Monat: Januar 2013

Januar 2013
M D M D F S S
 123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
28293031  
  • Neulich im Zug

    Dass unser ÖV während der Rushour ein Kapazitätsproblem hat, ist ja bekannt. Man, also die bezahlenden Passagiere, haben sich mittlerweile mehr oder weniger gelassen mit dem Umstand arrangiert, dass um Ballungszentren herum, halt oftmals eine Fahrt auch stehend auszuhalten ist. Sooo lang, sind bei uns die Distanzen ja in der Regel auch nicht. Oftmals hilft es allerdings auch schon, wenn man entgegen der Masse der Passagiere, am anderen Zugsende einsteigt. Da kann man vielleicht noch Glück haben, und gegen den Aufwand eines längeren Fussmarsches entlang des Zuges, vielleicht doch noch einen Sitzplatz ergattern. So lange einfach, bis das genügend andere auch gemerkt haben. Irgendwie selbstregulierend die Sache.

    Doch seit dem Fahrplanwechsel Anfang Dezember ist dieses schöne Schema ein bisschen durcheinandergeraten. Der Zug fährt nicht mehr auf Gleis 5 ein, sondern auf Gleis 3. Vermutlich wegen der Bauarbeiten ausserhalb des Gleises 6. Das ginge ja noch. Zusätzlich fährt er auch nicht mehr bis ans Perronende wie früher auf Gleis 5, sondern die Lok steht in der Regel in der Nähe des Endes des Perrondaches fast neben dem Aufgang aus der Personenunterführung. Da mag die SBB Gründe dafür haben, so viel früher stehen zu bleiben.

    Einige, viele der Passagiere haben das auch nach einem Monat noch nicht gemerkt, oder wollen es immer noch nicht für wahr halten. Jeden Tag marschieren sie deshalb zurück vom Perronende zum ersten Wagen. Klar. da entsteht bei der ersten Wagentüre ein Riesengedränge. Schon alleine deshalb, weil der erste Wagen bei weitem nicht so viele Passagiere aufnehmen kann, wie da bereitstehen oder zurückgeeilt sind.

    Soweit die Ausgangslage.

    In der Regel fährt der einfahrende Zug in sehr gemächlichem Tempo an diesem überfüllten Perron vorbei bis zu seinem Haltepunkt. Auch dafür mag die SBB ihre Richtlinien und Anweisungen haben. Die gelten aber vielleicht nur für diese Seite des Perrons, denn auf der anderen Seite fährt ein anderer Zug in forschem Tempo rein und hält dennoch an seinem vorbestimmten, immer gleichen Ort an.

    Jedenfalls steht der Zug dann doch endlich still, es dauert einen Moment bis die Türen doch noch aufgehen. Mittlerweile ist die geplante Abfahrtszeit um mindestens eine Minute vielleicht auch schon zwei, überschritten. Die Passagiere besteigen den Zug, wie ich meine normal, denn alle haben in der Zwischenzeit gelernt: Sitzplatz gibts nur für die Ersten, Drängeln bringt also grundsätzlich nichts. Ich habe das Glück bei den ersten zu sein und finde auch noch einen Sitzplatz.

    Es dauert noch einen Moment, der Zug macht einen Ruck, fährt vielleicht 10 Meter und steht wieder still. Ein Raunen geht durch die Sitzreihen. Das blaue Licht über der Türe blinkt auf: “Hier spricht der Lokführer” tönt es dann aus dem Lautsprecher. Sinngemäss gibt er dann von sich, dass die noch nicht eingestiegenen Passagiere gefälligst draussen zu bleiben haben, wenn er den Zug in Bewegung setze.

    Das scheint im ganzen Wagen niemanden zu stören. Die meisten sind sowieso mit ihren Kopfhörern und “What’s app” beschäftigt. Aber wollte der jetzt gerade abfahren? mit offenen Türen an einem überfüllten Zug? und einen Teil der bezahlenden Passagiere draussen im Schneegestöber stehen lassen? Dies, nachdem er in aller Seelenruhe und mit Verspätung entlang des Perrondaches geschlichen ist?

    Verstehe ich nicht. Aber war vielleicht sowieso nur mein Problem. Mein Akku am Handy hat den Tag nicht überstanden und so hatte ich vielleicht zuviel mitbekommen, was um mich herum so läuft.

    Auch heute war ich noch kurz auf der Rolle:


    FKR-001
    Eine Übersicht und Dokumentation aller meiner Übungen (03.02.2015: Link entfernt) auf der Rolle.

  • Aufräumen

    Auf meiner Rolle habe ich insgesamt 21 verschiedene Übungen, die vorprogrammiert sind. Die einfacheren, manchmal auch die längeren, sind schon alle gefahren. Ich bemühe mich meist, für eine abwechslungsreiche Gestaltung dieser Trainingsfahrten und somit auch, dass ich jeweils pro Winter alle Übungen mindestens einmal gefahren bin.

