Monat: Januar 2013

Januar 2013
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  • Nochmals auf Schnee unterwegs

    Heute Morgen zog ich mir bereits vor der Abfahrt die Regenhose über. Als ob Petrus das gesehen hätte, öffnete er sogleich seine Wasserhahnen in den Wolken. Anfänglich als körniger Graupel. Nach Wettingen mischte dann Frau Holle noch von ihren Flocken dazu. Spätestens im Kreisel von Würenlos, welcher leicht abschüssig in einer Auffahrt angelegt ist, war das Verkehrschaos komplett. Kaum einer kam noch vorwärts, also ausser mir. Ich hatte den Vorteil, mit dem Mountainbike auf dem Gehsteig, die Probleme der Autofahrer elegant umfahren zu können. Dreiviertel des Kreisels musste ich umrunden und fuhr dann direkt ins Furttal ein.

    Es dauerte eine ganze Weile bis die ersten Autos sich auch wieder aus ihren Problemen befreit hatten. Ich fuhr gerade auf den Radweg, ausgangs Würenlos ein.

    Im Vergleich zu gestern, wo ich durch das dicht bevölkerte Limmattal fuhr, konnte ich heute das eher ländliche Furttal benutzen. Wohl deshalb ist es mir heute viel mehr aufgefallen als gestern: Zusammen mit dem Schneefall wurde es ruhiger und ruhiger. Die Autos fuhren langsamer, das zischende Geräusch des spritzenden Wassers verstummte je länger desto mehr. Auch die Motoren- und Rollgeräusche der Räder wurden stark gedämpft. Über einige Kilometer war ich alleine auf einem weissen Teppich auf dem Radweg. Vor mir der Lichtkegel meines Scheinwerfers. Ab und zu musste ich die Lampe abwischen, denn der Schnee blieb am Glas der Lampe kleben und das Licht wurde rasch immer diffuser. Die einzelne Spur eines anderen Fahrrades, welche ich eine Zeit lang noch gesehen hatte, wurde vom herabfallenden Schnee auch langsam immer mehr zugedeckt, bis sie nicht mehr sichtbar war.

    Nach dem Furttal, am Stadtrand von Zürich, war es dann vorbei mit dieser eigenartigen und ruhigen Stimmung. Der Schneefall wechselte wieder eher zu Regen und damit waren auch die Strassen wieder nass, der Lärm wieder da und auch die Autos konnten sich wieder problemloser bewegen.

    Kurz vor der Heimfahrt am Abend, schien sogar die Sonne. In der Nähe von Buchs führt der Radweg über eine Brücke. Einen kurzen Moment lang, hat man den Überblick über das ganze Furttal. Am Horizont erlosch gerade das letzte Abendrot, von hinten nahte die dunkle Nacht, gerade aus war der Himmel noch hellblau und am Boden die Lichter von Strassenlaternen und der Ortschaften. Hätte ich nicht an die Finger gefroren, hätte ich dort ein Foto machen müssen. Verpasste Chance eines vielleicht sehr schönen Bildchens.

    Auf dieser Seite des Furttales führt der Weg kurz vor Wettingen durch ein Stück Wald. Da wurde ich von Nebelschwaden überrascht. Richtiger Bodennebel, reichte gerade bis an den Lenker hinauf. Der Scheinwerfer versuchte seinen Lichtstrahl zu Boden zu bringen, was aber nur teilweise gelang. Ausgerechnet in diesem Stück, hatte wohl der Schneepflug nicht so sauber oder überhaupt nicht gereinigt. Immer wieder gefrorene Längsrillen aus Schnee und Eis, liessen die paar hundert Meter zum Balanceakt im Blindflug werden. Ging aber gut ab, wenigstens ohne Sturz.

    Nach dem Waldstück gelangt man dann ins Limmattal. Dort wehte nun plötzlich ein kalter Wind. Gegen Schluss der Fahrt, konnte ich bei ersten Wasserlachen bereits gefrorene Ränder feststellen. Auch sonst glitzerte es wieder ganz verdächtig. Doch die breiten Pneus des Mountainbikes scheinen das meistern zu können, oder ich hatte vielleicht auch noch eine Portion Glück dabei.

  • Verschneiter Arbeitsweg

    Wobei, ganz freiwillig bin ich heute Morgen schon nicht durch den Schnee gefahren. Wohl hoffte ich, dass die Hauptstrassen gepflügt seien und wahscheinlich auch buchstäblich mit Salz überhäuft sein würden. Auf Quartierstrassen und vielleicht auch auf den Radwegen zwischen den Ortschaften müsste allenfalls mit Schnee gerechnet werden. Ich nahm deshalb wieder einmal das Mountainbike für den Weg zur Arbeit.

    Tatsächlich waren die Strassen richtig nass. So nass, dass schon nach wenigen Kilometern die Nässe durch die Hose drang. So zog ich dann bald die Regenhose über die Kleider. Damit blieb dann auch die Wärme einigermassen wieder in den Kleidern.

