Monat: Oktober 2008

Oktober 2008
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  • nervig …

    … wenn jeweils nach den monatlichen Windows-Updates der Antiviren-Schutz auf ein “ok” wartet, bis er den Internet-Explorer wieder raus ins Netz der Netze lässt. Sporadisch passiert das Übrigens auch bei anderen Programmen. Sogar beim e-Mail-Programm kommt es häufiger vor, dass es nach Updates der Betriebssoftware die e-Mails erst auf ausdrückliche Genehmigung wieder runterladen darf. Denn, Dateien könnten ja beim öffnen Schaden auf dem PC anrichten.

    Übrigens war der Update heute wieder mal so wichtig, dass der PC sofort nach der Installation neu gestartet werden musste, ungeachtet all der geöffneten Programme. Aber selbst darauf ist ja man als geübter Windows-Benutzer in der Zwischenzeit eingerichtet und übersteht auch das schadlos.

  • Patrie war die schnellste …

    … Rennsau, heute Nachmittag am Schweinerennen an der OLMA in St. Gallen. Wer auf sie gewettet hatte, konnte sich damit den Wert mindestens einer grossen OLMA-Bratwurst und einem grossen Bier verdienen.

    Unter der kundigen Führung von Andreina, eine unserer Mitarbeiterinnen, wurden wir heute Nachmittag während eines Abteilungsausfluges in die grossen und kleinen Geheimnisse der OLMA im speziellen und der Ostschweiz im Allgemeinen eingeführt. Geschickt lotste sie uns durch die Menschenmassen an die Sehenswürdigkeiten, wie eben dem Säulirennen. Auch in der völlig überfüllten Degustationshalle fanden wir fast auf Anhieb die einzigen noch freien Sitzgelegenheiten.

    Nach einem kurzen Schlendern durch den Lunapark und den Jahrmarkt, rundeten wir den Ausflug in der Walliser-Stube mit einem Fondue ab.

    Mir hat es sehr gefallen. besten Dank auch an dieser Stelle für die Organisation und das Aussuchen der “Umzungsroute”.

    Rennschweine beim Hürdensprung Rennschweine am Ausruhen

  • von Zeitdieben und Zeitverschwendung

    Möglichkeiten, Zeit zu verlieren gibt es viele. Situationen, bei denen einem die Zeit genommen oder verständlicher, geklaut wird, gibt es mindestens ebenso viele. Logischerweise sind wir deshalb auch fast immer auf der Suche, manchmal auf der Jagd nach verlorener Zeit. Im Büro und zu Hause. Die Liste der Möglichkeiten für ein besseres Selfmanagement, also eine bessere “Eigenplanung”, ist wahrscheinlich so lange wie die längste Todo-Liste. Und damit sind wir dann auch bereits beim Kern angelangt: Todo-Listen. Todo-Listen sagen einem was zu tun ist. Nur: machen muss man es selbst.

    Jahrelang habe ich mich mit papierigen Todo-Listen herumgeschlagen. Immer wieder neue Systeme, neue Anreize. Alle funktionierten sie immer mehr oder weniger lange recht gut. So lange eben, bis der Reiz des Neuen ausgekostet war. Manchmal vielleicht etwas länger.

    Erstaunlich lange hat sich bei mir ein System mit dem Namen DAISY gehalten. DAISY steht für Din A6 Informations SYstem. Wie es der Name vermuten lässt, ist es aufgebaut auf der Kärtchengrösse DIN A6, also ein Viertel eines normalen A4-Papieres. Dazu ein Set von Plastikmäppchen und Stabilobossen in den Farben rot, gelb, orange, blau, violett, weiss und grün. Das ganze System basiert(e) damals wenigstens ausschliesslich auf Papier. A6 findet zudem in jeder Jacken-Innentasche Platz und ist somit überall auch griffbereit. Ein eigener Entwicklungsversuch hin in Richtung einer ACCESS-Datenbank schlug meinerseits vor Jahren fehl.

