Monat: Oktober 2009

Oktober 2009
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  • Auch lange Arbeitstage haben ihren Reiz

    Nämlich dann, wenn man morgens kurz nach sieben vom 15. Stock ungehindert gegen Osten schaut. Dort, wo sich die letzten Wolken der Nacht langsam von Schwarz über Lila, Rosa, Rot bis hin zu Gelb verfärben. Bis dann doch die Sonne zwischen zwei Wolkenbänken durchscheint. Da immer noch der Baukran vom Gebäude nebenan dasteht, erhält man zugleich auch einen eindrucksvollen Anschauungs-Unterricht, wie die Sonne immer weiter im Süden hinter den Bergen zum Vorschein kommt. Im Hochsommer zeigte sie sich jeweils recht deutlich links vom Baukran, während sie jetzt so weit rechts aufsteigt, dass der lange Auslegearm des Krans nicht mehr hinreichen mag.

    Am Abend dann auf der anderen Seite des Gebäudes, der Blick nach Westen. Noch glaubte man, das dauere eine Ewigkeit bis die Sonne hinter den Hügeln verschwindet, und doch, beim nächsten Blick erlöscht bereits das letzte Glimmen eines lilablauen Himmels und kippt ins Schwarze.

    Gute Nacht, wir sehen uns dann am Morgen wieder auf der andern Seite …

  • Gedankenanstoss

    Tacx, Sie erinnern sich? Ist ja auch schon lange her. Immerhin schon seit Ende März dieses Jahres, als ich die Rolle im Keller in die Ecke gestellt habe.

    Tacx, eben die Firma die unter anderem Trainingsgeräte (Rollen) und Videofilme für die Trainingsgeräte erstellt, hat pünktlich für die kommende Wintersaison eine erste Reklame-Welle per E-Mail abgesetzt. Es ist schon bald wieder höchste Zeit, die in der Ecke stehende und verstaubte Rolle auf die Funktionstüchtigkeit zu überprüfen. Vielleicht noch ein interessantes Filmchen bestellen oder vielleicht auch nur eine CD mit Cycling-Music, die Musik, die voll auf Rhythmus macht und dies nicht einmal zu langsam.

    Wie vielleicht noch erinnerlich, habe ich im letzten Winter, vor allem gegen Ende des Winterpokals sehr häufig mit hoher Trittfrequenz trainiert. Rückblickend auf meine velofahrerische Sommerzeit, bin ich überzeugt, dass mir dieses Training tatsächlich einiges gebracht hat. Bei einer der ersten Rundfahrten, rund um den Lago Magiore, habe ich diese Fähigkeit, relativ schnell und ausdauernd kurbeln zu können, noch ganz deutlich gespürt. Aber auch während der Flachetappen meiner Sommerferien, zum Beispiel durch die Po-Ebene oder der letzte Tag, immerhin an einem Tag von Bull nach Hause, fast 160 Km am Stück, dürfte ich von dieser Fähigkeit noch etwas profitiert haben.

    Um zusätzliche Abwechslung zwischen die vorgegebenen profilierten Strecken auf der Rolle zu streuen, kaufe ich mir vielleicht noch eine oder zwei CD’s mit dieser Cycling-Music.

    Übrigens der Winterpokal bei Rennrad-News: am 2. November fällt der Startschuss.

  • Alles gleichzeitig

    • Die höheren Passstrassen werden zum ersten Mal wegen des Wintereinbruchs geschlossen
    • Heute flattern die ersten Ferienprospekte für die nächsten Veloferien im Frühling 2010 auf den Tisch
    • Die ersten Bittbriefe für Weihnachten sind auch schon eingetroffen
    • Briefkasten-Spam für Weihnachtsgeschenke ist auch schon da.

  • Mainau im Oktober

    Oder vielleicht auch “Mainau ohne Besucherstrom”. Schon bei der Überfahrt von Kreuzlingen Hafen mit dem Motorschiff Zürich (warum heisst überhaupt ein Motorschiff auf dem Bodensee “Zürich”?) zur Insel Mainau waren wir fast die einzigen Fahrgäste. Dieser menschenleere Eindruck setzte sich auch auf der Insel fort. Nicht dass wir einzigen gewesen wären, nein. Aber überall, sei es im Restaurant, oder auf den vielen schmalen Wegen zwischen den Blumen, auf dem Kinderspielplatz, oder sogar im Schmetterlingshaus: man konnte sich alles in aller Ruhe anschauen. Ob sich da eventuell viele von der schlechten Wetterprognose abhalten liessen? Tatsächlich war das Wetter bis weit in den Nachmittag ziemlich sonnig, hie und da ein kühler Windstoss, aber eigentlich ein weiterer, schöner, farbenfroher Herbsttag.

    Farbenfroh präsentierte sich auch die Insel. Als erstes statteten wir dem riesigen Rosengarten einen kurzen Besuch ab. Etwas länger hielten wir uns im Palmenhaus auf. Dort wird zur Zeit eine Sonderausstellung über den Weg der Weintraube bis in die Flasche präsentiert. An verschiedenen Stationen kann man auch seinen Geschmacks-Sinn wieder neu einstellen. Es gilt diverse Blumen, Früchte und weitere, meist sehr gut und angenehm riechende Düfte zu erraten. Nach dem Mittagessen, nahmen wir uns das Schmetterlingshaus vor.

