Monat: Juli 2012

Juli 2012
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  • 75/100 und ein goldener Sonnenaufgang

    Bei der Abfahrt am Morgen, da wäre meteorologisch alles möglich gewesen. Gegen Westen, über dem Bözberg, hingen dunkle Wolken, gegen Osten, in meine Fahrtrichtung schien es zwar ein bisschen heller zu sein. Einzig die Temperatur von bereits gut 15 Grad, sprach dagegen, jetzt schon irgendetwas gegen allfälligen Regen überzuziehen. Lange blieb der Himmel bedeckt. Scheinbar direkt über meiner Fahrtrichtung hatte sich eine Wolke festgefahren.

    Doch etwa in der Mitte des Furttals, es dauerte höchstens zwei Minuten, waren alle Wolken weg, beziehungsweise nicht mehr zwischen mir und der Sonne. Goldgelb und klar schossen die Sonnenstrahlen zuerst unter den Wolken durch auf den Boden, bis ich plötzlich selber davon getroffen wurde. Es ist faszinierend: jeder Morgen ein anderer Sonnenaufgang.

    Übrigens haben sich dann die Wolken tatsächlich nicht mehr blicken lassen. Sie haben sich aufgelöst, sich irgendwohin verzogen. Es wurde ein schöner Sommertag. Schade, dass ich da den ganzen Tag im Büro zu sitzen hatte.

    Am Abend dann ein richtiger Sommerabend, wieder mit Temperaturen haarscharf an der 30-Grad-Grenze. Nach einer Woche Fahren durch das Wehntal, entschied ich mich heute Abend wieder einmal für den Regensberger. Anschliessend durch Baden-Wettingen, dann der Bahnlinie entlang nach Dättwil und über Birmenstorf nach Hause. Es ist dies der Weg, den ich vor kurzem während der Woche für die vielen Höhenmeter jeweils genommen habe. Sein Reiz besteht darin, dass auch er noch relativ häufig Überland führt, mal abgesehen von Baden-Wettingen.

    Übrigens das 75/100 im heutigen Titel hat natürlich auch einen Sinn. Heute bin ich bereits zum 75. mal in diesem Jahr mit dem Fahrrad zur Arbeit und wieder nach Hause gefahren. 100 ist das Jahresziel. Mindestens statistisch und extrapoliert gesehen, zeichnet sich auch dieses Jahr wieder ein Überschiessen des Jahreszieles ab. Doch, freuen wir uns noch nicht allzufrüh, das Jahr dauert ja noch ein bisschen.

    Fotos vom Arbeitsweg_Nord

  • Start in eine halbierte Woche

    Wegen unseres Nationalfeiertages am Mittwoch wird es höchstens vier Fahrten auf dem Arbeitsweg geben. Der Nationalfeiertag ist auch Frei-Tag. Und ein Fest-Tag. Das fiel mir während der gestrigen Sonntagsrunde auf, dass jetzt schon manches Dorf schön beflaggt ist. Meist in der Zusammensetzung der Schweizerfahne, der Aargauerfahne sowie die Fahne der jeweiligen Gemeinde. Kommen noch einige Dekorationen an Brunnen und öffentlichen Gebäuden, sowie in Einzelfällen auch noch schön geschmückte und beflaggte private Häuser dazu. Die Schweiz kommt in Festtagsstimmung.

    Weniger festlich war der abendliche Heimweg. Über weite Strecken musste ich gegen einen zügigen Gegenwind ankämpfen. Da kam mir das E-Bike gerade gelegen. Eine Zeit lang im Windschatten hinterherkurbeln, ein paar Schlücke aus dem Bidon genehmigen. Unsere Wege trennten sich beim Kreisel “Tiefenwaag” in Ehrendingen. Für mich jeweils der Beginn der Auffahrt auf den Hertenstein.

    Ich bin zwar nicht so der Fan der E-Bike, aber so zum hinterherfahren sind sie schon viel angenehmer als die Töffli. Kein Gestank, statt des Lärms ein leises Surren, das Tempo vieler Fahrer ist mit demjenigen von Töfflis durchaus vergleichbar.

