Monat: Januar 2013

Januar 2013
M D M D F S S
 123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
28293031  
  • Denk an deine Zukunft

    Die nächtlichen Regenschauer hatten sich verzogen, der Wind hatte sich gelegt, zurück blieb ein fast klarer Nachthimmel. Im Süden hing der wieder abnehmende, aber immer noch recht grosse Mond. All das mag vielleicht eine günstige Voraussetzung gewesen sein, dass die frühmorgendliche Fahrt zur Arbeit, nicht mehr ganz so dunkel war wie auch schon. Gegen das Ende des Furttals reichte es zum ersten Mal sogar dazu, dass sich über dem Horizont, vielleicht eine Handbreit, ein hellblauer Streifen zeigte. Der Himmel um die paar letzten Wolkenfetzen erschien sogar einen Moment lang in einem zarten Rosa.

    Wie angekündigt überzog sich dann der Himmel vor allem nach dem Mittagessen immer mehr mit Gewölkt. So blies ein heftiger und böiger Wind um das Gebäude. Das Niederschlagsradar und die wetteralarm-Tweets liessen nichts Gutes erwarten. Ich wollte es nicht auf die Spitze treiben und schaute für einen zügigen Abgang im Geschäft.

    Was mich draussen erwartete war alles andere als angenehm. Schon in der Auffahrt aus dem unterirdischen Velokeller trieben die Windböen ihr Unwesen. Erst recht später dann auf dem freien Feld im Furttal. Zeitweise kämpfte ich mich in ganz kleinen Gängen durch die Gegend, während entgegenkommende Velofahrer, fast senkrecht sitzend und offensichtlich den Rückenwind geniessend, scheinbar ohne Anstrengung an mir vorbeibrausten. Hauptsache aber war, dass ich zu Hause vor dem Regen ankam.

    Normalerweise kenne ich die Linienbusse in der Region Baden-Wettingen als Rücksichtsvoll. Auf der Hochbrücke in Baden, kurz vor dem grössten Verkehrsknotenpunkt und Verkehrsproblem der Stadt Baden, dem Schulhausplatz, staute sich heute wieder einmal alles. Die Busse haben da wenigstens streckenweise ihre eigene Spur. Zwischen der Spur der Busse und den beiden Spuren für die Autos ist sogar Platz für einen Radstreifen ausgespart. Ich stehe nun da, und warte geduldig bis die Ampel endlich grün wird.

    Radfahrer und Busse erhalten zeitgleich ihre Ampeln auf grün gestellt. Ich trete gerade mal die Kurbel nach unten und suche mit dem anderen Fuss das Pedal um einklicken zu können, da braust der Bus neben mir los, wie von einer Wespe gestochen. Ein zweiter folgt im sogleich, schon fast Stossstange an Stossstange. Auch ein dritter Bus folgt noch und der hatte eben, etwa auf meiner Augenhöhe den Reklamespruch von irgend einer Firma “Denk an deine Zukunft” aufgemalt.

    In der Zwischenzeit hatte ich natürlich schon lange wieder ausgeklickt und stand auf der Strasse, irgendwie eingeklemmt zwischen noch wartenden Autos und vorbeibrausenden Linienbussen. Im Nachhinein verstehe ich zwar die Reaktion der Busse, hätte ich ihnen doch den Weg abgeschnitten, weil auch ich, wie die Busse, ein Rechtsabbieger war (aber links neben den Bussen warten musste). Ich denke, die Situation auf dem Patz ist für alle höchst unbefriedigend und manchmal auch recht gefährlich. Seit Jahren werden Lösungen gesucht und diskutiert, aber es wird nicht einfach werden, da etwas zu realisieren, das nur schon die meisten Bedürfnisse irgendwie befriedigen kann.

  • Versprechen eingehalten

    Heute hat das mit dem Wetter viel besser geklappt. Was aber nicht bedeutet, dass ich deshalb trocken geblieben wäre. Doch alles schön der Reihe nach.

    Bei der morgendlichen Abfahrt von zu Hause, war der Himmel anfänglich höchstens leicht bewölkt. Jedenfalls konnte ich noch einzelne Sterne erkennen. Dazu blies bereits ein kräftiger Westwind. Bedeutet in meinem Fall für den Arbeitsweg bei günstigen Situationen oftmals auch Rückenwind. Bis in die Gegend von Würenlos hat das alles bestens geklappt. In Würenlos muss ich ja dreiviertel um einen Kreisel herumfahren um ins Furttal einzuschwenken. Es mag Zufall sein, aber genau da erwischte mich eine erst Windböe von vorne. Auch später im Furttal kam ich zwar mehrheitlich immer noch in den Genuss von einem kräftigen Rückenwind, doch ab und zu wurde dieser Schub von einem eher warmen Gegenwind gebremst.

