Monat: August 2012

August 2012
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  • 3. Tag: Ried im Oberinntal nach Habichen im Oetztal

    Der Tag startete heute wieder sommerlich. Regen und Gewitter waren ja erst für den Abend angekündigt. Der Hotelier hatte auch nichts dagegen einzuwenden, dass ich den Gepäckanhänger bis am Nachmittag in seinem Abstellraum stehen liess.

    Anfänglich war die Auffahrt noch kühl. Das Kaunertal ist unten recht schmal. Ab der Mautstelle wird es dann breiter, erst recht spätestens beim Gepatscher Stausee. Ab hier hat man auch erstmals einen schönen Blick auf die Gletscherwelt, ganz hinten im Tal.

    Wie bei einer richtigen Passstrasse sind die Kehren auch hier durchnummeriert. Motiviert ein bisschen, bei der ganzen Höhenmeter-Klettererei.

    Landschaftlich hat das Tal viel zu bieten. Immer wieder verändert sich die Sicht auf die Berge. Nicht zu letzt auch wegen der vielen Spitzkehren und der teils merkwürdigen Strassenführung an den Felswänden entlang. Ab und zu kann man so einen Blick in ein ganz anderes Seitental werfen.

    Der höchste Punkt befindet sich auf 2750 Metern. So vielleicht etwa ab 2400 Metern übersäuerte die Beinmuskulatur sofort. Vielleicht war das ja tatsächlich wegen der immer dünner werdenden Luft, vielleicht bin ich mir diese Höhe aber einfach noch nicht gewohnt.

    Am Weissseeferner, eben dem Ende der Kaunertaler Gletscherstrasse steht der Kommerz. Skilifte, Sesselbahnen, teils im Betrieb, Restaurant, Souvenirläden. Dies nach dem man Kilometerlang Niemandsland durchkurbelt hat.

    Teilweise, rund um die Skiliftanlagen jedenfalls, ist der Gletscher mit riesigen, weissen Bahnen irgend eines Materials abgedeckt. Ob er so weniger schnell schmilzt? Angeboten wird auch die Wanderung in eine begehbare Gletscherspalte.

    Nachdem ich mir diese Gletscherwelt angesehen hatte, wurde es langsam Zeit, die Fahrt hinunter anzutreten. Über dem Gletscher begannen sie die Regenwolken zu sammeln und es war bereits merklich kühler geworden.

    Nach der Rückkehr in Ried, konnte ich meinen Gepäckanhänger wieder auf die Hinterachse des Rennrades legen und den Weg ins Ötztal beginnen. Doch schon nach wenigen Kilometern war es leider so weit. Regenzeugs montieren, Elektronik wasserdicht einpacken. Es bestand kaum eine Hoffnung, dass es heute nochmals aufhören würde zu regnen.

    Ich hielt mich auch heute wieder fast vollständig an den Inntaler Radweg. Ein paar ungeteerte Stücke bereiteten mir mit den schmalen Reifen etwas Sorge, ging aber alles gut und ohne Probleme.

    Beim Eingang ins Öztal fand ich sogar den Ötztaler Radweg. Leider führte der schon sehr bald über eine völlig aufgematschte Strecke. Bin jedenfalls noch selten mit dem Rennrad so eingesaut worden wie heute Abend.

    Der Hotelier von heute, hier in Habichen, ist zwar überzeugt, dass morgen der Sommer mit Trockenheit und viel Wärme wieder zurückkehrt.

    Schön wärs, denn ich möchte morgen ja wieder in die Höhe fahren. Sogar noch 80 Meter mehr als heute.

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  • 2. Tag: Küblis – Ried im Oberinntal(A)

    Pünktlich zu meiner Wunschzeit der Weiterfahrt, Morgens gegen 09:00 Uhr, schickte Petrus alle Gewitter und Regenwolken in die Seitentäler. Zurück blieben allerdings klatschnasse Strassen, doch dies wenigstens bei einer angenehmen Temperatur und leichter Bewölkung mit teilweise sogar Sonnenschein.

    Wie gestern erwartet, ging es gleich am Dorfausgang von Küblis schon in die Höhe. Ich ging die Sache sachte an, denn es standen ja noch viele Höhenmeter vor mir. Meist auf der alten Kantonsstrasse, dementsprechend auch hügelig, erreichte ich bald einmal Klosters.

    Die Rampe auf den Wolfangpass war dann erwartungsgemäss auch die erste richtige Herausforderung. Zur Belohnung holte ich mir fast ganz zu oberst ein Geocache.

    Nach einer letzten steilen Kurve und Rampe, die Beine anschliessend bis nach Davos hinunter etwas ausruhen lassen. Davos ist übrigens die höchstgelegene Stadt Europas (Wissen aus Geocaching). Am Eingang von Davos biegt dann meine heutige Strecke zum Flüelapass ab.

