Monat: Oktober 2011

Oktober 2011
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  • Nachlese auf 100 Arbeitstage mit dem Fahrrad zur Arbeit

    100 Arbeitstage mit 200 Fahrten, eben hin und zurück. Es gab keinen einzigen Tag, an dem ich gekniffen hätte und nur einen Teil gefahren wäre. Nach dem Motto, wer A sagt muss auch B sagen.

    Das war aber zugleich auch der erste Knackpunkt. Das Wetter: natürlich habe ich bereits am Abend vorher die Wetterprognose etwas angeschaut und mir versucht auszurechnen, ob es schon am Morgen oder gar erst am Abend regnen würde. Nach einer eher feuchten ersten Jahreshälfte aber, war das Wetter trotz allem fast nie ein Hinderungsgrund für eine Fahrt. Während vielen Wochen konnte ich von recht trockenem Wetter profitieren. So markierte ich lediglich an acht Tagen eine Regenfahrt, und nur an einem einzigen Tag eine Fahrt durch Schneefall.

    94 Fahrten spulte ich auf dem Renner ab und 6 Fahrten auf dem Mountainbike. Dabei kamen 7’051.8 Kilometer sowie 49’774 Höhenmeter zusammen. Insgesamt durchgeradelt in 15’765 Minuten, also in gut 272 Stunden. Dabei fuhr ich mit einem Durchschnitt über alles von gut 26.8 Kilometer pro Stunde.

    Die Fahrten in den ersten Monaten des Jahres, von Januar bis April, führten an das südliche Ende der Stadt Zürich, waren etwas kürzer und auch etwas flacher. Seit dem bin ich ausnahmslos an das nördliche Ende der Stadt Zürich gefahren.

    100 Arbeitstage mit dem Fahrrad zur Arbeit können einerseits die Grundlage für jede Menge Statistiken sein. Andererseits vermitteln sie auch viele Eindrücke und Erlebnisse.

    Ich habe versucht meine Erlebnisse und Eindrücke in den fast täglichen Postings hier etwas zu beschreiben. Anfänglich dachte ich: “das wird irgendwann eintönig, soviel gibt es nicht zu erleben”. Jetzt, nach dem Zielstrich des 100. Arbeitstages, bin ich der Meinung, dass sich jede Fahrt in irgendetwas von allen anderen Fahrten unterschieden hat. Selbst in den nächtlichen Fahrten ist jeweils doch eine kleine Überraschung versteckt.

    Da ist zum Beispiel die Fahrt durch den leichten Schneefall. Ein andermal ist es eine Fahrt durch eine Vollmondnacht bei verschneiter Landschaft. Es gibt fast unzählige Sonnenaufgänge vor allem in den Monaten März und April, später dann im August und September. Auch ist immer wieder etwas los in den landwirtschaftlichen Gegenden des Furttals und des Wehntals.

    Dann sind da aber auch die sporadischen “Bekanntschaften” und kleinen “Rennen” gegen Mountainbikes, andere Rennvelofahrer, E-Bikes und Töffchen. Kaum ein Tag, an dem ich auf den beiden Strecken nicht mindestens einem anderen Zweirad begegnet bin oder eines überholt habe. Der oder die beiden Velofahrer auf dem Liegevelo im Furttal sind fast tägliche Mitbenutzer derselben Radwege.

    Viele meiner Kollegen meinen, es sei bei dem heutigen Verkehrsaufkommen viel zu gefährlich, um jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. 80% vielleicht noch etwas mehr meines Arbeitsweges, führt über Radstreifen und Radwege. Wobei etwa die Hälfte davon Radwege, also separate Wege von der Strasse sein dürften. Das gibt sicherlich etwas an Sicherheit zurück. Dazu kommt noch die eigene Fahrweise und Umsichtigkeit, mit welcher man ja das Risiko ebenfalls weiter reduzieren kann. Aber zum Schluss bleibt dann eben doch noch ein Risiko, von dem ich auch nicht weiss wie gross es ist. Hier war ich auch schon sehr froh, dass auch andere Verkehrsteilnehmer die Augen offen haben und sich rücksichtsvoll benehmen.

    Als Übersicht mal meine beiden Arbeitswege, wie ich sie seit April dieses Jahres gefahren bin. Von Westen, über die südlich verlaufende Strecke nach Zürich der Weg am Morgen. Der Heimweg dann entlang der nördlich verlaufenden Punktestrecke. Die Punkte wurden übrigens von Googles Latitude während meiner Fahrt am letzten Freitag aufgezeichnet. Würde meinen: ganz schön lückenlos.