    Dass ich etwas mehr in Richtung EDV-Unterstützte Arbeitsweise gehen möchte, ist schon lange mein Wunsch. Ein hoffnungsvoller Ansatz waren damals die ersten PDA’s. Doch war das alles irgendwie zu aufwändig, zu wenig zuverlässig. Daten gingen verloren oder waren doppelt vorhanden. Grössere Projekte liessen sich nicht richtig managen, die Übersicht ging bald einmal verloren. Zurück blieben 100erte von angefangenen Aktivitäten, Frust und Mehrarbeit. Die Akku-Laufzeiten waren minimst. Erste Versuche blieben schon bald im Sumpf von Spielerei stecken.

    Nach diversen Versuchen auf Excel, dann aber ernst zunehmenden Entwicklungen aus Ideen heraus, angestossen durch meine kürzlich abgeschlossene Ausbildung im Bereich des Qualitätsmanagement, und mit einem oberflächlichen Wissen von “Getting things done”, habe ich mir ein Set von Excel-Blättern zusammengebaut. Todo-Listen, Ideen, Kontakte, ja sogar Projekte lassen sich darin einigermassen zügig strukturieren, verwalten und planen. Mein Drang zu Nachvollziehbarkeit und Transparenz, gepaart mit dem Wunsch auf Auswertungen, Statistiken und Grafiken, haben dem System kürzlich beinahe den Todesstoss gegeben. Das Excel wurde immer träger, Berechnungen von mehreren Sekunden nach bestimmten Eingaben sind meines Erachtens einfach zu viel Wartezeit. Das System, sofern man es konsequent durchführt, braucht auch relativ viel Verwaltungsaufwand. Der Haken an der Sache ist leider auch hier: erbringt man den Verwaltungsaufwand nicht, so zerfällt das alles innert kürzester Zeit. Man steht also dauernd unter Druck, seine Daten in Ordnung zu halten, oder in regelmässigen Abständen immer wieder aufräumen und nachbearbeiten zu müssen. Wenigstens das zeichnet papierbasierte Systeme ebenso aus wie EDV-basierte.

    So bin ich nun seit kurzem wieder auf der Suche nach etwas Effizienterem, vielleicht auch weniger verwaltungs-intensivem. Mit Begriffen wie “GTD”, “Getting things done”, “Selfmanagement”, “Todo”, “Task” und ähnlichem gelangte ich auf eine erkleckliche Anzahl von Möglichkeiten. Teils auch Anbieter im Internet, bei denen man sich seine eigenen Aktivitäten, Projekte, Kontakte usw “immer verfügbar” direkt ins Netz der Netze stellen kann. Doch soweit möchte ich gar nicht gehen, mir würde eine kleine, einfache und vor allem lokale Applikation auf meinem eigenen PC, welche ich allenfalls sogar auf einem USB-Stick mitnehmen könnte, vollauf reichen.

    Ich glaub, ich mache aus dieser Idee ein Projekt. Irgendwo steht geschrieben: Ideen die nicht innerhalb von 72 Stunden (=3 Tage) ernsthaft in Angriff genommen werden, werden nie ans Ziel kommen.

  • Ein Tag auf dem Brienzer Rothorn

    Schon in aller Frühe sassen wir heute im Schnellzug via Olten – Bern – Interlaken nach Brienz. Dank optimaler Verbindungen und Anschlüssen war das alles kein Problem. Wartezeiten mussten wir erst bei der Talstation der Brienzer Rothorn Bahn in Kauf nehmen. Denn dieser schöne Herbsttag lockte nicht nur uns ins Freie und auf die Berge.

    Ab Brienz wurden wir dann mit einer Dampflok auf das Rothorn hinauf geschoben. Während einer Stunde werden so knapp 1700 Höhenmeter bewältigt. Zwischenhalte gibt es vielleicht bei den beiden Kreuzungsstellen wo auf allfällig entgegenkommenden Verkehr gewartet werden muss und in der Mittelstation Planalp. Die Dampfloks nehmen hier eine Portion Wasser auf. Die Strecke ist fürchterlich steil. Beträgt doch die steilste Stelle immerhin 25% und die durchschnittliche Steigung 22.5%. Die gesamte Bahnlänge ist 7.6 Kilometer.

