Monat: Dezember 2008

Dezember 2008
M D M D F S S
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
293031  
  • Frostiger Geissberg

    Es dauerte lange, bis sich heute die Sonne tatsächlich ein Loch durch den Nebel brennen konnte. Doch das Zeichen genügte, um mich noch einmal in diesem Jahr auf das Bike zu locken. Als Ziel hatte ich mir das Geocache “Sportskanöndli” auf dem Geissberg ausgesucht. Und Sport, beziehungsweise ein bisschen Ausdauer war gefragt. Denn von Villigen (365 MüM) bis zum Sendemasten auf dem Geissberg (712 MüM) sind es zwar 4,3 Kilometer, zeitweise allerdings mit einer Steigung von über 15%.

    Schon bald waren die Bäume ringsherum vom Frost behangen. Möglicherweise verlief hier gestern Nacht die Nebelgrenze. Weiter oben auf dem Berg, waren sogar die untersten Sträucher und der Boden mit diesem knisternden Weiss bedeckt. Die durch den Nebel und das weisse Gehölz durchschimmernde Sonne verlieh der ganzen Szene etwas Gespenstisches.

    Im “Zielgebiet” angekommen fing ich mit dem Suchen an. Grösse drei müsste eigentlich eine recht handliche Büchse sein und die zusätzlichen Angaben liessen auf einen der Baumstrünke schliessen. Doch schon bald merkte ich, dass die kalten Tage der letzten Zeit, hier alles festgefroren haben. Ausser Laub und ein paar wenigen Steinen liess kaum etwas bewegen. Selbst Moos war so angefroren, dass sich nur kleine Stücke abreissen liessen. Ich denke, so macht man mehr kaputt, als wirklich Freude daran zu haben. Deshalb stocherte ich noch ein bisschen hier und dort, hoffte auf hohl klingende Reaktionen. Aber nichts dergleichen.

    Da es schon bald wieder dunkel wurde, der weitere Weg ziemlich rutschig und steil war, machte ich mich unverrichteter Dinge zum Rotberg hinüber auf den Heimweg. Die Abfahrt vom Rotberg auf der geteerten Strasse wurde heute zur Qual. Es dauerte nicht lange, da fühlte sich das Gesicht als eingefrorene Masse an. Ich wechselte deshalb hinüber auf den deutlich langsameren Feldweg. Doch da mussten die Finger dauernd an den Bremshebeln ziehen, so dass auch die schon bald in Eiseskälte erstarrten.

    In Villigen unten angekommen nahm ich deshalb den leicht hügeligen Weg, nördlich um den Bruggerberg herum, nach Hause. Ich sparte überhaupt nicht mit kräftezehrendem Kurbeln. Grosse Gänge und Gewürge an der Kurbel liessen meine eingefrorenen Finger schon bald wieder zu Leben erwachen. Die Wärme reichte gerade von Riniken nach Umiken hinunter und über das Aaretal bis vor die Haustüre.

  • Überall Muggels

    Der Morgen begann mit -5 Grad bei uns sehr kalt, aber dafür ohne Nebel. Sogar der Biswind der letzten Tage hatte aufgehört. So entschloss ich mich auch heute nochmals für eine Geocaching-Tour in der näheren Umgebung. Nach dem Mittagessen zeigte das Thermometer nur noch -1 Grad an. Immerhin etwas. Bewaffnet mit Koordinaten und dem Bleistift machte ich mich auf dem Mountainbike davon.

    Zum Anfang besuchte ich auf unserem Hausberg, dem Bruggerberg, den Alpenzeiger. Dort scheint alles in Ordnung zu sein. Ich hoffte, heute mal endlich eine Foto von den richtigen Alpen machen zu können. Doch die Fernsicht hörte schon nach wenigen hundert Metern, etwa beim Gebenstorfer Horn, auf der anderen Seite des Wasserschlosses, dem Zusammenfluss von Aare, Reuss und Limmat, auf. Also wieder nichts. Dafür gab der Aufstieg zum Alpenzeiger ziemlich warm.

    Zwei weitere Verstecke in Turgi musste ich weglassen. Zu viele Leute, eben Muggels in der Sprache der Geocacher, meist Spaziergänger waren da in der Nähe. Weil es ziemlich kalt war, hatte ich auch nicht die Geduld, länger auf einen günstigen Moment zu warten. Mein nächster Versuch, galt einem Versteck auf dem Gebenstorfer Horn. Die Fahrt dort hinauf machte wiederum ganz schön warm. Die Waldstrasse ist stellenweise richtig steil.

