Monat: Februar 2008

Februar 2008
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  • im Schnellzugstempo

    Am Morgen, als ich den Renner beim Arbeitgeber in den Keller stellte, hatte ich wohl eine der schlechtesten Zwischenzeiten seit langem. Normalerweise rechne ich mit einer Zeit von fünf Viertelstunden, doch heute, waren es weit über 1:20. Nicht ganz unschuldig an dieser schlechten Zeit, dürften die vereisten Strassenabschnitte gewesen sein und die teils heftige Bise, wenigstens über den offenen Feldern zwischen den Dörfern. Es gibt auf der Fahrt nach Zürich etwa drei Stellen, die scheinen derzeit immer feucht zu sein. Bei solchen Bedingungen wie heute Morgen, bildet sich dann auf der Strasse eine frostige Schicht, wie man sie vielleicht von Autoscheiben her kennt. Wenn das Rad darüber rollt, entsteht ein merkwürdiges Knistern das einen sofort aufhorchen lässt und so ziemlich alle Warnlampen im Kopf zum Blinken bringt.

    Den Heimweg trat ich dann ziemlich illusionslos bezüglich einer Bestzeit an. Als ich am Rotlicht eingangs Neuenhof ein Töffli hinter mir knattern hörte, liess ich das schön nach vorne und hängte mich sofort in den Windschatten. Es fuhr deutlich über dreissig. Wir fuhren durch Baden, Turgi, Gebenstorf. Hatten schon über 10 Kilometer auf diese Weise hinter uns gebracht. In meinen Ohren dröhnte es in der Zwischenzeit und ich begann mich zu fragen, wie man diesen Lärm als Töfflifahrer wohl aushalten kann. Die Hügel hinauf wurde unsere Fahrweise etwas langsamer, ich mochte aber immer noch mithalten. Hinunter hätte es ruhig etwas schneller gehen können. Aber die Töffli haben da halt so eine mechanische “Natürlichkeit” die irgendwo mal anstösst und dann ist fertig mit schneller werden.

    Nach Gebenstorf habe ich immer noch die Schlusssteigung nach Windisch hinauf zu bewältigen. Ich überlegte mir schon lange, ob ich ihn ziehen lassen werde, oder ob ich das Tempo auch während längerer Zeit bergauf mithalten könnte. Ich entschied mich für mithalten: Von Gebenstorf geht es leicht hinunter, über die Reuss, ein erstes kurzes Stück hinauf, um eine Rechtskurve und dann die Steigung: Endlos lang kam sie mir heute vor. Dicht am Töffli, fast hätte ich seine Nummer mit meinem Vorderrad gestreift, aufstehen, runterschalten, nein rauf, die Oberschenkel beginnen zu brennen, die Distanz zum Töffli wird grösser, ein Meter, noch kräftiger Kurbeln, am unteren Lenkerende halten, die Distanz jetzt zwei Meter, die Luft in meiner Lunge wird heiss, die obere Linkskurve ist erreicht, es wird flacher, die Beinen werden weich, ich gebs auf und lass ihn ziehen.

    Beim nächsten Lichtsignal in der Dorfmitte muss das Töffli warten. Ich habe ihn wieder. Denke, das reicht für ein “Unentschieden”.

  • Ein sportlicher Sonntag (mehr)

    Die Sonne weckte uns auch heute wieder von einem wolkenlosen Himmel herunter. So einen Tag kann man nicht ungenutzt vergehen lassen. Die NZZaS war bald einmal mehr oberflächlich gelesen, der Mittagsbrunch war auch bald genossen. In der Stadt machten sich die Fasnachtsumzügler bereit. Paukenschläge, Trompetenklänge und sonstige Musik wurden von der Bise bis in unser Quartier hinausgetragen.

    Wir hatten ein anderes Ziel, packten unsere Nordic-Walking-Sachen ins Auto und fuhren an den Klingnauer Stausee. Für meinen Geschmack genossen heute erstmals zuviele Leute den schönen Sonntag auf dem Rundweg um den See. Mountainbiker, Rennvelofahrer, Rollerblader, Nordic-Walker, Kinderwagen, Rollstuhlfahrer, Kinder mit ihren ersten Trottinet-Erfahrungen und Jogger mischten sich unter die vielen anderen Spaziergänger. Über weite Strecken war ein einigermassen rhythmisches Laufen kaum mehr möglich. Da auf dem Rundweg keine einheitliche Richtung vorgegeben ist, musste man immer wieder ausweichen, verlangsamen oder schlicht Beiseite treten. Aber da wir ja nicht eigentlich auf der Jagd nach Rekordzeiten sind, genossen wir heute mehr als auch schon, die Sicht auf Enten und Schwäne und hielten Ausschau nach Bibern, oder wenigstens nach Baumstämmen die von Bibern bearbeitet worden sind.


    Klingnauer Stausee, gesehen von Norden nach Süden

    Als wir dann wieder zu Hause waren, das Wetter zwar kalt, aber immer noch schön, wollte ich mich nicht im Keller auf die Rolle verkriechen und legte noch eine Trainingsrunde auf die Strasse. Ursprünglich hatte ich die Runde über Staffelegg, Zeihen und Bözberg als Ausflug mit etwas gemütlicherer Fahrweise vorgesehen. Doch als ich bei der Durchfahrt durch Thalheim merkte, dass ich heute sehr gut unterwegs war, mutierte der Ausflug zu einer Trainingsrunde. Daraus wurde dann sogar eine Runde mit neuer Bestzeit.


