Monat: Mai 2011

Mai 2011
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  • Aus den Vogesen wieder in die Schweiz zurück

    Der zweite Tag in den Vogesen begann schon mit einem strahlend blauen Himmel. Bereits am frühen Morgen war es angenehm warm.

    Das Frühstücksbuffet im Hotel schien zugeschnitten auf Radfahrer zu sein. Müesli und Flocken waren da. Früchte und Joghurt lagen auch bereit. Wie in Frankreich üblich standen auch ein paar Parisiettes im Brotkorb, Käse weich und hart und meine geliebten kleinen Gebäcke, Gipfeli mit Schokoladenfüllung, Hefeschnecken mit Vanille und Zuckerguss, einfach alles was das Radfahrerherz begehrt.

    Um neun war die Hotelrechnung bezahlt und ich konnte mich auf den Weg machen. Gemütlich nahm ich mir als ersten Pass den Col d’Oderen vor. Der Morgen war noch kühl, die acht Kilometer bis zur Passhöhe waren bald geschafft. Wie ich später im Verlaufe des Tages feststellte, bewegte ich mich heute anscheinend immer wieder über an der Grenze zwischen den beiden Departementen Haut-Rhin und Vosges.

    Für den nächsten Pass, den Col de Bussang, musste ich unerwarteter Weise doch nochmals ganz ins Tal hinunterfahren und den Pass dann in seiner ganzen Länge hochkurbeln. Bei etwa 300 Höhenmetern und vielleicht acht Kilometern ist das zwar nicht so eine wahnsinns Sache, doch die Temperatur war schon deutlich wärmer als beim ersten Pass. Zudem war kaum mehr Schatten da.

    Auch für den dritten Pass, musste ich nochmals ins Tal hinunter steigen. Auch der Col du Hundsruck wollte in seiner ganzen Länge gefahren werden.

    Das war dann auch sogleich das härteste Stück für heute. Längenmässig mit fünf Kilometern zwar nicht so eine Sache. Im unteren Teil, mittlerweile alles an der prallen Sonne und immer hart an der 10% Grenze. In der oberen Hälfte standen dann die Bäume glücklicherweise wieder etwas näher an der Strasse, spendeten etwas Schatten. Die Strasse wurde noch steiler. Aber ich wollte die Passtafel einfach haben, schon alleine wegen des Namens.

    Während der Auffahrt habe ich mit dem GPS etwas rumgespielt. Es empfahl mir, wieder auf der selben Seite des Passes hinunter zu fahren und dann anschliessend die Strecke, vorwiegend durch die Rheinebene nach Basel zu fahren. Das wollte ich aber nicht, denn heute war ziemlich viel Verkehr im Haupttal, entlang der Thur.

    So fuhr ich dann nach der Passhöhe des Col du Hundsruck ein paar Meter weiter spielte nochmals am GPS. Und siehe da: es fand eine andere Route nach Basel, allerdings etwa 13 Kilometer länger. Aber was solls, dachte ich noch.

    So führte denn mein Heimweg von den Vogesen vorerst einmal in Richtung Belfürt. Etwa 13 Kilometer vor Belfürt möchte die Routen-Navigation einen regelrechten Knick und ich fuhr anschliessend fast ausschliesslich in östlicher Richtung nach Basel.

    Ich fuhr über diese Ebene, fast einsam und alleine, kaum ein Auto. Ich durchquerte viele Dörfür, eines schöner rausgeputzt als das andere, ich fuhr an unzähligen Denkmalen von gefallenen Soldaten aus dem zweiten Weltkrieg vorbei, immer wieder wechselten ausgedehnte Waldstücke mit Äckern ab, viele kleine Weiher und Tümpel säumten den Weg und ich sammelte Höhenmeter. Keine langen Anstiege, aber eine Welle nach der andern. Nur die Brunnen fehlten, Wasser scheint auch in dieser Gegend nicht zu den überflüssigen Gütern zu gehören.

    Ich glaube, trotz der dreizehn Kilometer längeren Strecke, habe ich den bessern Weg gewählt, als durch die Rhein-Ebene nach Basel hinauf.

  • Eine Fahrt auf der Route des Crêtes

    Es reizte mich schon lange, mal über die Hügel im Elsass, die Vogesen, zu fahren. Aus früheren einzelnen Fahrten, meist auf Ausflügen mit dem Auto, hatte ich eine kleine Ahnung von dem, was mich vielleicht erwarten könnte.

