Monat: Oktober 2012

Oktober 2012
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  • Gefrierender Nebel

    Es tönt schon fast unglaublich. Bereits heute Morgen konnte ich auf meiner Fahrt zur Arbeit die Bildung von Eis beobachten. Nicht irgendwo auf der Strasse, da war es glücklicherweise entweder trocken oder höchstens feucht, vielleicht durchsetzt mit Streusalz. Nein, das Eis bildete sich zum Beispiel an meinen Brillengläsern, am Gehäuse der GoPro am Lenker und sogar an den Kleidern, vor allem am Oberkörper. Die beiden Schnallen vom Rucksack waren bei der Ankunft in der Garage beim Arbeitgeber auch zugefroren.

    Die Feuchtigkeit des Nebels, ein bisschen Ostwind (Gegenwind) und der eigene Fahrtwind haben heute für die erste Eisbildung gereicht. Der Nebel lag übrigens während der ganzen Strecke dick und träge auf der Strasse. Nicht mal in den Dörfern gab er die Sicht vollständig frei.

    Die Meteorologen prophezeien ein Ende dieser ersten Kältewelle. Ab Morgen soll es dann regnen.

    Am Abend, die Linse der GoPro war vom Eis befreit, gelang mir das “schnelle” Foto ausgangs der Stadt. Es ist dies ein separater Radweg, die Hauptstrasse verläuft parallell links davon. Die weissen Lichter sind die Strassenlaternen und vorne der rote Fleck dürften die Brems- oder Rücklichter des Verkehrs sein. Am Ende dieses Blättertunnels befindet sich eine Lichtsignalanlage.

    Weniger erklärungsbedürftig ist das zweite Foto von heute. Ich stand auf dem Dorfplatz in Sünikon, putzte mir gerade mal die Nase und reinigte mir kurz die Brille. Anschliessend an diesen Halt, geht es mehrere Kilometer über die stockdunklen geteerten Feldwege. Da wollte ich eine gute Sicht haben und nicht von irgendwelchen Reflektionen oder sonstigen Unklarheiten gestört werden.

    Auch am Abend fuhr ich den Weg unter einer Hochnebeldecke nach Hause.


    Sünikon

  • Winterzeit

    Am letzten Wochenende wurden ja die Uhren um eine Stunde zurückgestellt. Es gilt bis Ende März wieder die Winterzeit. Das hat auch einen kleinen Vorteil. Denn bei der morgendlichen Fahrt zur Arbeit, kann ich derzeit etwa die zweite Hälfte der Fahrt wieder bei Dämmerung und dem beginnenden Tag zurücklegen. Ich hoffte auf einen Sonnenaufgang und liess deshalb die GoPro am Lenker wie gewohnt alle 30 Sekunden ein Foto schiessen.

    Der Sonnenaufgang blieb zwar aus, doch das heutige Bildchen wiedergibt ziemlich gut die Situation mit dem Schnee und vielleicht spürt man sogar die Kälte von heute Morgen. Dass das Bild etwas schief geraten ist, dürfte vermutlich daher rühren, dass ich eben erst gerade ziemlich schwungvoll die Strasse überquert und auf den Radweg eingeschwenkt bin. War vermutlich noch nicht ganz auf der Ideallinie.

    Die Winterzeit hat allerdings auch einen Nachteil, nämlich dass ich fast den ganzen Heimweg bei Dunkelheit zurücklegen muss. Kaum aus der Stadt wird es dunkel. Damit sind auch sämtliche Rekordversuche im Wehntal bis auf weiteres sistiert.

    Im Wehntal fahre ich ja über geteerte Feldwege. Mehrere Kilometer, teils weit weg von Strassenbeleuchtungen. Als Abwechslung stehen im ersten Drittel zwei Bäume und etwa in der Mitte der Strecke ein Häuschen von einem Schiessstand. Der zweite Teil nach dem Überqueren der Hauptstrasse führt an einer Pferdestallung vorbei und der dritte Teil ist einfach nur schnurgerade mit einer schwachen Rechtskurve vor Niederweningen.

