Monat: August 2008

  • Der Aargau bewegt sich

    … dies das Motto der diesjährigen Tour d’Argovie. Dieses Jahr bewegte ich mich auch wieder mit, mit dem Mountainbike. Ich hatte mich für die Schlösser- und Burgen- Tour angemeldet. Im Groben sah die Strecke vor, zuerst die Schlösser links der Aare über Gisliflue, Linnerberg und Bözberg zu besuchen. Nach dem Kontrollposten in Schinznach-Bad ginge es dann weniger hügelig über die Habsburg, Wildegg, Brunegg und die Lenzburg wieder zurück nach Aarau. Ausgeschrieben waren 77 Kilometer und 2200 Höhenmeter.

    Ich entschloss mich, auch mit dem Mountainbike nach Aarau zu fahren. Dort traf ich dann bereits kurz vor acht Uhr ein. Die Formalitäten waren rasch erledigt (ein kleines Kreuz auf der Kontrollkarte für die Tour E). So nebenbei wurde auch noch mitgeteilt, dass die Strecke aus Sicherheitsgründen geändert wurde und die Gisliflue ganz rausgenommen werden musste. Der gestrige Regen soll längere Strassenabschnitte (gemeint waren wohl Singletrails) unpassierbar gemacht haben.

    Um acht formierte sich ein Grüppchen zufällig anwesender Mountainbiker für die Abfahrt. Ich schloss mich diesen an. Die Strecke war von allem Anfang an sehr gut markiert. Überall auf der Strasse pinkfarbene Pfeile, manchmal versehen mit der Routenbezeichnung. Schon in der ersten Kurve musste ich feststellen, dass die so markierte Strecke bereits von der veröffentlichten Strecke im Internet abwich. Aber was soll’s, dazu waren ja die pinkfarbenen Pfeile in rauhen Mengen da.

    Das Wetter spielte anfänglich noch nicht richtig mit. Es war zwar trocken aber ziemlich kalt. Was aber am meisten störte: an den Hügeln hingen teils dicke Nebelschwaden und verhüllten so die Burgen, Schlösser und Ruinen. Wegen der ausgelassenen Gisliflue fuhren wir von Aarau fast alles auf Aareuferwegen. Am Schloss Böttstein, steht fast an der Aare, vorbei bis nach Auenstein, irgendwo hinten durch und darüber auf Veltheim.

    Ab dann zog es die Gruppe immer mehr auseinander. Die Fahrt verlor an Schwung, denn jetzt ging es erst einmal über den letzten Ausläufer der Gisliflue hinüber ins Schenkenbergertal und anschliessend dann gleich auf den Linnerberg.

    Auf dem Linnerberg (im Nebel) machte ich erst mal eine kurze Pause, bevor ich mich dann den glitschigen Singletrail hinunter nach Schinznach-Dorf wagte. Glücklicherweise war der Pfad nicht so lang. Auch musste ich nur über einen einzigen umgekippten Baum klettern. Anschliessend dann durch die Aareebene und zum Kontrollposten im Parkhaus des Aquarena. Dort lag unter anderem auch schon die Zwischenverpflegung bereit.

    Dann begann der zweite Teil der Tour, die Rückkehr nach Aarau, entlang der südlichen Seite der Aare. Als erstes der Aufstieg auf die Habsburg. Erst jetzt hatte der Himmel endlich aufgeklart und die Burg präsentierte sich schön und mächtig zuoberst auf dem Berg. Dann wieder hinunter und gleich wieder hinauf auf den Chärnenberg. Alles über Wald- und Wiesenwege. Das dauernde hin und her, hinauf und hinab, fand seinen Abschluss in einem, selbst für mich, wunderbaren Singletrail. Leicht abschüssig, nicht zu steil, kaum Steine, keine längs verlaufenden Wurzeln. Das Schloss Wildegg stand vor uns. Scharfe Linkskurve, noch einen letzten Rest auf der geteerten Strasse hinunter, bevor es wieder hinauf, diesmal auf den Chestenberg mit der Brunegg ging.

    Die Abfahrt von der Brunegg auf einer geteerten Strasse, durch Brunegg hindurch und dann gleich wieder auf Naturstrassen, auf fast ebener Fahrt manchmal entlang von Wäldern, manchmal mitten durch, bis nach Lenzburg. Dort einen letzten fürchterlich steilen Stutz hinauf zum Schloss. Hinten mindestens so steil wieder hinunter und durch Lenzburg hindurch.

    Schon bald verschwindet die Streckenführung wieder im Wald, diesmal in Richtung Aare und Aarau. Ausser in Rupperswil kaum mehr eine Steigung und fast durchgängig Naturstrassen. Durch Auenlandschaften, durch Wälder, ein Stück weit entlang der Suhre. Schon bald treffe ich in Aarau, dem Ausgangspunkt dieser Tour ein. Auf dem erhaltenen Zertifikat steht jetzt, dass die Tour 70 Kilometer und 1100 Höhenmeter gewesen sei.

    Gegen einen Bon, kann ich ein warmes Pasta-Mittagessen erhalten. Anschliessend bin ich dann gemütlich nach Hause gefahren. (Wegen der starken Bise, lag allerdings auch nicht mehr, mehr drin, als ein gemütlicher Heimweg.)

    Falls ich heute Nacht von pinkfarbenen Pfeilen träume, weiss ich wenigstens warum.