    Es war in der Gegend von Baden, vielleicht nach 20 Minuten Fahrt, als aus den bisher eher einzelnen Schneeflocken von Minute zu Minute ein währschafter Schneefall heranwuchs. Die nassen Strassen wurden langsam mehlig, es hörte auf zu spritzen. Die Autos fuhren immer vorsichtiger, die wartenden und langsam fahrenden Kolonnen vor den Lichtsignalen wurden immer länger.

    Nach dem sich die Angst vor Stürzen gelegt hatte, kam ich mit dem Mountainbike recht gut durch. Die Quartierstrassen in Spreitenbach und Killwangen waren tatsächlich verschneit auch die Radwege zwischen den Dörfern waren nicht gepflügt.

    Am Abend zog ich mir bereits vor der Abfahrt für den Heimweg die Regenhose über. Tatsächlich war es nun überall recht nass, wie nach einem richtig kräftigen Gewitterregen. Gegen den Schluss der Fahrt muss die Temperatur wohl gesunken sein. Denn an manchen Orten glitzerte es verdächtig auf der Strasse. Es war auch bei weitem nicht mehr so nass und spritzig wie zu Beginn des Heimweges. Kleinere Wasserlachen gaben eher ein Geräusch von Matsch als dasjenige des Wassers von sich, wenn ich mit den dicken Pneus des Mountainbikes darüber hinweg rollte.

    Mindestens die morgendliche Fahrt über den Schnee machte noch Spass. Am Abend war es eher wie eine Fahrt nach dem Regen.

  • Eine habe ich noch

    Es zeichnete sich gestern Abend schon ab, dass wir heute Morgen wohl unter einer Eisdecke erwachen werden. Das vorsichtige Herumkurven des Zeitungsverträgers und bald darauf das Geknatter des gelbblinkenden Salzstreuers durch die Quartierstrassen, liessen das Schlimmste befürchten. Es schneite oder regnete nicht mehr. Doch schon die Haustreppe vor der eigenen Wohnungstüre, hätte die Konkurrenz mit keiner Eisbahn mehr scheuen müssen.

    Die Frage nach Indoor- oder Outdoor-Fahrradfahren, war so bald beantwortet.

    Kräftiges Morgenessen, wie ich das sonst immer so mache vor längeren Fahrten mit dem Rad. Danach einen Bidon mit Isotonic – Getränk in den Bidonhalter geschoben und mich mal kurz von der Familie verabschiedet. “Ihr hört ja, wo ich bin”.

    Meine Rolle bietet nicht nur 21 vorprogrammierte Übungen, man kann auch selber Fahrten programmieren. Eine nach Zeit, die andere nach Kilometern. Ich wählte heute die Kilometervariante, war mir ja auch wichtiger.

    Nach dem Einrollen, 2% Gefälle den Berg hinunter, stellte ich das Gefälle auf 0%. Ab dann hiess das Motto nur noch “durchhalten”. 100 Kilometer wollte ich mal erleben. Kurz nach 40 Kilometern kam allerdings schon die erste Krise. Ich ging aus dem Sattel, pedalte eine Weile stehend weiter. Da kam mir die Idee mit dem Fototermin zur Halbzeit. Bei 50 Kilometern ein Foto in Twitter stellen, danach müsste ich gezwungenermassen durchhalten.

    Das Fotographieren und das Texten der Meldung lenkte ein bisschen ab, Trittfrequenz und Geschwindigkeit sanken ein bisschen, spätestens ab Kilometer 60 schien die Krise überwunden zu sein. (Velofahren beginnt halt doch im Kopf). Fuhr ich bis hierher vielleicht etwas zurückhaltender, liess ich mich jetzt auch eher wieder von der Musik im Ohr im Takt mitreissen. Ab und zu stehend pedalierend. Im grossen und ganzen kam ich gut durch. Ab KM 95 stellte ich dann zur Belohnung an die Beine und zum Ausrollen wieder 2% Gefälle ein.

    Damit ist nun auch der 3. Batch (600 Meilen) in Griffnähe, der 4. Batch (800 Meilen) sollte eigentlich auch zu schaffen sein. Vielleicht habe ich jetzt sogar eine gute Basis für den 5. Batch (1000 Meilen) gelegt. Mal sehen, was die nächsten 11 Tage noch bringen. Die aktuelle Challenge bei Strava lässt grüssen 🙂


    Freies Fahren KM Halbzeit
    Eine Übersicht und Dokumentation aller meiner Übungen (03.02.2015: Link entfernt) auf der Rolle.

  • Die letzte Übung

    So, jetzt sind sie also durch. Die 21 verschiedenen Übungen auf der Rolle. 19 davon sind zeitlich programmiert, also zum Beispiel 4 Minuten lang mit 2% bergauf fahren. Hier reicht die Übungszeit von 31 Minuten bis 84 Minuten. Also für fast jedes zeitliche Budget eine passende Übung. Kilometermässig erreiche ich natürlich ganz verschiedene Resultate. Schon mal die Länge der Übung, dann aber auch der Schwierigkeitsgrad der Übung sind dazu entscheidend. Nach meinen Aufzeichnungen kommen dabei zwischen 17 Kilometern und gut 50 Kilometern fast alle Ergbenisse vor.