    Die Strasse ist gerade noch so gut, dass man auch mit dem Rennrad ziemlich zügig vorwärts kommen kann, so man überhaupt etwas sieht. Die drei Abschnitte haben nur den Nachteil, dass sie auch bei anderen Leuten ziemlich beliebt zu sein scheinen. Da trifft man alles Mögliche drauf: Rennende und fahrende Sportler, teils in die gleiche Richtung wie ich, teils als Gegenverkehr. Hundebesitzer sind, mindestens gefühlt, in der Dunkelheit auf diesen Wegen viel häufiger anzutreffen. Auch von den Pferdestallungen werden die Pferde und Ponys manchmal auch Nachts spazieren geführt.

    Die einen von all diesen Benutzern dieser Wege tragen entweder eigene Beleuchtung auf sich, oder mindestens reflektierende Kleider, bis hin zu Sicherheitswesten. Leider eben nur die Einen. Die anderen sind dann im Extremfall auch noch dunkel oder schwarz gekleidet, gehen oder spazieren in der Mitte des Weges, dazu auch noch in die gleiche Richtung wie ich fahre.

    Und da ich niemals ein Pferd, einen Menschen oder auch nur einen Hund “aufladen” möchte, ist halt trotz eigener, recht guter Beleuchtung, eben Vorsicht und ein etwas gemächlicheres Tempo angesagt.

  • Eisig kalt

    Der Wintereinbruch über das Wochenende war ja echt heftig. Normalerweise braucht der Winter zwei bis drei Anläufe bis er den Herbst besiegen kann. Doch so triumphierend wie dieses Jahr, gleich im ersten Anlauf, dann erst noch mit Schnee bis in die untersten Ebenen, das dürfte ja lange her sein, seit dem letzten Mal. Doch es soll wieder besser werden, sagen die Meteorologen, der Herbst komme nochmals zurück.

    Ich hielt es heute Morgen für ratsam, wieder mal das Mountainbike zu bemühen. Ich erwartete vereiste Stellen, vielleicht auch ein paar kleine Schneehaufen auf den Radwegen und den Radstreifen, man weiss ja nie. Tatsächlich habe ich dann ein paar Salzstreuer auf der Strasse gesehen, auch die Buchten der Linienbus-Haltestellen wurden fleissig gesalzen. Durch die Quartierstrassen von Spreitenbach und Killwangen, später auch noch Schlieren, gabs doch ein paar kleine Rutscher zu überstehen. Nichts schlimmes, wenigstens nicht für den aufmerksamen Radfahrer.

    Die Fotoauswahl aus den Schnappschüssen vom Lenker wird immer schwieriger. Entweder man sieht gar nichts, oder das Foto ist komplett verzerrt, oder zu einfach, wie zum Beispiel eine leere Kreuzung, oder eine rote Ampel usw.

    Das heutige Foto habe ich gewählt, weil es so eine Art Tunnelblick wiedergeben könnte. In voller Fahrt die Albisriederstrasse in Zürich hinunter. Wegen der langen Belichtungszeit in der letzten Dämmerung wirken die über die Strasse ausgebreiteten Äste und Blätter der Bäume schon fast wie ein Tunnel. Besser könnte ich selber das kaum darstellen.

  • Fast wie Abschied

    Auf dem morgendlichen Arbeitsweg wieder das altgewohnte Bild: dicker Nebel, stellenweise Nieselregen, kühl, ein leichter Wind, dank dem wahrscheinlich der Nebel doch nicht ganz auf der Strasse lag, Nacht, Dunkelheit.

    Das Erfreuliche an der Fahrt: Ich glaube, sie hat bereits “geschaut”, die Dame die ich gestern in der Dunkelheit vom Rad geholt habe. Etwa an der gleichen Stelle, noch im Dorf vor der dunklen Passage, habe ich jedenfalls eine jüngere Frau auf einem Damenrad gesehen. Auch sie trug zwar keinen Helm, dafür eine wollene Mütze und vor allem sie hatte eine währschafte Lampe an ihrem Fahrrad montiert. Bravo, ab so viel und vor allem schneller Einsichtigkeit.