    Am GPS habe ich mir eine Tour zusammengestellt. Kurz nach Mulhouse wollte ich hinauffahren auf die “Route des Crêtes”, Dem Vernehmen nach soll es sich dabei vor allem um eine Strasse, nur wenig unterhalb der Kreten der Vogesen handeln. Damals wurde sie gebaut, um in den kriegerischen Zeiten den Nachschub sicherstellen zu können.

    Von Basel fuhr ich mit dem Renner auf direkten Weg nach Soultz, nördlich Mulhouse, aber noch in der Rheinebene. Dort schwenkte ich ab in den Wald, vorbei an einem imposanten Denkmal für die Ofür des zweiten Weltkrieges. Über meinem Kopf kreiste eine ganze Schar klappernder Störche.

    Die Steigung auf den ersten Pass, den Col Amic, sehr regelmässig, meist irgendwo zwischen 5 bis 10%, gegen den Schluss vorübergehend vielleicht mal knapp darüber. Der Strassenbelang wie neu gebaut, schmal, kein Verkehr, ab und zu irgendwelche Sprüche von letzten Bergrennen oder anderen ähnlichen Events auf der Strasse. Die Strasse selber führt bis fast am Schluss durch den Wald. Es gibt kaum mal eine Aussicht in die Rheinebene hinunter. (Kann ja bei einer Nachschubstrasse für den Krieg ja auch nicht in Frage kommen). Wenn man dann mal oben ist, freut man sich darüber, wie schnell man in die Höhe geklettert ist.

    Heute war das Wetter leider nicht sehr gut. Dunkle Wolken hingen herum, die Fernsicht war gleich null, zudem war es recht kühl.

    Der Col Amic, eigentlich eine unspektakuläre Höhe. Auf der einen Seite könnte man bis in die Rheinebene hinausschauen, auf der anderen Seite einfach an die nächsten Hügel der Vogesen. Ich möchte mich bald auf den weiteren Weg. Mein Ziel war, ein Stück auf der Route des Crêtes vorwärts zu kommen.

    Als nächsten grösseren Hügel war der Grand Ballon zu nehmen. Im Vergleich zum Col Amic war das eine deutlich härtere Sache. Durchschnittlich einiges steiler und auch längere steilere Rampen. Dafür meist ausserhalb von Wäldern. Immer wieder hatte man Einblick auf beide Seiten. Manchmal in die Rheinebene, manchmal in die Vogesenhügel und auf die Ortschaften im Tal unten. Doch dann war der grösste Teil der Arbeit mal vorerst erledigt.

    Die Route des Crêtes führt nicht auf der Krete der Hügel. Sondern manchmal eben westlich oder östlich daran vorbei. Nach einer kurzen Abfahrt vom Grand Ballon geht es einigermassen wellig weiter, aber kaum mehr mit herausfürdernden Rampen. Bis man dann nach etwa 25 Kilometern den Col da la Schlucht erreicht.

    Einigermassen gestaunt habe ich, wie man sich entlang der Route um den Skisport bemüht. Dabei verläuft die Route des Crêtes gerade mal so zwischen 1000 und 1200 Metern über Meer. Die Hügel sind dann vielleicht nochmals 200 Meter höher. Ob das mit 1400 Meter über Meer schon schneesicher genug ist? Für den Langlauf jedenfalls müsste man sicher nicht so viele Skilifte, Beschneiungsanlagen, künstliche Seen und Flutlichtanlagen aufstellen.

    Nach dem Col de la Schlucht habe ich heute umgekehrt. Ich traf dann zufällig die Route de Vologne. Das scheint ebenfalls eine Versorgungsstrasse zu sein, einfach ein paar 100 Meter tiefür als die Route des Crêtes. Sie führt auch entlang anderer Hügel und über andere Pässe.

    Zur Zeit bin ich südlich La Bresse einquartiert und werde morgen meinen Weg über den Col d’Oderen weiterfahren.

  • Kürzlich im Kalender gelesen


    Erst wenn du das letzte Update installiert hast
    und der letzte Treiber herunterladen ist
    und du tagelang vor dem Bildschirm gesessen hast,
    wirst du feststellen,
    dass du besser die Finger vom Computer gelassen hättest

    🙂 🙂 🙂

    Nicht immer, aber manchmal treffen sie schon ins Schwarze, die Sprüche vom Kalender.

