Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

Ausflug quer durch den Jura: von Biel nach Basel

Heute nahm ich mir die Gelegenheit für einen dritten Ausflug in den Jura. Die Strecke klickte ich mir wieder mit dem Tourenplaner von quäeldich.de zusammen. So weiss ich ziemlich genau, was mich Höhenmetermässig erwartet. Die Absicht war, von Biel möglichst im rechten Winkel zum Jura bis an die französische Grenze zu fahren und anschliessend möglichst nahe an der Grenze Schweiz/Frankreich nach Basel zu gelangen.

Aus der Erfahrung, dass mein GPS mir dauernd Vorschläge fĂĽr AbkĂĽrzungen machen will, habe ich anhand der Ortschaftenliste aus dem Tourenplaner möglichst viele Ortschaften bereits vorgegeben. Das beudeutet, dass die vorgeschlagenen AbkĂĽrzungen automatisch nach nur wenigen Kilometern immer wieder auf den “richtigen” Weg zurĂĽckkommen mussten. Ob es funktioniert hat?

Col de Pierre PertuisNach einer Fahrt mit dem Zug nach Biel, fuhr ich von dort geradewegs die Schlucht hinauf hinter die erste Kette des Juras. Die Luft war noch frisch, fast ein bisschen kalt in der engen Schlucht. Doch schon bald erreichte ich Sonceboz, eingebettet zwischen Wäldern und Jurahügeln. Nach einer kurzen Unsicherheit wegen Baustellen und Verlegung der Strassen, startete ich durch, hinauf auf den Col de Pierre Pertuis. Nicht so eine brutal steile Steigung, wie sie sonst in den Jurabergen noch öfters vorkommt. Doch zusammen mit der mittlerweilen wärmenden Morgensonne, liess ich eben doch ein paar Schweisstropfen liegen.

Ein welliges Auf und Ab erfolgte. Mein GPS tobte sich richtig aus mit Abkürzungsvorschlägen. Ich liess es gewähren und folgte schön den Vorschlägen. Es fand immer wieder Wege, alles geteert, manchmal etwas rumplig und schlechter Belag, weitab von den grossen Verkehrsstrassen. Dafür habe ich wohl manchen Kilometer pure Natur genossen. Kein Auto, nicht einmal mehr verirrte Motorräder, dafür jede Menge Weideland, Kühe, Pferde, Schafe, sogar eine ganze Herde Ziegen. Etwas Zweifel kamen an der Routenwahl aber schon auf, als ich vor einem geschlossenen Kuhgehege stand. Doch mit einem Griff war auch dies zu öffnen. Was ich beim ersten Gitter noch nicht wusste: es folgten nachher noch mindestens deren fünf. Ich schlängelte mich durch die Hinterlassenschaften der Kühe durch. Aber die Strasse war tatsächlich immer noch geteert.

GlèreCol de MontvoieNach etwa 40 Kilometern die erste grosse Abfahrt. Von 1000 Metern ĂĽber Meer hinunter auf 500. Durch viel Wald und einige Spitzkehren an den Doubs. Und auf der anderen Seite sogleich wieder hinauf, fast gleich hoch, aber einfach an der Sonne, ĂĽber Kuhgitter, hinĂĽber nach Frankreich. Kaum oben geht es sofort wieder steil hinunter, nochmals ĂĽber den Doubs. Schaut man auf der Karte, so kann man erkennen, dass der Doubs hier einen riesigen Bogen, ähnlich eines riesigen “U” macht. Auch diese Abfahrt endet in einer neuen, wenn auch viel flacheren dafĂĽr auch viel längeren Steigung, hinauf auf den Col de Montvoie.

Ich nähere mich langsam der Halbzeit des heutigen Ausflugs. Beginne nach einem Restaurant umzuschauen. Doch die meisten sind geschlossen, vielleicht wegen des heutigen Pfingstsonntags? Ich habe auch keine Lust IN ein Restaurant zu sitzen, dafür ist mir das Wetter zu schön und trotz der langsam aufkommenden Bise auch zu warm. So fahre ich weiter, Schlussendlich gelange ich an den letzten Hügel meines heutigen Ausflugs. Es ist jetzt höchste Zeit, den Inhalt meines Rucksacks zu plündern, sonst geht dann gar nichts mehr.

Nach diesem improvisierten Mittagessen, nehme ich noch die letzten paar Meter dieser Steigung bevor ich mich wieder in die Tiefe stĂĽrzen kann. Entlang der Lucelle, offensichtlich dem Grenzfluss zwischen Frankreich und der Schweiz, meist sehr idyllisch durch den Wald, manchmal auf Frankreichs Seite manchmal auf unserer Seite.

Typischer Weg meiner heutigen FahrtNach einem letzten kleinen Hügel, einem misslungenen Abkürzungsversuch gelange ich an die Birse. Ich verzichte ab jetzt auf alle Experimente mit Abkürzungen, bleibe schön auf der Hauptstrasse entlang der Birs. Während etwa 40 Kilometern kann ich die Beine nochmals richtig kurbeln lassen, fast ohne Gegensteigungen, fast immer leicht bergab. So gelange ich ziemlich direkt nach Basel und an den Bahnhof.

Ein schöner, erlebnisreicher Ausflug, über viele Kilometer kleine und kleinste Strässchen findet hier seinen Abschluss.

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Autor: Urs

Würde mich eher als Tourenfahrer bezeichnen. Radfahren war schon in der Jugendzeit meine Leidenschaft. Doch auch dann schon eher für lange Ausflüge. Mit der Zeit gesellten sich die Fotographie dazu und teilweise beruflich bedingt auch das Interesse an IT, an Software. Damit war der Grundstein für dieses Weblog gelegt. Seit dem Jahre 2004 schreibe ich hier ziemlich regelmässig über meine Fahrten.

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