    Schaut man auf der Temperaturkurve, welche mein Garmin aufgezeichnet hat, so kann man deutlich sehen, dass nach der 33. Minute Fahrzeit, die Temperatur leicht angestiegen ist. Etwa um diese Zeit schwenke ich jeweils ins Furttal ein.

    Das Phänomen lässt sich vielleicht mit der Föhnlage des Wetters erklären. Denn die angekündigte Regenfront war deutlich im Verzug. Trotz des Westwindes kam sie nicht wirklich voran. Es dauerte bis gegen Mittag, bis der Regen endlich einsetzte. Doch davor, sah man von unserem Bürogebäude wieder einmal ganz schön an den “nahen” Alpenkamm. Föhnlage eben. So gesehen, bin ich heute morgen vermutlich im Furttal mitten durch das Kampfgebiet des zwar zu dieser Zeit noch stärkeren Westwindes gegen den wärmeren Föhn gefahren.

    Weil das Wetter nun mehrere Stunden in Verzug geraten war, konnte ich mir auch kaum mehr Hoffnungen für eine trockene Heimfahrt machen. Anfänglich waren nur die Strassen nass, doch mit der Zeit, setzte auch wieder der Regen ein. Teils auch recht kräftiger Regen, gepaart mit Gegenwind.

    Tja, so nass wie heute Abend, bin ich jedenfalls schon längere Zeit nicht mehr geworden.

  • Verspätetes Ende

    Man sah es der gestrigen Wetterprognose an. Gemäss der Prognose am Niederschlagsradar, hätten eigentlich die Regewolken vor mir nach Zürich ziehen müssen. Doch die Absprache von Petrus mit den Meteorologen ist nicht ganz aufgegangen.

    Als der Wecker zum Tagesanfang rief, prasselte immer noch der Regen an die Fensterläden des Schlafzimmers. Da brachte ich es nicht fertig, wenig später auf einen “nassen” Sattel steigen zu müssen. Doch als ich eine knappe Stunde später dann mit dem Zug nach Zürich fuhr, regnete es nicht mehr. Die Strassen waren zwar nass, doch wenigstens von oben kam nichts mehr Neues dazu.

    Am Abend, dann ein richtig schöner Abend, keine Wolke, kein Lüftchen, schon fast ein bisschen Frühling in der Luft.

    Die Punkte für den Winterpokal und ein paar weitere Kilometer in der Strava Challenge mit den 1000 Meilen wollte ich eben doch haben. So setzte ich mich dann halt auf die Rolle.

    Übrigens morgen soll das Wetter umgekehrt sein: da werde ich wohl vor dem Regen nach Zürich fahren. Je mehr das Wetter Verspätung hat, um so besser für mich. Mal sehen.

    Eine Übersicht und Dokumentation aller meiner Übungen (03.02.2015: Link entfernt) auf der Rolle.

  • Dem Neuen die Umgebung gezeigt

    Seit dem wir bereits Ende November / Anfang Dezember letzten Jahres den zweiten Wintereinbruch mit Schnee und vereisten Strassen hatten, machte ich mir Gedanken zu meinem “Fahrzeugpark”. Ich suchte eine Möglichkeit, um auch bei schlechten, aber eigentlich noch fahrbaren Strassenverhältnissen, eben doch zur Arbeit fahren zu können. Klar, mit dem Mountainbike würde es auch gehen. Doch das ist ein relativ schweres Gefährt und mit seinem grossen (und hörbaren) Reibungsverlust brauche ich für den Arbeitsweg mehr als 20 Minuten länger. Das ergibt hin und zurück einen Zeitaufwand von deutlich mehr als drei Stunden. Das mag im Einzelfall gehen, ist mir aber auf die Dauer, auch bei aller Begeisterung am Radfahren, eben doch zu lang.

    Nach einigem Suchen wurde ich bei no-limit hier, praktisch vor der Haustüre, gut und umfassend beraten. Nach dem Durchsuchen von Prospekten und Preislisten begann ich bald einmal alles mit dem Modell Sportster X10 von Scott zu vergleichen. Es scheint meinen Bedürfnissen, nach besserer Strassenhaltung bei schwierigen Strassenverhältnissen, Gewicht, problemlosem Schalten und Preis am nächsten zu kommen.

    Heute konnte ich es nun beim Velohändler abholen. Klar, dass ich am Nachmittag eine erste Probefahrt damit unternehmen wollte.