  • Der Regen

    Vielleicht würde “der Wolkenbruch” die Situation besser wiedergeben. Nach einer regnerischen Nacht, regnete es mittlerweile schon den ganzen Tag. Mal etwas weniger, mal etwas mehr. Meist etwas mehr. Man hatte schon lange aufgehört zu hoffen, dass es ein normaler Landregen sein könnte. Es ist einer jener Regen, wie sie in den letzten Jahren gegen Ende des Sommers, meist schon im August, daherkommen. Ein solcher Regen, wie er eben heute auf uns niederprasselte.

    Es war Zeit, die Arbeit im Geschäft abzuschliessen und nach Hause zu gehen. In meinem Falle eben zuerst mal zur Tramstation. Als ich unter heftig prasselndem Regen bei der Haltestalle eintraf, sah ich das Tram gerade abfahren. Das macht aber nichts, denn in spätestens sechs oder sieben Minuten, kommt das nächste. Die Haltestelle ist an einer leicht abschüssigen Stelle und hat sogar einen kleinen Unterstand mit einer Glaswand im Rücken und einem Glasdach. Es steht zudem zur Strasse etwas zurückversetzt zwischen Kastanienbäumen. Da stellte ich mich zunächst mal darunter. Regenschirm zugeklappt.

    Langsam wurde es eng. Immer mehr Leute drängelten sich mit ihren zugeklappten Regenschirmen unter das Dach und an die Rückwand. Da ich einer der ersten war, stand ich zuhinterst, eben mit dem Rücken an der Glaswand. Vorne auf der leicht abschüssigen Strasse, fuhren die Autos, nicht viel schneller als Schritttempo vorbei und pressten mit ihren Pneus in einer Art Bugwelle das Wasser aus der Fahrrille. Das Spritzen erreichte nur knapp die vordersten wartenden künftigen Trampassagiere nicht. Diese drängelten deshalb auch nach hinten an die Glaswand.

    Nach und nach merkte ich, dass ich nasse Schuhe bekam. Von irgendwo her schien das Wasser direkt in meine Schuhe zu laufen. Es gelang mir in dem Gedränge, eben doch einen Blick auf den Boden, an die Rückwand zu werfen. Ein kleiner Fluch entwich meinen Lippen. Die Wand hörte vielleicht fünf Zentimeter über dem Boden auf. Der Regen prasselte hinter der Wand auf den Boden. Die Regentropfen machten kleine Hüpfer, unter der Wand hindurch an und in meine Schuhe. Dazu kam noch das Wasser vom Glasdach, das ebenfalls der Glaswand nach auf den Boden strömte und zusätzlich für Spritzer sorgte. Ich drängelte etwas nach vorne. Nur zwei oder drei Zentimeter. Das half schon.

    Da nahte auch schon die Erlösung. Das blaufarbene Tram kam von oben den Berg herunter, allerdings kaum sichtbar hinter dem grossen Lastwagen. Der erste seit der Abfahrt des letzten Trams. Vorne werden von den künftigen Trampassagieren die Regenschirme aufgespannt. Man wagt sich unter dem Glasdach hervor, einen Schritt nur, höchstens zwei, gegen die Kante des Trottoirs / Gehsteigs hin.

    Die einen schienen es zu ahnen, wollten einen Schritt rückwärts machen. Zu spät: Der Lastwagen, mit seinen grossen und vor allem breiten Rädern, räumte, auch im Schritttempo, die Fahrrille gründlich aus. Gründlicher als alle PW’s zuvor. Die Wasserfontaine war mächtig, mindestens kniehoch….

    Und so kam es, dass wir fast alle etwas zusätzliches mit auf den Weg bekommen haben. Den einen wurden die Schuhe von hinten gefällt und den anderen von vorne.

  • Anmeldung bestätigt

    Jetzt ist sie eingetroffen, die Bestätigung der Anmeldung zur Tour d’Argovie. Ich werde demnach am Samstag die Route E, die Schloss-Burgen-Biketour, fahren. Gemäss Ausschreibung sind das 77 Kilometer und 2200 Höhenmeter. Der Start erfolgt in Aarau. Und da ich auch mit dem Mountainbike dorthin fahren werde, dürften sich deshalb so gegen die 120 Kilometer ansammeln. Nach der Hälfte der Strecke, in Schinznach-Bad befindet sich ein Verpflegungs- und Kontrollposten. Dort wird auch etwas Warmes erhältlich sein. Natürlich habe ich mir auch das entsprechende “Aargauer Leibchen” dazu besorgt.

    Etwas Sorge bereitet mir die Streckenwahl. Im Groben ist mir das Gebiet zwar alles bekannt. Hingegen im Detail, geht die Streckenführung ja sehr kurvenreich durch die Gegend. Leider wird für diese Strecke kein GPS-Track oder GPS-Route angeboten. Ich glaube, ich werde mir behelfsmässig ein paar markante Weg-Punkte sicherheitshalber auf mein GPS-Gerät laden. Vielleicht hilft das ja.

  • Verspieltes Velo

    … oder Erinnerungen an Ferientage?

  • Der Knick

    Genau genommen sind es ja zwei Knicks. Derjenige in der Kilometer-Statistik und derjenige in der Statistik der Höhenmeter:


    Will ich meine beiden Jahresziele von 2007 mindestens nochmals wiederholen, müsste es hier gelegentlich wieder weitergehen. Allfällig fehlende Kilometer könnte ich im kommenden Winterpokal schlimmstenfalls ja noch auf der Rolle abfräsen. Doch bei den Höhenmetern wird kein Weg an der realen Strasse oder dem wirklichen Gelände vorbeiführen.

    Gut 30’000 Höhenmeter sind zwar keine Kleinigkeit, müssten aber noch zu schaffen sein. Werde auch dieses Jahr versuchen, noch eine herbstliche Passfahrt zu realisieren.