Monat: Juli 2012

Juli 2012
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  • Regenstimmung

    Heute Morgen stand ich zu Hause im Türrahmen, als die ersten Tropfen fielen. Ich wollte mit dem Rennrad fahren, doch mit oder ohne Regenschutz? Würde es länger regnen? Noch sah der Himmel nicht nach viel Regen aus. Sicherheitshalber bin ich dann doch in die Regenklamotten geschlüpft.

    Für die nächsten paar Fahrten habe ich mir vorgenommen, mit der GoPro am Lenker vorerst mal jede halbe Minute ein Foto zu schiessen. Daraus soll dann mal ein Zeitraffer über den Arbeitsweg entstehen. Die Kamera war eingestellt, etwas unplanmässig regnete es heute morgen. Ich habe die Fotos gemacht, einige sind wirkliche Schnappschüsse geworden, nicht zuletzt gerade wegen des Regens. Auf einigen kann man die Geschwindigkeit geradezu sehen. Das heutige Titelbild habe ich ausgewählt, weil es die Stimmung mit der nassen Strasse und der zufällig doch scheinenden Sonne recht gut wiedergibt.

    Es war nämlich so, dass es zwar regnete, nicht besonders stark. Ab und zu hörte es auch ganz auf. Doch jedes Mal wenn ich mich entschlossen hatte, aus den Regenklamotten zu schlüpfen, fielen wieder ein paar Tropfen, ähnlich einem Drohfinger: “Und heute fährst du mir im Regen an die Arbeit”.

    Der Heimweg begann zwar auf trockenen Strassen, führte dann durch eine richtige Welle von fliegendem Getier hindurch. Später begann es auch am Abend zu regnen. Ich war gerade im Aufstieg auf den Hertenstein, schaffte die Abfahrt erstaunlicherweise noch auf einer fast trockenen Strasse. Es war wieder einmal dieser Regenanfang der doch keiner ist und am Schluss ist man dann doch ganz nass. Naja, es war der Heimweg und bei nur noch drei oder vier Kilometer verbleibendem Weg, verzichte ich jeweils auf die Regenklamotten.

    Fotos vom Arbeitsweg_Nord

  • Immer kann es nicht so weitergehen

    Nach dem vielleicht zufällig entdeckten Muster einer erfolgreichen schnellen Fahrt auf dem Arbeitsweg, wollte ich das heute zum dritten Mal nachmachen, nochmals beweisen.

    So startete ich zwar zügig, aber nicht mit sehr viel Druck auf dem Pedal und hoher Trittfrequenz. Doch spielen halt auch die Lichtsignale und die anderen Verkehrsteilnehmer eine Rolle. Irgendwie spürte ich, den Rhythmus der letzten beiden Male doch nicht so richtig zu finden. “Es” stimmte irgendwie in den Beinen nicht mit dem Kopf überein.

    Da kam mir das Töffli gerade recht. Vielleicht könnte ich in seinem Windschatten einen besseren und regelmässigeren Rhythmus finden. Es überholte und ich sofort hintendrein. Die Strasse ging in diesem Moment noch leicht bergab. Wir hatten über einen 40er drauf. Als die Strasse vor dem Kappelerhof dann abflachte, sogar in eine leichte Steigung wechselte hatten wir immer noch über 40 drauf. An regelmässigen Rhythmus war nicht zu denken, nur dranbleiben galt. Auch wenn es kaum etwas genützt haben dürfte, aber als sich der Töfflifahrer flach auf den Lenker legte, vermutlich um zu zeigen, dass auch er keinen Luftwiderstand brauchen kann, musste ich mit völlig übersäuerten Muskeln abreissen lassen. Tja, aus diesem Versuch einer noch schnelleren Fahrt wurde heute jedenfalls nichts mehr.

    Am Abend drehte ich heute wieder mal einen kleinen Film. Die GoPro ist am Lenker des Rennrades montiert. Gefilmt habe ich den Übergang aus der Stand hinaus, am Katzensee vorbei und gegen den Schluss dann noch erfolgreich einen “Phonak”-Fahrer besiegt. Dies vielleicht als kleiner Trost für den morgendlichen Frust. 🙂



    Kleiner Tip: der Videogenuss stellt sich erst so richtig ein, wenn man das Video auf den PC runterlädt und es dann in Bildschirmgrösse anschaut.

    Fotos vom Arbeitsweg_Nord

  • Nachlese auf das Nordkapp

    Es sind nun auf die Nacht genau zwei Wochen seit unserem Besuch am Nordkapp vergangen. Die Arbeitswelt hat uns wieder eingefangen, doch noch schimmert das Erlebnis dieser goldenen Mitternachtssonne über der stählernen Weltkugel am Nordkapp durch unsere Erinnerungen.

