Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

Reise ans Ende der Welt 5. Tag

letzte Chance für einen Blick auf die Ostsee Oulu verlassen wir heute Morgen in leichtem Regen. Doch das Wetter hellt bald etwas auf, die Temperaturen liegen dann den ganzen Tag im üblichen Rahmen um 15 Grad herum. An der Sonne wird es jeweils sehr rasch auch wärmer. Nach einem letzten Blick aus dem fahrenden Car auf den letzten Zipfel der Ostsee führt unser Weg weiterhin nach Norden.

Kriegsdenkmal in Rovaniemi Nach einem kleinen Zwischenhalt unterwegs erreichen wir gegen Mittag Rovaniemi, auch genannt das Tor in den Norden. Finnland hat ja während der Kriegszeit arg gelitten. Mal unter den Deutschen, mal unter den Russen. Nach der Besichtigung der sehr schönen Kirche, haben wir uns deshalb auch die Zeit für einen kurzen Besuch des Friedhofes genommen. Ist noch eine eindrückliche Sache.

Beim Santa Claus auf dem Polarkreis Kurz nach Rovaniemi erreichen wir den Polarkreis. Mir war bis jetzt nicht bewusst, dass damit auch ein Riesengeschäft mit dem Santa Claus und seinen Rentieren veranstaltet wird. (Glaubte, die ganze Rentiergeschichte sei irgend wann mal von den Amerikanern importiert worden.) Nach dem obligaten Gruppenfoto, zusammen mit dem Santa Claus, war ohnehin gerade Zeit für das Mittagessen. So nahmen wir unsere Verpflegung zum Klang von Weihnachtsliedern ein.

Am Übergang zur Tundra Anschliessend war wieder Busfahren angesagt. Ich bin überrascht, wie hügelig die Gegend hier, zwischen der Ostsee und dem Nordkapp ist. Zudem auch noch sehr kurvenreich. Die Vegetation wird immer karger, Birken haben in den ausgedünnten Wäldern jetzt deutlich die Mehrheit.

Überrascht bin ich aber auch, dass nördlich des Polarkreises, die Bemühungen um den Touristen wieder zunehmen. Und zwar nicht nur um den Sommertourismus der ja unterwegs ans Nordkapp ist, sondern auch den Wintertourismus. Kurz vor unserem Hotelbezug zum Beispiel fuhren wir auf einen Hügel, immerhin 440 Meter über Meer. Vom Tal hinauf führten ein Skilift und ein Sessellift. Im Dorf Saariselkä soll es vier Hotels geben. Dazu kommen aber auch noch fast unzählige Ferienhäuser in scheinbar einfachster Form und als Blockhaus konstruiert, verstreut im Wald. Das Angebot an Loipen ist gross. Kommen noch Angebote mit Husky-Hunden, irgendwas mit Nordlichtern und weiteren Sachen, die wir zwar erahnen, aber nicht lesen können.

Womit wir bei der Sprache angelangt sind. Die Reiseleiterin in Helsinki sagte: nehmen sie Chinesisch und Griechisch, drĂĽcken das durch den Fleischwolf, und sie haben Finnisch. Chinesisch fĂĽr den Klang, Griechisch fĂĽr die Grammatik.

Sie gab uns ein paar Beispiele, tönte alles gleich, wird aber verschieden ausgesprochen. Manchmal sind es nur ein zweites “A” oder ein zweites “K” das zu einer längeren Betonung und einer schärferen Aussprache fĂĽhrt. Doch der Sinn, des Wortes ist dann komplett anders. Es gibt aber auch einfache Beispiele:

hei heisst GrĂĽezi
heihei heisst auf Wiedersehen
Hissi bedeutet der Lift / Personenaufzug
Kippis sagt man statt Prost

Etwas schwieriger vielleicht
Kiitos fĂĽr Danke
Die meisten Flussnamen enden mit ..joki
Die meisten Namen von Seen enden mit ..järvi.

Einige Wörter werden einfach von einer anderen Sprache ĂĽbernommen und mit einem “i” verlängert, sowie zum Beispiel:
Grilli fĂĽr Grill
Bratwursti
Kioski

Definitiv fertig ist es mit Finnisch fĂĽr Touristen bei:
Santa Claus Hauptpost Joulupukin Pääposti: Posti könnte ja vielleicht noch etwas mit der Post zu tun haben, aber das ganze bedeutet etwa soviel wie: Santa Claus’s Hauptpost, oder

Veloständer in OuluPolkupyörä-Parkki: Parkki könnte ja vielleicht mit Park oder Platz zu tun haben, das ganze bedeutet aber soviel wie Veloparkplatz, vielleicht auch Veloständer.

Morgen verlassen wir wieder die osteuropäische Zeitzone, erhalten unsere vorgestellte Stunde wieder zurück und machen dann den letzten Sprung zum Nordkapp (Norwegen) hinauf. Bereits heute Nacht wird die Sonne nicht mehr untergehen, befinden wir uns doch etwa 200 KM nördlich vom Polarkreis. Leider regnet es im Moment wieder und ist ziemlich bewölkt. Die Sonne selber sehen wir nicht, doch zur Zeit, etwa 23:00 Uhr (Osteuropäische Zeit) habe ich den Eindruck von vielleicht Nachmittags um 5 Uhr. Viel dunkler dürfte es kaum mehr werden.

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Autor: Urs

Würde mich eher als Tourenfahrer bezeichnen. Radfahren war schon in der Jugendzeit meine Leidenschaft. Doch auch dann schon eher für lange Ausflüge. Mit der Zeit gesellten sich die Fotographie dazu und teilweise beruflich bedingt auch das Interesse an IT, an Software. Damit war der Grundstein für dieses Weblog gelegt. Seit dem Jahre 2004 schreibe ich hier ziemlich regelmässig über meine Fahrten.

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