    Am Abend, der Himmel war immer noch von einer dicken Nebeldecke verhangen. Über dem Nebel sammelten sich höchstwahrscheinlich die Regenwolken zu den prognostizierten Regen- und Schneefällen der nächsten Stunden. Es war jedenfalls merkwürdig dunkel.

    Mit einem Mal überfiel mich so eine Art stiller Melancholie. Am Wochenende ist Zeitumstellung auf Winterzeit. Also fahre ich jetzt zum letzten Mal zur Sommerszeit nach Hause. Die Temperaturen passen zwar schon etwa zur Jahreszeit, das gehört halt dazu, dass es jetzt kühler und neblig ist. Aber ab Montag werde ich dann wohl den weitaus grösseren Teil der Strecke in der Dunkelheit zurücklegen.

    Vor meinem geistigen Auge liefen nochmals ein paar schöne Bilder vom Frühling und von den Sommerferien auf den hohen Pässen, zum Beispiel die Ötztaler Gletscherstrasse, 2830 Meter über Meer in kurz/kurz, oder dem Nufenenpass, 2478 Meter über Meer, in kurz/kurz, ab. Ich tröstete mich mit der Erinnerung an einen schönen Sommer und einen erlebnisreichen Sommer.

    Gut, nächste Woche während der morgendlichen Fahrt, reicht es vielleicht nochmals zu ein paar wenigen Sonnenaufgängen. Kurz/kurz muss aber dennoch etwa ein halbes Jahr warten.

  • Ich hätte da eine Frage…

    Es blies heute Morgen wieder ein kühler Wind zwischen dem Nebel und unseren Strassen hindurch. Deshalb hatte ich meist einigermassen klare Sicht. Der Nieselregen beschränkte sich auf ein paar wenige Kilometer gegen das Ende des Furttales.

    Also trotz der Dunkelheit und des Hochnebels noch eine angenehme Fahrt.

    Etwas weniger angenehm war sie wahrscheinlich für jene Velofahrerin, die mir heute ohne Licht entgegenkam. An einer der dunkelsten Stellen im Furttal, sah ich dank meiner Beleuchtung das Aufblinken des weissen Strahlers. Ich steuerte genau auf sie zu, zwang sie regelrecht zum Anhalten. Als wir dann so einander gegenüberstanden fragte ich Sie: “Ich hätte da noch eine Frage….”, Trotz des doch recht unfreundlichen Anhaltemanövers, (Sorry, ging leider nicht anders), erhielt ich ein freundliches “ja, bitte?”.

    Nach einem kurzen Gespräch, ob das nun den ganzen Winter so sei, dass sie ohne Licht in der Gegend rumkurve, begann sie bald die Beleuchtung ihres Fahrrades zu verfluchen. Sie brächte das verdammte Ding einfach nicht zum Laufen. Tja, wenn’s der Freund auch nicht richten kann, dann muss halt ein Velomech her. Dass sie auch keinen Helm trug, machte ich ihr aber heute nicht zum Vorwurf. Ich meinte nur, dass ich hier ziemlich regelmässig vorbeifahre und die Chance, dass wir uns wieder einmal begegneten durchaus bestehe. Worauf sie versprach, “mal zu schauen”. Ich werde den Erfolg ihres “schauens” wahrscheinlich ja bald erkennen können.

    Wünschte ihr noch einen schönen Tag und vor allem eine unfallfreie Fahrt.

    Am Abend liess sich das Wetter tatsächlich dazu hinreissen, zwischen die Nebeldecke und den Horizont ein Abendrot zu platzieren. Mit der Zeit löste sich der Nebel sogar ganz auf. Am Himmel konnte die etwa drei-viertel-Scheibe des Mondes jedenfalls problemlos erkannt werden.


    Kürbisse im Wehntal