Monat: April 2010

April 2010
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  • Besuch auf der Brissago-Insel

    Die Brissago-Inseln erreicht man von Ascona her mit einer viertelstündigen Schifffahrt. Die Insel, noch im schweizerischen Teil des Lago Maggiore, profitiert von dem sehr milden Seeklima. Unter anderem dürfte dies auch der Grund sein, dass hier Pflanzen aller Welt sehr gut gedeihen. Pflanzen aller Kontinente finden hier ihren Platz, seien dies nun uralte Eukalyptus-Bäume, Kiwis, Bambus, Lavendel oder Kakteen.

    Auch Fische und Vögel scheinen sich in diesem Klima wohl zu fühlen. So umkreist ein ganzer Schwarm, ziemlich grosser, schwarzer Fische, den südlichen Teil, den afrikanischen Teil, der Insel. Ob die nach Futter betteln? Jedenfalls schnappten sie ziemlich gierig nach ein paar Brotstückchen.

    Kurz nach dem Eingang fällt unser Blick auf einen riesigen blühenden Rhododendron-Strauch. Direkt daneben brütet ein Schwan auf seinem Nest ein paar Eier aus. Wir gehen weiter durch den Gewürzgarten. Viele Eidechschen wärmen sich auf den warmen Steinen an der Sonne. Wir geniessen aber auch den Blick über den See, zurück auf die Kulisse von Ascona.

    Auf wunderbaren Weglein, in einer prächtig unterhaltenen Gartenanlage, an minutiös beschilderten Gewächsen vorbei, umrunden wir die Insel. Wir geniessen auch den Blick nach Süden, über den See hinweg, bis sich unser Blick am dunstigen Horizont verliert. Wir beobachten gerade die grossen Fische im See, als wir vom leidenden Ruf einer Möve abgelenkt werden.

    Ganz in der Nähe landet sie auf einem Mäuerchen. Im Schnabel einen frisch gefangenen und noch zappelnden Fisch. Mit zwei oder drei gekonnten Schnappbewegungen legt sie sich den Fisch im Schnabel zurecht, streckt den Hals und mit höchstens drei Schluckbewegungen verschwindet der Fisch kopfvoran in ihrem Schnabel. Ich hatte keine Chance, dieses Schauspiel zu filmen oder zu fotografieren, das ging viel zu schnell. Noch Minuten nach diesem “Nachtessen”, konnten wir ein Zappeln in ihrem Hals ausmachen. Die Möve schien sich auch unwohl zu fühlen. Streckte immer wieder den Hals, schüttelte den Kopf. Aber der Schnabel blieb zu. Ob sich da jemand an seinem Nachtessen übernommen hatte?

    Schon bald mussten wir wieder aufs Schiff. Unser Weg führte zurück, an einem leeren Nest eines Schwanes. Es lagen noch drei Eier drin. Ich vermute mal, dass das zwar schön aussieht, aber eine klassische Touristenfalle war. Kann mir nicht vorstellen, dass ein Schwan sein Nest längere Zeit verlässt.

    Möve Blumen auf der Brissago-Insel

  • Arbeitsweg 2010-13

    Warmer Morgen, fast wolkenloser Himmel, gute Wetterprognose bis am Abend, was will man noch mehr. Nichts wie raus auf den Renner und an die Arbeit. Irgendwie fiel es mir heute Morgen sehr leicht auf den Renner zu sitzen. Ganz unschuldig daran dürften ja die mittlerweile schon fast sommerlichen Morgentemperaturen auch nicht sein. Auch dass es jetzt schon recht hell ist, verhilft mir zu einer guten Stimmung.

    Das Foto entstand heute Morgen um den Kilometer 12 herum. Um nicht schon wieder eine Baustelle auf dem Bild zu haben, fuhr ich etwas weiter. Sozusagen im Rücken meines Standortes wird seit Wochen an einer Stützmauer gebaut und ausgebessert. Die Fotografie entstand in einem kurzen grünen Stück zwischen Baden und Neuenhof.

