nach dieser Erholungs- und Aufheiterungsrunde, fahren wir noch den Rest der Küste entlang, bevor wir uns wieder in Südlicher Richtung dem Hotel zu bewegen. Noch ein kleiner Umweg über Palma Nova und Magalluf und der 100er wird heute auch nochmals fast voll.

    Mit den drei Ausflügen an die Nordküste, Sant Elm (Dienstag), Radmarathon (Donnerstag) und der heutigen Küstenfahrt, haben wir nun einen schönen Eindruck von der nordwestlichen und sehr abwechslungsreichen Küste von Mallorca erhalten.

  • Radmarathon, Tag 5

    Wie sich am Morgen schon abzeichnete, würden wir unseren Radmarathon, also einfach die längste Fahrt in dieser Woche, etwa auf der gleichen Strecke abfahren, wie ich gestern meine Soller-Tour, abgeradelt bin. Nur rückwärts. Das war vielleicht auch besser so, denn dann hatten wir zuerst die Hügel zu bewältigen und erst dann die relativ flache Strecke für die Heimfahrt. Diese wurde lediglich durch das Hauspässchen unterbrochen.

    Natürlich kennen unsere Guides ein paar Abkürzungen oder sinnvolle Verlängerungen, welche auf der Karte so nicht erkennbar sind. Auch der eine oder andere kulturelle Hinweise fehlte heute nicht. So sind wir unter anderem nach Valdemossa hinein gefahren und haben uns dort vor dem Haus von Chopin aufgestellt. Jawohl, der Musiker Chopin. Er wohnte mal wegen seiner Tuberkulose auf der Insel, hoffte wegen des milden Klimas auf Heilung. Nur hat er den denkbar schlechtesten Winter, mit anhaltendem Regen, unwirtlicher Kälte usw. erwischt. Zudem muss er sich kurz vor dem Krieg in Valdemossa aufgehalten haben und da traute man erst recht keinem Ausländer, schon gar nicht einem Kranken. Es soll dies die Zeit gewesen sein, wo er sich durch die steten Regentropfen auf das Hausdach zu einem bestimmten Musikstück inspirieren liess. Im darauf folgenden Frühling verliess er die Insel wieder.

    Oder Deia. Das Dörfchen liegt in einer Bucht, relativ hoch über dem Meer. Es sollen sich dort immer wieder Künstler aller Richtungen niedergelassen haben.

    Einen längeren Aufenthalt mit Zwischenverpflegung genehmigten wir uns im Hafen von Soller. Gleich beim Bahnhof der Soller Bahn.

    Damit der heutige Bericht doch nicht allzu kurz ausfällt, möchte ich noch ein paar Worte über unser Hotel hier verlieren. Ich habe es schon ein paar Mal angetönt: es ist alles da, wenigstens das, was so ein Radfahrerherz erfreut. Angefangen im Zimmer: Zweiteilig, ein Raum ist Aufenthaltsraum mit Flachbildschirm und Polstergruppe. Auch eine Kochnische ist da. Zwischen Kochnische und dem separaten WC/Dusche befindet sich eine Badewanne mit Sprudeleinrichtung. Die Dusche ähnelt einer Autowaschanlage. Wasserdüsen überall. Jede einzeln verstellbar von feinem Regen, bis hin zum fast fleischabtrennenden Wasserstrahl. separates Schlafzimmer, mit geräumigem Kleiderschrank. Alle Zimmer haben Meeressicht, oder mindestens Sicht in die Bucht von Santa Ponca.

    Dazu kommen noch ein Swimming-Pool, direkter Zugang zum Meer / Bucht vor dem Hotel, Fitnessraum, Sauna usw. Für unser besonders wichtig: einfacher Zugang zum Radkeller.