    An einem so schönen Herbsttag wie heute, ist es ein besonderer Reiz durch die farbigen Wälder zu fahren und dahinter die Bergkulisse zu beobachten, die je länger desto kantiger und hügeliger wird, derweil der Brienzersee immer kleiner und überschaubarer wird. Besonders heute, da die Bergspitzen bereits ihre erste Portion Schnee erhalten haben, sieht alles nochmals viel schöner und “schweizerischer” aus. Oben angekommen können wir uns an den Bergspitzen kaum satt sehen.

    Während des Mittagessens im Restaurant der Seilbahnstation auf dem Rothorn, können wir ein paar Schneehühner auf dem Schneefeld direkt unter der Seilbahn beobachten. Dank unserem günstigen Sitzplatz während des Mittagessens können wir auch die andere Sicht, die Sicht in Richtung Pilatus, Sörenberg und bis weit ins Mittelland hinaus geniessen.

    Im Verlaufe des Nachmittags wird die Sicht dann allerdings immer geringer. Über die Berge legt sich ein eigenartiger Dunstschleier. Wäre es kälter, sähe die ganze Szenerie nach Schneefall aus. Doch heute, bei diesen Temperaturen auf über 2200 Metern über Meer, liegt so etwas gar nicht drin.

    Da die Bahngesellschaft kaum mit so einem Ansturm an Ausflüglern gerechnet hat, wird schon längst nicht mehr nach Fahrplan gefahren. Ich wage sogar zu behaupten, dass die heute jede verfügbare Antriebskraft und jeden verfügbaren Wagen auf die Schienen gestellt haben, um all die Ausflügler hinauf und wieder hinunter zu bringen. So kam es denn auch, dass wir bei der Rückfahrt, hinunter ins Tal, halt nicht mehr von einer Dampflok gebremst wurden, sondern von einer Diesellok.

    Noch auf dem Heimweg, wieder in den Schnellzügen der SBB, ist uns klar: das war ein wunderbarer Sonntagsausflug.

  • Über den Nebel an die Sonne

    … das war mein heutiges Ziel. Als Route hatte ich mir zurechtgelegt, von Arth-Goldau mit dem Renner nach Schwyz, dann das Muotathal, den Pragelpass und später dann von der Linthebene oder dem oberen Zürichsee-Ende wieder zurück an den Zugersee zu fahren. Doch es sollte leicht anders kommen.

    Den Wecker am frühen Morgen hörte ich noch, doch der Blick aus dem Schlafzimmerfenster war ein Ablöscher. Die Nebeldecke schien undurchdringbar zu sein. So entschied ich mich für einen späteren Zug.

    Vielleicht hat es sich schlussendlich doch gelohnt, die eine Stunde länger im Bett liegen zu bleiben. Als der Zug dem Zugersee entlang fuhr, lichtete sich der Nebel laufend. Sogar der Blick auf die Rigi wurde frei. In Schwyz angekommen schien die Sonne vollends und unverhüllt vom Himmel herunter.

    So klickte ich erst in Schwyz und nicht wie vorgesehen in Arth-Goldau in meine Pedalen und fuhr in Richtung Muotathal davon. Doch schon im Dorfkern von Schwyz musste ich eine erste Umleitung wegen eines Marktes in Kauf nehmen, die gewonnen Höhenmeter vernichten und nach Ibach hinunterfahren. Ab dann klappte dann aber die Einfahrt ins Muotathal.

    Ab und zu war die Strasse noch feucht, vermutlich die Feuchtigkeit aus den nächtlichen Nebeln. Das Tal selber präsentierte sich heute in den schönsten bunten herbstlichen Farben. Es schien genau der richtige Tag zu sein für ein paar herbstliche Bilder. Muotathal und weiter hinten Hinterthal war bald erreicht. Da begann er, der von den Velofahrern gefürchtete Pragelpass.