  • Schon besser

    Vielleicht weil der Verkehr, beziehungsweise die Lichtsignalanlage nach Wettingen, manuell betrieben wurde, konnte der Verkehr auch etwas dosierter ins Furttal geleitet werden. Das Verkehrsaufkommen schien heute deutlich weniger gross, oder vielleicht auch nur anders verteilt gewesen zu sein. Die Baustelle soll zudem nicht wochenlang dauern, sondern bereits nach Auffahrt, wieder befahrbar sein. Wäre schön, wenn sich die Situation so rasch wieder beruhigen würde.

    Den Standort des heutigen Fotos musste ich wegen der ungünstigen Verkehrssituation etwas verschieben. Dafür steht dieses Foto jetzt genau dort, wo für mich das Furttal anfängt. Ausgangs Würenlos, am Anfang von manchem Kilometer Radweg und direkt ins Sonnenlicht hinein. Habe mich gewundert, dass aus dem Foto überhaupt etwas Brauchbares geworden ist.

    Für die Heimfahrt, hatte ich heute nochmals einen Kampf gegen den Wind zu führen. Vom Büro aus, konnte man die schweren Gewitterwolken und die Blitze daraus hervor gut beobachten, wie sie südlich von Zürich über die Hügel nach Osten zogen. An meinem Arbeitsort in Zürich-Nord, fiel allerdings kein einziger Regentropfen. Dies war höchstwahrscheinlich dem heftigen Wind zu verdanken, der die Wolken vor sich her und gegen den Osten und die Alpen trieb.

    So blieb es denn auch. Entlang dem Katzensee, durchs Wehntal über den Hertenstein, nach Untersiggenthal, bis vor die Haustüre, mühte sich der kräftig blasende Wind ab, alle Regenwolken aus der Gegend zu vertreiben. Mal war der Himmel fast wolkenlos und die Sonne brannte herunter, mal war er dunkel verhangen. Doch alles blieb trocken.

    Erst in der buchstäblich letzten Kurve, beim Einschwenken in unsere Quartierstrasse, herrschte plötzlich Windstille. Abgestellt, Schluss.

    Weitere Fotos vom Arbeitsweg_Nord

  • Umgekehrte Vorzeichen

    Habe ich mich hier kürzlich über die veränderte Verkehrssituation im Furttal geäussert, so war das erst der Vorgeschmack, von dem, was mich, und natürlich die Automobilisten, in den nächsten Wochen erwarten dürfte.

    Wegen einer Baustelle in Otelfingen wurde der ganze Verkehr, der sich bis gestern auf beide Seiten des Furttals verteilt hatte, auf die eine Seite, auf “meine” Seite, umgeleitet. Da davon auszugehen war, dass eben doch ein paar Automobilisten den jetzt verbotenen Weg nehmen würden, waren alle möglichen Abzweigungen mit Leuten vom Verkehrsdienst besetzt, damit ja keiner vom guten Weg abkommt.

    Würde mal aus meiner Sicht als Radfahrer behaupten, dass sich heute Morgen das Furttal kurz vor dem Verkehrskollaps befand. Keine Ahnung, wieviele der Verkehrsteilnehmer sich Zeit und Musse genommen haben, auch heute morgen die trotz allem wieder sehr schöne Morgenstimmung über den Feldern zu beobachten.

    Am Abend dann die Heimfahrt wieder wie üblich durchs Wehntal und über den Hertenstein oberhalb Obersiggenthal. Ich durfte von einer Windstille, vielleicht sogar von einem leichten Rückenwind profitieren.

    Im Vergleich zu gestern, könnte man sagen, zwei Fahrten mit ungekehrten Vorzeichen. Gestern Morgen noch lieblich, heute hektisch und unruhig. Die Aufmerksamkeit wurde gefürdert wie noch selten. Gestern Abend die Heimfahrt, fast auf der ganzen Länge in einem heftig (empfundenen) Gegenwind, heute Windstille bis leichter Rückenwind.

    So gesehen, bietet jeder Tag neue Überraschungen und Effekte.

    Weitere Fotos vom Arbeitsweg_Nord