Wohl wegen der aktuellen Wettersituation kam ich heute nochmals zu zwei trockenen und halbwegs warmen Fahrten auf dem Arbeitsweg. Der Nebel am Morgen hielt zwar etwas länger an als gestern, war auch einiges feuchter. Die Kamera am Lenker hat dann aber doch noch ganz akzeptable Bilder geschossen.
Ein interessanter Effekt hat mir dabei geholfen, dass die Bilder wohl einen noch etwas “nebulöseren” Eindruck machen. Ich musste nämlich heute Morgen die Kamera für einen kurzen Moment aus dem Gehäuse nehmen. Es gelang mir nicht, die Kamera während der Fahrt richtig einzuschalten. Dabei musste sich im Inneren des Gehäuses wohl direkt vor der Linse etwas Kondenswasser gebildet haben. Nach wenigen Bildern hatte sich das schon wieder verflüchtigt. Dann aber verdeckten bereits die Häuser der Stadt schon wieder die Morgenröte.
Wegen eines privaten Termines konnte ich den Heimweg deutlich früher als üblich unter die Räder nehmen. So kam ich nochmals, vielleicht schon das letzte Mal, in den Genuss einer Fahrt bei Tageslicht über knisterndes, dürres Laub, entlang von farbigen Bäumen.
Es geht wieder los. Seit heute und bis am 29.03.2015 eifern wir wieder den Punkten und der Rangierung im Winterpokal nach. Ursprünglich holte ich mir bei Rennrad-News mindestens einen grösseren Teil der Motivation, auch im Winter und bei kälteren Temperaturen auf dem Rad ein paar Kilometer zu fahren. Strava hat bei mir diese Motivationsfunktion weitgehend übernommen.
Nebst dem Radfahren können aber auch die Zeiten für andere Sportarten gemeldet werden. Ausser ein paar Runden Nordic-Walking um den Klingnauer-Stausee habe ich aber kaum einmal etwas anderes gemeldet.
Dennoch mache ich auch dieses Jahr im Winterpokal mit. Für mich geht es darum, etwa gleich viel Punkte wie letztes Jahr zu sammeln. Pro Viertelstunde Radfahren gibt es einen Punkt. Letztes Jahr holte ich gut 1000 Punkte und landete damit auf Rang 221.
Besonders schön finde ich, dass die Crew von Rennrad-News dieses Jahr einen Import der bei Strava gemeldeten Fahrten ermöglicht hat. Damit entfällt die doppelte Erfassung der Zeiten. Bravo und Danke!
Die heutige Fahrt zur Arbeit war eine der schöneren. Ab Baden war der Nebel plötzlich weg. Auf dem Feld zwischen Neuenhof und Killwangen noch ein paar letzte Nebelschwaden, ab dann konnte man dem Morgenrot zuschauen, wie es den Horizont immer mehr einfärbte. Für einen Blick auf die aufgehende Sonne reichte es aber nicht mehr. Der Winter steht schon zu nahe vor der Türe.
Im Moment scheinen wir ja vom Wetter richtig verwöhnt zu werden. Ist der Nebel mal weg, gibt es in der Regel einen richtig schönen und oftmals auch noch warmen Tag. Ich hoffte darauf, dass es auch heute so werden wird.
Der Anfang meiner heutigen Rundfahrt konnte allerdings nicht so von dieser schönen Situation profitieren. Ich fuhr gegen Westen, mehr oder weniger eng dem Juranordfuss entlang. Hatte kühlenden Gegenwind, die Nebeldecke liess zwar zweimal die Sonnenstrahlen durchschimmern, doch die ersten gut 50KM fuhr ich unter einem grauen Deckel.
In der Klus, zwischen Oensingen und Balsthal zogen zwei Dampfloks einen historischen Zug nach Balsthal hinauf. Die beiden nebelten das Tal so richtig zu. Ich wollte ihnen für ein Foto noch nachjagen, da schlug Murphy wieder mal mit seinem pftpftpft – Plattfusskeule zu.
Ruine oberhalb Balsthal
Der Plattfuss war bald geflickt, die Dampfloks sah ich allerdings nie mehr. Doch zu meiner Überraschung war auf einmal nach Balsthal und nach der Abzweigung zum Passwang hinauf der Nebel weg. Ein schöner Tag begann. Es wurde rasch wärmer, nicht nur wegen des Gefälles. Ich entledigte mich meiner langfingrigen Handschuhe und des Windjäckchens.
Passwang, Passhöhe
Die Passhöhe, beziehungsweise den Scheiteltunnel, erreichte ich bei strahlendem Sonnenschein. Ein Blick auf das Nebelmeer hinunter blieb mir aber wegen der verwinkelten Strassenführung verwehrt. Kurze Pause für das obligate Passfoto vor dem Tunnel.
Ruine oberhalb Büsserach
Für die anschliessende Fahrt nach Hause wählte ich die Strecke nach Norden. Etwas unterhalb Laufen an die Birs, dann der Birs entlang bis in die Nähe von Basel, etwas ausserhalb Basels über Dornach und Arlesheim nach Pratteln. Irgendwie bekam mein GPS plötzlich ein Problem mit dieser Idee. Vielleicht hatte ich auch eine Abzweigung verpasst. Jedenfalls wollte es mich dauernd mal links mal rechts von der Strecke wegbringen. Dabei war es so schön farbig in der Nähe der Birs. Ich glaube, in der letzten Woche haben sich mit einem Male viele Bäume die herbstlichen Farben zugelegt.
Dem Rhein entlang wieder zurück. Der Wind hatte leider auch gekehrt. Ich fahre zwar bei schönstem Sonnenschein, aber wieder gegen den Wind. Die Strecke ist einigermassen wellig, dafür sind auch ein paar schnelle Abfahrten dabei. Im Schatten der Hügel wird es sofort wieder kühl. Bald gelange ich nach Stein-Säckingen, zweige dort in das etwas offenere Fricktal ab und komme so in den Genuss der letzten Sonnenstrahlen.
Den Bözbergpass erreiche ich kurz nach dem sich die letzten Sonnenstrahlen verabschiedet haben. Ich fahre in einem zügigen Tempo den Bözbergpass hinunter, während die abendliche Dämmerung das Aaretal langsam in einen rötlichen Dunst eintaucht. Das heimatliche Gartentor erreiche ich gerade in dem Moment als das GPS auf “Nachbetrieb” umstellt.
Ein schöner Ausflug, an einem noch herbstlich warmen Tag. Mal abgesehen von dem kühlen Start unter dem Nebel.