Monat: Juni 2009

Juni 2009
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  • Ritter Blaubart im Sommerzelt

    Der Reihe nach: Das Sommerzelt ist ein Ort für Kultur und Begegnung im Kurtheater Baden. Eine Zeltplache, welche gegen den stärksten Regen und den ärgsten Wind ein bisschen schützt, aufgespannt im Gärten des Kurtheaters Baden, zwischen Bäumen, einem kleinen Weiher und dem Theatergebäude, über einer kleinen Arena.

    Der Ritter Blaubart: ein nicht mehr ganz junger Ritter, der aber unbedingt heiraten möchte. Sechs Mal hat er schon geheiratet, aber so richtig funktioniert hat es nie. Wie sich später dann herausstellt, war es immer wieder die Neugier der Frauen, die die Ehe manchmal schon nach wenigen Tagen auseinanderbrachte. Beim siebten Mal nun, da verliebt er sich in eine feurige Spanierin, die auf dem Weg nach Spreitenbach im Blocherland, kurz bei ihm, eben dem Ritter Blaubart, vorbeischaute.

    Das Märchen wird mit viel schwarzem Humor, viel Witz, aber auch einigen groben Sprüchen über Frauen und Männlichkeit, dargeboten. Verständlich, dass es bei den Brüdern Grimm nur in der ersten Auflage enthalten gewesen sein soll.

    Das Märchen, das Theater gewann noch einiges an Schaurigkeit dazu, da es ja fast unter freiem Himmel vorgetragen wurde. An die Glaswand des Kurtheaters wurden mit einem Beamer die Umrisse eines Schlosses projiziert. Die herumwallenden Wolken auf dem Bild, gingen fast nahtlos in die echten, ebenfalls ziemlich rasch vorbeiziehenden Wolken am richtigen Himmel über. Wenigstens so lange es noch nicht stock dunkel war. Zeitweise war die Szenerie auch noch mit einem leichten Abendrot beleuchtet, was ja auch irgendwie zum feurig-roten Thema passte.

    Später dann, gegen Mitternacht, als wir uns auf dem Heimweg befanden, leuchtete der Mond sein, von Nebel und Feuchtigkeit, diffus gewordenes Licht durch unser Quartier. Er schaute gerade so knapp über die Hausdächer hinweg.

    Wahrscheinlich haben ihn nicht alle gesehen. Der Vampir, wie er sich ähnlich einer Fledermaus von einem der Dächer erhob, und in Richtung des Mondes davonflog.

    Also: ich habe ihn glaubs auch nicht gesehen, aber er hätte gerade noch so in die Phantasie dieses Abends und diese Nachtstimmung hineingepasst.

  • Alles wieder in Ordnung

    … am Klingnauer Stausee. Die Schwanenfamilie mit den drei Jungen hat sich anscheinend einen neuen Standort, ganz in der Nähe des alten Nestes gesucht, nachdem sie von Enten aus dem früheren Nest wahrscheinlich vertrieben wurden. Sieht noch drollig aus, wenn sich die Jugend ebenfalls mit dem gleichen Fleiss wie die Alten versucht zu putzen oder eben das Gefieder neu einzufetten. Wobei Gefieder ja immer noch mehr Flaum als Federn sind.

    Die andere Familie mit den zwei Jungen, diejenigen die vor einer Woche noch eifrig nach Holz und Schilf für ein neues Nest suchten, machten heute gerade mal Pause.

    Das dritte Paar mit den mindestens vier Jungen, haben wir heute nicht erspäht. Die schwammen allerdings schon vor einer Woche weit draussen im See. Es ist nämlich so, dass in der Mitte des Sees noch weitere, teils natürliche, teils aufgeschüttete oder angeschwemmte, Brutmöglichkeiten bestehen. Möglich, dass diese dritte Familie ihr Nest dort draussen irgendwo besitzt.


    Schwanenfamilie 2 Junge

  • Abwechslungsreich, aber einsam?

    Heute, an diesem verregneten Samstag, hatte ich endlich mal Zeit, meine Eindrücke aus dem fleissigen Rumsurfen zum Thema meiner Sommerferien, der Pässe in den Hautes-Alpes, etwas zu ordnen.

    Sehr gute Informationen zu Strassen, Ausblicken, Eindrücken, Ortschaften und Geografie im Allgemeinen findet man bei Quäl dich. Manchmal etwas stark fokussiert auf Höhenmeter und Profile, geben die Erlebnisberichte aber dennoch einen sehr guten Eindruck zur jeweiligen Passfahrt.

