Monat: Juli 2010

  • Arbeitsweg 2010-27 (Süd)

    Heute Morgen hat es nun geklappt. Eine Fahrt wie im Bilderbuch. Kein Nebel, kein Regen, nur die Sonne und ein paar letzte Schleierwolken standen am Himmel. Wobei man leider um diese Zeit schon merkt, dass die Sonne bereits etwas tiefer steht. Kurz vor Baden, dort wo sie im Sommer jeweils erst wenig über dem Hertenstein steht, dürfte es sich höchstens noch um Tage handeln, und sie mag nicht mehr ganz über den Berg zu steigen, bis ich vorbeifahre.

    Etwas weiter vorne im Limmattal, auf der Strecke zwischen Neuenhof und Killwangen/Spreitenbach, dort wo dieses Jahr Kornfelder angesäht sind, ergab es zusammen mit den goldgelben Sonnenstrahlen über den mittlerweile golden leuchtenden Getreidefeldern, eine richtig schöne Ferienstimmung. Schon fast Schade, dass ich heute auf dem Arbeitsweg radelte und nicht in einen neuen Ferientag.

    Weil ich heute wieder einen Arbeitstag am südlichen Ende der Stadt hatte, schoss ich das Foto auch auf dem Hinweg. Es entstand anfangs Dietikon.

    Auf dem Heimweg dann nochmals Sonne pur. Wolkenloser Himmel, fast kein Wind und merkwürdigerweise auch fast kein Verkehr, jedenfalls deutlich weniger als sonst üblich.

    Habe ich bei meiner ersten Fahrt nach den Ferien noch über meine Beine gejammert, dass ich mich vom Ferientempo kaum habe trennen können, so könnte ich mittlerweile die Ursache gefunden haben. Ich legte ja während der Fahrten im Winter und Frühling immer grossen Wert darauf, mit einer relativ hohen Trittfrequenz in der Gegend herumzukurbeln. Ich glaube diese Fähigkeit ist mir mit all den Höhenmetern in den Dolomiten und dem Anhänger abhanden gekommen. Die Muskeln haben sich vielleicht tatsächlich mehr auf langsam und kräftig umgestellt, statt weiterhin eher schnell zu bleiben. So habe ich denn heute bewusst versucht, mit einer eher hohen Trittfrequenz zu pedalieren. Mal schauen ob das etwas genützt hat. Falls ich morgen wieder mit dem Renner zur Arbeit fahre, dürfte die gefahrene Zeit wohl der beste Beweis dafür (oder dagegen) sein.

  • Arbeitsweg 2010-26 (Nord)

    Ich war gerade am Morgenessen, als ein Platzregen durch das Quartier rauschte. Ein Blick auf das Niederschlagsradar verriet aber, dass die Sache vielleicht heftig sein könnte, doch höchstwahrscheinlich nur von kurzer Dauer. Es war wieder einmal eine dieser Niederschlagszellen, welche sich schon in der Vergangenheit ab und zu einen Spass daraus machten, zu morgendlicher Stunde entlang dem Jura nach Osten zu ziehen. Ich entschloss mich zu warten, bis der Spuck vorüber war und anschliessend dann eben doch mit dem Renner zur Arbeit zu fahren.

    Das Positive zuerst: das gelbe Radfahrer-Jäckchen kann so einen feinen Nieselregen und die gröbsten Spritzer von der Strasse abhalten. Nass wird man eher vom Schwitzen als vom Regen. Auch die Temperatur so früh am Morgen, direkt hinter einem Regenschauer nachzufahren, gefiel mir.

    Klar auf der negativen Seite muss ich erwähnen, dass bereits nach wenigen Kilometern die Schuhe eben doch volllaufen. Ich hatte es unvorsichtigerweise nicht für notwendig gehalten, meine komplette Regenausrüstung überzuziehen, was sich jetzt bereits rächte.