    Arbeitsweg_Nord

    Fotos vom Arbeitsweg_Nord

  • 100/100

    Ganz im Gegensatz zu letzthin, erlebte ich heute zwei recht interessante Fahrten auf dem Arbeitsweg.

    Am Morgen hatte ich gegen einen zügigen Ostwind anzukämpfen. Obwohl ich mich erstmals für die leichte Version des Thermoanzuges entschieden hatte, war es auch das erste Mal, dass ich so richtig an dir Finger frohr. Dies trotz langfingriger Handschuhe. Interessant war die Fahrt insofürn, als dass einige der Damen und Herren entlang der Strasse dieser steifen Bise nicht standhalten konnten und die Plakate umgefallen sind. Ist das jetzt ein gutes oder schlechtes Zeichen? Gehen da viele Wählerstimmen verloren?

    Bis am Abend hatte sich der Wind nicht gelegt. Streckenweise flog ich so schon fast durch das Wehntal. Aber auch sonst konnte ich ganz schön von diesem Rückenwind profitieren. Seit Monaten reichte es heute erstmals wieder einmal für “Personal Bests”, für persönliche Bestleistungen bei Sportstracklive. Zu meiner Freude auch auf der langen Strecke über 20 km.

    Dies kommt mir fast vor wie ein Geschenk zu meinem 100. Tag in diesem Jahr, an dem ich mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren bin.

    Eigentlich bin ich selber überrascht, diesen 100. Arbeitstag per Fahrrad, schon so früh vor dem Jahresnede erreicht zu haben. Als ich mir letztes Jahr dieses Ziel setzte rechnete ich eher damit, im November und Dezember wohl eher mit Hilfe des Zufalls und nur noch halbwegs passablem Wetter, diesen Zielstrich überrollen zu können. Aber so macht es auf jeden Fall mehr Spass. Auch ist jetzt der sanfte Druck “fahren zu müssen” weg.

    Wie es weiter geht, mit meinen Fahrten auf dem Arbeitsweg, das werden die nächsten Tage zeigen.

    Fotos vom Arbeitsweg_Nord

  • Aufgepeppt und viel Informativer

    Zufällig drauf gestossen, dass die Webseiten von Sportstracklive viel übersichtlicher und informativer gestaltet worden sind. Zur Erinnerung: das ist dort, wohin ich jeweils meine Details zu den Trainingsfahrten mit dem Renner oder dem Mountainbike auf dem Arbeitsweg übermitteln lasse.

    Schon auf der ersten Seite beginnt es mit der Übersicht in Form eines Kalenders, aus dem heraus auf die Details der einzelnen Fahrt oder des Nordic-Walkings verlinkt ist.

    Auch sonst bietet schon diese erste Seite jede Menge Informationen über meine sportlichen Betätigungen.

    Von den mittlerweile bald 100 Tage Fahrten auf dem Arbeitsweg, habe ich für immerhin deren 84, Daten übermittelt. 197’000 Kalorien verbrannt und bisher knapp 6000 Kilometer gefahren (nur die gemeldeten Fahrten). Ich wage diese Kalorienmenge schon fast nicht mehr auf meine gesamte bisherige Kilometerzahl hochzurechnen.

    Auch die “Personal bests”, die persönlichen Bestleistungen sind fein säuberlich notiert. Meine “Jahreshoffnung” auf dem Arbeitsweg, mal eine Stunde lang einen 30 km/h – Schnitt hinzubrettern, werde ich wohl für dieses Jahr begraben müssen. Es fehlen seit 3 Monaten zu diesem Ziel noch lächerliche 340 Meter.

    Auch die Details der einzelnen Fahrt sind jetzt deutlich übersichtlicher geworden. Das zackige hin und her des Höhenprofils und der gefahrenen Geschwindigkeit ist jetzt geglättet und optisch besser erkennbar dargestellt.

    Mir gefällt diese Seite, werde da wohl noch weiter meine sportlichen Aktivitäten hinterlegen.

    (Anmerkung vom 20.01.2019: Leider ist die Seite von Sportstracker nicht mehr erreichbar. Damit sind auch alle dannzumaligen Informationen verloren gegangen.) 