    Wie mir scheint, werde ich eine sehr abwechslungsreiche Ferienfahrt erleben können. Von schlechtesten Strassen, ja sogar Schotterpisten (Bergfahrt Colle delle Finestre und Bergfahrt Col de Granon) bis hin zur “Velo-Autobahn” durch kunstvoll angelegte Serpentinen (Abfahrt von Isola2000 nach Isola), dürfte alles dabei sein. Am Col de la Moutière ist nicht mal sicher, ob nicht doch irgend an einer schattigen Stelle im engen Tal, noch Schnee bis an die Passstrasse liegt(!?)

    Auch landschaftlich dürfte alles dabei sein. Dichter Wald, schmale Täler, feuchte Felswände, Geröllhalden mit bizarren Felszacken, heisse Steinwüsten, aber auch Wiesen, breite Ebenen, romantische Bergseelein, wild tosende Bäche werden sich abwechseln. Pässe mit phantastischen Aussichten und Pässe die regelrecht in einer Landschaftskerbe, ohne jegliche Aussicht liegen.

    Wohl sind an der Strecke diverse Wintersportorte, Retortenstädte, entstanden (Sestrière, Isola 2000, La Foux, usw), doch im Sommer wird dort nicht viel los sein. Da ich meine Route zudem oft weit weg von den grossen Verkehrsströmen gewählt habe, dürften noch ein paar Wohnmobile und wenn es nicht zu viele Spitzkehren hat, auch noch ein paar Motorradfahrer, anzutreffen sein. Die Strecke führt durch einige Nationalparks, oder über Strassen die in der Strassenkarte mit einem grünen Strich markiert sind. Dieser Strich bedeutet soviel wie “malerische Strecke”.

    Etwa ab dem Gebiet um den Col de la Bonnette, also etwa ab der zweiten Hälfte meiner Fahrt, dürften häufiger auch andere Velofahrer anzutreffen sein. Einige der Pässe, so zum Beispiel Col de la Cayolle, Col des Champs, Col d’Allos und der Col de Vars lassen sich zusammen, wie zum Beispiel mit dem Izoard oder der Cime de la Bonnette zu ein- und mehrtägigen Rundfahrten zusammenhängen. Weiter nördlich dann, der Lautaret, Galibier und der Telegraphe als Teil des eigentlichen Mekkas der Rennradfahrer.

    Ich freue mich darauf und hoffe auf gutes Fotowetter. Vielleicht lassen sich mit meiner ActionCamera sogar noch ein paar sinnvolle Filmchen drehen.

  • Botanische Logik


    Blaubeeren heissen Blaubeeren,
    weil sie rot sind
    wenn sie noch grün sind.

    Manchmal hilft auch ein Kalenderspruch über eine Postinglücke. (nichts erlebt, nichts erreicht, alles nur halbfertiges Zeugs auf dem Tisch, im Kopf und im PC). Zum Beispiel fehlt mir langsam eine Übersicht über meine gefahrenen Kilometer und Höhenmeter. Seit dem ich anfang Jahr mein Excel zu den Velofahrten in eine ACCESS-Datenbank übernommen habe, geht es mit dem Auswertungsteil nicht mehr so richtig vorwärts. Nur nackte Zahlen, keine Grafiken mehr. Oder in der Planung der Sommerferienfahrt durch die Hautes-Alpes, habe ich in der Zwischenzeit soviel Details zusammengetragen, dass es schon bald schwierig wird, die Übersicht noch zu behalten. Oder das Ergänzen meines Near-Realtime-Trackers mit Bildchen, statt nur den Markern mit der Geschwindigkeit, droht an meinem Perfektionismus zu scheitern.

    We gesagt: Themen wären da, aber keines ist halbwegs am Ziel. Jammern auf hohem Niveau, eben.

  • Nochmals Erdbeeren

    Auch der Heimweg führt durch ländliche Gegenden. Ist man erst mal aus der Grossstadt raus, so fährt man schon bald dem Katzensee entlang, durch zwei drei grössere Ortschaften, dann das Surbtal hinunter. Über ein paar kleinere Hügel gelangt man dann unterhalb Baden wieder zurück ins Limmattal. Das heutige Erdbeerenfoto entstand nach dem Surbtal, eben bei der Auffahrt auf einen der kleineren Hügel. Im Feld daneben, sah man tatsächlich schon ein paar gebeugte Rücken über langen Reihen von Erdbeerstauden.

    Auch auf dem heutigen Heimweg, hatte ich im Surbtal wieder einiges gegen den Wind zu kämpfen, derweil die Sonne jetzt von einem fast wolkenlosen Himmel herunterschien. Am Morgen bei der Hinfahrt, war ich noch voller Zweifel, ob der Heimweg wohl trocken bleiben wird. Kaum ein Sonnenstrahl der durch die dicken Wolken hindurch den Weg auf den Boden fand.