    Auch auf dem Gebenstorfer Horn standen zu viele Leute herum, um in Ruhe nach etwas zu suchen, von dem man selber auch nicht richtig weiss, wie es denn aussehen soll, und wo es sich genau befindet. Dafür bot die Stelle einen guten Ausblick auf das Wasserschloss hinunter. Sogar eine Erklärungstafel steht dort. Nur Schade, dass man von den drei Flüssen in Natura, dann schlussendlich doch nur zwei erkennen kann. Die Reuss fliesst zu stark verdeckt durch Bäume und Häuser, links im Blickfeld in die Aare, um das auch noch schön aufnehmen zu können.

    Der letzte Versuch vor dem Eindunkeln galt einem Geocache in der Nähe der Baldegg über Baden. Vom Gebenstorfer Horn ist man mit dem Mountainbike schnell dort angelangt. Es war für heute auf jeden Fall das einfachste zu finden. Die Koordinaten stimmten trotz der leichten Bewaldung sehr genau. Im Sonnenuntergang habe ich es mir noch geschnappt und den Logbucheintrag vorgenommen.

    Für die Heimfahrt fuhr ich anschliessend ins Reusstal hinunter nach Dättwil. Das Wasserspiel vor den Gebäuden der ehemaligen ABB gibt fast immer ein gutes Sujet her.

  • French Cycling

    French Cycling, nicht nur der Name eines Travel-Bugs beim Geocaching. Es ist auch die kleine Figur, die ich im Sommer beim Beginn meiner Savoyenrundrundfahrt von Spoony zur Platzierung auf einem Tour de France Pass erhalten habe. Die Platzierung gelang mir auf dem Kleinen St. Bernhard. Ich äusserte damals Zweifel, ob denn der Kleine St. Bernhard auch tatsächlich von der Tour de France befahren werden würde. Und er wird.

    Bereits nächstes Jahr. 2009 macht die Tour de France unter anderem einen Abstecher in die Schweiz. Nach einem Ruhetag fährt die Tour in der 16. Etappe
    von Martigny über den Grossen Sankt Bernhard hinunter nach Aosta und gleich wieder hinauf auf den Kleinen Sankt Bernhard. Etappenort nach diesen 160 Kilometern durch die drei Länder Schweiz, Italien und Frankreich wird Bourg-Saint-Maurice sein. Mehr Informationen zur Tour de France 2009 gibt es hier

    Der kleine Travel-Bug allerdings wird dann schon wieder weit weg sein. Nachdem ich ihn auf dem Kl. St. Bernhard am 21. Juli 2008 platziert hatte, wurde er am 11. August 2008 wieder aus seinem Versteck befreit und soll sich zur Zeit auf der Reise in Richtung Spanien befinden. Laut Logbuch wurde er bisher noch nirgends neu versteckt.

    Seine gesamte Reisedistanz (Luftlinie von Versteck zu Versteck), seit seiner ersten Platzierung am 30. April 2006 beträgt zur Zeit fast 11’000 Kilometer. Weil er in Texas zum ersten Mal versteckt wurde, entfallen allerdings über 8’300 Kilometer für den Sprung über den Atlantik. In Europa wurde er immerhin schon in den Ländern Italien, Schweiz, Deutschland und Frankreich platziert.

    Übrigens soll noch eine ganze Reihe weiterer, ähnlicher Travelbugs, im Umlauf sein.



  • Noch ein Pass im Aargau

    Ich bin schon manchmal darüber gefahren, habe mich dabei nicht sonderlich geachtet. Doch heute suchte ich absichtlich, die Tafel der Postautobetriebe, meine letzte Hoffnung, aus dem Zurzacherberg doch noch eine Passhöhe machen zu können. Auf beiden Seiten der Strasse gibt es eine Haltestelle, die sich Passhöhe nennt, obwohl es nur gerade knapp 500 Meter sind, gemäss meinen GPS-Angaben, genau 483 Meter über Meer.

    Doch angefangen hat meine Fahrt zuerst mit dem Besuch des Geocaches Via et Porta Praetoria in Vindonissa, dem heutigen Windisch.