    Es schien fast so, als ob die Niederschlagszelle genau den gleichen Weg genommen hätte wie ich. Denn die ganze Strecke, von zu Hause bis ans Nordende der Stadt, war immer klatschnass, doch aus den Wolken kam glücklicherweise kein Nachschub mehr.

    Auch positiv: Auf dem Heimweg am Abend, in sommerlicher Wärme und mit dem üblichen Gegenwind im Wehntal und Surbtal, wurden dann sogar die Schuhe fast vollständig trocken, bis ich wieder zu Hause war.

  • Arbeitsweg 2010-25 (Nord)

    Auch nach den Ferien geht der Ernst des (Erwerbs-)Lebens wieder weiter. Die neblig-trübe Stimmung am frühen Morgen half ja auch nicht gerade, diesen Anfang etwas aufzuhellen. Vielleicht auch deshalb konnte ich mich vom Ferientempo auf dem Renner der letzten Tage kaum trennen und bummelte regelrecht hin und zurück. “Es” lief einfach nicht so richtig. Der sonst übliche Eifer, die gewohnten Zwischenzeiten möglichst halten zu können war vorerst wie weggeblasen.

    Das besserte auch am Abend auf dem Heimweg nicht, obwohl sich die Begleitumstände völlig anders präsentierten. Voller Sonnenschein und im Wehntal / Surbtal voller Gegenwind. Die verzerrten Gesichter der eher übergewichtigen entgegenkommenden Radrennfahrer konnten mir nur ein kleines Schmunzeln entlocken. Denn sie waren ja eigentlich die Profiteure meines Gegenwindes. Also warum denn so verkrampft auf dem Drahtesel sitzen?

    Das heutige Bild entstand auf dem Heimweg vom Arbeitsplatz auf der nördlichen Seite der Stadt. Mitten aus dem ehemaligen Industriequartier von Oerlikon. In diesem Industriequartier wurden die ehemaligen, teils riesigen Bauten von Maschinenfabriken abgerissen oder umgestaltet und durch modernere, meist Bürogebäude, Einkaufszenters, vielleicht auch Wohnungen und Parkanlagen ersetzt.

  • Google Latitude gegen Webtracker

    Regelmässige Leser dieses Weblogs erinnern sich vielleicht noch, dass ich in den letzten Jahren einen Webtracker auf meinen Fahrten dabei hatte. Dieser sendete alle zehn Minuten meine aktuelle Position, zusammen mit der aktuellen Fahrtgeschwindigkeit und der aktuellen Fahrtrichtung auf mein Weblog, wo ich dann diese Positionsmeldungen zu einer Kette von einzelnen Punkten zusammenhängte.

    Dies funktionierte bei Fahrten im Flachland oder auch in offenen Tälern recht gut. Etwas Mühe hatte der Webtracker in den Bergen, schmalen Tälern, auf Passstrassen. Da konnte es schon mal passieren, dass stundenlang keine Positionsmeldung mehr durchkam. Gründe dazu gab es verschiedene, nicht zuletzt die teils schlechten Verbindungen der Telecomanbieter, dann aber auch der starre Rhythmus von zehn Minuten des Webtrackers. Entweder er konnte in diesen wenigen Sekunden um die zehnte Minute herum eine Verbindung aufbauen, oder eben nicht.

    Dieses Jahr habe ich nun versucht meine Positionsmeldungen mit Latitude von Google in das Weblog zu bringen. Ich habe dazu ein paar Tage meiner kürzlichen Fahrt in Zusammenhang mit den Dolomitenferien analysiert.

