Monat: Dezember 2014

  • Stürmische Fahrten

    Stürmische Fahrten

    “Man” ist ja am Anfang nicht so sicher. Beim Dorfausgang nach Neuenhof, am Morgen zur Arbeit, hatte ich schon das Gefühl, dass ich  die Kurve jetzt auch gar weich genommen habe. Im langen dunklen Stück Radweg nach Killwangen, fing der Renner an zu wippen. Das Kennzeichen ist untrüglich. Ich machte mich auf die Suche nach einem hellen Platz und wurde fündig unter einer Strassenlaterne. Der Plattfuss war zwar bald geflickt, doch irgendwie brachte ich diesmal den Mantel doch nicht schön gerade und flach wieder auf die Felge. Die kalten Finger die kalte Felge, ich pumpte mal nur von Hand auf, wollte nicht den einzigen Schlauch den ich dabei hatte, noch mit einer kraftvollen CO2-Ladung zerstören. Es ging schlussendlich auch so.

    Bis ich mit der Reparatur fertig war, begann es zu allem Überfluss noch zu regnen. Also noch die Regenkleider überziehen, nur um sie ein paar Kilometer weiter vorne wieder abzulegen. Dabei sicherheitshalber noch ein paar Stösse Luft in den Schlauch jagen.

    Am Abend hatte ich mir die Sache im Velokeller dann noch richtig angeschaut. Luft nochmals raus, etwas am Mantel rumgedrückt um sicher zu sein dass der Schlauch ja nicht eingeklemmt war, dann die CO2-Patrone aufgesetzt und schon bald konnte ich den Heimweg beginnen.

    Und was für einer. Vielleicht war das ja ein Wintersturm. Trocken und manchmal auch warm, meist von vorne, ab und zu auch böig. Die Zusatzschlaufe im Aaretal führt schön zwischen dem Jura und dem Mittelland hindurch. Der Wind kam heftig vom Bözberg herunter. Volle Ladung vor das Rad. Ich schleiche regelrecht über das offene Feld. Auf dem kleinen Kettenblatt, kleine Übersetzungen, und denke, wie man so etwas wohl in Höhenmeter umrechnen könnte.

    Die Schlaufe ist ein Kreis, auf der anderen Seite konnte ich eine Weile vom Wind, diesmal als Rückenwind profitieren, bis zu jenem Stück, wo der Radweg nochmals die Aare überquert. Der eiserne Schachtdeckel war nass, die Böe heftig, so heftig, dass sie das Hinterrad um mehrere Zentimeter auf dem Deckel verschob.

    Danach kam ich in den Wald. Ein paar Äste lagen schon mal als Vorwarnung herum. In den Baumkronen rauschte es heftig. Die Knackgeräuchse waren gut zu vernehmen. Es blieb aber bei einzelnen, kleinen abgebrochenen Ästen.

    Irgendwie schon ein bisschen Unheimlich, wenn sich die Natur auf diese Art zu Wort meldet.

    Stern von Bethlehem


     

  • Zweihundert

    Zweihundert

    Im September vor einem Jahr habe ich mich dazu entschieden, möglichst alle Arbeitswege mit dem Fahrrad zu fahren. Ich hatte mir dabei vorgenommen, innerhalb eines Jahres auch nicht mehr als 20 Fahrten im ÖV zu verbringen. Heute zeigten meine Aufzeichnungen nun die 200. Fahrt in diesem Jahr an. Auch bei den Fahrten mit dem ÖV liege ich mit 15 Fahrten in diesem Jahr nicht schlecht drin. Dieses Ziel könnte erreicht werden.

    200 Fahrten auf dem Arbeitsweg hin und her ergibt bei mir gut 14’000 Kilometer. Berücksichtige  ich noch die Kilometer der Sommerferien auf dem Rad, sowie die Ausflüge am Wochenende, so kumuliert sich das zu einem Total, welches dieses Jahr trotz allem etwas überraschend und zugleich auch gefährlich nahe an 20’000 Kilometer herankommt.

