Monat: September 2012

September 2012
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  • Rundfahrt: Suhretal – Wynatal

    Es dauerte zwar lange, bis die Sonne den Kampf gegen den Nebel gewinnen konnte. Doch kaum hatte ich den Renner bereit gestellt, da konnte man die Sonne vorerst mal wenigstens als helle Scheibe durch den Nebel erkennen. Es dauerte zwar noch eine ganze Weile, bis alle Nebel vertrieben waren, aber immerhin: es wurde wärmer und sonniger.

    Ich hatte mir vorgenommen, heute weitere Gemeinden im Aargau zu besuchen. Diesmal auf der südlichen Seite der Aare. Gemeinden aus dem Bezirk Kulm standen auf meiner Wunschliste. Um den Hin- und den Rückweg nicht auf den gleichen Strassen fahren zu müssen, hielt ich mich zuerst an die nördliche Seite der Aare, wechselte dann kurz vor Aarau die Seite des Flusses und liess mich so vom GPS an die erste Gemeinde, Schöftland, dirigieren.

    Auffällig am Suhrental ist, dass in diesem Tal früher mal deutlich mehr Zugverkehr stattgefunden haben muss. Einige Geocaches weisen auf alte Haltestellen hin. Auch kann man Restaurants mit “Bahnhinweisen” wie zum Beispiel Restaurant Haltestelle, oder Bahnhöfli finden, und doch ist weit und breit kein Geleise mehr zu sehen. Bekannt ist mir schon, dass in diesem Tal in den letzten Jahren Gleisverlegungen weg von der Strasse auf ein separates Trasse gemacht wurden, hingegen unbekannt ist mir, mit welchen Absichten hier vor vielen Jahren mal Bahngeleise gelegt wurden.

    Nach Schöftland bewege ich mich vorwiegend auf kleinen, fast unbekannten Strassen und Strässchen. Den Ortstafeln nach zu schliessen, wurden hier auch schon viele Gemeindefusionen durchgeführt. Oftmals steht dann unter dem Ortschaftsnamen auch noch der Gemeindenamen.

    Blick über den Hallwilersee, oberhalb BirrwilNach Schöftland fahre ich durch Schlossrued, Schmiedrued, über einen Hügel hinunter ins Wynatal nach Gontenschwil, ein bisschen Zickzack, steil rauf und steil runter oberhalb Birrwil geniesse ich einen Moment lang die Aussicht auf den Hallwilersee. In südlicher Richtung kann man noch ganz knapp den Alpenkamm erkennen. Die Meteorologen haben uns für heute und morgen Föhn versprochen, der eigentlich eine gute Fernsicht zulassen würde. Noch scheint es aber nicht ganz so weit zu sein. Es folgen Leutwil und abschliessend dann Dürrenäsch.

    Denkmal in DürrenäschDürrenäsch hat für mich eine ganz besondere Bedeutung. Einige wissen vielleicht, dass dort im Jahre 1963 ein Swissair-Flugzeug abgestürzt ist und dabei tragischerweise ein Fünftel der Bewohner eines einziges Dorfes ums Leben kam. Viele Kinder wurden dabei zu Waisen und 39 sogar zu Vollwaisen. Ich war damals noch im zarten Kindesalter und erlebte und realisierte wahrscheinlich zum ersten Mal in meinem jungen Leben, dass Flugzeuge auch abstürzen können und damit viel Leid verursachen.

    Der Inhaber des Geocaches ganz in der Nähe, beschreibt dies so:
    Am 4. September 1963 stürzte eine Sud Aviation Caravelle III auf dem Weg von Zürich nach Genf bei Dürrenäsch ab. Während des Startvorgangs war eine Radaufhängung abgebrochen. Dies verursachte ein unbemerktes Feuer im Fahrwerksschacht, nachdem das Fahrwerk eingezogen worden war. Während des Steigflugs griff das Feuer um sich und es kam zu einem Verlust der Kontrollsysteme und der Manövrierfähigkeit. Schliesslich raste das Flugzeug im Sturzflug zu Boden, Teile trafen einen Bauernhof. Alle 80 Personen an Bord starben, mehr als die Hälfte der Opfer (43) stammten tragischerweise aus dem gleichen Dorf (Humlikon im Kanton Zürich). Auf einen Schlag wurde ein Fünftel der Einwohner ausgelöscht (19 Ehepaare, alle Gemeinderäte, alle Schulpfleger und der Posthalter). 44 Kinder wurden zu Waisen – 39 sogar zu Vollwaisen.