    Aber nicht nur das:

    Es mag vielleicht zurückschrecken, wenn Google einem vorrechnet, dass wir in einer Woche etwa 3000km im Reisecar zurückgelegt haben. Doch langweilig oder gar nerventötend oder sonst irgendwie in negativer Erinnerung ist diese Carfahrt definitiv nicht geblieben. Zu abwechslungsreich und unbekannt die Landschaft. Zudem haben sich die Reiseleitung und das veranstaltende Reiseunternehmen (Traveltrend) alle nur erdenkliche Mühe gegeben, die Reise unterhaltsam und lehrreich zu gestalten. Jeden Tag hatten wir deshalb unsere Highlights ausserhalb des Reisecars.

    Drei Stadtbesichtigungen (Kopenhagen, Stockholm und Helsinki): In der kurzen Zeit, kann man sicherlich nicht alles anschauen. Aber den örtlichen, deutschsprechenden Stadtführern ist es in jedem Fall gelungen, die wichtigsten Punkte der jeweiligen Stadt zu zeigen und dazu auch eine Fülle von Informationen, nicht nur gerade zu diesem Gebäude oder dem Platz zu vermitteln, sondern auch über die aktuelle Situation des jeweiligen Landes (Dänemark, Schweden, Finnland). Regelmässig waren das, das Verhältnis zu den Ausländern und Asylanten, dem Gesundheitswesen, der Steuerpolitik, die Situation mit der Arbeitslosigkeit, und natürlich ein kurzer Abriss der Geschichte.

    Rückblickend beeindruckten mich in Kopenhagen (Dänemark) die vielen und grossen Burgen, in Stockholm (Schweden) das viele Wasser und dass die Stadt verteilt über 14 Inseln gewachsen ist, in Helsinki (Finnland) die grossen Kirchen und Dome, sowie die Sportbegeisterung der Finnen. Pflicht war übrigens auch, dass uns die Stadtführer an der jeweiligen Schweizer Botschaft vorbeigeführt haben.

    Passend zu der Gegend die wir jeweils durchfahren haben, frischte oder bereicherte unsere Reiseleitung auch noch unser Wissen auf. Das mögen zum Beispiel in Südschweden Geschichten und Erzählungen von und über Astrid Lindgren (Autorin von Pippi Langstrumpf) gewesen sein, später hörten wir aus dem Roman über die “Tote am Göta-Kanal” kurz vor Berg und der Besichtigung der Schleusen am Göta-Kanal, da war auch die CD-Musik über ABBA (kurz vor Stockholm). Falls wir nicht selber die grossen Logistik-Zentren von IKEA, Husqvarna, Ericsson und anderen Herstellern oder Verteilern nicht schon gesehen hätten, wurden wir auch dazu mit Hinweisen und Geschichten eingedeckt. Auch ein Schluck aus der Flasche mit dem Lakka-Likör (Moltebeere), oder ein Film über die Samen in Lappland, waren dabei.

    Ein weiterer Höhepunkt die Überfahrt der Fähre von Stockholm nach Helsinki. Eine Nacht auf dem Schiff, vielleicht sollte man das eher als schwimmendes Einkaufszentrum bezeichnen. Taxfree-Shopping war angesagt.

    Weiter nördlich dann die Besuche diverser Museen, Sportanlagen, Aussichtspunkte und Märkte. Besonders imponiert haben mir jeweils Ausstellungen oder Museen in Zusammenhang mit den Samen (Bewohner von Lappland). Einem Volk das sich im wesentlichen um die Haltung und Zucht der Rentiere kümmert und in früheren Zeiten auch den Rentieren nachgewandert ist. Übrigens gehören die Rentiere immer jemandem, ähnlich unseren Kühen. Die weiden zwar frei im Wald oder auf der Wiese, werden aber jährlich zusammengetrieben und markiert. Rentiere kann man im nördlichen Finnland problemlos selber entdecken, hingegen Elche, davon hatten wir keinen einzigen gesehen, mal ausgenommen die stilisierten Bilder auf den unzähligen Warnschildern entlang der Strasse.

    Während der Fahrt durch Finnland näherten wir uns auch immer mehr der russischen Grenze. Bei der Übernachtung in Saariselkae befanden wir uns jedenfalls nur noch rund 42 KM Luftlinie von Russland entfernt. Damit gelangten wir aber auch in einen Landesteil, der während der Kriegsjahre stark gelitten hatte. Auch dazu erhielten wir einige Informationen und eine passende Geschichte. Besichtigung des Friedhofes in Rovaniemi stand dazu ebenfalls auf dem Programm.

    Bei der Rückfahrt vom Nordkapp fuhren wir entlang einiger Fjorde nach Tromsö. Die Gegend änderte abrupt von flachen Hügeln zu bergiger, wilder Landschaft.