    Das Buffet am Morgen und am Abend (zum Mittagessen sind wir nie da): Die ganze Länge des Speisesaals, vielleicht 50 Meter, eine einzige Auswahl von Speisen: am Morgen zum Beispiel: verschiedene Sorten Brot, Toast, Butter, Margarine usw., ein paar Sorten Konfitüre, Honig, x-verschiedene Sorten von Beilagen für die Müesli, Trockenfrüchte, frische Früchte, frisch gepresster Fruchtsaft, Käse, Süssigkeiten wie Kuchen, grosse und kleine Chrömli, mit und ohne Schokolade Überzug, Eierkuchen, Spiegeleier, 3- und 8-Minuten Eier werden laufend zubereitet, gebratener Speck, Omelettes, usw. Aufgegessenes wird sofort ersetzt. Es sieht immer lecker aus. Zum Nachtessen: Suppe, x-Sorten Brot, x-Sorten Salat, x-Gemüse, immer Fisch, meist 2 bis 3 Sorten, ebenso Fleisch. Lamm ist fast immer dabei, Poulet oder Truthahn auch, Schweinefleisch, Rindfleisch, Beilagen wie Reis, Kartoffeln, Teigwaren wird immer alles laufend frisch zubereitet. Dessertbuffet mit mindestens vier Sorten Kuchen, Glacé, Beilagen wie zum Beispiel Schokoladenstreusel, Chrömli, Waffeln, Früchte, usw. Auch beim Nachtessen, wird fehlendes sofort wieder ergänzt oder ersetzt.

    Das Hotel heisst “Jardin del sol”, gehört zur Iberostar-Gruppe und ziert seinen Namen mit 4 Sternen.

    Mir gefällts, auch wenn ich für das Ausprobieren des gesamten Buffets mehrere Abende oder Morgen brauche, und wahrscheinlich nie die ganze Wellness in Anspruch nehmen werde.

  • Soller, Tag 4

    Eigentlich wäre heute ja Ruhetag gewesen. Shoppen in Palma zum Beispiel wurde organisiert. Aber nachdem heute Morgen die Sonne von einem wolkenlosen Himmel auf den Balkon vor meinem Zimmer schien, interessierte mich nur noch die Velofahrerei. Dafür bin ich ja auch da 🙂 Aber wohin?

    Soller, ein Pass hier in der Nähe, übte schon immer, wenn ich auf Mallorca war, eine grosse Anziehungskraft auf mich aus. Und so nahe hatte ich ihn noch nie vor der Türe. Deshalb war bald einmal klar, auf kürzestem Weg hin, ein Stück der Küste nach zurück, und dann wieder auf möglichst direktem Weg ins Hotel. Natürlich unter weitgehender Vermeidung von grösseren Strassen.

    So fuhr ich dann nach einem kräftigen Morgenessen (wir haben hier wirklich alles am Buffet, was einen Radfahrer begeistern könnte), in Richtung Calvia und Hauspässchen davon. Kurz vor dem Hauspässchen musste ich noch einen kleinen Schwenker zum Palma-Blick machen, weil sich auf dem Weg dorthin ein grösseres Feld, voll von blühenden Mandelbäumen befindet.

    Nach dem Hauspässchen dann hinunter, über Establiments, Esporles, S’Eglaieta und Palmanyola. Vorbei durch einige Dörfer und Weiler, vorbei an vielen Zitronenbäumen, ab und zu auch mal ein Orangenbaum. Viele Olivenbäume säumten die Wege. Schafherden bimmelten meist zwischen den Olivenbäumen herum und suchten sich ihre Nahrung auf den meist recht grünen Wiesen zusammen. Bis an den Fuss des Soller.

    Der Verkehr wird durch einen Tunnel geleitet, so dass man als Velofahrer fast ganz alleine die alte Strasse benützen kann. A propos “fast ganz alleine”. Die Passstrasse ist ein Mekka, offensichtlich ein Muss für jeden radfahrbegeisterten Inselbesucher. Rennvelofahrer lieferten sich gegenseitig Rennen, genauso wie Mountainbiker untereinander. Ich selber habe noch selten so viele Spitzkehren gefahren, für so wenig Höhenmeter. Die Passstrasse wird angegeben mit 5,1 Km und 5.2% Gefälle. Auch in diesem Tal: überall Olivenbäume.