    Es wurde langsam Zeit, den Heimweg anzutreten. Über Schafisheim und Lenzburg fuhr ich so auf dem ziemlich direktesten Weg nach Hause.

  • Rundfahrt über die Staffelegg und dem Rhein entlang zurück

    Etwa seit Mitternacht regnete es teils kräftig, allerdings bei noch verwunderlich warmen Temperaturen. Nach dem Mittagessen lockerten sich die Wolken gegen Westen sichtbar auf. Das Regenradar zeigte noch einen kleinen letzten Regenschauer an, die Strassen trockneten schon wieder. Eine Rundfahrt, mit Start gegen Westen müsste doch eigentlich gut werden.

    Schon bald entpuppte sich die Aufhellung als Lockvogel. Ich war kaum zehn Minuten unterwegs, als bereits die ersten feinen Spritzer zu spüren waren. Über der Staffelegg, dort wo ich eigentlich hinüber wollte, schob sich eine Nebel- und Regenwolke durch die Lücke der Passhöhe. Ich glaubte noch, dass das eben die letzte Regenzelle, angezeigt vom Niederschlagsradar war. Zog mir mal das gelbe Jäckchen über und fuhr meines Weges hinauf.

    Tatsächlich, oben angekommen regnete es nicht mehr. Die Strassen waren nass. Doch wie weiter? Rechts hinunter ins Fricktal schien es zwar trocken zu sein, doch nebelverhangen. Links hinunter nach Aarau, da drückte schon die nächste Regenwand herauf. Dann also doch rechts.

    Kurz vor Frick kam ich dann doch in den Regen. Alternativ hätte ich über den Bözberg wieder zurückfahren können. Doch dort hinauf war es wieder dunkel und regnerisch. Nach Frick, also weiter in Richtung zum Rhein hinunter, schien sich die Situation wieder zu bessern.

    Um die Geschichte etwas abzukürzen: Es regnete auch nach Frick noch, es regnete auch dem Rhein entlang zurück, es regnete weniger bei der Fahrt vom Rhein ins Aaretal nach Böttstein hinauf und es war wieder trocken für die Abfahrt von Böttstein ins Aaretal hinunter bis nach Hause.

    Tja, ein verregneter Herbstanfang. Es war aber trotzdem schön, wieder mal über eine längere Strecke richtig Vollgas fahren zu können. Denn ab Eiken bis an den Rhein, und dann weite Teile dem Rhein entlang, sind kaum Höhenmeter zu überwinden.

  • Voller Überraschungen

    Gestern habe ich hier ja noch über den kalten und feuchten Nebel am Morgen und die Fahrerei durch die kalte Abendluft gejammert. Doch heute sah das alles ganz anders aus.

    Abfahrt von zu Hause wiederum unter einem klaren und schwarzen Himmel. Nicht ganz unerwartet ein paar Nebelschwaden beim Übergang über die Reuss bei Gebenstorf. Doch das wars dann auch schon. Mit der Zeit wechselte das Schwarz des Himmels zu einem Dunkelblau. Die schwarzen Silhouetten der Hügel, wie zum Beispiel der Lägern, des Hertensteins oder des Heitersbergs hoben sich dennoch gut erkennbar vom nur wenig helleren Hintergrund ab.

    Doch das schönste Schauspiel lief im Furttal vor meinen Augen ab: Der Himmel verfärbte sich zu einem dunklen, kräftigen Purpurrot. Durchzogen von einzelnen schmalen Wolkenbändern. Vom Boden herauf stachen ein paar spitze Gegenstände wie hohe Bäume, Baukranen oder Kirchtürme in diese rote Glut hinauf, derweil am Boden, in der Nähe des Furtbaches eine dicke, aber nicht hohe Nebeldecke die kleineren Gegenstände zudeckte. Hausdächer überragten dieses Szenario.

    So ein Anblick kann Entschädigung für manche Fahrt durch grauen und feuchten Nebel sein.

    PoolpositionAuch am Abend war es heute noch einmal sommerlich warm. Ich liess mich sogar dazu verleiten, mal nicht auf dem kürzeren Weg über den Hertenstein nach Hause zu fahren, sondern nach dem Wehntal noch ein kleines Stück weiter, das Surbtal hinunter zu kurbeln. Dabei fuhr ich dann an der Kürbisauslage vorbei, die das Posting des heutigen Tages ziert.

