Es gibt Tage, da geht dann doch plötzlich alles drunter und drüber. Aber das Foto von gestern möchte ich euch dennoch nicht vorenthalten.
Es gibt Tage, da geht dann doch plötzlich alles drunter und drüber. Aber das Foto von gestern möchte ich euch dennoch nicht vorenthalten.
Die Fahrt am Morgen ging noch reibungslos über die Strasse. Teilweise hing der Nebel etwas tief, stellenweise nieselte es leicht aus dem Nebel heraus. Störend wirkte sich die kühlende Bise. Am Morgen bedeutet das Gegenwind. So freute ich mich dann, falls die Bise auch am Abend noch blasen würde, auf eine zügige Heimfahrt.
Doch am Abend, als ich den Renner aus dem Velounterstand schob, den obligaten Griff ans Hinterrad machte, war es wieder einmal so weit: Plattfuss. Irgendwo musste ich am Morgen wieder eine Scherbe oder sonst was Scharfes aufgelesen haben. So dass die Luft während des Tages so langsam aus dem Pneu entwich.
Renner auf den Kopf, Hinterrad raus, Mantel und Schlauch entfernen. Den möglichen Wüstling, den Eindringling unter der Lampe des Velounterstandes suchen und doch nicht finden, neuen Schlauch und den Mantel wieder auf die Felge, das Rad im Renner einspannen, mit der CO2-Pumpe aufblasen, fertig.
Bei der Fahrt aus der Stadt heraus, fiel mir auf, dass der Wind möglicherweise aufgehört hatte. Ich kam dennoch ziemlich zügig vorwärts. Merkwürdigerweise meldete das GPS mindestens zweimal, dass es keine Satelliten empfangen könne. Ist ja egal, ich weiss auch so wo es nach Hause geht.
Bei der Einfahrt ins Surbtal habe ich mich heute wieder für die Hauptstrasse entschieden. Es geht leicht bergab, pedalieren in hoher Trittfrequenz fällt mir leicht. Doch was ist das? Irgendwie beginnt der ganze Renner zu wippen. Ich wechsle den Rhythmus mit der Trittfrequenz. Das Wippen hört nicht auf. Schon wieder Plattfuss? Im nächsten Kreisel spüre ich es ganz klar: das muss ein Plattfuss sein.
Nur wenig weiter vorne ist eine Tankstelle und somit auch ein heller Platz. Ich habe aber keinen Schlauch mehr. Nur noch eine CO2-Kapsel. Ich bin jetzt etwa in der Hälfte des Heimwegs. Mit etwas Glück, und falls ich den Eindringling tatsächlich übersehen habe, hält ja die Luft dann doch noch bis nach Hause. Die Tankstelle ist geschlossen. Sie hat auch keinen Druckluftschlauch der auf ein Rennrad passen würde. So opfere ich dann halt meine zweite und letzte CO2-Kapsel, und fahre zügig weiter.
Doch nach wenigen Kilometern fängt die Wipperei schon wieder an. Ich habe mich gerade kurz vorher entschlossen, nach Baden zu fahren und dann allenfalls in Baden oder in Turgi in den Zug zu steigen falls es der Pneu doch nicht mehr aushält. Aber so schnell, schon wieder keine Luft mehr? Damit hatte ich nie gerechnet! Glücklicherweise hat die nächste Tankstelle eine Pumpe für Fahrräder. Ich versuche den Trick nochmals mit aufpumpen und fahre anschliessend sofort weiter.
Diesmal dauert es keinen Kilometer mehr und ich fahre auf der Felge. Alle Radrennfahrer können hier aufhören zu lesen. Was ich jetzt mache, tut im Herzen weh. Ich fahre mit dem Plattfuss noch die letzten Meter auf das Höhtal hinauf. Von da geht es bis zur Stadt Baden nur noch hinunter. Ich fahre langsam. Würde sofort absteigen, falls die Felge auf die Strasse schlägt. Ehrlich. Gedanken von Pneumörder kommen auf, der Schlauch wird sowieso futsch sein. Das Rad beginnt zu holpern. Der Mantel wird wahrscheinlich auch futsch sein.
Beim Landvogtei-Schloss in Baden, eben dort wo die Höhtalstrasse in die Stadt kommt, steige ich ab und mache dann den Rest des Heimweges mit dem Zug und zu Fuss.
Noch 14 Fahrten bis zum Jahresziel
Bei Google habe ich einen Alert, eine Alarmmeldung, eingerichtet, die mir anzeigen sollte, wo allenfalls meine Homepage neu verlinkt wurde. Das funktionierte lange nicht so richtig. Weil Google aber grundsätzlich überall sucht, habe ich dadurch erfahren, dass es zum Beispiel ganze Quartiere, Hotels, Wasserfassungen, auch einen Fotografen und eine PR-Unternehmung gibt, die meinen Domainnamen als Eigennamen tragen.
Kürzlich war ich aber dennoch überrascht, dass da mein Weblog sogar einen Wert tragen soll.
