Monat: Mai 2010

Mai 2010
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  • Arbeitsweg 2010-18

    Die nächtlichen Regenschauer entfernten sich mit dem Morgengrauen alle in Richtung Voralpen. Das Mittelland, und damit auch mein Arbeitsweg, war auf dem Niederschlagsradar nur eine weisse Fläche. Die Strassen waren zwar grösstenteils noch nass, aber von oben blieb es wenigstens trocken.

    Auf einigen Strassenabschnitten lag zudem ziemlich viel Holz und abgerissenes oder abgeschlagenes Laub herum. Vermutlich muss es in der Nacht ziemlich heftig geregnet, vielleicht auch gewindet haben.

    Das heutige Foto zum 17. Kilometer entstand mitten in Killwangen. Zudem habe ich jetzt auch mit dem Erreichen dieses Kilometers etwa die Hälfte des Arbeitsweges zurückgelegt. Zeitlich dürften bis jetzt in der Regel knapp 40 Minuten vergangen sein.

    Am Morgen bei der Hinfahrt war es noch recht kühl. Über die Armlinge hatte ich sogar die gelbe, windabstossende Jacke, angezogen. Auch über die Knie hatte ich mir Knielinge gezogen. Alles in der Hoffnung, dass es dann am Abend für die Heimfahrt wesentlich wärmer sei. Doch diese Hoffnung erfüllte sich nicht. Am Abend war es nur unwesentlich wärmer. Ich hielt es jedenfalls noch immer für ratsam, wieder Knielinge und Armlinge überzuziehen. Etwa nach der Hälfte des Heimweges, zog ich dann sogar noch die gelbe Jacke wieder aus dem Rucksack hervor.

    Vermutlich endet dieser Monat nun doch wieder fast so kalt, wie er angefangen hatte.

  • Schaffhausen – Agasul

    Schaffhausen, als weiterer Kanton auf meiner Wunschliste für Ausflüge, ist noch in einer Distanz von uns entfernt, die man ohne weiteres hin und zurück bewältigen kann. Es bleibt da sogar noch Raum für Spielereien. Warum nicht einfach mal irgendwo hinausfahren, vielleicht eben nach Agasul. Ausser den Zürchern, weiss wohl niemand so genau wo Agasul liegt. Es soll immer noch Leute geben, die für das Kreuzworträtsel die Ortschaft Agasul irgendwo in Afrika suchen, oder vor der alles lösenden Frage bei Google, eigentlich keine Ahnung haben, wo so eine Ortschaft zu finden wäre.

    So bemühte ich denn mein GPS für eine Strecke über Schaffhausen zu eben dieser besagten Ortschaft und wieder nach Hause zu finden. Erst während der Fahrt kam mir dann in den Sinn, wenn ich schon mal in der Gegend von Schaffhausen bin, könnte ich doch auch mal einen Blick auf den Rheinfall werfen. Aus diesem Grund, habe dann wohl ein paar zusätzliche “Strafkilometer” fahren müssen. Denn das GPS am Lenker lässt sich nicht so ganz einfach von einer vorausbestimmten Route abbringen. Kam noch dazu, dass verschiedene Baustellen und Umleitungen, vielleicht sogar auch neu verlegte Strassen im Raum Weiach – Flaach – Schaffhausen, die Sache nicht gerade vereinfachten.

    Doch schlussendlich kam ich dann sogar von der richtigen Seite, von der deutschen Seite her, an den Rheinfall. Da es sowieso gerade Zeit für ein Mittagessen war, kam ich in den Genuss einer vollen Portion Touristenfutter in Form von ziemlich vielem und teurem Fett, dafür kleinen Portionen.

    Nach dem ausgiebigen Blick auf den Rheinfall, der Verpflegung und der Ruhepause, machte ich mich auf den Weg, dieses Agasul zu finden. Die Fahrt geht nach einem letzten Blick auf den Munot von Schaffhausen, mehr oder weniger südwärts, am Rande von Winterthur vorbei nach Kemptthal. Kurz nach Kempttahl, zweigt die Strasse in Richtung Ottingen ab. Eine nahrhafte, aber nur kurze Steigung ist zu überwinden. Schnell gewinnt man an Höhe und damit auch an Übersicht. Übersicht über einen Teil des Zürcher Oberlandes. In First, ebenfalls eine kleine Ortschaft, mit einem Brunnen mit frischem Wasser, nochmals eine Rechtsabzweigung und ausgangs Dorf wird dann auf der Beschilderung Agasul als nächste Ortschaft angekündigt. Wenig später stehe ich vor der Ortstafel.