    Auch am Abend konnte ich bei äusserst angenehmen Temperaturen nach Hause fahren. Auffällig allerdings waren aber schon die teils grossen Temperaturschwankungen entlang von Waldrändern. Speziell jenen, bei denen die Sonne möglicherweise noch immer nicht lange über den Hügel scheinen mag, ist es immer noch merklich kühler. Zudem hatte ich über eine längere Strecke das Pech, dass die fast einzige Wolke am Himmel sich genau zwischen meinem Standort und der Sonne eingependelt hatte.

    Mit den wärmeren Temperaturen sind nun auch wieder die Schwärme von fliegendem Ungeziefer da. Einigen konnte ich zwar noch ausweichen, dennoch sammelte sich einiges an Getier, vor allem an den Armen, an.

  • Raten und Ibergeregg

    Jeweils im Frühling kann ich es kaum erwarten, ein paar schöne, blühende Fruchtbäume vor die Linse zu bekommen. Mit dieser Absicht setzte ich mich heute Morgen in der Frühe auf den Renner, in Richtung Innerschweiz. Eine Fahrt entlang von Zugersee, Ägerisee und Vierwaldstättersee, das war meine Absicht. Ich hoffte in dem milden Klima der Seen auf eine “blühende Arena”.

    Am morgen war es noch ziemlich kühl, doch spätestens beim Anstieg von Baar zum Ägerisee hinauf musste ich mich bereits vom Velojäckchen trennen. Es wurde auch höchste Zeit für ein erstes Foto. Bereits im Reusstal war ich schon an unzähligen blühenden Bäumen vorbeigefahren. Wie es scheint, sind die Kirschbäume bereits grösstenteils verblüht. In voller Blüte scheinen zur Zeit die Birnbäume zu stehen.

    Ich kam gut und zügig voran. Als ersten kleinen Versuch meiner “Steigfähigkeiten” bog ich am Ägerisee in Richtung auf den Ratenpass ab. Er sollte somit immerhin mein erster Pass in diesem Jahr werden, der wenigstens über 1’000 Meter hinauf steigt. Sobald man die tieferen Ebenen oder gar die Seen verlässt, ist nicht mehr viel los mit Frühling. Die Wälder immer noch braun, kaum etwas Grünes am Boden. Deshalb ist auch die Aussicht auf dem Ratenpass nicht wirklich etwas Wunderbares. Die Natur ist noch zu wenig in den Frühling fortgeschritten. Deshalb gibt es hier auch nur das obligate Passfoto vor der Weiterfahrt in Richtung Biberbrugg.

    Weil ich so gut und zügig auf den Ratenpass hinaufkam, wollte ich es noch an der Ibergeregg versuchen. Von der Seite von Einsiedeln und dem Sihlsee her, ist sie mit einer Steigung von nur etwa sechs Kilometern deutlich weniger lang als von der Schwyzer-Seite her. Sie dürfte auch weniger steil sein.

    So fahre ich denn nach Biberbrugg dem Sihlsee entlang. Unterwegs gönne ich mir zwecks Nachschub von weiteren Kalorien, damit es für den nächsten Berg auch wirklich reicht, eine kurze Pause. Die Sicht heute, war eher dunstig. Fernsicht war kaum möglich. Die Alpen am Horizont verschwanden regelmässig in einer Dunstwolke.

    Auf dieser Höhe, um 1’000 Meter herum, ist noch nicht allzu viel von Frühling zu spüren. Die Wiesen sind übersät mit dem gelben Löwenzahn. Ich entdeckte sogar eine Wiese, welche vollständig übersät war mit der Schlüsselblume. Besonders gefallen hat mir eine Schafherde am Weg. Es waren vielleicht 20 oder 30 Schafe, mit fast unzähligen Lämmern. Diese standen teils bei ihren Müttern, teils aber bildeten sie auch grössere Gruppen. Für einzelne der Lämmer schienen die Velofahrer Attraktionen zu sein. Sie trabten und hüpften immer wieder in Richtung des aufgestellten Zaunes. Schafe in allen Farben, wobei die Weissen klar in der Mehrzahl waren. Doch auch Braune und Schwarze gehörten zur Gesellschaft.