    Ein Gebäude mit tropischem Klima, äusserst engen Platzverhältnissen und sehr vielen, herumflatternden Schmetterlingen. Einer der Grössten soll eine Spannweite von 30 Zentimetern erreichen. Vom ganz schwarzen Exemplar bis zum ganz bunten Exemplar, waren vermutlich alle Farbkombinationen zu finden. Die Schmetterlinge werden zum Teil mit Bananenstückchen oder Orangenschnitzen in Publikumsnähe zur Verpflegung gelockt. Man kann sie dort aus nächster Nähe bestaunen. Einer, leider ein etwas Kamerascheuer, schien fast ganz aus durchsichtigen Flügeln zu bestehen. Die Anlage ist mit einem fliessenden Gewässer der Natur nachempfunden. Darin schwimmen nebst Wasserschildkröten auch teils recht grosse Fische.

    Weitere interessante Stellen fanden wir im Kaktushaus, bei den Blumentieren und im Herbst bei der schon fast obligaten Kürbispyramide.

    Ein kurzes Ausruhen und Beinestrecken auf einem Bänkchen in Ufernähe musste auch sein. Dabei genossen wir nebst der schönen Aussicht auf das nahe Festland auch ein paar weitere Minuten wärmende Sonnenstrahlen, bevor wir uns in einem letzten “Showblock” noch die Dahlienschau vornahmen. Ich habe die Anzahl der Sorten nicht gezählt. Eine unüberschaubare Vielfalt von Blumen und Farben strahlte uns vom Hügel entgegen.

    Zum Schluss des Rundganges warfen wir noch einen Blick auf die Blumentreppe. Eine Art von Wasserfall über eine Treppe zwischen Zypressen. Links und rechts neben der Treppe sind auch hier wieder viele unterschiedliche Blumensorten gepflanzt. Entsprechend der Jahreszeit, halt nicht ganz so farbenprächtig wie ich dies von anderen Besuchen im Frühling oder Sommer in Erinnerung hatte.

    Es wurde schon bald wieder Zeit, diesmal mit dem Motorschiff Thurgau nach Kreuzlingen Hafen zurückzufahren. Ein schöner Tag, an einem schönen Ort unter einem immer noch herbstlichen Himmel neigt sich während unserer Zugfahrt nach Hause langsam dem Ende entgegen.

  • Samstagabenrundfahrt

    Der heutige Samstag begann mit Regen, so wie es die Wetterprognose vorgesehen hatte. Zeit, wiedermal liegen gebliebenes in Haus und Keller wegzuräumen, aufzuräumen. Als dann aber um die Mittagszeit doch die ersten Sonnenstrahlen die nassen Strassen zu trocknen begannen, war Schluss mit dem “inneren Dienst”. Es dauerte dennoch allerdings bis weit in den Nachmittag, bis der scheinbar letzte Regenschauer vorbeigezogen war.

    Die Quartierstrassen waren noch nass, als ich den Renner auf die Strasse stellte. Eigentlich wusste ich bei der Wegfahrt von zu Hause gar nicht recht wohin ich wollte. Staffelegg wäre vielleicht mal wieder etwas.

    Schon bei der Einfahrt ins Schenkenbergertal viel mir zum wiederholten Male, das kleine Schildchen mit der Aufschrift “Aargauer Rebbaudorf” an der Ortstafel auf. Diese Schilder hängen seit diesem Herbst scheinbar an jedem Dorfeingang, in dessen Sichtweite sich ein Rebberg befindet. Als ich dann etwas später, sogar an der Tafel mit der Aufschrift “Aargauer Staatswein” vorbeifuhr war das Interesse definitiv geweckt. Warum nicht ein paar Bildchen in Zusammenhang mit Rebbau und Reben schiessen? Mal sehen was daraus werden könnte.

    Nach der Tafel mit dem Aargauer Staatswein, folgten dann schon bald schöne, grosse, aber hölzerne Trauben. Eingangs Thalheim, stand bis vor kurzem an dieser Stelle ein altes riesiges Weinfass. Auf der Staffelegg machte ich dann nochmals kurz einen Halt für eine weitere Foto, zurück, durch das Schenkenbergertal hinunter. Wegen der mittlerweile wieder verschwundenen Sonne lässt sich die Farbenpracht der Wälder nur noch erahnen.

    Von der Staffelegg wählte ich den Weg hinunter ins Fricktal und von da wieder hinauf über den Bözberg. In Hornussen gab es dann nochmals die Gelegenheit, das besagte Schild des “Aargauer Rebbaudorfes” abzuknipsen. Hornussen ist auch die Ortschaft, die im Kreisel der Hauptstrasse eine riesengrosse Hornisse sitzen hat. In diesem Kreisel sind ebenfalls Reben angepflanzt.

    Vielleicht als Folge eines häufigen Weinkonsumes der schmackhaften und feinen Weine aus dem Schenkenberger- und dem Fricktal, steht im Sinne eines Mahnmales ausgangs Effingen, eine übergewichtige Figur auf der Waage.

    Von den Vierlinden, nur wenig nach dem Bözberg, dann noch ein letzter Blick hinunter ins Aaretal.

    Mit dem Regen hatte ich ziemlich Glück. Bereits nach wenigen Kilometern, bei der Einfahrt ins Schenkenbergertal begann es kurz zu regnen. Kaum hatte ich den Regenschutz angezogen, hörte es auch schon wieder auf. Störender war, dass im Fricktal nur wenig vor mir ein Regenschauer durchgezogen war. Infolge dessen waren nun alle Strassen ziemlich nass. Den Regenschutz brauchte ich nicht, doch das Spritzwasser von der Strasse herauf fällte dennoch beide Schuhe.

    Es hat trotzdem gefallen und gut getan. Nach 10 Tagen ohne “gespürten Sattel”, war es auch höchste Zeit, wenigstens für eine kleine Ausfahrt.