Monat: Januar 2008

Januar 2008
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  • Der einseitige Mensch

    Dass der Mensch, allen Beteuerungen zum trotz nicht genau symmetrisch gebaut ist, wissen wir ja nun alle schon längst. Bei vielen von uns ist die rechte Seite die eher stärkere. Da mache ich für mich keine Ausnahme. Dennoch verwundert es mich manchmal immer wieder, wie sich das selbst beim Radfahren auswirkt. Man müsste ja meinen beide Beine seien in etwa gleich beschäftigt und gleich gefordert. Dennoch

    stelle ich regelmässig fest, dass

    • ich Schaltbewegungen am Ritzel und am Kettenblatt meist kurz vor dem Moment durchführe, bevor das rechte Bein wieder die Pedale nach unten drückt. Dies am Extremsten bei Bergfahrten. Nicht, dass ich auf das linke Bein nicht auch schalten könnte, das geht auch, doch zufällig trifft es sehr oft das rechte Bein.
    • bei den (No Suggestions) am Schluss einer längeren Fahrt, extrem bei den Rollenfahrten der letzten Tage, das linke Bein eher verspannt ist, als das rechte
  • Icerace

    Als ich heute Morgen, das erste Mal im neuen Jahr, den Renner zu Hause für die Fahrt zur Arbeit bereitstellte, da war die Welt noch in Ordnung. Klarer, wunderbarer Himmel voller Sterne, trockene Strassen, die Autoscheiben der Laternenparkierer und die Wiesen mit einem dicken Frost überzogen. Die heiklen, immerfeuchten Stellen waren erwartungsgemäss auch heute nicht ganz trocken. Glitzernde, funkelnde Stellen verrieten aber die eisigen Passagen. Mit der notwendigen Vorsicht eigentlich kein besonderes Problem.

    Mitten im Limmattal, genauer, auf den Quartierstrassen in Spreitenbach änderte sich dies erstmals massiv. Die Eisplatte war einfach zu gross und ich zu schnell. Ich hatte mich schon längst daran gewöhnt, nur noch mit dem Hinterrad zu bremsen. Auch diesmal. Eigenartigerweise, oder viel besser: glücklicherweise, hielt das Vorderrad seine Spur, die Abzweigung rutschte an mir vorbei. Diesmal kam ich mit einem kleinen Ausritt in die falsche Richtung und einem Wendemanöver auf der vereisten Strasse davon.

    Doch die weitere Fahrt verlief deutlich langsamer und vorsichtiger. Über das offene Feld bis nach Dietikon schien alles nur eine einzige Eisplatte zu sein, während die Strasse nebenan schon kräftig gesalzen wurde. In Dietikon dann wieder auf der Hauptstrasse bis nach Schlieren. Irgendwann stellte ich unterwegs fest, dass die Autoscheiben der parkierten Wagen nicht mehr gefroren waren. Irrtümlich nahm ich an, dass damit der Schreck ausgestanden sei. Doch bei der Einfahrt in Schlieren passierte es nochmals. Als Radfahrer muss man die Hauptstrasse wieder verlassen, auf den Gehsteig wechseln und dann scharf links wieder parallel zur Hauptstrasse weiterfahren. Diese Passage ist selbst bei trockener Strasse etwas heikel, weil der Belag von den Wurzeln der nahen Bäume ziemlich wellig ist. Zudem liegt dort oftmals Holz oder zumindest Laub am Boden. Doch heute gesellte sich das Eis dazu. Glücklicherweise rutschte das Hinterrad nur kurz weg und fand dann in den Wellen der Wurzeln wieder einen Halt.

    Die Heimfahrt am Abend, bei leicht höherer Temperatur, verlief dann weit weniger dramatisch. Wegen glitzernden Stellen auf der Strasse verzichtete ich allerdings weiterhin auf das Bremsen mit dem Vorderrad.

  • Gleich(e)gewicht

    Beim Ausdruck “Gleichgewicht” denke ich meist zuerst an den Zirkus, die Künstler mit der riesigen Stange in der Hand auf dem hohen Seil. Irgendeinmal haben wir mehr oder weniger schmerzlich auch schon das Gleichgewicht, oder eben besser das verlorene Gleichgewicht, an unserem eigenen Körper erfahren müssen. So mit der Zeit und der wachsenden Erfahrung und Bildung haben wir aber auch Gleichgewichte im Physik- und Chemieunterricht kennen gelernt. Auch das Gleichgewicht in der Politik ist schon längst ein Begriff geworden. Wen es interessiert, der kann bei Wikipedia noch viel mehr über viele andere Gleichgewicht erfahren.

    Nur ein Gleichgewicht bereitet uns immer wieder von Neuem Probleme. Das “gleiche Gewicht” vor und nach den Festtagen zum Beispiel. Schon ziemlich auffällig heute in der Kantine, wie da mit dem typischen Handzeichen in die Bauchgegend der Teller beim Dessertbuffet wieder hingestellt wurde, oder deutlich weniger beladen wurde. Da wurde ich benieden, denn dank der fleissigen Velofahrerei und etwas Zurückhaltung über die Festtage, konnte ich mir heute eines jener Fruchttörtchen mit nicht allzu sparsamem Zuckerguss leisten.

    Früchte für die Gesundheit und der Zucker, umgewandelt in Stärke, für die mittlerweile abendliche Routinefahrt auf der Rolle.

  • Richtplatz

    Beim heutigen Sonntagsspaziergang hier wieder einmal vorbeigeschaut. Den Spuren nach zu schliessen, haben hier schon viele andere erfolglos(?) gesucht.

    Und zum Schluss eine weitere hügelige Runde auf der Rolle.

  • Statt im Duell der Winde

    Eigentlich war alles bereit. Eine Route für den Renner und eine für das Mountainbike. Für beide Strecken hatte ich ein paar Geocaches ausgesucht. Doch als sich gegen Mittag die Regenfront doch über den Bözberg schob, setzte ich mich im Keller auf meinen Renner. Einerseits motivierte mich der herannahende Regen nicht für eine Fahrt draussen, andererseits trage ich seit Tagen eine Erkältung mit mir herum, die weder recht vorwärts machen, noch sich verziehen will.

    Während draussen der Westwind und der zusammenbrechende Föhn sich um die Regentropfen duellierten, versuchte ich meine Bergfahrt über 60 Kilometer auf der Rolle zu wiederholen. Zum Ziel stand, 60 Kilometer in weniger als 1:55 Stunden runter zu raffeln. Wäre es gelungen, so wäre damit der Beweis erbracht gewesen, dass ich meine Kondition auch auf der Rolle einigermassen erhalten kann, wäre es nicht gelungen, wäre die Erkältung wenigstens ein gutes Argument gewesen.

    So schwitzte ich denn die Kleider, das Schweissband an der Stirne und ein Handtuch welches ich jeweils über den Lenker lege, voll, tropfend voll. Stellte dauernd Hochrechnungen mit Kilometern und verbrauchter Zeit an, achtete darauf, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit nicht unter 30 Km/h sank, stampfte den 44. und steilsten Kilometer dieser Fahrt stehend durch, kurbelte mit Vollgas über die virtuelle Passhöhe, bretterte anschliessend das leicht abfallende Tal hinunter.

    Nach 1:52 stieg ich befriedigt und völlig durchnässt vom Renner. Ob es gegen die Erkältung genützt hat? Die nächsten Tage werden es zeigen.