    Ein Bauerndorf, an der Durchgangsstrasse zwischen Illnau und Weisslingen, eine Beiz, ein riesengrosser Lastwagenparkplatz. Das ist mein Eindruck von Agasul. Auf der Karte findet man es auch etwa in der Mitte des Dreiecks Winterthur – Pfäffikersee – Greifensee.

    Die heutige Fahrt hat mir insbesondere deshalb gut gefallen, weil ich mindestens zwei Gebiete etwas näher kennen lernte. Das Zürcher Oberland kannte ich bis jetzt eigentlich gar nicht. Die Strecke zwischen Schaffhausen und Winterthur kannte ich allenfalls schon ein bisschen aus Sicht der Autobahn. Aber selber durchfahren ergibt ja einen ganz anderen Eindruck dieser Ecke. Und zu guter Letzt, lernte ich heute auch noch den Siglistorfer endlich kennen. Einen Hügel, der jedem Radfahrer in unserer Gegend den Schweiss ins Gesicht treibt. Steht doch an der Strecke von Fisibach nach Siglistorf hinauf mindestens einmal eine Strassentafel, welche 16% angibt. Die Strecke ist zwar nicht so lang, doch es geht stetig hinauf.

  • Ein Eldorado für Radrennfahrer

    … sollen sie sein, die Dolomiten. Vom ambitionierten Sportler bis zum Hobbyradler findet jeder seine Traumtour. Naturgenuss pur. Auch auf kleinen Touren sammelt man schnell mal ein paar hundert Höhenmeter. Zum Beispiel auf der Sella-Runde mit vier Anstiegen auf 52 Kilometern werden immerhin 1780 Höhenmeter erkurbelt. Dies bei sogar nur 6-7%, im Extremfall auch mal 8% Steigung.

    Passo di Pordoi, mit 2239 Metern über Meer, der höchste Pass in den Dolomiten, wenigstens auf asphaltierter Strasse. Damit ist er doch immerhin noch knapp 600 Meter unter dem höchsten Pass Europas, der Cime de la Bonnette in Frankreich (2802 MüM.

    Atemberaubende Aussichten, herrliche Natur, einsame und ruhige Strassen, das sind weitere Schlagworte die in der Werbung für die Dolomiten gerne gebraucht werden. Für die Bergabspezialisten soll sich die Rennstrecke am Col de Quozen ganz besonders eignen. Auf ihrem Gefälle von 10 bis 16 Prozent sollen es wagemutige auch schon mal auf Spitzengeschwindigkeiten von über 100 Stundenkilometern gebracht haben.

    Und doch, schaut man etwas tiefer in die Fahrberichte von Radlern oder gar auf die Berichte des kürzlich in den Dolomiten vorbeisurrenden Giro d’Italia, so trifft man schon mal auf Steigungsprozente, die schon beim lesen den Schweiss aus den Poren treiben. Zum Beispiel der Aufstieg vom Furkelsattel (1758 m), vorbei am Gasthaus Ju Furcia auf einem planierten Schotterweg mit zum Teil über 20 Prozent Steigung zur Wiesenkuppe Kronplatz (2230 m) hinauf.

    Oder das Tiersertal: Die Steigung liegt im Schnitt bei zehn Prozent, und ein paar Kilometer vor dem Kirchdorf Tiers kommt der Hammer: Die Fretta, ein Steilstück mit 20 bis 24 Prozent Steigung. Stellenweise kaum weniger steil zieht sich dann hinter St. Zyprian die Nigerstrasse rechts die Wiesenhänge hinauf. Im Schnitt über 17 Prozent, und immer wieder kurze Rampen mit 20 Prozent und mehr.

    Von wegen einsamen Strassen: schaut man auf den Radsportkalender der Dolomiten, so fällt auf, dass gerade am letzten Ferientag meiner gebuchten Ferien der “Sellaronda Bike Day” stattfindet. Ebenfalls an diesem Sonntag beginnt die Radfahrerwoche. Ich nehme mal an als Vorbereitungswoche für den Radmarathon “Maratona Dles Dolomites” vom 4. Juli 2010.

    A propos Rennstrecken in den Dolomiten: ähnliche Aussagen zu gut ausgebauten und übersichtlichen Strassen habe ich übrigens auch schon auf Motorradfahrer-Seiten gelesen. Ob das die gleichen, so ruhigen und einsamen Strassen der Veloradler sind?

  • Elektrobike für den Radrennfahrer?

    Jetzt ist die Zeit der grossen Radrennen ja wieder angebrochen. Immerhin schon seit 18 Etappen ist der Giro d’Italia unterwegs. Wäre er nicht eben in den Dolomiten, hätte ich es beinahe verpasst, näher hinzugucken. So ruhig und geräuschlos, fernab von allen Dopingskandalen, verlief so ein Rennen schon lange nicht mehr. Fernab vom Doping? Hat da nicht jemand etwas von Motoren-Doping geflüstert?