    • 20. Juni 2010:
      • Charakter der Strecke: Übernachtung in Bozen, Fahrt durch das Brennertal hinauf bis Ponte Gardena, dann das ganze Gardenatal über das Grödnerjoch (Passo Gardena), weiter das Tal hinunter nach La Villa.
      • Verhalten von Latitude: Während der Übernachtung in Bozen wird meine Position ungefähr alle neun Minuten aktualisiert. Mit dem Beginn der Fahrt durch Bozen, enden auch die regelmässigen Aktualisierungen. Mit dem Erreichen des Brennertales hört die Aktualisierung der Position ganz auf. Beim Eintritt ins Val Gardena wird eine einzelne Position gesendet. Das Tal ist dort etwas breiter. Der angezeigte Unsicherheitsfaktor ist aber riesengross, deckt jedenfalls mehrere Quadratkilometer ab. Während der anschliessenden Fahrt durch das Tal und über den Pass (von 10:19 bis 15:41) werden nur gerade fünf Positionen gesendet. Diese sind immer am richtigen Ort platziert, allerdings drei davon mit einer recht grossen Unsicherheit.
    • 21. Juni 2010:
      • Charakter der Strecke: Fahrt auf der Sella-Runde. Vier Pässe, dazwischen teils schmale, teils aber auch recht offene Täler, praktisch keine Ortschaften.
      • Verhalten von Latitude: Während der ganzen Fahrt werden nur gerade vier Positionsmeldungen übermittelt. Überraschenderweise alle ausserhalb von Dörfern, aber alle mit einer sehr grossen Unsicherheit. Drei der Positionen sind aber dennoch genau platziert.
    • 24. Juni 2010:
      • Charakter der Strecke: Schmales Tal hinunter, hinauf zu einem Castello, wieder ins Tal hinunter, um einen Hügel und zum Mittagessen, weit hinten in einem abgeschiedenen Tal. Anschliessend wieder das schmale Tal zurück ins Hotel.
      • Verhalten von Latitude: Im schmalen Tal wird erst auf der Heimfahrt am Abend eine Position angezeigt. Die beiden Positionen auf dem Hügel des Castellos stimmen zwar, sind aber mit einer Unsicherheit von mehreren Quadratkilometern behaftet. Die Fahrt zum Mittagessen im abgeschiedenen Tal geht vollständig verloren. Keine Positionsmeldungen. (SMS senden war zwar möglich, doch E-Mail-abrufen war nicht wirklich möglich.)
    • 25. Juni 2010:
      • Charakter der Strecke: über das Grödnerjoch hinunter ins Val Gardena bis fast zum Brennertal, dann im parallel verlaufenden Tal zum Würzjoch hinauf und durch das schmale Tal wieder ins Hotel zurück.
      • Verhalten von Latitude: Eigenartigerweise werden bei dieser Fahrt durch das Val Gardena, im Unterschied zum 20.06.10 laufend Positionen versendet. Das Wetter ist an diesem Tag allerdings ganz klar, kein Nebel, kein Regen, nur Sonne. Sogar am Rande des Brennertales werden zwei Markierungen gesetzt. Beim Aufstieg zum Würzjoch, endet dann die Euphorie. Zwei Markierungen, weit daneben und mit riesengrosser Unsicherheit gesetzt. Beim Aufstieg durch das schmale Tal zum Hotel werden diesmal zwei Markierungen gesetzt, beide stimmen und beide sind mit nur geringer Unsicherheit vermerkt.
    • 28. / 29. Juni 2010:
      • Charakter der Strecke: An einer Bergflanke zum Timmelsjoch, das Ötztal hinunter ins Inntal, das Inntal hinauf über den Arlberg und in die Schweiz.
      • Verhalten von Latitude: Während der Auffahrt zum Timmelsjoch, dauert mehrere Stunden, werden lediglich zwei Positionen gesendet. Beide weit daneben und beide mit sehr grossem Unsicherheitsfaktor. Erstaunlicherweise stimmen praktisch alle gesetzten Markierungen in Österreich. Kaum einer ist mit grosser Unsicherheit gekennzeichnet. Erstaunlich für mich deshalb, weil ich ausgerechnet an diesem Abend in Imst, im Bereich von A1 (die Österreichische Telekom-Gesellschaft) weder ein Posting noch Bilder ins Weblog setzen konnte.

