Jahr: 2005

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  • SBB vermiest Wochenanfang

    Nach einem bürokratisch gelungenen Frühstart in
    den Wochenanfang, schaffe ich es dennoch, endlich im Zug, 17:06, auf Gleis
    14 (HB-Zürich) anzukommen.

    Die planmässige Abfahrtszeit ist
    überschritten, da erreicht uns via Lautsprecher die Meldung, dass sich die
    Bremskontrolle verzögert. Eine Verspätung von 3 Minuten sei zu erwarten.

    Etwas später, nochmals 5 Minuten

    Etwas später: es dürfte
    17:15 werden, bis abgefahren werden kann, meldet die Lautsprecherstimme

    Etwas später: die Passagiere nach Bern werden gebeten den Zug von
    Nebenan zu nehmen, neue geplante Abfahrt um 17:20

    Etwas später:
    die Passagiere nach Olten werden gebeten den Zug von 17:30 zu nehmen

    Etwas später: “Das Bremsproblem konnte nicht behoben werden, bitte
    verlassen sie den Zug und nehmen den auf Gleis 18 um 17:36.” Die Zeit
    reichte gerade um die angefangene Exceltabelle zu schliessen, den Laptop in
    Tiefschlaf zu versenken, einzupacken und den Zug zu wechseln.

    Im neuen Zug werden wir von der freundlichen automatischen Damenstimme im
    Lautsprecher süss-freundlichst begrüsst und mit dem Wunsch für eine
    erholsame Fahrt auf die Reise geschickt.

    Nach weiteren vier
    Minuten überziehen, treten wir diese dann auch tatsächlich an.

    SBB. Diese offizielle Abkürzung für “Schweizerische Bundesbahnen”
    ist bekannt. Peter und Kurt stritten sich einmal über das zusätzliche CFF.
    Peter belehrte Kurt, das sei französisch und die Abkürzung für. “Ca fa fit”,
    und erklärte, das heisse, mit den Bundesbahnen gehe es schnell. Kurt
    schüttelte einigermassen ungläubig den Kopf und entgegnete, wenn die
    Erklärung für CFF französisch sein, dann sei SBB sicher auch eine
    französische Abkürzung und es heisse dann sicher: “Séné ba
    bossibel!”

  • Konzerte am Winterabend

    Sinfonisches
Blasorchester der Stadtmusik Baden Vorwiegend im
    Winter geniesse ich ein paar Konzerte in unserer Umgebung. In der Regel
    handelt es sich um Konzerte von Dorf- oder Stadtmusiken aus der Gegend.
    Heute Abend lauschte ich dem Konzert des sinfonischen Blasorchesters der
    Stadtmusik Baden.

    Als Hauptthema hatte man sich Stücke im Zusammenhang mit Licht und Schatten ausgewählt. Da standen im Programm zum Beispiel der “Aufstieg des Feuervogels”, das “Sternenschiff” oder “auf eine neue Morgendämmerung”.

    Weil das Konzert diesmal im Kurtheater Baden gegeben wurde und ich mir einen Platz auf dem Balkon ergattert hatte, bot sich die Gelegenheit, den Musikanten sozusagen von oben auf die Instrumente zu schauen. Insbesondere die Percussion, welche ja bei jedem Orchester zu hinterst aufgestellt wird, und sich somit eher den Blicken der Zuschauer entzieht, stand heute auf dem Präsentierteller

  • Vorsorge

    Jeweils im Winter, wenn die Tage kurz sind, zu kurz um noch bei Helligkeit mit dem Renner unterwegs zu sein, muss ich mich dazu überwinden, wieder auf die Rolle zu sitzen.

    Ich habe dazu meinen alten Renner in einem metallenen Gestell eingespannt und kann so ein paar Kilometer runterstrampeln. Dass das ziemlich langweilig ist, brauche ich eigentlich nicht zu erwähnen. Aber die Beine auch mal unter der Woche bewegen, das müsste schon noch sein.

    Um diese Zeit etwas zu verkürzen, habe ich mir vorsorglicherweise mal einen MP3-Player von Live gekauft. Nebst Musik, kann der auch noch Radiostationen empfangen.

    Muss allerdings zugeben, dass ich vorerst noch alle möglichen Ausreden habe, um doch noch nicht auf die Rolle steigen zu müssen. :-S

  • Der erste Schnee

    Am Abend zu spätnächtlicher Stunde noch ein paar heftige Windstösse. Das Thermometer sinkt wieder in die Minuszone. Am frühen Morgen dann, eine eigenartige Helligkeit zwischen Häusern und auf den Strassen. Eine eigenartig gedämpfte Ruhe.

    Der erste Schnee ist gefallen, nicht viel, vielleicht zwei Zentimeter. Aber es reicht um die Schneepflüge für die Strassen und Gehsteige aus ihren warmen Unterständen zu locken. Es wird gepflügt und kräftig Salz gestreut. Seit den frühesten Morgenstunden kreisen die Gelbblinker durch Quartiere, Städte und über die Autobahnen.

    Und die Bahnbetriebe? Sie fahren verspätet hinter ihren Fahrplänen nach, haben mit vereisten Weichen zu kämpfen, Schnellzüge nehmen plötzlich Passagiere von Bahnhöfen mit, wo sie sonst nur durchfahren.

    Und weil man jetzt besser informieren will, wird das alles lang und breit über die zugsinterne Lautsprecheranlage erklärt. Man teilt neuerdings sogar mit, dass man nichts mitzuteilen hat, weil die Quelle aller Informationen hoffnungslos überlastet sei. Und weil wir hier in der Schweiz, zudem in einem Zug mit internationalen Wagen aus Paris und Brüssel sind, erfahren wir das alles auch gleich noch mindestens in zwei Sprachen. Geplapper ohne Ende, die Morgenzeitung kann erst mal auf die Seite gelegt werden.

    Haben wir das so gewollt, als wir bessere Informationen haben wollten?

  • Faszination über der Bahnhofstrasse

    Meist ganz hell, ab und zu sich wellenartig durch die Röhrenreihe fortsetzend, irgendwelchen mysteriösen Einflüssen gehorchend. Dies als mein erster kurzer Eindruck der neuen Weihnachtsbeleuchtung über der Bahnhofstrasse in Zürich.

    Weihachtsbeleuchtung
    Weihachtsbeleuchtung

    Ich möchte hier keine Abhandlung oder einen Vergleich zwischen der neuen und der alten Beleuchtung anstellen, das wird sicherlich andernorts schon zelebriert.

    Interessiert und manchmal auch angezogen von allem Neuen, habe ich heute Abend auf dem Heimweg das Lichtspiel der Röhren eine Zeit lang beobachtet. Das ganze Licht
    hinterlässt anfänglich einen kalten Eindruck. Dieser wird mit der Zeit überlagert von der Faszination des Neuen, des Unbekannten. Das Auge beginnt nach Verhaltensmustern im Ablauf der Lichtbewegungen zu suchen, stellt Verbindungen zu Bewegungsabläufen auf der Strasse her. Da, kommt eine Schattenwelle, unten fährt ein Tram in die gleiche Richtung, die Lichtbewegung läuft aus, hält an, das Tram fährt trotzdem weiter.

    Was am Schluss der Beobachtung bleibt? Ist es vielleicht das Mysteriöse, das Geheimnisvolle, das die Verbindung zu Weihnacht herstellt? Oder sind es die Lautlosigkeit, die Ruhe im Lichtfluss, vielleicht auch die Kühle des Lichtes, die im Gegensatz zur Hektik auf der Strasse an die besinnlichen Momente der Weihnacht erinnern möchten?