    Die Passhöhe ist bald erreicht. Für die Abfahrt ziehe ich mir nun doch den Windschutz an. Einige Stellen auf der Strasse sind nass. Auf der Nordseite der Hügelkette ist es auch deutlich kühler als auf der Südseite, während des Aufstieges. Die Nordseite, also meine Abfahrt, scheint mir deutlich steiler zu sein, hat aber kaum weniger Spitzkehren.

    Irgendwo kommt dann der Verkehr vom Tunnel wieder dazu. Auf einer gut ausgebauten Strasse geht es nun noch die letzten paar Kilometer, sehr zügig bis in die Ortschaft Soller hinunter. Da habe ich mit dem Weg einen Moment lang etwas Mühe, meine Richtung wieder zu finden, und gelange deshalb mitten in die Stadt. Das schadet aber überhaupt nichts, ist aber für den vorbeifahrenden Touristen, wenigstens in dieser Jahreszeit nicht erstrebenswert. Viele Baustellen, Schlaglöcher, schmale Strassen und vor allem von Frühling keine Spur. Kaum ein grünes Blatt, jedenfalls nicht an den Bäumen.

    Den Wege finde ich dann doch noch und fahre nun der Küste entlang wieder westwärts, in Richtung Deia, vorbei an der Abzweigung nach Valdemossa, und nehme dann die Abzweigung kurz vor Banyalbufar wieder zurück über die Berge auf die Südseite der Hügelkette.

    Dieser kurze Küstenabschnitt, knapp 30 Kilometer, erforderte vermutlich die meisten Körner. Stetiges auf und ab, kaum ein Meter geradeaus. Es liess sich auch kaum abschätzen, wie es wohl hinter der nächsten Kurve weitergehen könnte. Dafür wurde ich entschädigt mit dem Blick auf ein ganz anderes Mallorca. Wohl waren da noch die Olivenbäume, aber dahinter das Meer und dazwischen eine steile, steinige Küste. Ab und zu Wegweiser zu Klöster. Manchmal hatte ich auch den Eindruck, dass sogar die Bauweise der Häuser anders ist als auf der Südseite. Und plötzlich, ohne Vorwarnung, geht es auf der Südseite der Hügelkette mit einigen Spitzkehren wieder hinunter, zu meiner gesuchten Abzweigung in Richtung La Grania und weiter vorne dann Puigpunyent.

    Dazwischen wieder einmal ein Pässchen mit Passtafel, der “Coll des Grau”. Ich habe ihn von der harmloseren Seite her erwischt. Die Strasse führt wieder einmal zwischen den für Mallorca charakteristischen Mäuerchen hindurch. Wobei sie hier zeitweise eine Höhe erreichen, dass man weder links noch rechts etwas sehen konnte. Kam mir vor wie eine Maus im Labyrinth. Für die letzten paar Höhenmeter muss ich dann doch noch kurz aus dem Sattel. Dafür geht es dann anschliessend durch viele Spitzkehren, aber auch einigen Schussfahrten nach Puigpunyent hinunter.

    Weiter folgen Galilea, doch davor nochmals ein namenloser Hügel. Auch der erforderte einiges an Kraft, weil er doch ziemlich langgezogen ist. Doch dann geht es zwar auf einer schlechten Strasse, aber immerhin eine ganze Weile hinunter nach Es Capdella. Die kleinen Nebenstrassen, vor allem wenn sie durch waldiges Gebiet führen, haben oftmals Wurzeln unter der Teerdecke, die den Belag nicht nur wölben, sondern manchmal sogar richtig aufbrechen. Kommen dann noch abgerutschte Kieselsteine oder Sand vom Strassenbord dazu, kann es vor allem in Kurven schon ziemlich heikel werden. Zumal die Strassen ja auch nicht wirklich breit sind. Zwei Personenwagen können sich jedenfalls nicht überall einfach so kreuzen.