    Auf der Brücke, gerade beim Beginn der Steigung, steht die Tafel für die Radfahrer: “steigt 885 Meter auf 11 KM” steht da. Ich denke noch bei mir, dass ich ihn eigentlich steiler erwartet habe. 885 HM auf 11KM gibt ja nur gerade mal 8% im Schnitt. Aber eben Durchschnitt. Kein Wort davon, dass der grössere Teil der Höhenmeter in einer wesentlich kürzeren Strecke erklettert werden muss. Dann sieht das Verhältnis schon ganz anders aus: 600 Höhenmeter auf vielleicht 5 Kilometer gibt einen Schnitt von immerhin 12% und der Anfang der Kletterpartie ist deutlich steiler als der Rest. Ich fahre nicht allzuschnell in die Steigung, überhole ganz unten noch ein paar Mountainbiker. Auch hier ist die Strasse noch feucht. Auf der Strasse liegen ein paar zerplatschte Kuhdrecke. Ich umfahre die zwar, doch das Hinterrad dreht trotzdem durch. In der ersten Spitzkehre ist bereits Schluss. Das entgegenkommende Auto verunmöglichte ein Ausweichen auf die andere Seite und die Kehre in der Innenseite nehmen schaffe ich nicht. So marschiere ich ein paar hundert Meter, bis zur nächsten Spitzkehre hinauf.

    Als es wieder etwas flacher wird steige ich nochmals auf. Die Passstrasse ist unheimlich steil. Ich glaube während meiner ganzen Savoyenrundfahrt habe ich keinen einzigen solchen Höhenmeter bewältigen müssen. Vor mir kommen zwei weitere Mountainbiker in Sichtweite. Die schaffe ich noch, halte dann aber etwas später für erste Fotos an. Die beiden überholen mich wieder. Wenig später gelingt es mir, die beiden nochmals zu überholen, diesmal allerdings für immer, beziehungsweise wenigstens bis zur Passhöhe. Etwa ab der Hälfte der Strecke, wird die Strasse spürbar flacher und gegen den Schluss dann schon fast eben. Das Gelände auf dem Pass ist irgendwie merkwürdig. Kein durchgehender Boden. Es scheint, also ob viele eingebrochene Stellen die Oberfläche bilden, oder als ob die ganze Landschaft auf einzelnen Felsblöcken steht. Es hat aber dennoch ziemlich viel Wald, wenigstens auf der Seite des Muotathales. Die Passfoto ist bald gemacht. Während der ganzen Zeit der Auffahrt auf die Passhöhe, wurde ich nicht von einem einzigen Velorennfahrer überholt. Hingegen kamen sie mir alle entgegen. Der Pass scheint ein kleines Mekka für die Radfahrer zu sein. Sind wir alles kleine und grosse Masochisten? Wir wissen zwar, oder haben schon davon gehört, dass einzelne Pässe furchtbar sind. Und dennoch wollen wir es selber immer wieder erleben.

    Die kräftezehrende Auffahrt wird dann allerdings mit wunderbaren Ausblicken während der Abfahrt ins Klöntal entlohnt. Der Klöntalersee liegt heute absolut ruhig da. Man könnte die farbigen Blätter der Bäume an der Uferzone alle einzeln im Spiegelbild erkennen. Doch er strahlt auch eine furchtbare Kälte ab. Heute nach der Mittagszeit war keine Sonne auf dem See. Ich frage mich, wann der See zum letzten Mal einen Sonnenstrahl zu spüren bekam. Schon möglich, dass er mit seiner West-Östlichen Ausrichtung in dem schmalen Tal und zwischen den hohen Bergen noch bis in den nächsten Frühling auf den nächsten Sonnenstrahlen warten muss.

    Nach der Abfahrt nach Netstal hinunter geht es dann durch den Rest des Glarnerlandes in die Linthebene hinaus und an den Zürichsee. Langsam beginne ich zu realisieren, dass mich der Pragelpass doch mehr Kräfte gekostet hat, als ich mir das vorerst eingestehen wollte. Auch das Mittagessen auszulassen war vermutlich keine gute Entscheidung. So plündere ich den mitgeführten Notvorrat und entschliesse mich, heute mal wieder dem Zürichsee entlang zu fahren, und in Zürich dann den Zug zu besteigen.

    Schöne und herbstliche Farben habe ich auch so, entlang dem See noch sehen können.