    So bleiben noch die, deren Profilbildchen einem schon fast einen Schock einjagen, oder solche, die zu viele Minuten für den Winterpokal verschenken. Also irgendwo mitten in einer Viertelstunde aufhören und ich mich dann meist gezwungen sehe, dem Punkt im Winterpokal zuliebe, noch weitere fünf oder zehn Minuten pedalierend auf der Rolle zu sitzen.

    Zur Kategorie der Schocker, gehörte die heutige Übung.

    Was auf den ersten Blick vielleicht nicht so schlimm aussieht, entpuppt sich bei näherem hinsehen als währschafte Steigung. Der schmale, dritte Balken der mittleren Gruppe dauert nur gerade eine Minute. Es handelt sich dabei aber um eine 15%-Steigung. Dies, nachdem man schon zuvor gegen 10% hochradelte und gleich anschliessend nochmal einen 11%er und einen 9%er während zwei Minuten zu bewältigen hat.

    Kommt dazu, dass die Übung nach 54 Minuten, also neun Minuten nach dem letzten vollen Winterpokalpunkt und 6 Minuten vor dem nächsten Punkt beendet ist. Auf meiner Beliebtheitsskala steht diese Übung somit ziemlich weit unten.

    Aber wie heisst es so schön? “Auch Kleinvieh macht Mist!”, hier vielleicht übersetzt mit “auch unliebsame Übungen gehören zum Training” und geben Winterpokalpunkte. 🙂


    FKL-001
    Eine Übersicht und Dokumentation aller meiner Übungen auf der Rolle (03.02.2015: Link entfernt)

  • Merkwürdige Strassen- und Wetterverhältnisse

    Weil ich an die Wetterprognose glaubte, merkte ich erst als ich bereits in den Radklamotten den Renner nach draussen stellte, dass die Strassen nass waren und auf der Wiese ein Hauch von Schnee lag. Am Himmel waren keine Sterne sichtbar, also musste es Wolken haben. Windstill, und kein Niederschlag. Was tun, trotzdem fahren?

    Sicherheitshalber packte ich meinen Rucksack mit dem Notebook und den Business-Kleidern noch in die Regenhülle, verzichtete aber auf die Regenklamotten an den Beinen und über die Schuhe. Die könnte ich ja dann allenfalls später auch noch überziehen.

    Ich mied wenn immer möglich Fussgängerstreifen und andere Bemalungen auf der Strasse, Schachtdeckel sowieso. Zwei Bremsversuche, den zweiten auf dem Fussgängerstreifen, und ich war ziemlich überzeugt, dass es wenigstens nicht gefroren war. Ich redete mir ein, so lange es von der Strasse spritzt und nach Wasser tönt, kann es ja nicht gefroren sein. Ob das beim Radfahren auch schon reicht?

    Kurven, Brücken und die sonst üblichen feuchten Stellen entlang von Waldrändern und schattigen Stellen, versuchte ich etwas vorsichtiger zu Fahren als üblich. Ich kam sicher nach Baden über die Hochbrücke und nach Wettingen. Mitten in Wettingen, wie abgeschnitten, waren die Strassen auf einmal trocken. Die nassen Pneus der Autos zogen noch eine Weile lang zwei nassen Spuren, wie man das vielleicht von Tunnels her kennt, aber ab dann war es definitiv trocken. Alle Radwege, alle Abzweigungen, das ganze Furttal, bis kurz vor Zürich. Da waren die Strassen zwar immer noch trocken, aber es begann langsam ein leichtes Schneetreiben einzusetzen. Ich schaffte es gerade noch, trockenen Rades in die Tiefgarage beim Arbeitgeber.

    Den ganzen Tag flockte, nieselte, graupelte es ein wenig vor sich hin. Zuviel um trocken zu bleiben, zuwenig um richtig nass zu werden. Ich hatte keine Lust unter diesen Umständen über die Feldwege des Wehntales zu fahren oder zu rutschen. Ich entschied mich, auch den Heimweg wieder durch das Furttal, wenn auch auf der anderen Seite des Furtbaches, entlang dem Fusse der Lägern, heimzufahren.

    Kaum ausserhalb Zürichs angekommen, waren auch am Abend die Strassen wieder trocken. Sogar die Bewölkung am Himmel riss auf und zeigte die schmale Sichel des zunehmenden Mondes. Eis oder sonst rutschige Stellen waren auf dem ganzen Heimweg kein Thema mehr. Ob auf der anderen Seite der Lägern, eben im Furttal, dort wo sich, wenn überhaupt, Regenwolken noch eher entladen könnten, auch so eine trockene Heimfahrt möglich gewesen wäre, das werde ich wohl nie erfahren.

  • Rundfahrt: Bözberg – Kaisterberg – Laufenburg

    Mein Ausflug sollte heute wieder einmal in den nördlichen Teil des Aargaus führen. Die Wetterprognosen liessen erwarten, dass dort noch am ehesten mit trockenen Strassen zu rechnen sei, zudem fehlen mir auch aus dem nördlichen Aargau noch ein paar Gemeinden in meiner Fotoserie.