    Am FlüelapassNoch hielt das Wetter, wenn es auch zeitweise heftig windete. Etwa die erste Hälfte, vielleicht bis gegen 2000 Meter über Meer, war es zwar streng, doch ab dann wurde es ein Krampf. Einzelne Schiebepassagen waren halt nun doch unumgänglich geworden. Der Flüelapass scheint bei den Radfahrern ein beliebter Pass zu sein. Einige, mit und ohne Gepäck kamen mir entgegen, andere, alle ohne Gepäck überholten mich.

    Auf der Passhöhe wehte ein heftiger Wind, kalt war es nicht besonders, das gelbe Regenjäckchen reichte. Doch die Wolken verdeckten die Sonne immer häufiger, es sah nach Regen aus. Deshalb verweilte ich nicht lange auf der Passhöhe, fuhr nach der obligaten Passfoto hinunter nach Susch, im Unterengadin.

    Regen im EngadinIch hatte mich auf eine gemütliche Weiterfahrt mit einzelnen Gegensteigungen bis hinunter nach Prutz eingestellt. Doch aus der gemütlichen Fahrt wurde bald einmal ein Wettrennen gegen die Regenschauer. Aus allen Seitentälern kamen sie wieder heraus, teils mit heftigen Winden aus allen Richtungen. Manchmal verschwanden sie wieder in anderen Tälern, ich bekam nicht immer eine volle Ladung Regen ab. Manchmal war die Strasse sogar wieder trocken.

    Bei einer Sagerei nach der Schweizer-Grenze entschloss ich mich dann doch endlich richtige Regenkleider überzuziehen. Doch nur wenige Minuten später, fuhr ich an die Sonne und schmachtete unter dem wasserdichten Zeugs. Also habe ich mich wieder umgezogen. Es muss dies wohl die letzte Regenwelle gewesen sein, denn die Österreicher haben mich mit vollem Sonnenschein begrüsst.

    Hoffe, dass dies ein gutes Zeichen für die nächsten Tage ist.

    Inntaler RadwegSchon bald einmal nach der Grenze habe ich den Inntaler Radweg gefunden. Auch wenn es darauf ab und zu mit dem Rennrad ganz heftig holpert, ist es allemahl gemütlicher und weniger anstrengend als auf der grossen Bundesstrasse zu fahren. Idyllische Wäldchen wechseln ab mit Fahrten durch Dörfer.

    Meine Etappe endete heute bereits in Ried im Oberinntal. Das befindet sich etwa 2 bis 3 Kilometer vor Prutz. Als ich gestern Abend das Hotel in Prutz mit booking.com buchen wollte, sei bereits alles ausgebucht gewesen. Aber im heutigen Zeitalter der Elektronik, hatte ich damit kein grosses Problem. Internet und den Apps sei Dank!

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  • 1. Tag: Brugg – Küblis, flaches einrollen

    Man kennt vielleicht die Stimmung: alles ist eingepackt, bereits am Abend vorher. Dann kommen am Morgen die Zweifel. Das Kabel für den PC, wo ist das? Das Ladekabel fürs Handy? usw. Irgend einmal beschloss ich eben doch, abzufahren. (Bis jetzt fehlt mir noch nichts, glaube ich jedenfalls!?). Im Vorbeifahren meinem Velomech des Vertrauens noch kurz zugewinkt, hatte er sich doch kurz vor meinen Ferien trotz seinem überlasteten Wochenprogramm um die Übersetzung an meinem Renner gekümmert. Danke, läuft absolut wieder geräuschlos und ohne ein einziges Problemchen.

    WalenseeWie erwartet verlief der erste Tag ziemlich flach. Hie und da ein Hügelchen, nichts dramatisches. Vor dem Kerenzerberg plünderte ich einen Teil meines Anhängers nach Lebensmitteln. Der Kerenzerberg hatte ich von meiner letzten Fahrt in anstrengenderer Erinnerung. Ich war auch zeitlich gut dran, so dass ich es mir sogar leisten konnte, zuoberst noch ein Geocache zu suchen. Dabei habe ich dann auch erfahren, dass bereits schon die Römer, um 15 vor Christus diesen Übergang benutzten. Jedenfalls die Aussicht von der Passstrasse zuerst hinunter in die Linthebene und später auf den Walensee und die Churfirsten ist sehr schön.

    Einige der Kilometer nach dem Kerenzerberg können auf eigens für die Fahrräder angepassten Wegen gefahren werden. Für den Rest muss dann halt doch die Hauptstrasse und der Radstreifen benutzt werden.

    WalenstadtEs war gegen ende des Walensee, als sich der hintere Pneu, ziemlich weich anfühlte und vor allem in den Kurven, die Spur nicht mehr hielt. Anfänglich glaubte ich noch, dass das vielleicht einen Zusammenhang mit dem Anhänger hätte, der ja auf der Hinterachse aufliegt. Doch als es schlimmer wurde, untersuchte ich in einem kühlen Schatten die Sache dann eben doch etwas genauer. Tatsächlich hatte ich einen “Schleicher” eingefangen. Schlauchwechsel, wenigstens im Schatten, war angesagt.