    In Oberiberg wird dann die Strasse deutlich steiler und gewinnt rasch an Höhe. Es dauert nicht lange, bis ich an den ersten Schneefeldern und Schneehaufen vorbeifahre. Oben auf der Passhöhe der Ibergeregg liegt allerdings kaum mehr Schnee.

    Nach dem Mittagessen fahre ich nach Schwyz hinunter. Die Luft ist erstaunlich warm. Ich halte es jedenfalls nicht für notwendig, irgend etwas Wärmendes für die Abfahrt überzuziehen. Unten in Schwyz angekommen, ist auch der Frühling wieder da. Die meisten Bäume blühen wieder, die Wiesen sind durchsetzt mit gelben Blüten, sogar Raps-Felder tragen schon deutlich sichtbare gelbe Knospen. Irgendwo am Vierwaldstättersee entdecke ich dann diesen grossen, mächtigen und voll in der Blüte stehenden Birnbaum.

    Ich schlängle mich dem Vierwaldstättersee entlang, zwischen viel Ausflugsverkehr und Baustellen bis nach Küssnacht. Noch ein paar Mal fahre ich an ganzen Plantagen von blühenden Bäumen vorbei, bevor mein Weg wieder hinüber an den Zugersee geht.

    In Risch nochmals eine kurze Pause mit Wasser nachfüllen und einer kleinen Zwischenverpflegung am Brunnenrand, bevor dann die Fahrt über Hünenberg, Sins und Muri ins Freiamt weitergeht. Kurz nach Muri kann ich nochmals eine letzte Foto von einer ganzen Reihe von Birnbäumen machen. Als ich dann kurz vor zu Hause am letzten Rapsfeld vorbei fahre, fällt mir nochmals auf, dass ich genau an diesem Rapsfeld am Morgen die ersten gelben Knospen gesehen habe. Jetzt, vielleicht 10 Stunden später, sind viele der Blüten schon voll ausgepackt. Das Feld steht da, fast wie ein gelber Teppich.

    Es ist dies das erste Mal seit langer Zeit, dass ich eine so lange Ausfahrt an einem Sonntag gemacht habe. Normalerweise war ich bis jetzt immer am Samstag unterwegs. Da fällt schon auf, dass auf der Strasse andere Verkehrsteilnehmer unterwegs sind. Viel mehr Ausflugsverkehr. Am Morgen in der Frühe sind es vielleicht noch eher die Sportler, die eine kurze Runde hinpedalieren, später dann eher die ambitionierten, die nur schnell auf den Raten oder die Ibergeregg hinauf wollen, bevor sie dann vielleicht mit der Familie den Nachmittag verbringen und am Nachmittag dann ganze Familien. Familien mit den kleinsten und der Jungmannschaft führt da offensichtlich auch Rad. Auffällig viele ältere Autos, wahre Schmuckstücke waren an diesem Sonntag ebenfalls unterwegs.

    Weil ich das Wetter und die Schönheit der Natur bis zur letzten Minute ausgekostet habe, fehlte mir dann schlussendlich die Zeit, um dieses Posting noch am Sonntagabend ins Netz zu stellen. So kommt es eben erste heute, aber dafür noch mit dem Datum von Gestern. 🙂

  • Ich bin hier

    Mit meinem Handy und der Applikation Maps und Googles Latitude ist es möglich, meinen aktuellen Standort anzuzeigen. Abhängig vom GPS-Empfang und / oder den Standorten der Antennen der Telekombetreiber kann der Standort eventuell nur mit grosser Unsicherheit angezeigt werden. Diesem Umstand wir im dargestellten Bild mit einem blauen und transparenten Kreis um meinen vermutlichen Standort Rechnung getragen.

    Aber selbst dann, kann immer noch nicht mit abschliessender Sicherheit auf meinen Standort zurückgeschlossen werden. Denn die GPS-Satelliten sind ja nicht stationär und umrunden dauernd die Erde. Liegt nun das Handy zum Beispiel auf einem Tisch, kann es durchaus vorkommen, dass aufgrund der Berechnungen anhand der Positionen der Satelliten, sich angeblich der Standort des Handys verschiebt. Dem Betrachter bleibt es somit überlassen, wie genau er meinen Standort interpretieren möchte.

    Doch genug der Worte, lassen wir die Technik sprechen:




  • Wo bist du?