    Es ist wieder einmal eines jener Verstecke, das an einem richtig interessanten Ort liegt. Hier in der Gegend, wenn irgendwo etwas gebaut werden soll, ist niemand sicher, ob nicht doch noch irgend eine römische Tonscherbe zum Vorschein gelangt. Extrem ist dies in Windisch. In und um das ehemalige Legionslagar Vindonissa wimmelt es nur so von teils richtig gut erhaltenen Schätzen aus der Römerzeit. Zum Beispiel eben diese Strasse und das Tor zum Legionslager. Fein säuberlich wurde diese Strasse, mit Gehsteig und Wasserkanälen freigelegt, natürlich musste etwas nachgebessert werden. Das Ganze ist ähnlich einem Museum überdacht. In einer Art Baugrube, wurde die Fortsetzung der Strasse in ihrer ursprünglichen Art und Weise belassen und mittels Glas- oder Plexiglasscheiben so abgesichert, dass man sich diese Überlieferung genauer ansehen kann. Am ehemaligen Standort des Eingangstores zum Legionslager wurde eine Stahlkonstruktion erstellt, die die Masse und das Aussehen des damaligen Zustandes erahnen lässt. Das Highlight bildet der Blick durch das bereitstehende Fernrohr. Es simuliert den Blick auf das Tor, wie es damals ausgesehen haben muss. Mächtiges, römisches, widerstandsfähiges Bauwerk aus Stein.

    Nach ausgiebiger Besichtigung dieser Anlagen fuhr ich dann mehr oder weniger der Nase entlang, oftmals auf Feldwegen in Richtung Würenlingen, über die Ebene zwischen Würenlingen und Endingen, nach Tegerfelden hinunter und auf den Zurzacherberg. Oben auf der Passhöhe entdeckte ich dann endlich die Tafel der Postautobetriebe. Auch der Zurzacherberg ist nicht ganz ohne Geschichte. Jedenfalls rollte dort mindestens im Jahre 2005 die Tour de Suisse über den Pass. Es war dies dannzumal die vierte Etappe, auf der Strecke der Tour, von Vaduz nach Bad-Zurzach. Wenn ich den Streckenbeschrieb von damals richtig verstehe, mussten die Fahrer diesen Pass zweimal bezwingen. Einmal von Koblenz her kommend und das zweite Mal von Klingnau her. (Zitat: … nach 3h 59 Minuten (Fahrzeit seit Vaduz) “Sprint Post Finance” beim Zollamt Koblenz. Nach 4h 12 Minuten “GPM Bergpreis Kat.3” auf dem Zurzacherberg. Nach 4h 19 Minuten “Sprint Post Finance” bei der Kirche Klingnau. Nach 4h 39 Minuten “GPM Bergpreis Kat.3” auf dem Zurzacherberg…)

    Mein zweites Geocache für heute fand ich auf dem Achenberg. Er liegt direkt neben dem Zurzacherberg, etwa gleiche Höhe. Das Versteck war einfach zu finden.

    Während dem weiteren Verlauf meiner Fahrt, hinunter nach Koblenz und der Aare entlang wieder in Richtung häusliche Wärme, muss ich einen Plattfuss eingefangen haben. Das Mountainbike wurde anfänglich immer schwerer zu fahren. Ich schob dies eine Weile lang der heftigen Bise in die Schuhe. Doch als das Fahrgefühl dann auch immer schwammiger wurde, war es klar: Schlauch flicken wäre angesagt gewesen. Allerdings mit klammen Fingern, in einem eisigen Gegenwind? Ich brauchte keine grosse Überredungskünste um in Döttingen in den schon fast bereitstehenden Regionalzug einzusteigen.

    Den Schlauch flicke oder ersetze ich dann zu Hause im Keller, wenn die Finger wieder warm sind.

  • Verständnis vom Christkind

    Ich glaube, dass das vom Christkind richtig erkannt wurde. Nebst dem Velofahren, bin ich gar nicht abgeneigt, zwischen durch auch einmal einen guten Tropfen zu geniessen, oder im Fotoalbum, beziehungsweise in den Fotos auf der CD, in alten Erinnerungen zu kramen.

    Wohl deshalb befanden sich diese drei edlen Tropfen, sowie ein Etui für 20 CD’s unter dem diesjährigen Bäumchen. Den Wein werde ich mir als Belohnung für eines der nächsten Ziele bei den Kilometern oder den Höhenmetern aufbewahren. Das Etui wird wohl genügend Platz bieten, um noch manche Foto meiner Fern- und Ferienfahrten über viele Pässe aufzunehmen.

    Danke, mich hat es gefreut.