    Fotos vom Arbeitsweg_Nord

  • Rundfahrt: Fricktal – Rheintal – Aare

    Erst um die Mittagszeit fanden die ersten Sonnenstrahlen den Weg durch die Wolken in unser Quartier. Es sah zwar nicht nach besonders viel mehr Sonne aus, aber doch immerhin schien es trocken bleiben zu wollen. Zeit, die Beine etwas zu bewegen und auch diesen Monat nochmals ein paar Gemeinden im Aargau zu besuchen. Ich habe mir dazu eine schöne Rundfahrt über den Bözberg, dann das Fricktal hinunter bis zum Rhein, dem Rhein entlang bis zur Aare hinauf und dann der Aare entlang nach Hause ausgelesen.

    Fotographien habe ich den Gemeinden um den Punkt herum gemacht, wo sich das Fricktal und der Rhein treffen (Eiken, Münchwilen, Stein und Sisseln). So hatte ich Gelegenheit etwa zwei gleich lange Strecken zügig durchfahren zu können und dann in der Mitte meine Fotoobjekte (Kirche, Gemeindehaus, Brunnen und ein Restaurant) zu suchen und einigermassen schlau vor die Linse zu bekommen.

    Nach dem Bözberg, kam ich eine Zeit lang sogar in den Genuss von richtig viel Sonne, allerdings bei teils heftigem Gegenwind. Als ich in Münchwilen meine Fotoobjekte zusammensuchte sind mir die zahlreichen Kunswerke an den Häusern aufgefallen. Oftmals scheint als Thema die Landwirtschaft gewählt worden zu sein. Eines dieser Kunstwerke habe ich für das heutige Titelfoto ausgewählt.

    Nach dem ich auch die Fotos in Sisseln gemacht hatte, konnte ich mich wieder auf das Radfahren konzentrieren. Auf meist recht guten Strassen, mehr oder weniger dem Rhein entlang und, diesmal, gestossen von einem Rückenwind, kam ich zügig voran. Beim Zusammenfluss von Aare und Rhein, nahm ich heute die Abkürzung über Leuggern und dann ab Döttingen die üblichen, holprigen Radwege Überland.

    Das Wetter blieb zwar trocken, doch nach dem Fricktal blieb auch die Sonne wieder weg. Angenehme Temperaturen waren es aber trotzdem.

  • Auf der grünen Welle zum Backofen

    Heute Morgen auf dem Arbeitsweg traf es sich wieder einmal sehr gut mit den Rotlichtern und dem Verkehr. Fast alle Lichtsignale zeigten entweder schon Grün oder wechselten gerade auf Grün, die Barriere in Würenlos war oben, sämtliche Seitenwechsel des Radweges auf die andere Seite der Hauptstrasse konnte ich ohne Anhalten nehmen. Eigentlich eine gute Voraussetzung, wieder einmal einen Rekordversuch auf meiner Strecke zu unternehmen.

    Sonnenaufgang im FurttalDoch aus einem neuen Rekord wurde nichts. Habe vermutlich zu lange einem weiteren schönen Sonnenaufgang im Furttal nachgeträumt.

    Am Abend war es dann richtig heiss, windstill, keine Wolke vor der Sonne, vielleicht etwas dunstig. Die Auswertung des Thermometers am Lenker behauptet heute 36 Grad im Maximum. Die kühlste Temperatur von 27 Grad, war vielleicht nur der Velokeller beim Arbeitgeber.

    Trotzdem gelang mir heute eine weitere Rekordzeit auf der Strecke von Ehrendingen über zwei kleinere Hügel auf den Hertenstein hinauf.

    Beim Betrachten der Bilderserie von meiner GoPro am Lenker fällt auf, wie oft ich auch am Abend unter direkter Sonneneinstrahlung nach Hause fahre. Von den knapp 180 Bildern waren nur gerade deren 5 im Schatten aufgenommen worden. Dies vielleicht ein Nachteil, wenn der Arbeitsweg so lange über das offene Feld und nur selten durch Dörfer führt.