    So gefährlich nahe, dass ich nun versuche, diese ominöse 20’000er – Grenze in diesem Jahr zu überrollen. 1’700 Kilometer bis am 31.12.2014 fehlen heute noch. Ist ja immer noch eine ganze Menge.

    Denn nur, wenn ich es versuche, weiss ich danach, dass es machbar ist. 😉 Motivation? ich glaube es hat da bei Twitter und auf Strava ein paar “Verfolger”, die mir den Daumen drücken. Oder?! #nevergiveup

    Landestelle Balkongeländer


     

  • von der Zusatzschlaufe

    von der Zusatzschlaufe

    Zum ersten Mal in diesem Winter schien es mir kritisch zu sein, mit dem Rennrad zur Arbeit zu fahren. Noch regnete es zwar, doch die Temperatur ganz in der Nähe von Null Grad. Ich entschied mich für den etwas schwereren Crosser, dafür mit den breiteren Reifen.

    Zwischen den Regentropfen waren denn tatsächlich auch ein paar Schneeflocken dabei. Mehr nicht. Etwa in der Hälfte der Distanz hörte es auch auf zu regnen. Gefroren schien es aber nirgends zu sein. Bis am Abend waren die Strassen schon fast wieder durchgehend trocken.

    Die Idee, im Anschluss an den Heimweg noch eine Zusatzschlaufe zu fahren, führt mich auch an diversen neuen Adventsdekorationen vorbei. So wie heute: Eine Reihe aufgereihter Gegenstände, ein geordnetes Durcheinander, die weihnachtliche Stimmungsmache scheint zur Nebensache zu werden. Warmes und kaltes Licht, Hauptsache, es leuchtet etwas und gibt Licht.

    Gefällt mir aber trotzdem.

    Adventsdekorationen


     

  • Hat es schon lange nicht mehr gegeben

    Hat es schon lange nicht mehr gegeben

    Regen auf beiden Fahrten, hin und zurück. Nicht durchgehend, aber immerhin zuviel um ohne Regenschutz zu fahren. Für den ersten Schnee hat es noch nicht gereicht, wobei ich aber darüber nicht wirklich unglücklich bin.

    Als ich mir während der Heimfahrt im Limmattal im Bushäuschen doch noch die Regenkleider überzog, da fragte ich mich, ob ich die Zusatzschlaufe auch heute im Regen fahren solle. Oder vielleicht doch besser zuwarten bis zu einer besseren, trockeneren Gelegenheit, die grössere Schlaufe fahren.

    Als ich mich später dann der entscheidenden Abzweigung für die Schlaufe näherte, war der Regen vorbei, sogar einzelne Sterne funkelten. Da musste ich nicht lange überlegen, um die zusätzlichen knapp 15 Kilometer unter die Räder zu legen. Nur: der Himmel deckte immer mehr ab, es wurde immer klarer und immer kälter.

    Während der Fahrt im Regen war eben doch etwas Wasser in die Schuhe eingedrungen. Die dünnen, gummierten Überzüge, isolierten kaum mehr. Es wurde in den Schuhen kälter und kälter, so wie es sich eben für eine Fahrt im Winter gehört. Winterpokal kalt eben.

    Schneemann-Pinocchio


     

  • Aaretal – Surbtal – Runde

    Tief hing der Nebel. Kalt blies die Bise um die Häuserecken. Trocken waren die Strassen. Flach und schnell sollte sie sein, die heutige Runde.

    Adler auf Rennrad
    Adler auf Rennrad

    Ich hielt mich weitgehend an Strassen die ich schon kannte. Einzig beim Übergang aus dem Surbtal hinüber ins unterste Stück des Limmattales, da versuchte ich eine neue Strecke einzubauen. Eine, die ich vielleicht auch mal jetzt im Winter befahren könnte, wenn ich auf dem Heimweg vom nördlichen Ende der Stadt Zürich nach Hause komme.

    Aaretal-Surbtal-Runde
    Aaretal-Surbtal-Runde

    Adler auf Rennrad