    Nach feinen Schnee-/Graupelschauern am Vormittag schien es tatsächlich, dass sich das Wetter auf der anderen Seite des Bözbergs von der freundlicheren Seite zeigen wollte. Nach dem Mittagessen begann ich die sonntagnachmittägliche Ausfahrt mit einer Aufwärmrunde über Villnachern und Umiken, um dann anschliessend in die Passstrasse zum Bözberg hineinzufahren. Noch waren die Strassen nass, auf dem Bözberg lagen letzten Resten von Schnee. Doch die Abfahrt hinunter ins Fricktal konnte ich auf einer ziemlich trockenen Strasse, aber in eiskaltem Fahrtwind absolvieren.

    Meinen ersten Fotohalt für heute hatte ich in Hornussen geplant. Meine Sujet’s, Gemeindeverwaltung, Kirche, Brunnen und ein Restaurant hatte ich bald zusammengesucht. Doch wenn man in Hornussen schon mal den Fotoapparat in der Hand hält, musste ich mir auch mal die riesige Hornisse auf dem Kreisel eingangs Hornussen etwas genauer anschauen. Leider waren die Belichtungsverhältnisse heute Nachmittag sehr schwierig.

    Anschliessend musste ich wieder für Wärme in den Händen und den Füssen besorgt sein. Nach einer zügigen Fahrt durch Frick gelange ich später nach Oeschgen, eine weitere Gemeinde im Kanton Aargau.

    Mein GPS, immer darauf bedacht, mich auf dem kürzesten Weg zur nächsten Station zu leiten, lockte mich über einen sehr steilen Hügel hinauf. Das machte zwar auch sehr warm. Doch auf der anderen Seite ging es dann mindestens so steil wieder hinunter, bevor ich dann auf die Strasse zum Kaisterberg hinauf einschwenken konnte. Nach einer zügigen Abfahrt, sogar durch eine Spitzkehre, hinunter nach Kaisten, war ich bereits bei meinem dritten Fotohalt angekommen.

    Nach Kaisten hatte ich mir noch Laufenburg für einen Fotohalt vorgesehen.

    Fährt man nach Laufenburg fällt einem bald einmal der Turm der Ruine Laufenburg auf. Auch in der Nähe der Kirche befinden sich noch Überreste aus früheren Zeiten. Mit dem Rennrad quäle ich mich durch die Altstadt. Heute sind alle Strassen aufgerissen, keine Belag auch kein Kopfsteinpflaster, aber auf Schritt und Tritt bekommt man den Eindruck, dass diese Stadt vermutlich mal ein grösserer Handelsplatz gewesen sein könnte. Auch unten am Rhein hat es Anzeichen aus früheren, vielleicht bedeutsamen, Schiff- und Fährtätigkeiten. Ein Blick zu Wikipedia bestätigt dies denn auch. Ich glaube, ich muss da vielleicht zu einer wärmeren Jahreszeit nochmals hin, um mir das Städtchen etwas genauer anzuschauen. Für heute begnüge ich mich mit meinen Fotos des Rathauses, eines Brunnens, der Kirche und einem Blick auf den “Gasthof Meefräulein”.

    Anschliessend muss ich für die Wärme in meinen Fingern und den Füssen wieder besorgt sein. Die Fahrt rheinaufwärts, um die Einmündung der Aare bei Koblenz und weiter bis nach Hause muss zügig erfolgen, will ich noch vor der Dunkelheit zu Hause sein.

  • Wie im richtigen Leben

    Habe ich gestern noch gejammert über das Intervall-Training, das Fahren rauf und runter über steile Rampen wie Nadelspitzen, so gefiel mir die heutige Übung schon deutlich besser. Jede Steigung dauerte da mindstens zwei Minuten lang. Da konnte ich mich wenigstens drauf einstellen. Rauf und Runterschalten ohne dass es dabei in eine Rieglerei am Schalthebel ausartete.

    Vermutlich liegt mir auch deshalb die Fahrerei auf der Strasse mit dem Rennrad deutlich näher, als das Fahren mit dem Mountainbike im Gelände. Die raschen Wechsel von Steigungen wie sie ja Überland immer wieder anzutreffen sind gefallen mir eben nicht so. Da fahre ich lieber eine Weile lang in einem gleichbleibenden Gefälle irgend einen Pass hinauf. Wobei die heutigen, modernen Passstrassen, mit ihren ewig gleichen Steigungen, den ewig langgezogenen Kurven, ja auf die Länge auch ziemlich in die Knie und an die Nerven gehen können. Dann schon lieber Passstrassen wie die Tremola am Gotthard, das Stilfserjoch oder die Alpe-d’Huez, wo es zwar auch steil ist, aber dafür auch einige Spitzkehren für Abwechslung sorgen.

    Das alles bedeutet aber nicht, dass ich heute einfach so gemütlich durchpedaliert wäre. An drei Rampen bin ich aufgestanden und bin echt mit viel Kraft darüber gefahren. Das erkennt man natürlich gut an der Trittfrequenz welche plötzlich tief absinkt und der Herzfrequenz, die da ziemlich in die Höhe geht.

    Aufzeichnung, dargestellt von Garmin connect