  • Noch geht es in kurz/kurz

    Bei der morgendlichen Abfahrt weiss man derzeit nie, wann und wo der Nebel auf einen wartet. Heute Morgen konnte ich wieder unter einem sternenklaren Himmel meine Fahrt beginnen. Die ersten nennenswerten Nebelschwaden hatten sich nach etwa sechs Kilometern Fahrt entlang des Waldrandes zwischen Turgi und Baden, ausgerechnet an der Stelle wo sowieso keine Strassenlaternen stehen, an den Hügeln verfangen. Durch Baden lichtete sich die Sache dann wieder. Kurz nach Wettingen, es ist immer noch stockdunkel, konnte man aufgrund der Lichter entlang der Stadt und der Autobahn erahnen, dass sich der Nebel immer noch im Flussbett der Limmat aufhalten würde.

    Doch in Würenlos, schon vor der Abzweigung ins Furttal, war fertig mit Romantik. Dick, kalt und nass lag er wieder da auf der Strasse. Nach nur wenigen Metern war wieder Brillenwechsel angesagt, weil man eben durch die feinen Wassertröpfchen und durch die “Doppelverglasung” wirklich nichts sehen kann. Mit Anbruch des Morgengrauens hellte es zwar ein bisschen auf, doch der Nebel lag bis vor die Garageneinfahrt beim Arbeitgeber.

    Am Abend war es dann nur noch dunstig. Die Kraft der Sonne ist kaum mehr zu spüren. Ich fuhr zwar noch in kurz/kurz, hatte allerdings einen Windstopper am Oberkörper übergezogen. Doch es dürfte dies wohl eine der letzten abendlichen Heimfahrten mit nackten Armen und Beinen gewesen sein. Wenn dazu noch, so wie heute, ein leises Lüftchen weht, ist ganz fertig mit Wärme. Irgendwie passt ja das alles zusammen, denn am 22. September 2012, ganz genau um 16:49 verabschiedet sich die Sonne von der nördlichen Halbkugel dieser Erde. Bei uns beginnt dann das Winterhalbjahr (wieder!).

  • Am schönsten ist es nach dem Nebel

    Bereits bei der Abfahrt war heute absehbar, dass es wohl nicht sehr lange dauern würde, bis sich der Nebel ganz auf die Strasse abgesenkt hat. Schon bald begann sich meine Brille zu beschlagen. Bei der Sportbrille ist das besonders gemein, weil sich auch die Korrekturgläser beschlagen, also dort, wo man keine Chance mehr hat, bei einem Stop oder gar während der Fahrt die Feuchtigkeit schnell wegzuwischen. Das sind die Tage, an denen ich dann meist und rasch die “Büro”-Brille aufsetze.

    Die Notbeleuchtung, welche ich mir gestern in aller Eile gekauft hatte, bewährte sich einigermassen gut. Sie warf einen schönen hellen, allerdings auch etwas kleinen, Fleck auf die Strasse. Aber da ich am Morgen nur wenige Stellen ohne Strassenlaternen befahre, hat das gerade genügt.

    Der Nebel hielt sich im Übrigen sehr härtnäckig. Es war am Ende des Furttales, in der Gegend um Regensdorf herum, als sich der Nebel zurückzog. Es wurde rasch heller, blauer Himmel war zu erkennen, die Brillergläser trockneten ebenfalls wieder ab. Allerdings reichte es dennoch nicht mehr für einen Sonnenaufgang, dazu bin ich nun bereits zu früh im Geschäft.

    Gegen Abend verschlechterte sich das Wetter. Das Regenradar zeigte bereits bei meiner Abfahrt aus dem Geschäft erste schwache Niederschläge in der Gegend an. Über den Hügel zwischen Regensdorf und der Abfahrt ins Wehntal hinunter, fielen denn auch tatsächlich schon die ersten Regentropfen. Glücklicherweise blieb es dabei, die Strasse trocknete bald wieder ab. Doch dem Himmel war nicht anzusehen, wann denn die nächsten Regentropfen fallen würden. Ab und zu ein Windstoss.

    Ansonsten eine ereignislose Fahrt, eine für die Statistik.