    Blick von den Vierlinden (Bözberg), Richtung Baden / Lägern

  • Bözberg und Salhöhe

    Wolkenloser Himmel vom Beginn des Tages an und eine strahlende Sonne versprachen einen wunderbaren Tag. Das Thermometer kletterte allerdings nur ganz langsam von der 0-Marke in die Höhe. Nach dem Mittagessen, die Marke von 6 Grad war gerade überschritten, zog es mich hinaus. Als erstes fuhr ich nach einer kleinen Aufwärmrunde über Villnachern und Umiken auf den Bözberg hinauf.

    Wie schon oft in den letzten Wochen, hoffte ich auch heute auf eine gute Fernsicht. Doch da war nichts. Nach dem Mittelland hörte die Welt auf. Ein dunstiger Schleier machte sich vor dem Alpenkamm breit.

    So fuhr ich dann runter ins Fricktal. Da der nördliche Teil des Aargaues wirtschaftlich und kulturell eher nach Basel ausgerichtet ist, hoffte ich auf irgendwelche Hinweise zur Fasnacht. Bööggen vielleicht, wie ich sie schon vor Jahren einmal in Wittnau (glaub’s) gesehen habe, aber damals noch nicht immer mit dem Fotoapparat unterwegs war. So bog ich dann mitten in Frick links Weg, eben Richtung Wittnau hinauf.

    Leider wurde ich auch hier enttäuscht. Entweder war schon alles wieder abgeräumt, ausser einem ausgestopften Böögg in Kindergrösse mit einem Snowboard in der Hand, sowie jede Menge farbige Fähnchen die als Girlande über der Strasse gespannt waren. Aber da ich nicht so ein richtiger Fasnächtler bin, störte mich das nicht besonders, hätte damit sowieso höchstens ein paar Pixel eingefärbt.

    Nach Wittnau wählte ich dann den Weg über Kienberg auf die Salhöhe, genoss dort einen Moment lang die Aussicht und fuhr dann nach Erlinsbach hinunter, mitten in den bisigen Gegenwind. Der kühlte so stark, dass ich mir einen Moment lang sogar überlegte, über die Staffelegg nach Hause zu fahren, doch das hätte nur kurzfristig etwas gebracht, weil spätestens in der Abfahrt wäre ich sowieso wieder in der Bise gestanden.

    So fuhr ich dann um Aarau herum nach Biberstein, überquerte die Aarau, weiter nach Wildegg und dort auf die Ebene von Möriken hinauf. Vor Brunegg testete eine ganze Gruppe Leute entweder einen Modellhelikopter oder die Flugkünste des Piloten. Denn sie liessen den Helikopter immer nur ganz knapp abheben, flogen kaum eine längere Distanz und setzten ihn schon wieder auf. Muss wohl ziemlich heikel sein, so ein Ding fliegen zu lassen.

    Nach Brunegg dann auf Nebensträsschen, teils entlang der Autobahn, hinüber ins Birrfeld zu den richtigen Kleinflugzeugen. Es landete gerade ein einmotoriger Doppeldecker. Schlussendlich noch einen kleinen Umweg über Mülligen und dann nach Windisch und weiter wieder nach Hause.

    Insgesamt eine sehr schöne Runde, wenn das Wetter auch nicht so warm war, wie die Sonne es uns weismachen wollte, so genügte das doch einigen Cabriofahrern, um das Verdeck zu Hause zu lassen. Sogar Velorennfahrer haben sich nicht nur die Waden ausgepackt. Der Mutigste(?) fuhr sogar in einem Kurzarmtrickot den Bözberg hinauf. In dieser Jahreszeit wundere ich mich immer wieder, wie schnell sich die Leute täuschen lassen. Der Sonnenstand ist ja immer noch so, dass die Sonne noch längst nicht alle Winkel halbwegs aufwärmen kann, und schon verhalten sie Einige fast wie im Sommer.

  • Die Bise als Partner

    … doch erst am Abend, als sie mich von der Arbeit nach Hause blies. Am Morgen war es heute spürbar und sichtbar kühler als gestern. Dazu eben die Bise, halt noch als Gegenwind. Dass es kälter war als gestern sah man vor allem an den frostig weissen Wiesen. Glücklicherweise war die Strasse weitgehend trocken.

    Dafür konnte ich auch heute wiederum einen wunderbaren Sonnenaufgang bei absolut wolkenlosem Himmel beobachten. Es hebt irgendwie die eigene Stimmung, wenn man so sieht, wie sich der Himmel von schwarz über dunkelblau bis zu den ersten hellblauen Streifen verfärbt. Zeitweise mit einem mehr oder weniger starken Hauch von Rot oder Violett dazwischen. Da denke ich manchmal, man sollte die Zeit haben, dann eben gerade auf einem Bänkchen während vielleicht einer halben Stunde diesem Schauspiel zuzusehen. Aber eben: das Pendenzenkörbchen ruft.

  • Bäckereien

    … duften am Morgen sooooooooo frisch aus der Backstube, am liebsten würde ich bei meinen (Vorbei-) Fahrten mit dem Renner jeweils ja anhalten und mir dort einen noch warmen Nussgipfel genehmigen. Doch morgens um halb sieben scheint nur das Fenster der Backstube offen zu sein. Auffällig auch, dass es nicht immer gleich schmeckt.

    Während es in den Sommermonaten, eher nach frischem Brot und Gipfeli duftet, so sind es in der Weihnachtszeit eher süsse Sachen, vielleicht Weihnachtsstollen, Weihnachtsguezli und ähnliches. Jetzt in der Fastnachtszeit sind es eher Fasnachtschüechli und vielleicht auch die Berliner mit der warmen Konfitürenfüllung deren Duft sich über die Strasse verbreitet. Oder ist doch alles nur Einbildung, weil man es einfach so erwartet?