Jahr: 2011

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  • Vögel mit Fantasie?

    Wenn man am Morgen regelmässig zur gleichen Zeit aus dem Haus geht, so in der Grössenordnung um sechs Uhr herum, ist es jetzt besonders auffällig, wie schnell sich der Sommer, oder wenigstens die Sonne von der nördlichen Halbkugel verabschiedet. Jeden Tag komme ich etwas weiter, bevor das GPS den astronomischen Tagesbeginn meldet.

    Eigentlich ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis ich auch das Furttal im Schatten von Hügeln zurücklegen werde. Heute Morgen jedenfalls, stand die Sonne kaum mehr eine Handbreite über dem Horizont.

    Dabei dauert es ja immerhin noch über zwei Monate, bis zum Beginn der Winterzeit. 🙂

    Seit meinen Sommerfürien überlasse ich es dem Zufall, wo ich mein Foto für den Arbeitsweg schiessen werde. Früher, also noch vor den Sommerfürien, habe ich ja einfach jeden Kilometer angehalten und dort dann das Foto gemacht.

    Heute, es war auf dem Heimweg, möchte ich mir Gedanken, wie ich wohl sicherstellen könnte, dass hier weiterhin jeden Tag ein Foto für jede Fahrt erscheinen wird. Ich radelte, in Gedanken versunken, einmal mehr gegen den Wind durch das Wehntal. Entlang von abgemähten Wiesen, entlang von Maisfeldern, einem Sonnenblumenfeld, Stoppelfelder.

    Plötzllich griffen meine Finger in die Bremsen. Da war doch was. Tatsächlich: ein Smily in der Sonnenblume. Ob das die Arbeit von hungrigen Vögeln war, ob das alles die Natur so hinbekommen hat, weiss ich nicht. Ich fand es jedenfalls Wert, diesen Moment fotographisch festzuhalten.

    Weitere Fotos vom Arbeitsweg_Nord

  • Tiere und Traktoren

    Nochmals kühler als gestern. Es waren jetzt gerade noch 11 Grad als ich mich am Morgen auf den Renner setzte. Dafür hingen nur noch einzelne, oder vielleicht auch erste, Nebelschwaden in der Gegend des Zusammenflusses von Aare, Reuss und Limmat herum.

    Kurz nach Hüttikon, nach der Einfahrt ins Furttal, da wechselt der Radweg aus Sicht meiner Fahrtrichtung auf die linke Seite. Schon seit ein paar Morgen, steht dort immer eine rabenschwarze Katze. Mal konzentriert sie sich auf den schmalen Grasstreifen zwischen dem Radweg und der Hauptstrasse, mal auf den Grasstreifen zwischen dem Radweg und dem Maisfeld.

    Die ersten paar Mal möchte ich mich noch bemerkbar. Auf ein scharfes Zischen zwischen den Zähnen hindurch, haben bis jetzt alle reagiert. Nicht so diese Katze. Keinen Blick schenkt sie mir. Nicht einmal den Schwanz zieht sie ein. Volle Konzentration auf einen bestimmten Fleck im Gras. Mit aller Deutlichkeit gibt sie mir zu Verstehen, dass ich nur störe.

    Entweder ist sie ja wirklich taub, oder sie hockt vor einem wahnsinnig “ertragreichen” Mäuseloch. Hauptsache, sie rennt mir nicht eines Tages ins Vorderrad.

    Während der Heimfahrt am Abend bin ich doch nochmals den Störchen begegnet. Nicht mehr ganz so viele wie letzthin, aber sie sind noch da. Auch heute staksten sie wieder auf ihren langen dünnen Beinen durch eine frisch gemähte Graswiese. Hie und da wurde etwas aufgepickt. Ganz offensichtlich hat man sich hier in der Gruppe zum Nachtessen niedergelassen.

    Weil ich kurz vor dem Hertenstein, eigentlich kurz vor der steilsten Strecke des ganzen Arbeitsweges, dort wo der Sportstracker täglich fast freien Fall aufzeichnet, noch von einem Traktor überholt wurde, benutzte ich diese Gelegenheit für eine Foto. An eine schnelle Abfahrt war ohnehin nicht mehr zu denken.

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  • Erstmals richtig dicken Nebel

    Nochmals eine Spur kälter und zusätzlich noch eine richtige Portion Nebel. Das war der Anfang der heutigen morgendlichen Fahrt zur Arbeit. Nebel wie im Herbst. Feucht und bis fast auf die Strasse hinunter. Glücklicherweise verflüchtigte er sich so um Würenlos herum.

    Jedenfalls mit der Einfahrt ins Furttal, gewann dann immer mehr die Sonne die Oberhand am Himmel. Nicht ganz wolkenfrei, aber immerhin soviel, dass es langsam wieder wärmer wurde.

    Seit Anfang dieser Woche scheine ich nicht mehr alleine unterwegs zu sein. Zur Zeit sind mehrere Velofahrer auf dieser Strecke unterwegs. Vor allem einzelne im “Gegenverkehr” kommen mir noch von vor den Sommerfürien bekannt vor. Andere scheinen neu oder nur seltene Fahrer auf der Strecke zu sein. Schön, wenn man sich nach den Sommerfürien und gut trainiert wieder begegnet.