    Oder besser: “Wo ist dein Handy?”

    Seit Google’s Latitude kann diese Frage ja relativ einfach beantwortet werden. Bedingung ist allerdings, dass ich in meinem HTC-Handy mit der Android-Applikation Maps dem “Google Latitude” beigetreten bin. Eine Serie von Einverständnissen musste ja schon durchgeklickt werden, denn schliesslich ist das persönlicher Datenschutz auf den man verzichten will. Da ich mich allerdings früher schon mit meinem “near-realtime-tracker” des öftern diesem Schutz entzogen habe, fiel mir dieses Durchklicken nicht so schwer.

    Der weitere Weg in das Weblog ist dann nicht mehr schwer, offeriert doch Google den Code zum Einbau gleich selbst. So werde ich nun fortan, ab dem Zeitpunkt wo ich eine kleine Mitteilung an mein Weblog (zur Zeit sichtbar in der linken Spalte, unterer Teil) sende, für 24 h dank Googelscher Präzision und Programmlogik sichtbar sein.

    A propos Präzision: Die Berechnung des eigenen Standortes wird abhängig vom Empfang der GPS-Satelliten, GPS-gestützt oder anhand von Antennen unserer Telekomdienstleister, berechnet. Im Falle der Antennen-Version dürfte die Berechnung etwas ungenauer ausfallen. Die Genauigkeit der Berechnung wird mit einem blauen Kreis um den berechneten Standort dargestellt. Ist sich Google sehr sicher, beziehungsweise der Empfang zu den Satelliten genügend gut, wird ein kleiner Kreis angezeigt. Also eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass der angezeigte Standort auch stimmt. Befinde ich mich zum Beispiel aber in Gebäuden, ohne genügenden GPS-Empfang, wird die Berechnung des Standortes aufgrund der Telekom-Antennen gemacht. Die Ungenauigkeit kann dann sehr gross werden.

    Ich habe die Sache nun während mehreren Wochen beobachtet, und ziehe daraus folgende Schlüsse:

    • In Gebäuden ist die Berechnung sehr ungenau. Würde man den angezeigten Standorten Glauben schenken, wäre ich den ganzen Tag im halben Quartier unterwegs, nur weil ich innerhalb unserer Grossraumbüros mal zum Kauffeeautomaten, zur Garderobe oder in ein Sitzungszimmer gewandert bin.
    • ähnliches passiert natürlich, wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin. Zum Beispiel in einem Wald, vielleicht in einem Tal oder sonstigen Engniss, auch in der Stadt. Weil die gefundenen GPS-Satelliten wechseln, oder auch die Funknetze der Telekomanbieter wechseln, mache ich scheinbar Sprünge durch ganze Talschaften hindurch.
    • Einige der Sprünge dürften einen Zusammenhang damit haben, dass Google immer versucht den Standort an eine bestimmte Adresse zu legen. Also nur die reine Koordinate alleine reicht nicht.
    • Die Meldungen, beziehungsweise die Berechnungen der Standorte geschieht in extrem unterschiedlichem Rhythmus. Oft dauert es 9, 15 oder 18 Minuten von Berechnung zu Berechnung. Aber es können durchaus auch Berechnungen im Minutentakt oder dann nur gerade alle paar Viertelstunden erfolgen.
    • Am besten gefallen mir die Berechnungen in der Nacht. Da ist der Berechnungsrhythmus meist relativ hoch. Weil die GPS-Satelliten dauernd um die Welt kreisen, das Handy also dauernd neue Signale erhält und damit auch dauernd neue Berechnungen machen kann, scheint es so, als ob ich die ganze Nacht kaum geschlafen hätte, sondern dauernd kreuz und quer durch das ganze Quartier am Nachtwandeln gewesen wäre.
    • Keine Erfahrungen konnte ich vorerst sammeln, wie sich Latitude in den Bergen, in den Tälern und auf den Pässen verhält. Befürchte aber, dass auch hier phantastische Sprünge durch die Natur die Regel sein werden.

    Es bleibt somit dem Betrachter der Information überlassen, wie weit er der Anzeige Glauben schenken will. Zur Zeit bin ich übrigens hier