Monat: September 2007

September 2007
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  • Ein letzter Blick zurück

    in südlicher Richtung Früh Morgens, ein letzter Blick aus dem Hotelfenster, der Bus für die Fahrt zum Flugplatz wartet schon in nördlicher Richtung

    Was im Reisegepäck von Mallorca ebenfalls nie fehlen darf, sind die leckeren “El Almendro”, Mandelfladen, am liebsten gleich von jeder Sorte einen.


    am liebsten von jeder Sorte einen Fladen

  • Wenn die Traumsuche zum Alptraum wird

    Kürzlich hatte ich das Geocache an der Küste von Llombards nicht gefunden. Der Name dieses Geocaches ist Traumsuche. Letzte Nacht träumte mir von diesem “quadratischen Hinweis”, der die Lösung für die Endkoordinaten dieses Multicaches zeigen sollte. In meinem Traum waren noch andere Sucher unterwegs und grübelten an Steinen und an einer Treppe in dieser Bucht.

    Was gibt es in den Ferien Gescheiteres zu tun, als den Traum zu leben. Ich mietete mir heute also nochmals ein Mountainbike und fuhr geradewegs an die Stelle in Cala Llombards, in die Bucht S’Almunia. Gegenüber dem letzten Mal hatte der Wind gekehrt und blies das Meer regelrecht in die Bucht. Weg war die friedliche Stimmung. Schäumend und tosend klatschte das Meer an die Felsen.

    Ich stocherte an dem quadratischen Hinweis herum, rüttelte an Schrauben, suchte nach Hohlstellen: nichts. Ich suchte andere, einigermassen quadratische Objekte, wie Steine, sogar Backsteine lagen ein paar herum, eine Höhle. Ich war vertieft in Gedanken und der ganzen Sucherei. Plötzlich tönte es hinter mir: “Haben Sie es gefunden?” Verblüfft drehte ich mich um. “Sie suchen doch etwas!” sagte er. Erst jetzt bemerkte ich sein GPS-Gerät in der Hand. “Ach, noch so einer” dachte ich und sagte: “Die Traumsuche?”. “Ja oder so ähnlich” war die Antwort.

    Er sei auf der Heimfahrt, seine Familie warte im Auto. Noch dieses letzte Cache wollte er schnell abholen. Er habe jetzt bereits sieben Stück auf Mallorca gesammelt. Plötzlich stand auch seine Frau mit den Kindern da. Gemeinsam suchten wir eine Weile nach etwas, wobei keiner genau wusste wonach. Bald wurde es aber für die andern Zeit und sie mussten gehen. Ich blieb und suchte weiter. In dieser Bucht und in der Bucht daneben, wovon ich ein Zielfoto hatte. Ich kletterte gerade zum widerholten Male die Felswand hinauf, nach der Suche einer versteckten Büchse, oder sonst einem Behälter. Da tönte es von oben herab: “Ist es da unten? … Sprechen Sie deutsch?” Ich weiss ja nicht wie ich dreingeschaut habe, als sich die Dame zu wiederholen begann: ” … Ich meine, kann man hier in die Bucht hinunter gehen?” Ich sah ihre Badesandaletten und riet ihr: “Würde ich nicht. Am besten beim Parkplatz die steile Treppe hinunter, dann beim quadratischen Hinweis, pardon bei der Tafel nach links und der Rest ergibt sich dann von selbst.” Irgendwie unmotiviert ging sie von dannen. Ich suchte noch eine Weile; ergebnislos.

    Um eventuell aufkommendem Frust vorzubeugen, hatte ich mir vorgenommen, auf dem Heimweg bei der Burg Santuari de la Consolacio vorbeizuschauen und dort ein paar schöne Fotos zu machen. So fuhr ich dann weiter nach Santanyi und Richtung S’Alqueria Blanca zur Burg. Doch auf den letzten 50 Höhenmetern war Schluss. Eine Mauer auf der Strasse setzte mit aller Deutlichkeit das Fahrverbot durch. Hinter der Mauer war die Strasse abgerutscht. Aber das gehört zu einem anderen Alptraum, den ich kürzlich hatte, davon aber hier noch nicht geschrieben habe. (kommt vielleicht noch).

