Tag: 4. November 2005

November 2005
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  • morgendliche Schizophrenie

    Der zweite Wecker geht ab, draussen ist die
    Temperatur bei 9.9 Grad Celsius, Hochnebel, feuchte Strassen, Dunkelheit
    (es ist ja erst gerade fünf Uhr dreissig)

    Velofahrer: heute fahren
    wir mit dem Renner nach Zürich. Es ist ja immer noch zehn Grad.

    Büromensch (verschlafen): gähn, bei dieser Kälte und auf dieser
    nassen Strasse? Nein

    Velofahrer: aber die Meteorologen
    haben einen schönen und warmen Tag vorausgesagt.

    Büromensch
    (friert am offenen Fenster):
    Heute Freitag haben wir die letzte Sitzung
    zu spät. Heimfahrt im Dunkeln, geht nicht, will nicht beide Wege im Dunkeln
    fahren.

    Velofahrer: Beim Hinweg am Morgen fahren wir in
    die Sonne.

    Büromensch: Sonne? Höchstens Helligkeit. Zudem
    ist Nebel, viel zu gefährlich.

    Während der Morgentoilette
    herrscht Stille, keine Entscheidungsfindung.

    Der
    Timemanager mischt sich ein: Vorwärts, vorwärts, entscheidet euch,
    sonst kommen wir zu spät ins Büro! Zieht Euch an!

    Velofahrer: Rennhose, ist ja klar

    Büromensch:
    nichts ist klar. Ich friere schon im Schlafzimmer, wie denn erst auf dem
    Renner. Bürokleider, Winterkleider müssen her.

    Velofahrer:
    Willst du diese 70 Km hin und zurück nicht nehmen, ist doch ein Pappenstiel
    für uns, nur Flachland, nichts zu beissen.

    Büromensch:
    nichts da, das Jahresziel ist längst erreicht, es ist kalt, es wird Regen
    geben, Kilometer gibt es ein andermal. Zudem drängt die Zeit. Keine Zeit
    mehr für Streitereien, sonst verpassen wir noch den Zug.

    Sagts und greift zum Bürohemd und der Kravatte.