    Unser Ziel, um Mitternacht die Sonne scheinen zu sehen, haben wir mit viel Glück erreicht. Wir haben bei der ganzen Fahrerei und der verabreichten Informationsflut, vieles gesehen, gehört, miterlebt. Dennoch glaube ich, dass wir erst einen ganz kleinen Teil von dem, was man in Skandinavien erfahren könnte, gesehen haben, gerade soviel, dass wir Lust auf weitere Besuche, auf weitere Ferien in den skandinavischen Ländern bekommen haben.

    Meine Eindrücke habe ich versucht, täglich in einem Posting festzuhalten

    Fotos aus der Reise ans Ende der Welt

    Die Fotos habe ich in einem Fotoalbum gesammelt.

  • Nach dem Gewitter ist auch vor dem Gewitter

    Gestern, mit dem bewölkten Himmel, war ich mir am Morgen noch nicht ganz sicher. Doch heute, wolkenloser Himmel, wenigstens über dem Hertenstein, da war es ganz klar sichtbar: Die Sonne mag bereits nicht mehr zu so früher Stunde über den Hertenstein steigen. Ist ja auch klar, nach dem 21. Juni werden ja bekanntlich die Tage auch wieder kürzer. Ansonsten eine ruhige Fahrt, wiederum mit hoher Trittfrequenz und einer weiteren Rekordzeit auf der Strecke bis zur Autobahnbrücke nach dem Gubristtunnel. Strava berechnete heute nochmals etwa 30 Sekunden weniger Zeit auf dem 25.3 Kilometer langen Segment.

    Der Heimweg glich einem Kunststück. In Zürich waren nach dem Gewitter die Strassen grösstenteils gerade wieder trocken geworden als ich mich auf das Rennrad setzte. Ab und zu fielen Regentropfen, doch ich vermied es anzuhalten, denn am Regensberg und der Lägern, auch an anderen Hügeln, schienen sich die Wolken zu sammeln und zu stauen. Es war anzunehmen, dass hie und da kleinere Schauer niedergingen.

    Auch während der Auffahrt von Ehrendingen auf den Hertenstein, fielen die Tropfen immer häufiger. Vielleicht war ja das der Grund, dass ich auch heute hier wieder meine zweitschnellste Zeit gefahren bin. Bei der Abfahrt hinunter ins Limmattal schien der Bruggerberg umhüllt von Nebel und Schauern zu sein. Glücklicherweise konnte ich bei der Baustelle in Untersiggenthal für einmal durchbrettern. Der Mann der Daru-Wache hatte vielleicht etwas Nachsicht mit mir und verstellte das Rotlicht um Sekunden später. Angekommen im Aaretal, war auch der Bruggerberg wieder frei von Regen. Noch tropfte es.

    Als die ersten Blitze zuckten war ich bereits im Velokeller angelangt und auf dem Weg zur Dusche.

    Fotos vom Arbeitsweg_Nord

  • Einige Veränderungen

    Es sind zwar nur gut zwei Wochen seit ich das letzte Mal mit dem Rennrad zur Arbeit gefahren bin, dennoch hat sich einiges verändert. Angefangen bei den Baustellen entlang der Strasse. Zwei davon haben einen neuen Belag erhalten. Noch nicht den ganz feinen, aber immerhin sind die gröbsten Schlaglöcher weg. Bei einer wurden die Bauarbeiten auf die andere Fahrspur verschoben und bei den beiden Baustellen kurz vor dem Arbeitsort hat man irgendwie alles umgestellt: neue, orangefarbene Markierungen am Boden, Fahrstreifen teilweise auf dem Gehsteig, von zwei Fahrspuren auf eine reduziert.

    Auch die Natur hat kräftig vorwärts gemacht. Die Maisfelder sind mittlerweile fast mannshoch, Getreidefelder wird nun eins nach dem anderen gemäht, auch auf den Wiesen wird gemäht, zum trocknen ausgelegt, wieder zusammengerecht und eingesammelt. Im Furttal konnten zwei grössere Salatfelder geerntet werden.

    Weil ich selber nun auch seit über einer Woche nicht mehr auf dem Rad gesessen bin, habe ich heute morgen eine längere Zeit als sonst üblich, nur “aufwärmen” gefahren. Kaum Druck auf der Pedale, höhere Trittfrequenz. Ich spürte, dass es mir gut lief, meine üblichen Zwischenzeiten konnte ich alle gut einhalten. Überrascht habe ich dann heute Abend aber doch festgestellt, dass ich auf meiner morgendlichen Trainingsstrecke eine neue Bestzeit hingelegt habe. Nicht viel, aber himmerhin gut 30 Sekunden schneller auf eine Fahrzeit von nun neu 55:23.

    Vielleicht war ja diese Trainingspause eine notwendige Ruhepause? Mal sehen wie es weitergeht.