    Trotzdem hätte diese Stelle eineb grandiosen überblick über den südlichsten Teil der Insel geboten. Das Wetter war zwar heiss, sehr heiss, doch die Fernsicht fast null. Irgendwie bleiern lag die Luft auf dem Lande.

    Ich verpflegte mich aus dem Rucksack bevor ich den Heimweg unter die Räder nahm.

  • Strandwanderung

    Ein paar Gedanken zum heutigen “Strandschlendern”:

    • Ich liebe Standwanderungen. In der Dünung des Meeres so lange gehen, bis einem die Füsse fast nicht mehr tragen können, oder der Strand zu Ende ist. Es Trenc, der Strand hier in der Nähe ist zu lange, um seine ganze Länge an einem Tag hin und wieder zurückschlendern zu können. Also: schlendern bis zum Umfallen.
    • Der Wind von gestern hat sich gelegt, der Wellengang ist heute deutlich kleiner, deshalb hängt fast überall auch wieder die grüne Fahne am Strand.
    • Das Meer hat in den letzten Stunden jede Menge feine, braune Algen und Neptunballen auf den Strand geworfen. Beides soll eine Eigenart von Mallorca sein und wird hier liegen gelassen, um die Erosion des Strandes zu verhindern. Geht man darüber, ist es ganz weich.
    • Immer wieder mache ich mir Gedanken über die teils merkwürdigen Steine am Strand. äusserst scharf und spitz, fast wie das Negativ von Luwasakügelchen.
    • Manchmal riecht es nach Schwefel. Werde irgend einmal versuchen herauszufinden, wie diese Insel entstanden ist. Bereue es jetzt, das Büchlein über Mallorca nicht besser gelesen zu haben.
    • Der Sandstrand “Es Trenc” ist vielleicht sieben Kilometer lang, besteht fast ausschliesslich aus Sand und einem grünen Hinterland. Etwa alle zwei Kilometer gibt es eine Strandbar.
    • Im mittleren Teil ist Nacktbaden offiziell geduldet. Viele machen davon Gebrauch.
    • Heute hat es viele Leute am Strand. Die meisten liegen oder sitzen auf ihren Tüchern oder den gemieteten Liegestühlen. Eine Garnitur, zwei Liegestühle und ein Sonnenschirm, kosten hier zwölf Euro.
    • Etwa nach drei Vierteln der Strecke, von Süden her kommend, kommt man an ein paar Häusern vorbei. Schon seit Jahren, wird daran gewerkelt und doch wohnt keiner drin. Die umgebende Mauer weist nun bereits erste “Erosionsschäden” auf. Die Ortschaft heisst sinnigerweise Morters.
    • Auf dem Meer, ein paar hundert Meter vom Strand entfernt, liegen grosse, Motorschiffe vor Anker. Ab und zu heult ein Wassertöff vorbei, aber sonst ist es sehr ruhig.
    • Die nächste Insel, Cabrera, ist etwa 20 Kilometer entfernt, sagt das GPS.
    • Die Sonne scheint von einem fast wolkenlosen Himmel herunter. Die fast vollständige Windstille lässt die Hitze förmlich stehen.
    • Und noch ein letzter Gedanke: Nacktbaden tun nur die, die auch etwas zu zeigen haben: Fettleibigkeit, feuerrote, verbrannte, ledrige Haut, Cellulite im fortgeschrittenen Stadium, Hängebäuche, …
    • Und der allerletzte Gedanke: Am Morgen, als sie den Liegestuhl mieteten, waren sie noch bleich und weiss. Am Mittag glaubten sie, das Zwicken auf ihren roten Körpern, käme vom ausgetrockneten Salz auf der Haut, nach den gelegentlichen Abstechern ins Wasser. Am Abend trug man sie verbrannt und ausgetrocknet zur Samariterstelle.
  • Schöne Buchten

    Der Himmel zeigte sich heute Morgen leicht bewölkt. Es blies allerdings ein heftiger Wind vom Meer her. So heftig, dass sogar die rote Fahne (=Badeverbot) gehisst wurde. Für mich hiess das: Zeit für eine Ausfahrt mit dem Fahrrad. Ich hatte mir vorgenommen, die beiden GeoCaches zu holen. So mietete ich mir heute ein Mountainbike.

