Monat: August 2013

August 2013
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  • Hinfahrt: Brugg – Yverdon-les-Bains

    Hinfahrt: Brugg – Yverdon-les-Bains

    Eigentlich habe ich ja ein bisschen gestaunt, wie begeistert meine Beine diese neue Herausforderung annahmen. Ich musste richtig bewusst, während der ersten Stunde nicht mit Vollgas fahren. Denn es würde ein langer Tag werden.

    Für heute waren Gewitter angesagt. Es traf sich, dass nach dem Morgenessen erste blaue Flecken am Himmel sichtbar wurden. Die Gelegenheit ergriff ich und trat in die Kurbel. Allerdings blieb ich vorerst nicht lange trocken, denn schon nach wenigen Minuten fielen die ersten Regentropfen. Ich fuhr aber mal weiter ohne Regenschutz. Bei der zweiten Regenwelle war dann die Sachlage klarer. Der Regenschutz lag zu oberst, die Kleider waren bald montiert. Das war im Raum Aarau.

    Bereits nach Olten konnte ich mich wieder der Regenkleider entledigen. Mittagessen im Raum Lyss, zwischen Bern und Biel. Schön gemütlich auf einem Bänkchen unter einer Linde, während vor mir ein Gewitter über das Mittelland grollte. Das wars dann auch schon mit dem Regen, wenigstens mal für heute.

    am Murtensee
    am Murtensee

    Meine weitere Fahrt führte mich zuerst im Zickzack zwischen Gemüse und Maisplantagen vor dem Murtensee hindurch. Dann entlang des Murtensees. Rechterhand viele Rebhänge, linkerhand der See. Meistens allerdings konnte ich ihn trotzdem nicht sehen, weil zuviel Wald oder dann die Ortschaften dazwischen lagen.

    am Neuenburgersee
    am Neuenburgersee

    Nach einigem auf und ab, und der Fahrt zwischen weiteren, vielen Wadtländer und Freiburger Rebbergen hindurch, erblicke ich dann endlich auch den Neuenburgersee.

    Die heutige Etappe war eine richtig schöne Einführetappe. Viele Kilometer zum Rollen, nicht allzuviele Höhenmeter. Morgen wird es etwas hügeliger und damit gibt es auch ein paar Höhenmeter mehr.

    Brugg - Yverdon les Bains
    Brugg – Yverdon les Bains

     

  • Heimweg von Schottland

    Heimweg von Schottland

    Der Heimweg ist schnell erzählt:

    Der Buschauffeur muss seine Ruhezeit einhalten. Deshalb war auch uns eine gewisse Schonzeit gegönnt.

    Nachdem Morgenessen geht es aber zügig los. Wir gelangen schon bald an die Küste. Fahren zwischen Schafherden, fast endlosen Getreidefeldern entlang. Nebst den obligatorischen Halten für den Buschauffeur gibt es auch noch einen kurzen Stopp an der Grenze zwischen Schottland und England.

    Wir verabschieden uns aus einem Land, das wir nun ein bisschen besser kennen.

    Ein bisschen Geschichte, ein bisschen Whisky, Loch Ness, das jetzt irgendwie eine andere Bedeutung hat, vielleicht “entmystifiziert” ist, den Highlands die mich immer wieder an Highlander erinnert haben, einsamen Schlössern, Ruinen, aber auch prachtvollen Schlössern, Gegenden die einsam, fast trostlos wirken und trotzdem voller Geschichten stecken.

    am Grenzübergang Schottland - England
    am Grenzübergang Schottland – England
    am Grenzübergang Schottland - England
    am Grenzübergang Schottland – England

    Am Abend dann einschiffen auf die Fähre. Nach einer durchgeschaukelten, stürmischen Nacht, kommen wir in Brügge wohlbehalten auf dem Festland an und sind froh, wieder festen Boden unter den Füssen zu haben.

    Dösend und in die eigenen Gedanken versunken werden wir vom Bus weiter nach Süden getragen. Nur unterbrochen durch die obligatorischen Halte zum Mittagessen und gelegentlich mal zwischendurch wegen der Ruhepausen für den Chauffeur. Spät Abends sind wir dann zufrieden und voller Erlebnisse zu Hause.

  • Edinburgh und Military Tattoo

    Edinburgh und Military Tattoo

    Bei typisch englischem Wetter geniessen wir im glasigen Anbau des Hotels unser Morgenessen. Warmer Porridge, angereichert mit Nüssen, Früchten und überstreut mit viel Zucker, stellt heute nebst Kaffee und Gipfel mein Frühstück dar. Denn der heutige Tag soll lang werden und will viele Erlebnisse bieten, bis spät in die Nacht hinein.