    Für die abendliche Heimfahrt war es heute ganz klar, dass sie wieder einmal trocken ablaufen dürfte. Die Temperatur um 22 Grad für den Sommer eher auf der kühlen Seite, doch für eine zügige Heimfahrt gerade richtig.

    Auch am Abend war auf den Feldwegen im Wehntal einiges los. Nebst einigen Spaziergängern waren viele Jogger, einige Inlineskater und fast jede Menge Feierabend-Velofahrer anzutreffen. Einige Traktoren waren auf dem Heimweg mit riesigen Fudern neu geschnittenen Grases auf dem Anhänger.

    Nachdem ich nun ein paar Mal eine Hetzerei wegen drohenden Niederschlägen hatte, oder sogar auch verregnet wurde, war das heute Abend wieder einmal eher eine Genussfahrt.

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  • Nr. 70 / 100

    Auch die 70. Fahrt auf dem Arbeitsweg in diesem Jahr reihte, sich an ihre Vorgängerin, wie viele andere auch schon. Die Strassen waren am Morgen etwa gleich nass wie am Tag zuvor, nur die Temperatur war abermals eine Spur kälter. Muss mir wohl langsam Gedanken zu Armlingen und Beinlingen machen.

    Schon ein paar Mal habe ich hier geschrieben, dass das Furttal eher eine landwirtschaftliche Gegend ist. An verschiedenen Stellen werden dabei Gemüse- oder Salatfelder angepflanzt. Ein fotogenes Beispiel habe ich heute Morgen versucht festzuhalten. Ein Salatfeld, das in den nächsten Tagen wohl geerntet werden könnte.

    Die abendliche Heimfahrt könnte fast eine Kopie der gestrigen Heimfahrt sein, einzig mit dem Unterschied, dass der Regen später einsetzte.

    Durch das ganze Wehntal hindurch hatte ich wieder gegen einen heftigen Gegenwind anzukämpfen. Lange schien es so, als ob sich die grau/schwarze Wand tatsächlich vor meinen Augen, vielleicht sogar über den Zurzacherberg verschieben würde.

    Doch nach der Abfahrt vom Hertenstein hinunter nach Obersiggenthal wurde es wenig später in Nussbaumen Zeit, in die Regenkleider zu schlüpfen, derweil nun auch die ungläubigsten Cabriofahrer anhielten und ihre Verdecke schlossen.

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  • Wenn die Vögel rückwärts fliegen

    Am frühen Morgen war der letzte Schauer gerade eben noch über die Dächer gerauscht, als der Wecker mich aus dem Halbschlaf holte. Bis ich fahrbereit auf der Strasse stand, war diese bei der heutigen angenehmen Temperatur bereits wieder etwas angetrocknet.

    Ab und zu ein kühler Spritzer an die Beine, im Furttal ein blendendes Licht der aufgehenden Sonne auf der regennassen Strasse, versprühten noch Hoffnungen auf einen Sommertag nach einem morgendlichen Gewitterregen.

    Am Nachmittag zeichnete es sich langsam ab. Der Wind pfiff um unser Hochhaus und die kantigen Ecken herum. Die Bäume bogen sich wie gespannte Pfeilbogen. Wenigstens solange bis die ersten Regentropfen fielen. Die Schauer waren jeweils nur kurz, man konnte ihnen anschliessend zuschauen, wie sie sich langsam in Richtung Säntisgebiet verzogen.

    Als ich mich auf den Heimweg machen wollte, war es gerade einen Moment lang windstill. Wohl sah ich die dunklen Wolken über dem Wehntal, doch vielleicht ist ja alles gar nicht so schlimm und ich komme wieder trocken nach Hause.

    Nach Dielsdorf und Sünikon, dort wo ich in der Regel auf das offene Feld des Wehntals abzweige, war es ganz klar. Es war unausweichlich geworden. Die Maispflanzen wogten im Takt des Windes hin und her. Holzstücke und Blätter wurden aus den Bäumen geschleudert. Die paar wenigen Vögel am Himmel schienen rückwärts zu fliegen, die graue, undurchsichtige Wand, war jetzt vielleicht noch 3 oder 4 Kilometer vor mir. Die ersten Regentropfen fielen.

    Ich fuhr in den Windschatten eines Schopfes, zog mir die Regenkleider über, verpackte den Rucksack in seine Hülle und wartete mal die erste Regenwelle ab. Der Regen war nicht mal so heftig. Vielleicht ein paar kleine Hagelkörner dabei. Aber der Wind. Der riss weiterhin an den Maispflanzen und den Bäumen. Er schepperte über das Wellblech “meines Schopfes”, rüttelte an der Schiebetüre und den Holzlatten, als wollte er den Schopf jetzt dann gleich in seine Einzelteile zerlegen.

    Irgendwann fuhr ich dann doch weiter. Wollte ja auch mal nach Hause kommen. Es dauerte durch das ganze Wehntal. Auf der Strecke, welche ich normalerweise mit gut 30km/h zurücklege, musste ich mir heute ein 20km/h – Tempo richtig erkämpfen und dabei erst noch froh sein, vom Wind nicht noch ganz umgestossen zu werden.

    Doch über dem Hertenstein lachte schon wieder eine Sonne über die klatschnasse Strasse. Die Regenkleider behielt dann noch bis nach Hause an. Einerseits waren die Strassen weiterhin ziemlich nass und andererseits war es merklich kühler geworden. Sommer ade?