    Mountainbikestrecken sind hier nicht so wirklich funny zu befahren. Viel Steine, oftmals auch viel Sand und heute eben auch noch der teils heftige Wind dazu. So entschloss ich mich auf normalen Strassen etwas ins Landesinnere zu fahren und bei der richtigen Verzweigung dann an die Südspitze von Mallorca abzuzweigen. Das GPS war keine wirklich grosse Hilfe, denn es reklamierte schon bald “keine Strassen in Ihrer Nähe”. Aber dafür hatte ich ja bei der Ankunft hier auf der Insel eine Velokarte gekauft. Als Richtungszeiger und als Angabe der Restdistanz in Luftlinie bis zum GeoCache würde es dennoch auf jeden Fall reichen.

    Die Fahrt zur Südspitze führte anfänglich an grossen, kahlen Feldern vorbei. Teilweise umsäunt von den fast überall präsenten Steinmäuerchen. Auf den Feldern selbst war in den wenigstens Fällen auszumachen, was da mal angepflanzt war. Alles kahle Dürre. Einzelne Anwesen, meist umgeben von Palmen, blühenden Oleandern, oder Kaktusse in allen Grössen und Formen.

    Nach Ses Salinas, eine der grösseren Ortschaften hier, dann die riesige Anlage eines botanischen Gartens. Wir haben den vor ein paar Jahren schon mal besucht und waren damals beeindruckt von der Vielfalt von Kaktussen. Der Gärten hat in der Zwischenzeit noch einen kleinen künstlichen See erhalten.

    Schon bald kam die Abzweigung in Richtung Süden. Vorbei an grossen Plantagen von Mandelbäumen. Auch diese Plantagen schön eingemauert mit den Steinmäuerchen. Mallorca ist Übrigens ein Hauptanbaugebiet für Mandeln. Laut Preisvorschlägen muss es hier wunderbar aussehen, wenn im Frühling die Mandelbäume in voller Blüte stehen. Ab und zu ein paar Olivenbäume. Sogar ein Zitronenbaum zeigte seine gelben Früchte.

    An der Südspitze angekommen, tobte das Meer hörbar und sichtbar an die Felswände. Ein paar Fotos von der schäumenden Gischt im Vordergrund und dem unruhigen Meer im Hintergrund konnte ich schiessen und genoss hier mal vorerst dieses Naturspiel bevor ich mich an die Suche des GeoCaches machte.

    Das Cache war ein sogenanntes MultiCache. An der ersten Koordinate findet man nicht das Versteck, sondern nur den Hinweis, wie es weitergeht. Heute galt es zuerst die richtige Tafel zu suchen (Hinweis zum Leuchtturm) darauf die geforderten roten Zahlen und Buchstaben zählen, dann rechnen nach Vorgabe des Versteckers und die so ermittelten neuen Koordinaten in das GPS eingeben, und … weitersuchen, beziehungsweise über Stock und Stein nochmals etwa 1,5 Kilometer der Küste entlang stolpern, (natürlich mit dem Bike in der Hand.)

    Der Cache war schön platziert. In sicherer Distanz vom schäumenden Meer und mit guter Aussicht auf die nächsten Klippen. In dieser Umgebung genoss ich nun noch eine kurze Verpflegung aus dem Rucksack.