  • Routinefahrt

    Ist ihnen das auch schon passiert? Sie fahren von A nach B und in B sind Sie völlig überrascht, dass Sie schon da sind und an Details während der Fahrt mögen Sie sich im ersten Moment auch nicht so richtig erinnern? Vielleicht an Gedanken, die Sie geplagt oder wenigstens gewälzt haben?

    Ich glaubte immer, das könne mir beim Velofahren sicher nicht passieren. Da müsse man zuviel auf den Verkehr und auf sich selbst aufpassen. Dazu die körperliche Anstrengung, die sicher auch noch eine gewisse Abklenkung bringe.

    Doch heute Abend ist mir genau das passiert. Nach einer kühlen und ereignislosen Fahrt durch das Wehntal stieg ich vor dem Gärtentürchen vom Renner und realisierte erst dann, dass ich heute ganz vergessen hatte, eine Foto von unterwegs zu machen.

    Glaube die eine Hälfte des Kopfes konzentrierte sich auf den Moment der Fahrt. Die Rotlichter, die Rechtsabbieger ohne Blinker, die Abzweigungen, die Kreisel, die Fussgänger mit ihren Hunden auf den Feldwegen im Wehntal, die Jogger, der Fussgängerstrom in Niederweningen der gerade den Bahnhof verlässt. Einfach die ganze Fahrtechnik im weitesten Sinne.

    Die andere Hälfte des Kopfes, beschäftigte sich mit dem Umfeld. Die riesigen Kürbisse auf dem Feld im Wehntal, dann aber vor allem mit der kühlen Temperatur, dem Umstand, dass die Wolken heute von hinten den Himmel überzogen, aber der Wind dennoch von vorne blies, ob es gescheit sei, auch im Winter diese Strecke zu fahren, oder doch lieber durch das Furttal, vielleicht die Seite von Buchs und Otelfingen? Würde ich im Winter überhaupt noch fahren wollen? Denn der Arbeitsweg nach Zürich – Nord führt gegenüber dem letztjährigen Arbeitsweg nach Zürich – Süd durch deutlich mehr unbeleuchtete Kilometer.

    Ab und zu war da noch das Knirschen der Kette am Renner. In diesem Zusammenhang tauchte auch die Erinnerung auf, dass Aldi in seiner Beilage zur Kette geschrieben hat, man müsse sie nach 2500 Kilometer auswechseln. Dieser Renner ist jetzt schon über 5’000 KM und über 40’000 Höhenmeter unterwegs. Alles noch mit Originalteilen.

    Zwar nicht wirklich bewegende Gedankengänge, aber immerhin keine gedankenlose Fahrt. 🙂

    Fotos vom Arbeitsweg_Nord

  • Tubel

    Bei Hochnebel und Dunkelheit möchte ich mich heute Morgen einmal mehr auf den Arbeitsweg mit dem Renner. Ich kam flott voran. Zwischen Turgi/Wil und Baden, entlang des dunklen und unbeleuchteten Waldrandes, sah ich vor mir das rote Licht eines anderen Zweirades.

    Mit der Zeit stellte sich heraus, dass es ein Töffchen war. Ich sputete mich, um mich möglichst bald, wenigstens bis nach Baden im Windschatten ziehen zu lassen. Ich merkte jedoch bald, dass er sein Tempo reduzierte. Wollte der tatsächlich auf mich warten? Als ich ihn erreichte, nahm er sogar sein ganzes Gas weg. Das war mir natürlich zu langsam und ich überholte hin. Als wir auf gleicher Höhe waren, schrie er unter seinem Integralhelm hervor: “Tubel”. Heee, wie bitte??

    Bei einem der späteren Lichtsignale musste ich warten. Das Töffchen schloss auf. Ich erwartete schon die nächste Tirade an Schimpfwörtern. Aber da kam nichts. Ruhe. Der musste dann doch wohl etwas schlecht geschlafen haben.

    Der Heimweg war dann etwas idyllischer. Zwar im Gegenwind durch das Wehntal, aber dafür ohne Töffchen und bei schönstem Sonnenschein. Auf der Höhe zwischen Ehrendingen und Freienwil, dort wo die Strasse in den Schatten abtaucht, hielt ich es für ratsam über meine kurz/kurz-Bekleidung wenigstens das Windjäcken überzuziehen.

    Dabei habe ich dann auch noch das heutige Foto geschossen. Sozusagen in den letzten Sonnenstrahlen, bevor die Sonne hinter dem Hertenstein versank.

    Weitere Fotos vom Arbeitsweg_Nord