Die Überschrift mag etwas Melancholisches an sich haben, nicht so die gestrige Feier. Eine Kombination von Geburtstagsfeier und Abschied nehmen von langjährigen Arbeitskolleginnen und -kollegen. Dazu ein paar Nachbarn und Radfahrer aus der näheren Umgebung.
Mit einwöchiger Verspätung auf den eigentlichen Geburtstag, half mir gestern eine gut gelaunte, fröhliche und aufgestellte Gesellschaft, zusammengesetzt mit Gästen aller Altersgruppen, diese Schwelle zu übertreten. Es war eine Freude, mit so vielen Leuten kommunizieren zu können und gleichzeitig zusehen zu können, wie sich neue Kontakte unter den Gästen bildeten.
Leider hat mich mein Arbeitgeber in die Frühpension geschickt. Mein Job in der IT-Abteilung einer Grossbank wird demnächst “outsourced und offshored”, wie man dem heute auf Neudeutsch sagt. Ich wollte mich von meinen Kolleginnen und Kollegen gebührend verabschieden. Haben wir uns doch teilweise während Jahrzehnten an gleichen oder ähnlichen Projekten und Arbeiten gemeinsam die Zähne ausgebissen oder unsere Kreativität an den Tag gelegt. Unter diesen Gästen waren auch solche, die diesen Schritt in die angeblich so grosse Freiheit, teilweise freiwillig, teilweise auch “aus organisatorischen Gründen” bereits hinter sich haben.
Der Tag verging viel zu schnell. Man hätte sich noch so viel zu erzählen gehabt. Als die Zeit des Abschieds kam liessen wir 60 Ballone in die Höhe steigen. Viele mit Adresskarten daran. Die Karten, die den Weg wieder zurückfinden werden hier veröffentlicht. Bin selber gespannt, ob überhaupt jemals eine Karte ihren Rückweg finden wird. Im Moment des Abluges herrschte leichte Bise. Fundorte westlich von Brugg sind also wahrscheinlich.
Während sich die Ballone im grauen Abendhimmel gegen Westen tragen liessen, blieben die Geschenke zurück auf dem Boden. Eine zusammengestellte Auswahl:

Alles ist dabei: Eine Strassenkarte aus dem südlichen Schwarzwald, welche sich bei genauerem Hinsehen als eine Einladung zu einer Rundfahrt in diesem Gebiet entpuppt. Vom Ersatzpneu und-Schlauch über Früchtestengel, und Gel bis hin zu Bananen, Schokolade und packweise Kohlenhydrate. Überhaupt scheint es sich herumgesprochen zu haben, dass ich der süssen Versuchung von Schokolade nur schwer widerstehen kann. Dass ich nach langen Fahrten, oder während den Sommerferien auf dem Rad, auch mal einen guten Tropfen geniessen möchte, spiegelt sich ebenfalls in den Gaben wieder.
Bei so vielen treffenden und kalorienreichen Geschenken bin ich ja richtig froh, dieses Hobby, das Radfahren zu betreiben. Und ich bin heute überzogen, nach den letzten 26 Mal #biketowork und #biketohome: Das Radfahren wird trotzdem weitergehen, als Frühpensionär im dritten Lebensabschnitt, dann, wenn das Leben richtig beginnt.
Danke Euch allen, die ihr gestern dabei ward. Mich hat es sehr gefreut und auch “aufgestellt”. Freue mich auf die nächsten Jahre.



Kommentare
6 Antworten zu „An der Schwelle zum dritten Lebensabschnitt“
Lieber Urs
Etwas verspätet noch herzliche Gratulation vom meiner Seite. Als interessierter Leser deines Blogs werde ich die Bike2Work Berichte nicht sehr vermissen und bin schon gespannt, wie sich die Beiträge hier im nächsten Jahr verändern werden. Die nötigen Fahrradgeschenke hast Du ja bereits bekommen. Bleib gesund!
Spoony
Hoi Spoony,
Danke für die Glückwünsche. Auch für dein Feedback vielen Dank. Die täglichen Postings zum Bike2Work dienten früher einmal der Motivation für das Training für längere Fahrten, wie zum Beispiel die Sommerferien oder andere Fernfahrten. Sie waren für mich eine liebgewordene Aktivität. Ich war mir bewusst, diesen Artikeln spätestens ab dem nächsten Jahr irgendwie zu mehr Inhalt, mehr vielleicht Abwechslung, zu verhelfen. Täglich über die gleiche Strecke zu lesen, ist sicherlich nicht für alle gleich interessant. Oder mich von den Beiträgen zu trennen. Doch dies hat sich nun für die Serie der Biketo2Work-Postings erledigt. 😉
Danke Beat Schneuwly: 5 Millionen, das dürfte auf jeden Fall reichen 🙂 . Freue mich, nun mit etwas mehr Freiheit auch über andere Strassen zu fahren. Der Aargau besteht ja nicht nur aus Aaretal, Limmattal, Surbtal und Furttal. Da könnte schon noch mehr Abwechslung drin liegen.
Die besten Wünsche zum Geburtstag Urs und weitere fünf Millionen unfallfreie Velokilometer
Herzlichen Glückwunsch zu diesem runden Geburtstag!
und mach das beste daraus, aus dem unfreiwilligen vorzeitigen Ruhestand. Öfters schon habe ich gerätselt, wie alt der Urs wohl ist, bei den starken Leistungen die wir hier per Blog präsentiert bekommen. Oft dachte ich, na ja der ist noch jünger, der kann das eben. Nun ist mir dieses Argument genommen worden.
Alles Gute und viel Freude weiterhin bei deinen Touren im dritten (hört sich besser an als im letzten…) Lebensabschnitt.
Danke Christoph. Ja, ich glaube ich werde weiterhin einige Kilometer radeln. Vielleicht, oder hoffentlich(?) wird es für meine Leser etwas abwechslungsreicher und interessanter. Es gibt ja nicht nur das Furttal, Surbtal, Aaretal und Limmattal. Da möchte ich schon etwas mehr Abwechslung hineinbringen. 🙂