    Nach Es Capdella fahre ich nun wieder auf Strassen, die ich von Ausflügen mit dem Team kenne. Schafherden grasen wieder entlang der Strasse, Olivenbäume sind wieder da. Und die Windmühle konnte ich nun auch endlich fotografieren, die am Eingang von Santa Ponca steht.

    Alles in Allem eine unerwartet strenge Fahrt. Aber dafür habe ich einen schönen Eindruck von den verschiedenen Ecken in Mallorca gewonnen. Die Unterschiede von Süd- und Nordseite, eher die ländlichen Gegend gegenüber den Ortschaften mit einiges an Industrie. Ich beginnen mit zu fragen, ob auf Mallorca mehr Olivenbäume oder mehr Schafe gibt.

  • Küstenritt, Tag 3

    Der Tag begann heute wider Erwarten mit schwarzen Wolken am Himmel und einzelnen Regentropfen auf der Strasse. Die Temperatur zwar wieder kühler als gestern, aber noch lange genug um Rad zu fahren. So trafen wir uns dann auch heute wieder auf dem Kirchplatz. Die meisten hatten schon mal vorsorglich die Regenjacke übergezogen. Angesichts des Wetters, wurde dann auch das Programm geändert. Statt des erwarteten Küstenritts, bekamen die Guides den Auftrag, uns möglichst am Regen vorbeizuführen, den Küstenritt könne man dann ja vielleicht am Freitag noch nachholen.

    So müsste man denn die heutige Fahrt vielleicht treffender mit “Suche nach Sonne”, “stetiges auf und nieder” oder so ähnlich betiteln. Aber eben, die Etikette ist ja nur das Eine, der Inhalt das Andere.

    So kam es dann, dass unsere Fahrt anfänglich vor allem abhängig von den blauen Flecken am Himmel war. Irgendwie auch noch interessant, sich mal so führen zu lassen. Die eine oder andere Ecke kennen wir nun schon von den beiden früheren Tagen. So zum Beispiel die Gärtnerei, oder vielleicht ein botanischer Gärten, mit den scheinbar uralten Olivenbäumen. Mindestens sind die Stämme der Bäume total verkorkst.

    Im Verlaufe des späteren Morgens hellte sich dann das Wetter tatsächlich etwas auf und wir wagten einen Abstecher an den westlichsten Punkt der Insel, nach Sant Elm. Dort warfen wir einen Blick auf die Insel Sa Dragonera. Eine alte Sage besteht, wonach sich auf dieser Insel während der Nacht kein Mann aufhalten darf. In früheren Zeiten wohnten dort Nonnen in einem Kloster. Wir gönnten uns in Sant Elm in einem schönen Strandkaffee eine Pause. Bei schönstem Sonnenschein und entsprechender Wärme.

    Für die Rückfahrtbenutzten wir teilweise wieder Strassen und Strässchen durch manch idyllisch anmutendes Tal. Leider verdunkelte sich der Himmel wieder. Wir fuhren aber dennoch nach Calvia in Richtung des Hauspässchens, aber nur bis in etwa in die Hälfte, bogen dann rechts weg in Richtung Palma auf einen anderen namenlosen Pass, der sogar hoher als das Hauspässchen ist. Bei schönem Wetter, würde man von dort aus, bis nach Palma sehen können, habe ihn deshalb mal als “Palma-Blick” bezeichnet. Die Höhe dieses Passes etwa 389 Meter über Meer.

    Die Abfahrt in Richtung Palma war sehr anspruchsvoll. Viele und teils sehr enge Kurven, zudem auch einigermassen steil. Der “Schreibarbeit” auf der Strasse nach zu schliessen, wird das Pässchen mindestens für lokale Rennen, vielleicht Bergzeitfahren, benutzt.

    Kurz vor Palma biegen wir dann wieder rechts ab, in Richtung unser Hotel. Noch trockenen Rades kommen wir hier an. Im Vergleich zum geplanten Küstenritt, haben wir sogar etwas mehr Höhenmeter und auf jeden Fall etwa 12 Kilometer mehr gefahren.