    Eisenbahnbrücke vor Edinburgh
    Eisenbahnbrücke vor Edinburgh

    Der Bus führt uns mitten nach Edinburgh hinein. Wir nehmen die Stadtführerin an Bord welche uns durch verwinkelte Strassen, aber auch über riesige Plätze hinauf zur Royal Mile führt. Wir werden auf viele kleine Details aufmerksam gemacht, die aus früherer Zeit mit all den Kutschen herrühren. Die Rundfahrt schliesst auch eine Rundfahrt, wohl um den Hausberg von Edinburgh ein. So sehen wir einen grösseren Teil der Stadt noch im Überblick, bevor wir vor dem Haupteingang zum Edinburgh Castle den Bus verlassen.

    im Vordergrund die Uhr-Kanone
    im Vordergrund die Uhr-Kanone

    Der Vorhof des Edinburgh Castle ist mit Tribunen für die Gäste am Military Tattoo verbaut. Das wird uns aber erst am Abend interessieren. Vorerst marschieren wir zum Schloss hinauf. Anhand des schönen Ausblicks über die Stadt erfahren wir viel über ihre Geschichte. Als kleines Detail blieb mir, dass mit dieser Kanone um ein Uhr Mittags ein Schuss abgefeuert wurde. Damit konnten die Kapitäne im nahen Hafen ihre Uhren wieder richten. Warum ein Uhr und nicht 12 Uhr? Tja, Schotten sind sparsam, war die Antwort der Reiseleitung!

    Taxi in Edinburgh
    Taxi in Edinburgh

    Den Rest des Tages gestalten wir uns selber mit weiteren Rundgängen im Schloss, dann aber auch vor allem mit einem Stadtrundgang unter anderem über die Royal Mile und mit einem Nachtessen, bevor wir uns dann gegen neuen Uhr auf unserem Bühnenpatz für das Military Tattoo einfanden.

    Ein Spektakel der Farben wurde uns präsentiert. Mit militärisch haargenauer Disziplin wurde da in Reihen und Gliedern hin und her marschiert. Formationen entstanden mit einer Präzision die wohl jedem Armee- und Marschfan das Augenwasser getrieben hätten. Das ganze wurde aber auch mit recht viel Show aufgelockert. Einzelne  Präsentationen hätten eigentlich auch im Zirkus präsentiert werden können. Es war aber dennoch beeindruckend, wie die Armeeangehörigen aus vielerlei Ländern hier ihr Können zum Besten gaben. Mir hat es gefallen.

    Eindrücke vom Military Tattoo
    Eindrücke vom Military Tattoo

    Es war lange nach Mitternacht, als uns der Bus wieder vor unserem Hotel in Dunfermile absetzte.

  • Aberdeen – Castle Trial – Dunfermline (Edinburgh)

    Aberdeen – Castle Trial – Dunfermline (Edinburgh)
    Unterwegs in Schottland
    Unterwegs in Schottland

    Unser Weg führt uns heute weiter nach Süden. Mehr oder weniger der Nordmeerküste entlang. Hügelig, extrem viele Getreidefelder säumen unseren Weg. Die meisten der Felder sind noch nicht reif. Dazwischen doch schon der eine oder andere gepflügte Acker, meist besetzt von einem riesigen Schwarm von Möven.

    Auf dem Weideland grasen meist Schafe, viele Schafe, sehr viele Schafe. Kühe, ein paar Stiere dazwischen. Sogar eine Herde schottischer Hochlandrinder passieren wir. In glücklichen Zufällen erspähen wir sogar ein paar Rehe und später ein paar Hasen. Über der ganzen Szenerie herrscht heute richtiges Schottlandwetter. Bewölkung, Sonne, etwas Regen, ein paar heftige Windböen, alles in rascher Reihenfolge. Doch wir haben bei unseren Aufenthalten ausserhalb des Reisecars meistens Glück und kommen ohne Regen davon.

    Die beiden besuchten Schlösser oder Ruinen von heute dienten eher friedlichen Zwecken.

    Dunnottar Castle
    Dunnottar Castle

    Die Ruinen von Dunnottar Castle stehen auf einem Felssprung im Meer und sind nur erreichbar über einen schmalen Pfad vom Festland her. Das Castle steht südlich von Stonehaven, wurde vom 14. bis zum 16. Jahrhundert gebaut und diente wahrscheinlich als Missionsstätte der keltischen Kirche. Die Ruinen dienten als Kulisse bei der “Hamlet”-Verfilmung von Mel Gibson von Franco Zeffirelli.

