Es ist wie schon die ganze Strecke: Die Küste ist im Winterschlaf. Ein paar Bauarbeiter, die den Gehsteig entlang des Meeres neu machen. Das ist fast das einzige, was sich bewegt, und das weiterhin stark rauschende und wellende Meer. Auffälligerweise haben fast falle Weinhandlungen und alle Immobilienmakler geöffnet. Und solche hat es um jede Ecke.
Traubenpresse
Ich schlendere um die Bucht von Banyuls-sur-Meer. (mehr …)
Der Tag war eigentlich ganz anders geplant. 140 KM, vieles mit Rückenwind, gegen den Schluss ein paar Hügel, die mussten noch sein.
Doch es begann schon holprig bei der Abfahrt. Aus Unachtsamkeit hatte ich den Track von meiner Planstrecke zum Hotel nicht umgekehrt. Das GPS reklamierte deshalb immer wieder “Streckenabweichung”, zeigte aber immerhin den violetten Strich an. Ich hoffte, sobald ich wieder auf meiner Planstrecke sei, würde sich das Problem von alleine lösen. Tat es nicht. Ich irrte in der Ebene herum und kam nicht weiter, solange bis ich die Navigation neu startete. Dann war alles OK.
Ich fuhr, geschoben von Rückenwind, eine ganze Weile flott daher. Dann kam die Abzweigung an den Canal de la Robin. Zwei fürchterlich grosse, braune Pützen hätte ich durchqueren müssen. Keine Ahnung wie tief die hätten sein können, links und rechts kein Ausweg. Ich entschloss mich eine Strasse weiter vorne an den Canal de la Robin zu fahren.
Auf Abwegen in den Lagunen
Im zweiten Anlauf klappte es denn auch, und ich kam an den Kanal. Nur eben auf der anderen Seite meiner Planstrecke. (mehr …)
Heute Morgen hatte mein GPS in den schmalen Gassen von Sommières ziemlich Mühe, seine Satelliten wieder zu finden. Es blieb mir nichts anderes übrig, als ausserhalb der Stadt zu fahren, und dort auf der freien Wiese, nochmals mit dem Tracking und der Navigation zu beginnen. Doch dann klappte es. Zurück, mitten durch den Wochenmarkt, um Sommières herum und weiter nach Montpellier. Anfänglich etwas hügelig, aber oft schön einsame Strassen und Strässchen, später dann mitten durch Montpellier hindurch. Die Altstadt, der Wochenmarkt. Ich denke, jetzt im Februar ist das mit dem Fahrrad gerade noch machbar. Später, wenn dann die Touristen da sind, dürfte das eine sehr mühsame Strecke werden. Aber bald war ich durch, der Wind blies einen salzigen Geschmack herbei, irgendwie habe ich es erwartet. Auf einer kleinen Anhöhe, dann der erste Blick ans Meer hinüber.
Der erste Blick aufs Meer
Es dauerte anschliessend noch eine Weile, ein paar Kurven, ein paar Kilometer, aber irgendwann führte der Weg zwischen Lagunen und dem Meer hindurch. Kilometerlang. (mehr …)
Reisen im Winter hat so seine Überraschungen. Das Hotel in Viviers hätte eigentlich geschlossen. Das ganze Dorf ist im Winterschlaf. Aber das Zimmer war bei booking.com noch als frei gekennzeichnet. Weil es gerade so schön an meiner Strecke lag, die Beschreibung auch recht gut passte, habe ich gebucht. Tja, der Besitzer musste dann noch irgendetwas an der Heizung herumflicken und einen Koch auftreiben. Aber, ich bin fürstlich bewirtet worden. Ich war der einzige Gast dort. Wir hatten zusammen ein paar gute Gespräche zu meiner Reise und den “cyclists” ganz allgemein. Hat mir sehr gut gefallen, würde ich sofort wieder hingehen.
Gestern hatte ich noch das Gefühl, ganz nahe am Frühling zu sein. Doch das regelmässige Plätschern in der Dachrinne während der Nacht, brachte langsam alle meine Vorstellung von Frühling zu Fall. Die Abfahrt, mittlerweile wie gewohnt, im Regen.
durch die Reben
Schon bald nach der Abfahrt zweigte mein Weg wieder weg von der Schnellstrasse. Bald durchquerte ich Felder voller Rebenstöcke. Noch ein paar letzte Lavendelfelder säumten auch noch meinen Weg. Doch dann ging es bald einmal bergauf. (mehr …)
Seit gestern Vormittag folge ich ja der Isère. Noch lange nicht immer in Sichtdistanz. Dafür stand mein Hotel so dicht an der Isère, dass ich ihren langgezogenen Bogen unter dem Äquaduct von Saint-Nazaire-En-Royant vom Fester des Hotelzimmers aus sehen konnte.
Heute morgen nun, folgte ich ihr nicht mehr weiter. Mit einer hügeligen Abkürzung fuhr ich weiter in südwestlicher Richtung. Wieder Erwarten musste ich auch heute im Regen starten. Doch es sollte im Süden besser werden, sagte die Besitzerin des Hotels.
Noch regnet es auch heute
Tatsächlich, es war um die Mittagszeit. Die Wolken hoben sich langsam in die Höhe, die Strassen trockneten ab. Ich fuhr gerade durch Crest. Ein paar letzte Tropfen. (mehr …)