Monat: September 2007

September 2007
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  • Knabenschiessen

    Für die Zürcher, ein Volksfest. Knabenschiessen, das alljährlich im September stattfindende Fest war ursprünglich bei seiner Gründung im Jahre 1899 ein offizieller Anlass bei der militärischen Ausbildung der Zürcher Knaben, ausschliesslich Knaben. Mädchen sind erst seit dem Jahre 1991 zugelassen. Etwa 5000 Jugendliche schiessen hier in der Schiessanlage Albisgüetli 5 Schuss auf eine 6er-Scheibe. Auch der Treffer gibt einen Punkt, so dass maximal 35 Punkte erreicht werden können.

    In all den Jahren ging der ursprüngliche Zweck der militärischen Ausbildung verloren, dafür hat sich um den Schiessplatz ein riesiger Vergnügungspark mit vielen Bahnen, einem Riesenrad, fast unzähligen Schaubuden, Verkaufs- und Verpflegungsständen breit gemacht.

    Für mich, als einer der quasi in der Mitte des Geschehens seinen Arbeitsplatz hat, ein ganz merkwürdiges Gefühl, wenn ich am Abend beim Verlassen des Arbeitgebers, quasi mit einem einzigen Schritt mitten im Festgetümmel und im Gedränge von ankommenden und heimwärtsstrebenden Festbesuchern versuche, einen Platz im Tram zu ergattern.

    Übrigens Schützenkönig wurde heute ein 13-jähriger Jüngling mit 32 Punkten im Ausstich, knapp vor einem Mädchen mit 31 Punkten. Das Mädchen wäre erst die zweite Schützenkönigin in der Geschichte des Zürcher Knabenschiessens gewesen.

  • Im Zeppelin-Museum

    Der zweite Tag unserer Reise in die Ostschweiz galt nun wieder den weltlichen Themen. Nach einem schmackhaften und sehr abwechslungsreichen Morgenbuffet, sowie einem Gottesdienst in der Kathedrale von St. Gallen, führte uns der Autocar an den Bodensee. Auf der Fähre ging es dann hinüber nach Friedrichshafen in das Zeppelin-Museum.

    Wohl weiss man so einiges über die Entstehung, die Geschichte, vielleicht auch noch die wichtigsten Fahrten und das grosse Unglück der Hindenburg. Aber so richtig 1:1 in einem Modell-Nachbau eines Zeppelins zu stehen, die Innenausstattung mal richtig anzusehen, eine Motorengondel aus der Nähe zu sehen ist ja schon etwas besonderes. Dies jedenfalls war im Rahmen einer Sonderausstellung heute alles zu haben.

    Im Museum selber ist es leider verboten zu fotographieren. Der Besucher erhält wie in jedem Museum relativ ausführliche Beschreibungen zu jedem ausgestellten Gegenstand oder Bild. Weitere Informationen können über einen Autoguide, eine Art Telefon, welches man beim Eintritt erhält, abgerufen werden.

    Man erhielt einen guten Eindruck über die Platzverhältnisse in den Luftschiffen. Am Beispiel der Hindenburg, beziehungsweise an Teilrekonstruktionen der Schlafkabinen, des Promenadendecks, des Schreib- und Lesezimmers und der Aufenthaltssääle konnte man die für heutige Verhältnisse ziemlich komfortable Reiserei durch die Luft betrachten. Auch technisches Allerlei wie Motoren, Motorgondeln und Propeller waren ausgestellt. Am meisten beeindruckte mich, wieviele Geräte ein damaliger Pilot oder Navigator im Auge behalten musste. Und vor allem: welche Rechnerei und Vermesserei auf teils ungenauen Karten des Bodens und der Gestirne er machen musste, um sein Schiff zu einem bestimmten Punkt auf der andere Seite der Erde zu leiten. Arbeiten die heute wohl grösstenteils durch ein handgrosses GPS-Gerät ebenfalls und viel genauer erledigt werden. Die technische Revolution der letzten vielleicht 50 Jahre lässt grüssen.