    Aber dafür habe ich deutlich mehr von der Natur: aktuell werden die Getreidefelder geerntet. Eines nach dem anderen wird durch riesige Mähdrescher umgelegt. Einige der geernteten Felder sind schon bereits gepflügt und wieder vorbereitet für die nächste Saat. Die Maisfelder werden immer höher und höher. An manchen Orten sieht man schon gar nicht mehr darüber hinweg. In einzelnen Gemüseplantagen wurden in den letzten Tagen Röhren und Schläuche, vermutlich für die Bewässerung, ausgelegt.

    Schattenspendende Waldpartie in der Nähe des Katzensees:


    kühler Wald beim Katzensee

    Fotos vom Arbeitsweg_Nord

  • Oesterreichs Gletscherstrassen, zweiter Versuch

    Wer hier schon länger mitliest, mag sich vielleicht daran erinnern, dass ich jährlich, meist im Sommer, ein paar Tage mit dem Rennrad unterwegs bin. Ich versuche dann, meine Ferienreise so zu legen, dass ich jeweils über ein paar Passstrassen in den Alpen fahre, welche auf über 2’000 Meter über Meer hinaufführen. Dies einerseits um meinem langjährigen Ziel, alle Passstrassen zwischen Wien und dem Atlantik, welche über 2000 Meter hinaufführen, mindestens einmal in meinem Leben mit dem Fahrrad befahren zu haben, etwas näher rücke. Dann aber auch, weil mir die Bergwelt gefällt. Die Täler, mit und ohne Gletscher, tiefe Schluchten, breite Täler, umgeben von Bergriesen. Fein duftende Wiesen und Wälder, manch überraschender Einblick in Seitentäler, die Abwechslung von Tal zu Tal, manchmal auch von Spitzkehre zu Spitzkehre. Nach den anstrengenden Bergfahrten folgen auch immer wieder Abfahrten und zwischendurch manchmal ein bilderbuchhafter Ausblick.

    Es kommt mir hier niemals auf die Geschwindigkeit einer Bergfahrt an, vielleicht aufs Durchhalten, sicher aber auch, ein paar schöne Eindrücke von der Gegend mitnehmen zu können. Sei dies nun als Foto oder einfach als Erinnerung auf ein besonderes Erlebnis.

    Letztes Jahr wollte ich ja all die Gletscherstrassen von Österreich befahren, welche teilweise nur gerade wegen dieser schönen Bergwelt gebaut wurden. Allen voran die Nockalmstrasse und die Grossglockner Hochalpenstrasse. Leider machte mir dabei das Wetter einen eiskalten Strich mit Regen und Schnee, bis hinunter unter die Waldgrenze, durch die Rechnung. Als einzige dieser Gletscher- und Panoramastrassen konnte ich lediglich über die Nockalmstrasse fahren. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

    So habe ich mir für dieses Jahr nochmals eine interessante Route zusammengestellt. Ich werde dabei versuchen in den “Radfahrer-Himmel” vorzustossen, auf den höchsten Punkt von Europas Strassen, die noch mit dem Rennrad erreichbar sind (Parkplatz am Ende der Ötztaler Gletscherstrasse).

    Auch die Grossglockner – Hochalpenstrasse steht auf dem Wunschzettel. Sie verbindet mit einer Länge von 48 km das Salzachtal mit dem Mölltal über die beiden Pässe Fuscher Törl und Hochtor. Sie weist Abzweigungen zur Edelweissspitze und zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe auf. Sie ist die höchstgelegene, befestigte Passstraße in Österreich. Befährt man alle Abzweigungen nebst dem Hauptkamm ebenfalls, kommt eine stattliche Anzahl von 3’000 Höhenmetern zusammen.

    Danach geht es südlich der Alpen wieder in Richtung Schweiz zurück. Gut trainiert (hoffentlich nicht übertrainiert), werde ich nach zwei etwas kürzeren Etappen und einem Ruhetag vor meiner Heimkehr nach Hause noch die 100km am Inferno Mürren fahren.

    Ich habe die Strecke mal mit Hilfe von GoogleMap versucht in die Landschaft zu legen.


    Österreicher-Rundfahrt 2012