    Mein steter Blick nach vorn bemerkte nicht, dass sich seitlich von hinten Ungemach näherte. Etwa auf der Höhe von Bad Ragaz fielen dann die ersten Regentropfen. Nichts Dramatisches, anfänglich tat ich das noch als willkommene Abkühlung ab. Doch der letzte Gutsch Wasser, liess es dann doch ratsam erscheinen, doch noch Zuflucht unter einem grösseren Baum zu finden.

    im PrättigauAb Landquart geht die Strasse das Prättigau hinauf. Auch hier kann über weite Strecken wieder die alte Strasse, oder präparierte Radwege benützt werden. Manchmal geht es schon fast idyllisch den Felswänden entlang, durch enge Schluchten, eingezwängt zwischen Bach und Bahn.

    Mein Tagesziel, Küblis, habe ich um etwa 18:00 Uhr erreicht. Die Strecke verlief in etwa so, wie das auf Grund der Angaben aus dem Tourenplaner von quäldich.de zu erwarten war. Ein schöner Start in meine Oesterreich-Ferien.

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  • Ein Tag Natur

    Vor der Fahrt zur Arbeit schaute ich wie immer, auch heute, auf den Wetterbericht meines Androiden. Blitz und Donner krachte über den Bildschirm. Naja, ganz so schlimm sah es draussen zwar nicht aus, aber über dem Bözberg, da könnte schon noch was herüberkommen. Dann also nichts wie los. Draussen war es tatsächlich schon recht warm, schwül, kein Lüftchen wehte. Die Wolkendecke schien sich nicht zu bewegen. Auch gut, dann gehts vielleicht doch ohne Regenguss.

    Ich kam gut voran. Nach Turgi geht die Strasse ein paar Meter hinunter, flacht dann wieder ab. Eingeklemmt zwischen Waldrand und Bahnlinie. Da, auf der kleinen Wiese neben dem Ausstellplatz, da standen tatsächlich zwei Rehe und zerrten am taufrischen und nassen Gras. Sie liessen sich vom vorbeirollenden Verkehr nicht stören. Mein scharfes “tztztz” hörten sie zwar, schauten kurz auf und frassen sogleich wieder weiter.

    Wenn man das heutige Titelbild in der Originalgrösse runterlädt, kann man sie rechterhand, eines links, das andere rechts vom Abfüllkübel erkennen. Sehen zwar eher aus wie zwei braune Schatten, aber immerhin noch als Tiere knapp erkennbar.

    Am Nachmittag dann auf dem Heimweg, suchte ich noch das Geocache bei der Haferholzeiche. Ein etwa 400 Jahre alter Baum, mitten im Wald zwischen Regensdorf und Dielsdorf. Sein Stamm bringt es immerhin auf knapp 2 Meter Durchmesser, die gesamte Höhe soll 33 Meter betragen.

    Im Wehntal wartete die dritte Überraschung. Ein Storchenpaar stolzierte über die Stoppeln eines abgemähten Kornfeldes. Da schlug meine GoPro nicht mit einem Schnappschuss zu.

  • Auf Abwege geraten

    Der Morgen startete bereits mit 17 Grad. Das Thermometer meines Garmins auf dem Lenker rechnete für den Arbeitsweg, Morgens zwischen sechs Uhr und guten sieben Uhr, eine durchschnittliche Temperatur von 18.3 Grad aus. Immerhin ist jetzt Sommer. Die Strassen vom gestrigen Gewitter waren auch schon längst wieder trocken, bis auf ein paar wenige Wasserlachen. Dank wenig Verkehr, einige scheinen die Brücke zwischen dem gestrigen Nationalfeiertag und dem kommenden Wochenende zu machen, kam ich wieder mal in den Genuss einer schnellen Fahrt, reibungslosem Wechseln der Strassenseite und vielen grünen Lichtsignalen. So könnte es eigentlich immer sein.

    Am Abend zeigte dann das Thermometer zum wiederholten Male über 30 Grad an. Ich hatte keine Lust, auch heute wieder wegen ein paar Sekunden Zeitgewinn, den Hügel hinauf zu jagen. Da bog ich zu gegebener Zeit von meiner normalen Strecke ab, und machte mich auf die Suche nach einem Geocache. Im etwas kühleren Wald stolperte ich über umgefallene Bäume, über Baumstrünke, durch Spinnengewebe und wehrte mich gegen den Angriff von Mücken. Es war die Waldecke hinter einem kleinen Rastplatz. Ein Stück lichter Wald, mit all den Begleiterscheinungen, wobei die weissen Papiertaschentücher noch die “angenehmste” Seite markierten. Schade.

    Das Geocache fand ich aber doch innert ziemlich kurzer Zeit.

    Fotos vom Arbeitsweg_Nord