    Vergleich Latitude versus Webtracker:

    Natürlich müsste man ja beide parallel mitlaufen lassen um ein hieb- und stichfestes Argumentarium erstellen zu können. Aus der Erfahrung mit dem Webtracker versuche ich mal folgende Gegenüberstellung.

    was verglichen Googles Latitude Webtracker
    Treffergenauigkeit im Flachland Ist die Treffergenauigkeit sehr hoch. Einzelne Ausreisser sind dennoch möglich Ist die Treffergenauigkeit sehr hoch. Ausreisser in Zusammenhang mit Tunnels möglich.
    Wahrscheinlichkeit der Genauigkeit Wird von Fall zu Fall neu berechnet, kann aber in kurzer Zeit sehr stark variieren. Macht dazu keine Angaben
    Treffergenauigkeit im Gebirge Bei günstigen Verhältnissen, breite Täler, Ortschaften vorhanden, ist die Treffergenauigkeit sehr hoch. Oftmals wird dann während Stunden keine Position mehr gesendet
    Anzahl / Rhythmus der Positions-Anzeigen Google legt da selbst irgend einen Rhythmus fest. In der Regel dürfte der um neun Minuten herumliegen. Positionsmeldungen kommen aber auch ausserhalb dieses Rhythmus zu Stande. Vermutlich bei günstigen oder genügend starken / zuverlässigen Verbindungen mit Telekomgesellschaften. Ist variabel einstellbar. Der Rhythmus muss aber per SMS an den Webtracker verändert werden.
    Nachvollzug / “Verfolgungsmöglichkeit” Da immer nur eine einzige Position angezeigt wird, ist eine Nachverfolgung fast nicht möglich. Zudem ist der Zuschauer nie ganz sicher, ob er nicht gerade jetzt eine Trefferungenauigkeit erwischt hat. sofern Positionen übermittelt werden, könnte eine “Verfolgung” durchaus möglich sein.
    Kosten Die Übermittlung der Daten ist in meinem Fall im Flat-Abonnement der Swisscom inbegriffen. Ob dies auch für meine Auslandfahrten reicht? Das zeigt dann die nächste Swisscom-Abrechnung Seit mindestens einem Jahr waren nur noch Meldungen per SMS möglich.

    Schlussfolgerung:

    • Der Webtracker war bezüglich der Positionen genauer
    • Latitude sendet länger, kann dazu noch die Wahrscheinlichkeit der Genauigkeit visualisieren.
    • Störend bei Latitude sind die gelegentlichen Fehlplatzierungen, welche nicht einmal mit einer hohen Wahrscheinlichkeit auf Ungenauigkeit hindeuten.

    Und zum Schluss die Frage: würde ich meinen eigenen Webtracker, mein eigenes Handy auf Grund der gesendeten Positionen im freien Gelände wieder finden?

    • Im Flachland: höchstwahrscheinlich ja
    • Im Gebirge: Das Handy (Latitude) eher, als den Webtracker, beide aber nur unter günstigen Bedingungen (volle Akku, Sendegebiete der Telekom’s)

    Latitude ist vorläufig und für die Verwendung auf dem Fahrrad, immer noch ein nettes Gadget. Möglich, dass es in der Stadt, bei der Suche zu Fuss nach Freunden und Bekannten (Werbung von Google) weniger fehleranfällig arbeitet.

  • Alles im grünen Bereich

    Heute, beim Nachführen der Monatsstatistik mit Freude festgestellt, dass ich wieder auf gutem Weg bin, meine Jahresziele zu den Kilometern und den Höhenmetern zu erreichen. Sogar bei der Anzahl Fahrten auf dem Arbeitsweg ist zur Zeit immer noch alles im grünen Bereich. Nur schön dranbleiben. 🙂 Monatsstatistik

    Beim Monatsfoto fiel mir die Entscheidung der Auswahl etwas schwerer. Verschneite Dolomiten? Sommerliche Dolomiten? Eines, der fast nicht enden wollenden Höhenprofile? Etwas aus der Hin- oder Rückfahrt? Monatsbild