    Glamis Castle
    Glamis Castle

    Viel länger halten wir uns im Glamis Castle auf. Es wird heute noch bewohnt. Der Ostflügel wurde der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Schloss ist der Wohnsitz des Earls und der Countess of Strathmore. Die Queen Mum verbrachte ihre Kindheit und ihre Tochter, Prinzessin Margaret, wurde hier geboren. Sogar Queen Elizabeth II soll in ihrer Kindheit eine Zeit lang auf dem Schloss verbracht haben. Seit 1770 wird es von einer grossen Parklandschaft umgeben.

    Während einer geführten Besichtigung durch den Ostteil des Schlosses erfahren wir unter anderem, dass es sich zuerst lediglich um ein kleines Jagdschloss gehandelt haben soll, bevor dann weitere Um- und Anbauten realisiert wurden. Auch die Ahnengallerie gibt einigen Gesprächsstoff, sowie ein paar Geister, die sich in dem Schloss noch aufhalten sollen und ab und zu für Unruhe sorgen würden. Beachtenswert sind aber auf jeden Fall die Stukkaturdecken und die Gemälde.

    Anschliessend fahren wir weiter in südlicher Richtung mit einem kleinen Zwischenhalt in Perth. Ganz in der Nähe von Edinburgh, Dunfermline, beziehen wir heute unser Hotel.

  • Beauly – Distillery – Küfferei – Aberdeen

    Beauly – Distillery – Küfferei – Aberdeen
    Der Abt von Beauly
    Der Abt von Beauly

    Kurz nach der Abfahrt von Beauly, nordöstlich von Inverness, schlugen wir die Richtung nach Südosten ein. Wir näherten uns wieder einmal einem Schlachtfeld. Im Culloden Moor, heute bekannt als Culloden Battelfield, fand am 16.04.1746 die letzte Schlacht auf den britischen Inseln statt. Die Grausamkeiten Cumberlands und die folgende Zerstörung der alten Gesellschaftsordnung der Hochländer ist als Trauma in die Literatur und der Dichtung eingeflossen.

    Doch wir wollten uns heute eher einem erfreulicheren Thema widmen. Der Schnapsbrennerei und der Herstellung, beziehungsweise der Wiederverwertung der Fässer. Als erstes besuchten wir die Distillery Glenfiddich.

    Distillery Glenfiddich
    Distillery Glenfiddich
    Distillery Glenfiddich
    Distillery Glenfiddich

    Ihre Produkte dürften weltbekannt sein. In der Regel handelt es sich um Whisky der 12, 15 oder 18 Jahre lang gelagert wurde. Wir konnten den Betrieb besichtigen.Wir durften sogar einen Blick in die riesigen Fässer werfen, worin die Gärung stattfindet. Kaum zu glauben, dass aus dieser Brühe mal ein so feiner Whisky werden könnte. Wir erfuhren viel über die Firmengeschichte, wir sahen die grossen Destilliergeräte aus Kupfer und beim Besuch von Lager Nummer 1 erhielten wir einen kleinen Eindruck von den riesigen Lagerbeständen der Distillery. In weit über 100 Lagerhäusern wird dem Endprodukt in 1000en von Fässern während vielen Jahren Zeit gelassen, die vollkommene Reife zu erhalten. Einzelne Fässer sollen bereits über 70 Jahre eingelagert sein.

    Küfferei
    Küfferei

    Es gehört zum Thema, dass man den wichtigen Bestandteil des Fasses ebenfalls am gleichen Tag anschaut. Muss doch der Whisky während Jahren darin lagern. Ganz in der Nähe befindet sich auch eine Küfferei.

    Icons of
    Icons of

    Heute werden fast keine neuen Fässer mehr gemacht. Für den schottischen Whisky ist das auch gar nicht notwendig. Man importiert die Fässer aus Amerika, worin ursprünglich der Bourbon zur Reife gebracht wurde. Die Fässer werden repariert, allenfalls einzelne Bretter ersetzt und können anschliessend für den Scotch verwendet werden.

    Selbst die Fässer, worin der schottische Whisky gelagert war, können ein paar Mal wieder aufgefrischt werden und nochmals verwendet werden. Nebst einem riesigen Lagerplatz konnten wir vor allem einen Blick in die Halle werfen worin die Arbeiter im Akkord die Fässer bereitstellen. Ein guter Arbeiter kann pro Tag etwa 25 bis 27 Fässer vorbereiten. Der Schnellste soll schon mal ein einzelnes Fass in 7 Minuten geschafft haben.

    Anschliessend fahren wir über hügeliges, fruchtbares Land an die Nordmeerküste nach Aberdeen hinunter, wo wir für heute unser nächstes Hotel bezogen haben.