    Nur bei den zwei anderen Übungen sind die Kilometer eine feste Vorgabe. Dort sind beides Passfahrten, die eine über 60 Kilometer, die andere über 36 Kilometer. Die kürzere fahre ich in der Regel mit einer Zeit von etwa 1 1/4 Stunden und die längere etwa mit 1 3/4 Stunden.

    Bei allen Übungen ist gemeinsam, dass sie mit einer mehr oder weniger langen Einrollphase starten. Meist ca 8 bis 10 Minuten bergab und zum Schluss geht es dann bei den meisten Übungen ebenfalls nochmals mehr oder weniger lange hinunter. Ausrollen eben.

    Manche behauten, Rollenfahren sei langweilig. Einige sollen dazu TV schauen können, oder gar die Zeitung lesen.

    Sicher, es gibt abwechslungsreicheres, als sich eine Stunde oder mehr auf der Rolle die Beine aus dem Körper zu wirbeln und dazu Schweiss in rauhen Mengen zu verlieren. Ich bin aber überzeugt, mit der teils hohen und regelmässigen Trittfrequenz unter verschiedenen Schwierigkeitsgraden eine gute Voraussetzung für die nächste Radsaison zu legen. Wer hier ab und zu mitliest hat es vielleicht schon gemerkt: ich bin ein Anhänger von hohen Trittfrequenzen. So schaffe ich es mittlerweile regelmässig auf der Rolle Trittfrequenzen von 90 und mehr Umdrehungen pro Minute über lange Zeiten halten zu können.

    Weil ich vor allem auf der Rolle sehr oft darauf achte, nebst dieser 90er bis 100er Trittfrequenz auch sehr regelmässig an der Kette zu ziehen, erhoffe ich mir auch auf der Strasse einen sehr runden, kräftigen und regelmässigen Tritt zu bewahren. Gerade auch deshalb habe ich mir vor Jahren mal ein paar CD’s mit Rock’n Roll Musik beschafft. Was gibt es schöneres also so einen richtig rollenden Hucklebuck (Earl Hocker), Twist (Hank Ballard), Tutti Frutti (Little Richard), Rock Around the Clock (Bill Haley), oder It’ll Be Me (Jerry Lee Lewis) und Domino (Roy Orbison), oder gar Flyin’ Saucers Rock “N” Roll (Billy Lee Riley) durch den Kopf in die Beine sausen zu lassen.

    Damit es nicht zu schnell wird, und der Mensch ja auch mal noch eine kurze Erholungsphase braucht, sind dazwischen nach dem Zufallsprinzip ein paar Stücke von Glenn Miller oder von unserem Carlo Brunner eingestreut. Bei den Salonisti (Musikgruppe der Titanic) oder bei Che & Ray kann es sich sehr unterschiedlich treffen. Von ganz ruhig bis hin zu aufpeitschend.

    Das Profil der heutigen Fahrt:


    FEI-001
    Eine Übersicht und Dokumentation aller meiner Übungen (03.02.2015: Link entfernt) auf der Rolle.

  • Leistungsfördernde Anhäufung von Umständen

    Zur Zeit bin ich bei meinen Übungen auf der Rolle am Aufräumen. Meine Lieblingseinheiten sind schon lange alle durch. Vor einem allfälligen zweiten Durchgang der Übungen während diesem Winterpokal will ich auch die weniger schönen, steilen, langweiligen, mir nicht passenden, Übungen abhaken.

    Die Familie war heute Abend auswärts. Die Meteorologen versprechen uns Dauerschneefall und / oder Regen über das Wochenende, also auch nicht wirkliches Radfahrerwetter für draussen. Und da ich nach einem durchgesessenen Bürotag das Bedürfnis nach Bewegung verspührte, strampelte ich heute gleich zwei Übungen auf der Rolle ab.

    Aber vielleicht sind das ja alles nur Ausreden und in Wirklichkeit geht es um die aktuell laufende Challenge bei Strava. 1000 Meilen in einem Monat, egal ob draussen oder auf der Rolle sind zu fahren. 1000 Meilen, 1600 km, das dürfte bei unseren Bedingungen nördlich der Alpen, nebst der Arbeit und der Familie kaum zu schaffen sein. Ich wäre zufrieden mit 800 Meilen. Entspricht ja immerhin auch knapp 1300 KM in einem Monat. Da ich auch dieses Jahr möglichst wieder in 10 von 12 Monaten 1’000 km fahren möchte, sind die 1300 ja nicht so weit entfernt.

    Schon möglich, dass das der Grund für die heutige Doppellektion auf der Rolle war, denn zur Zeit befinde ich mich nur knapp neben der “Ideallinie” zum 800 Meilen-Ziel. Deshalb: Dranbleiben, nicht aufgeben gewinnt. 🙂


    FKL-002

    FTT-002

    Eine Übersicht und Dokumentation aller meiner Übungen (03.02.2015: Link entfernt) auf der Rolle.