Wert_meiner_Webseite
15’228.69 CHF
Nur, was ist schon eine mit Pixeln geschriebene Zahl? Einfache eine Reihe von Ziffern. Manchmal etwas länger, manchmal etwas weniger lang. Natürlich hat mein Weblog für mich einen Wert. Dank den fast täglichen Beiträgen kommt es ja auch sehr nahe an ein Tagebuch. Wenigstens soweit es sich um Velofahrten, manchmal auch um besondere Erlebnisse oder Highlights handelt. Es diente mir deshalb schon manchmal auch als Nachschlagewerk. Wann war ich das letzte Mal …?
Manchmal habe ich allerdings den Eindruck, dass mein Weblog vielleicht eher Mittel zum Zweck ist. Mal was Neues ausprobieren? Ein paar neue Codeschnipsel einfügen macht immer wieder Spass und bringt ein bisschen Abwechslung. Dem aufmerksamen Besucher ist vermutlich nicht entgangen, dass ich in letzter Zeit eher etwas mehr Zeit aufwende, um meine Fotos und die GoogleMaps besser zu verschmelzen. Die Lösung habe ich noch nicht gefunden, der Winter mit den langen Abenden und den kalten Wochenenden wird schon noch kommen. Vielleicht kann ich bis zum Frühling hier meine Gedanken und Ideen sogar in Code umwandeln und präsentieren.
So gesehen, dürfte die Zahlenreihe etwas länger sein:
Wert_meiner_Webseite
1’915’228.69 CHF
… oder mit anderen Worten, erst eben gerade die Halbzeit überschritten. Die Midlife-Crisis wird verschoben 🙂
Es war kein Spam, es war eine Werbung, hier auf der Seite eingeblendet von Google-Adwords. Es waren 30 Fragen zu beantworten. Halt so das übliche über den eigenen Lebenswandel, ein bisschen zu Familie und Herkunft.
Vor dem Endresultat noch ein SMS an eine Telefonnummer senden, damit einem ein Code zugestellt werden kann.
Da habe ich schon gezögert. Schlussendlich den Code eingegeben, denn schliesslich kostete das SMS ja auch. Vor dem finalen Druck auf die Entertaste nochmals tief durchatmen: “Was ist, wenn meine geschätzte Lebenserwartung schon sehr nahe ist? Was heisst hier überhaupt nahe?”
Also:
Auch schon irgendwo versucht?
Gestern war der Himmel ja während beiden Fahrten ziemlich bedeckt. Die Temperatur mit 12 Grad relativ warm. Doch heute Morgen: klarer Nachthimmel und gerade noch 6 Grad. Ich machte mir Hoffnungen auf einen schönen Sonnenaufgang, oder vielleicht sogar eine nicht ganz dunkle Nacht bei der Heimfahrt. Aber es kam alles anders:
Die morgendliche Hinfahrt begann schon fast ein bisschen idyllisch. Etwa ab Baden begann sich der Himmel leicht violett und rosa zu verfärben. Die Nebelschwaden zogen sich in die untersten Niederungen zurück. Bei der Einfahrt ins Furttal, war es schon recht hell, doch es zeichnete sich ab, dass ich früher oder später in eine Nebelwand fahren würde. Leider war es dann schon auf der Höhe von Hüttikon so weit. Ein letzter Blick auf den mittlerweile purpurroten Horizont, die Strasse senkte sich in eine Senke und weg war die Herrlichkeit. Bis in den Veloständer beim Arbeitgeber nur noch eine neblige Decke über dem Kopf.
Leider dauerte dann das Tagesgeschäft etwas länger als auch schon. Ich kam jedenfalls erst nach 18 Uhr aus dem Geschäft. Zu diesem Zeitpunkt war die Nacht schon längst hereingebrochen. Dafür eine klare Nacht mit einem Halbmond am Himmel.
Aus der gestrigen gemachten Erfahrung mit Hunden, Joggern und anderen Velofahrern, verzichtete ich heute darauf, über die geteerten Feldwege zu fahren und hielt mich im Surbtal an die Hauptstrasse. Ausser einer etwas längeren Strecke, gibt es dort überall genügend Licht, um allfällige unbeleuchtete Fussgänger noch rechtzeitig zu erkennen.
Erst kurz vor der Haustüre, nahm ich dann durch den Brugger Schachen doch nochmals so einen unbeleuchteten Feldweg. Schon von weitem sah ich dieses riesige Ungetüm, beleuchtet fast wie ein Christbaum. Nur langsam kam es näher. Mit der Zeit stellte es sich heraus, dass das ein Landwirtschafts-Traktor war. Jede Menge Lämpchen und Lampen hingen da dran. “Und was, wenn der einen riesigen Anhänger oder ein riesenbreites Gefährt hinter sich her zieht?” schoss es mir durch den Kopf. Zufällig war da eine Wegkreuzung und ich machte Platz und hielt an. Auch er musste die gleiche Idee gehabt haben. So kam es dass wir uns beide Platz machten und beide einen Moment stehen blieben. Er zog aber nichts hinter sich her, wenigstens nichts besonders Ungewöhnliches.
Noch 15 Fahrten bis zum Jahresziel.