Monat: Oktober 2010

Oktober 2010
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  • Zeuggle oder ziggle

    Wir verwendeten diese Ausdrücke früher dafür, wenn wir jemandem etwas hingehalten haben, ja offensichtlich angeboten haben, dann aber doch nicht übergeben wollten, sondern im entscheidenden Moment unsere Hand schnell zurückgezogen haben. Oftmals waren dies ja Sachen, von denen wir genau wussten, dass der andere sie auch gerne haben möchte. Damals vielleicht die viel beliebten Fussballerbildli, oder vielleicht Spielsachen, Esswaren usw.

    Etwa so, kam es mir kürzlich vor, als die ZVV, die Zürcher Verkehrsbetriebe, mitten in der Rushhour, mit einem leeren Tram an die überfüllte Tramstation angefahren kam. Natürlich haben wir die Leuchtschrift “Probefahrt” gesehen.

    Als dann der Türöffner-Knopf auch noch grün aufleuchtete, schöpfte mancher Hoffnung, nun doch noch endlich einsteigen zu können. Doch die Vordersten waren zu wenig schnell. Der Einlass gewährende Knopf erlosch, schon bevor der erste Passagier drauf drücken konnte. Die Türe blieb zu. Das Tram fuhr wenig später leer weiter und liess eine Menge verdutzt drein schauender Kunden zurück.

    Nochmals fünf Minuten warten, noch mehr Leute gesellten sich zu den schon wartenden Passagieren. Das nächste Tram kommt bestimmt.

    Es kam, gefüllt wie jeden Morgen, keiner stieg aus, wie jeden Morgen, nicht alle fanden einen Platz, wie jeden Morgen. Ich schätze es nicht, in ein überfülltes Tram zu steigen. Doch das nächste wird in etwa 10 Minuten wieder voll ankommen.

    Vielleicht auch ein Grund, etwas häufiger mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. Denn nicht nur das Tram ist voll, das beginnt schon zu Hause am Bahnhof.

  • Arbeitsweg 2010-68 (Nord)

    Die letzte Woche war es ja schon langsam knapp geworden mit der Wärme in den Velokleidern. So habe ich für heute Morgen die nächst dickere Hose und Jacke bereit gelegt. Nun sind auch die Beine mit einer windabweisenden Schicht überzogen. Dazu auch erstmals die Schuhe mit Überzügen eingekleidet. So ist es wieder zum Aushalten.

    Glücklicherweise waren die Strassen heute Morgen vom Regen am Wochenende grösstenteils abgetrocknet. Nicht einmal der Nebel hing tief hinunter, wenigstens nicht so tief, dass er hätte stören können. Dafür traf ich es ziemlich ungeschickt mit ziemlich viel Verkehr auf der Strasse. Oder sind allmählich alle aus Sommer- und Herbstferien zurück?

    Heute war den ganzen Tag wieder mal dicker Nebel angesagt. Um Mitte Nachmittag war er in Zürich sogar so dick, dass ich schon einen verängstigten Blick auf das Niederschlagsradar warf. Doch glücklicherweise war da kein Niederschlag zu finden. Entsprechend wurde es aber rasch sehr dunkel.

    Diesem Umstand ist auch die verzitterte Foto zuzuschreiben. Mit Blitzlicht würde man noch weniger sehen und eine Belichtung ohne Blitz, obwohl aufgestützt, hat auch seine Schwierigkeiten. Doch Sinn und Zweck wird ja auch so erfüllt. Da ich mich durch den Schachen, also auf Nebenwegen der Stadt nähere, fahre ich nirgends an einer Ortstafel vorbei. So musste dann als Ersatz für die Ortstafel das Wappen der Stadt Brugg herhalten.

    Weitere Fotos vom Arbeitsweg (Nord)

  • Das Rad

    Hauptsache, das Rad ist gut und fest abgeschlossen, angekettet, angebunden, fixiert….

    Wobei mich schon wunder nimmt, ob dieses Fahrrad nun ein anderes Vorderrad gefunden hat? Wäre ja möglich…

  • Aufgefallen

    Heute beim Einkauf im örtlichen Grossverteiler. Da stand doch schon die erste Palette voll mit 6er-Pack Literflaschen Christkindl-Glühwein-Mischung. Nicht weit davon entfernt, in einem Riesenkorb, fein säuberlich aufgeschichtet Weihnachtsstollen, die süssen mit reichlich Puderzucker und Marzipanfüllung. Dieser Versuchung konnte ich allerdings nicht widerstehen.

    Beim anderen Grossverteiler gleich nebenan, hing schon die halbe Wand voll Muster für Advents- und Weihnachtsbeleuchtungen. Sterne in vielen Grössen, Schneeflocken, Lichtschläuche usw. Aber auch die Auswahl an Kerzen ist jetzt eher auf Weihnachten getrimmt. Dazu passte die Aktion für Rasenmäher. Auch da habe ich zugeschlagen.

    Ein erster Anfang für das Weihnachtsgeschäft ist ja dann schon mal gemacht.

  • Arbeitsweg 2010-67 (Nord)

    Nach mittlerweile immerhin schon weit über 30 Fahrten, alleine auf dem Arbeitsweg in die nördliche Hälfte der Stadt Zürich, wird die Kurblerei zur Routine. Offensichtlich erreiche ich auch immer etwa die selben gefahrenen Zeiten. Wobei ich mir jetzt in der Dunkelheit und im Thermoanzug ein paar zusätzliche Minuten genehmige. Damit erreiche ich dann den Arbeitsort nicht mehr ganz so verschwitzt wie im Sommer und kann dann am Abend wieder in fast ganz trockene Kleider schlüpfen. Es ist nämlich so, dass die Kleider im Garderobenschrank kaum trocknen und im Büro möchte ich meinen Kollegen und Kolleginnen den Anblick einer Wäscheleine ersparen.

    Heute Abend fuhr ich ein weiteres Mal durch das Wehntal nach Hause. Der Nebel hing tief. Mittlerweile sind auf den paar Kilometern Landwirtschaftsgelände auch die allermeisten Maisfelder geerntet. Ein Grossteil der Felder ist umgepflügt und teilweise schon wieder mit neuem Gewächs versehen worden. Auch bei dem ziemlich grossen Feld mit Kürbissen ist das Kraut nun verdorrt und die Kürbisse liegen einfach so auf dem Acker herum. Es handelt sich um die grünen, ziemlich Grossen.

    Die Bäume sind zwar noch farbig, doch über die Felder bläst heute Abend ein sehr kühler Wind, fast so, als ob der Herbst bereits dem Winter die Türe einen Spalt geöffnet hätte. Irgendwie liegt eine gewisse Melancholik über der Gegend. Auch die Laute, das Geklapper der Pferdehufe auf dem geteerten Weg, tönt gedämpft. Kaum ein Geräusch, kein Vogel der zwitschert, kein Hund der bellt. Der Horizont verschwindet im Schleier des Nebels und der Dunkelheit. Manchmal habe ich es sehr gerne, wenn es auf dem Heimweg etwas ruhiger zu und her geht. Nach dem Dauerlärm und der Hektik des Grossraumbüros können solche Momente wohltuend sein.

    Vom Sportplatz in Niederweningen geht es ein paar Meter hinauf, ein paar links-rechts-Kurven, eine Abzweigung, Geholper über das Firmenareal der Bucher Guyer Landmaschinen dann auf den Radweg der Surbtalstrasse. Die Träumerei von Herbst und Winter hat ein jähes Ende, der Feierabendverkehr hat mich wieder, wenigstens für die nächsten paar Kilometer.

    Weitere Fotos vom Arbeitsweg (Nord)