    Anschliessend wieder zurückstolpern auf die Strasse, zurück zwischen den Mandelplantagen, vorbei am Zitronenbaum, zurück auf die Hauptstrasse und ein paar Kilometer weiter in Richtung Lombards. Auch in Cala Lombards handelte es sich um einen MultiCache. An der Anfangskooridnate stand ein “quadratischer” Hinweis, woraus irgendwie die Zielkoordinate hätte abgeleitet werden können. Ich suchte, ich überlegte, grübelte unter Felsen, suchte weiter, versuchte mich an der ausgedruckten Beschreibung zu orientieren. Es gelang mir nicht, irgend etwas zu finden, was mich weiter gebracht hätte. Da ich diese Bucht von früher her schon kannte und in der Cache-Beschreibung der Blick auf die Bucht von der Zielstelle aus vorhanden war, versuchte ich es halt so.

    Auch wenn ich dieses Cache schlussendlich doch nicht gefunden habe, so tröstete ich mich damit, zwei wundervolle Buchten gefunden zu haben. Die eine, worin der “quadratische” Hinweis zu finden gewesen wäre und die andere, die eigentliche Zielbucht. Erstere eher eine felsige Bucht, mit vielen Höhlen und treppenförmigen, kleinen Terrassen. Die zweite, auch eher eine felsige, aber mit einem schmalen, offensichtlich ganz flachen Sandstrand. Ich verweilte eine ganze Weile zwischen den beiden Buchten, genoss das Farbenspiel im Meer, verpflegte mich nochmals und fuhr dann zurück ins Hotel.

    Der teils heftige Wind vom Morgen hatte sich grösstenteils gelegt, so dass mir nun sogar eine Fahrt gegen den Wind über weite Strecken erspart blieb. Trotz der fast flachen Gegend kamen bis zum Schluss der Fahrt doch etwas über 600 Höhenmeter zusammen, was mich eigentlich überraschte. Das dauernde und wellige auf und ab zählt sich halt auch zusammen.

    Alles in allem: ein weiterer gelungener Ferientag. Sieht man vom Wind ab, sogar bei schönstem Wetter und sommerlicher Hitze.

  • Nach dem Gewitter

    Gestern, gegen Abend, kündigte sich das Gewitter schon mit dunklen Wolken am Horizont an. Es dauerte dann allerdings noch bis fast gegen Mitternacht, bis die “Musik endlich zu spielen” begann. So am offenen Meer scheint der Donner viel länger zu Rollen, als bei uns zu Hause. Zwischendurch auch mal ein kräftiger Paukenschlag. Glaube, das halbe Hotel war danach wach.

    Der heutige Morgen startete zwar bei weiterhin guten Temperaturen von knapp 20 Grad, aber unter einem stark bewölkten Himmel. Während des Morgenessens noch ein weiterer kräftiger Regenschauer, danach blieb es dann wenigstens trocken, aber immer noch bedrohlich schwarz. Die Sandstrände wollten sich nicht so richtig bevölkern, dafür herrschte ein reges hin und her spazieren, walken, joggen auf dem Promenadensteg vor unserem Hotel.

    Für mich schien die Zeit gekommen, einen ersten Versuch zur Entdeckung eines GeoCaches auf Mallorca zu unternehmen. Das nächste liegt etwa 2,2 Kilometer Luftlinie vom Hotel entfernt. Bekleidet mit regentauglicher Ausrüstung und vernünftigem Schuhwerk machte ich mich auf die Suche. Südwärts, auf dem Promenadensteg entlang der Ortschaft, vorbei am Jachthafen von Colonia de Sant Jordi. Vorbei an einem ersten, heute menschenleeren Strand, und weiter über ein Felsband zum nächsten Strand. Das GeoCache war bald gefunden und der Eintrag im Gästebuch war auch bald erledigt.

    Auf dem Rückweg habe ich mich dann noch längere Zeit im Jachthafen aufgehalten. Vielleicht ergibt sich ja eine gute Foto. Da lagen einige Barabara’s, Carmen’s, Esperanza’s, Giulia’s und einige weitere auf Frauennamen getaufte Schiffe und Schiffchen. Und dazwischen, fast hätte ich es übersehen, schaukelte auch ein URSUS.

    Weitere GeoCaches sind etwas weiter entfernt, da werde ich wohl am besten ein Mountainbike beim Fahrradverleih mieten.


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