    Da soll es doch immer häufiger vorkommen, dass die Radrennfahrer, in noch sicherer Distanz von allfälligen Kontrollen vor der Zielankunft, noch schnell das Rad, beziehungsweise ihre Rennmaschine (Cycling-Deutsch) wechseln. Wenn es ihnen dann erst noch gelingt, über den letzten Hügel, auf den letzten 50 Kilometern, noch ein paar Ränge herauszufahren, dann ist der Nährboden für Gerüchte geschaffen. Das macht die Konkurrenz neidisch, ab soviel Kick nach einer strengen Etappe.

    Worum geht es?

    Also da hat eine findige Firma einen kleinen Elektroantrieb entwickelt. Natürlich nur für den Hobby-Fahrer, denn die haben ja kaum Zeit, sich um beschwerliche Trainingskilometer zu kümmern. Sie wollen biken, sie wollen den Ausflug geniessen. Und weil es dem Hobbyfahrer vielleicht unangenehm ist, wenn seine Kollegen merken, dass er doch nicht so regelmässig und hart trainiert, ist der Antrieb auch gleich so konstruiert, dass er im Sattelrohr, direkt über dem Kettenblatt seinen Platz findet. Am Lenker ein kleines Schalterchen für Ein/Aus und der Bluff kann losgehen.

    In der Werbung sieht das dann so aus, dass man mit den Kollegen zusammen durch Wälder und Wiesen fährt. Wird die Puste knapp, reichts noch zum Einschalten und die Rakete ist gezündet, die Kollegen sehen dann nur noch das Schlusslicht.

    Während eines Rennens könnte es ja auch anders sein: Man lässt das Motörchen mitlaufen, das unterstützt dann die eigene Muskelkraft, während Stunden braucht man da deutlich weniger eigene Energie als die Konkurrenz und kann doch mithalten. Gegen den Schluss des Rennens, dann schnell das Rennrad gegen eines ohne elektrische Unterstützung eintauschen, und quasi die letzten Kilometer ausgeruht durchrollen.

    Hirngespinste? Bubenträume? oder doch Realität?

    Noch streiten es alle ab. Der Weltradsportverband UCI hat keine Hinweise. Die für die Ausrüstung zuständige Kommission hält aber die Augen doch vermehrt offen. Einzelne andere aus der Szene sind da etwas freigiebiger mit Informationen und hätten schon mal Verdacht geschöpft, auch schon während der letzten Tour de France, dass da möglicherweise pedalunterstützende Mittel eingesetzt würden. Einzelne Räder sollen auch schon genauer unter die Lupe genommen worden sein.

    Eben doch? Oder aus welchem anderen Grund lässt dann die UCI Scanner entwickeln, die versteckte Motörchen in Velorahmen entdecken sollen?

    Nach dem “medizinischen” Doping nun die Finessen der Radmechaniker? Diese Saison wird wieder mal heiss.

    Den ganzen Text in voller Länge gibt es Übrigens hier

  • Schneller Entscheid

    Kürzlich habe ich hier noch davon geträumt. Jetzt ist es schon so weit. Ich habe die Bestätigung für die Reservation des Hotelzimmers für eine Woche in den Dolomiten erhalten.

    Nach dem ich mich die letzten Sommer eher in den französischen und italienischen Pässen der Tour de France umgeschaut habe, wollte ich mal eine andere Gegend unter den Rädern des Renners “durchlaufen lassen”. Da trifft es sich wunderbar, dass mir das Angebot mit einer Woche Dolomiten in die Finger geraten ist. Dolomiten, eine weitere Berggruppe die weder mit Schönheit noch mit Höhenmetern spart. Dazu das Ganze noch innerhalb einer organisierten Fahrt mit Betreuung und Zwischenverpflegung.

    Das Wochenprogramm sieht so aus:

    • Montag: Sella Ronda
    • Dienstag: Fahrt um den Monte Cristallo
    • Mittwoch: Fahrt zum Kronplatz
    • Donnerstag: Ruhetag
    • Freitag: Puezfahrt
    • Samstag: Fahrt um den Col di Lana

    Von einzelnen Strecken aus dem Programm habe ich schon gelesen (Sella-Runde), oder andere sind erst kürzlich, während dem Giro d’Italia wieder erwähnt worden (Kronplatz). Das meiste ist für mich Neuland. Nur soviel soll heute schon verraten werden: Während dieser Ferienwoche vom 20. bis 27. Juni werden unter kundiger Führung von teils ehemaligen Grössen aus dem Radrennsport 11’000 Höhenmeter und knapp 500 Kilometer zusammenkommen.

    Wenn da hoffentlich nur noch genügend Zeit für ein paar Fotos bleibt. 🙂