    Die Strecke an und für sich war keine besondere Herausforderung. Nebst den geteerten Strassen bin ich auch ein paar hundert Meter über Feldwege gefahren. Das war zwar nicht so eine gute Idee, zumal dort ausser weichem Eis und Unmengen von Pflotsch kaum von fahrbaren Verhältnissen gesprochen werden konnte. Wenigstens rutschte das Rad nicht beständig weg und hielt trotz allem einigermassen die Spur.

    Crossrad, SportsterX10Mein Urteil über die heutige Fahrt: Es liegt mir gut in der Hand. Vielleicht nach etwa 10 Kilometern hatten wir uns schon ganz gut aneinander gewöhnt. Meine Haltung ist nicht ganz so gestreckt wie auf dem Rennrad, will ich hier auch nicht haben. Selbst mit den dicken Handschuhen, lassen sich die Hebelchen der Gangschaltung gut bedienen. Als Rennradfahrer bin ich überrascht, wie stark und schnell die Scheibenbremsen reagieren. Die Stossdämpfer am Vorderrad lassen sich per einfachem Schalthebelchen am Lenker arretieren. Besonders sinnvoll, wenn ich hie und da für ein steileres kurzes Stück nicht auf das kleinere Kettenrad wechseln möchte, sondern den Hügel im Wiegetritt nehmen möchte. Die Shimano XT Deore, 30 Gänge, schaltet problemlos rauf und runter, wie ich mir das von Shimano gewöhnt bin (ist ja auch noch neu, das Ding.) Hoffentlich bestätigt sich dieser gute erste Eindruck auch im Dauereinsatz auf dem nicht immer ganz einfachen Arbeitsweg.

    Untergehende SonneNach dem Fotoshooting fuhr ich dann mal eine Weile lang durch die Gegend. Ein paar Hügelchen rauf und runter. Bei einer der Abfahrten kam ich immerhin auf eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h, ohne dass ich mich dazu besonders angestrengt hätte. Denn es war ja heute bitterkalt und ich suchte deshalb nicht unbedingt den Geschwindigkeitsrausch. Bei der längeren Auffahrt von Mellingen ins Birrfeld hinauf musste ich dann aber doch kurz innehalten, um den Sonnenuntergang zu fotographieren, welcher sich gerade hinter einer Reihe von Bäumen abspielte.

    Mond über BruggDer Zufall wollte es, dass ich, um den Punkt im Winterpokal noch voll zu machen, zu Hause die Schwimmbadrunde anhängte und dabei direkt vor mir den Vollmond zu sehen bekam. Auch das musste ich natürlich noch verpixeln, bevor ich die letzten Minuten nach Hause fuhr.

  • Wieder unterwegs

    Die letzten beiden Tage musste ich auf den Arbeitsweg mit dem Fahrrad verzichten. In beiden Fällen waren es geschäftliche Gründe, wobei auch in beiden Fällen durchaus angenehme Gründe. In beiden Fällen konnte ich meine eigenen “Vorratskammern” wieder füllen. Die Waage im Badezimmer zeigte mir denn heute Morgen auch prompt und deutlich die Quittung dafür. Ich denke, mit ein bisschen Velofahren durch die Kälte, wird sich dieses Thema wohl bald wieder erledigt haben.

    Und kalt war es heute Morgen auf jeden Fall. Dazu Hochnebel und stellenweise ein zügiger Wind der noch für zusätzliche Abkühlung sorgte. Die Radwege waren sauber, hie und da ein bisschen gefrorenes Schmelzwasser, aber keine heiklen Situationen. Dass die Auf- und Abfahrten auf die Radwege vom Schneepflug zugeschüttet wurden, das hatte ich ja schon bei den Fahrten mit dem Mountainbike entdeckt. Mit ein bisschen Vorsicht waren diese Stellen heute auch mit dem Rennrad zu meistern.

    Die weisse Schneedecke gibt selbst in der dunkelsten Nacht noch ein bisschen Helligkeit ab. Klar auch, dass das schwarze Band des Radweges unter diesen Umständen keinerlei Schwierigkeiten bietet. Etwas überrascht war ich wegen der klaren Fernsicht.

    Einen ganz hitzigen Typen habe ich heute Morgen, kurz vor der Ankunft im Geschäft gesehen. Da überholte mich doch ein Porsche-Cabriolet. Es dauerte einen Moment bis ich das realisierte, was ich da eben gesehen hatte.

    Das gibt mir doch Gelegenheit wieder einmal auf die Windchill-Tabelle zu schauen. Für meine Fahrten bei 0 Grad, Durchschnittsgeschwindigkeit von 25km/h, ergibt das immerhin eine Minustemperatur von knapp 6 Grad.

    Für den Proschefahrer, wenn der mit einem 50er durch die Stadt kurvt wären es Minus 8 Grad. Im Gegensatz zum Porschefahrer allerdings, sorgen meine Beine für warmes Blut in der Heizung.