    Anschliessend ging es dann, GPS-geführt, auf direktem Wege nach Hause.

  • Kirchenbesuche in der Ostschweiz

    Ein wunderbarer wolkenloser Morgenhimmel lockte mich für eine längere Fahrt heute früh morgens aus dem Bett.

    Das könnte ja der Anfang für eine Wochenendfahrt mit dem Renner oder dem Mountainbike sein.

    Ist es aber nicht.

    Zusammen mit meinen und langjährigen ehemaligen Kolleginnen und Kollegen derjenigen Behörde, bei der ich bis Ende letzten Jahres auch mitmachte, begaben wir uns auf den traditionellen Jahresausflug. Wir fuhren mit dem Autocar in den Grossraum St. Gallen – Appenzell, wo wir zuerst einmal drei Kirchen besichtigten.

    Alle Kirchen haben sie gemeinsam, dass sie in der jüngeren Zeit, irgendwo zwischen 1850 und 1940 erbaut und eingeweiht und in den letzten Jahren auch renoviert wurden. Zudem liegen sie kaum mehr als 20 Kilometer auseinander. Und doch präsentieren sie sich so unterschiedlich.

    Sirnach: eine eher “leere” Kirche. Ausser ein paar wenigen Figuren, übermenschlich grossen Figuren, kaum eine Verzierung an den Wänden. Im Gegenteil: der Chor mit einem Schmuck aus Palmen und einem kleinen Wasserbecken, lässt schon fast Ferienstimmung aufkommen. Nach diesem ersten Kirchenbesuch gönnen wir uns einen Morgenkaffee im Restaurant Engel, gegenüber der Kirche.

    Dussnang: Eine mächtige, neugotische Kirche, als Abbild der Kirche in Lourdes. Mit vielen Neugotischen Elementen, sehr filigranen Verzierungen an und über den Seitenaltären, Figuren in “Normalgrösse”, Glasfenstern, erinnert irgendwie an alte Klosterkirchen.

    Fischingen: Noch die grössere Kirche, dem Vernehmen nach des Bijou des Hinterthurgau: noch mehr Verzierungen und vor allem mit einem grossen schweren Gitter zwischen dem Chor und dem eigentlichen Kirchenschiff. Sie lässt Erinnerungen an Engelberg oder Einsiedeln wach werden.

    Nach dem Mittagessen gönnen wir uns einen Spaziergang auf dem Barfussweg nachen Gontenbad. Man könnte, wenn man wollte, auch an mehreren Stellen seine Beine und Arme nach kneippscher Manier in Wasser tauchen. Den meisten scheint es aber zu kalt zu sein und wir beenden das Thema bei einem Kaffee oder einem Glas Appenzeller Bier in Gontenbad.

    Den Tag beschliessen wir in St. Gallen mit einem wunderbaren Nachtessen in einem gediegenen Restaurant. Das Essen erreicht seinen Kulminationspunkt beim Dessert “Benedikt”. Das hat aber weniger mit dem Namen des aktuellen Papstes zu tun als vielmehr damit, dass das sich das Restaurant Benedikt nennt.

  • Eigentümliche Stille

    … wenn man plötzlich so kontaktlos dasteht, … der Internetbrowser bei jeder Seite behauptet sie sei nicht verfügbar, … sich die Inbox nicht mit Spam füllt, …

    Unser WLan – Router hat sich einfach so verabschiedet. Nachdem er jahrelang treu seinen Dienst vollbracht hat und jahrelang unser Heim mit seinen Strömen eingenebelt hat, war gestern Abend plötzlich Schluss damit.

    Er hat aber bereits einen würdigen Nachfolger gefunden. Die Installation ging erstaunlich schnell, in kaum fünf Minuten erkannten die häuslichen PC’s das Netzwerk wieder. Nur der Printerserver brauchte ein paar eigene Streicheleinheiten bis auch er sich wieder wohlfühlte und Druckaufträge akzeptierte.

  • GPS-Halterungen im Vergleich

    Ich fahre nun seit über einem Jahr, dauernd mit dem GPS-Gerät, einem Garmin GPSmap 60CSx, am Lenker in der Gegend herum. Für das Mountainbike benutze ich eine Halterung von Touratech und für den Renner benutzte ich anfänglich eine Halterung aus dem Velohandel, welche jetzt aber auch bei Touratech verfügbar geworden ist.

    Die zwei Halterungen im Vergleich:

    Die zwei Halterungen im Vergleich
     
    Modell in der linken Bilderreihe
    Modell in der rechten Bilderreihe
    Material
    Leichtmetall
    Hartplastik / Kunststoff
    Anfertigung
    viele bewegliche Teile, Federchen, Schrauben, Gelenke, Schiebeverschlüsse
    Eine Klemme am Lenker, ein Teil als Halter
    Auflage
    gefedert
    direkt am Lenker
    besonderes
    frostanfällig
     
    Bauweise
    optisch etwas klobiger
    eher fein / schon fast elegant
    Preis
    ca 120.– CHF
    ca 30.– CHF

    Meine Erfahrungen mit den beiden Halterungen:

    Am Renner hatte ich anfänglich die Halterung, wie auf der rechten Seite dargestellt, montiert. Sieht ja auch viel eleganter und irgendwie passender für den Renner aus. Am Anfang selten, dann aber immer öfter viel das GPS nach Erschütterungen aus. Es reichten dazu manchmal bereits Tramschienen oder auch Flickstellen in der Fahrbahn. Lange hielt ich dieses Abstellen als eine Schwäche des GPS. Möglicherweise sassen die Batterien nicht mehr ganz satt im Batteriefach. Als Gegenmassnahme versuchte ich dünnen Schaumgummi zwischen die Batterien und den Deckel zu legen. Doch ohne wesentliche Besserung, das GPS fiel weiterhin bei Erschütterungen aus. Dazu kam, dass zwischen der eigentlichen Halterung und dem Halter am Lenker, durch die Vibration von der Strasse ein kleines, nur Bruchteile von Millimetern, Spiel entstand. Die Halterung lag nicht mehr satt auf dem Lenkerhalter. Möglicherweise verstärkt das sogar noch die Vibrationen der Strasse auf das GPS-Gerät.

    Am Mountainbike hatte ich von allem Anfang an immer die Halterung, wie links ersichtlich, montiert. Allfällige Erschütterungen werden hier ja auch von den Stossdämpfern des Bikes aufgefangen. Das Problem mit Ausfällen des GPS kannte ich beim Mountainbike nicht.

    Versuchsweise montierte ich deshalb einmal die etwas klobig anmutende Halterung (linke Bilderserie) am Renner. Und siehe da: vom Moment an, kein einziger Ausfall des GPS-Gerätes mehr. Auch nicht nach dem der Schaumgummi aus dem Batteriefach entfernt war. Selbst ärgste Schlaglöcher wie man sie ab und zu auf ausländischen Strassen findet, führten zu keinem einzigen Ausfall des GPS-Gerätes.

    Fazit:
    Seit mittlerweile mehreren tausend Kilometern ist die Touratech-Halterung (linke Bilderserie) am Renner montiert. Die Gummiauflage zwischen dem Lenker und der eigentlichen Schale worauf das GPS-Gerät eingeklemmt ist, dämpfen offensichtlich die ärgsten Schläge sehr gut ab. Fürchte, dass die günstigere Halterung (rechte Bilderserie) wohl nicht mehr an meinem Renner zum Einsatz kommen wird. Den etwas höheren Pflegeaufwand für das deutlich teurere Gerät nehme ich dem GPS zuliebe und der besseren Datenqualität der Track-Aufzeichnungen gerne in Kauf. Probleme mit der teils recht feinen Mechanik hatte ich während des ganzen Jahres nie.