Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

Von St. Florian bis Bethlehem

Am Morgen besuchten wir das Stift St. Florian, natürlich in St. Florian. Wir erfuhren (in eisiger Kälte eines Klosters-Museums) viel über den damals gemarterten und ertränkten spätern Patron gegen Feuer- und Wassergefahren. Den Tag rundeten wir ab mit einem Besuch des kleinen Christkindmarktes in Steyr, welcher unter anderem eine Krippe, geschnitzt aus Olivenholz in Bethlehem, präsentieren kann.

Das Augustiner Chorherrenstift von St. Florian erhielt seinen Namen auf denjenigen Amtsvorsteher der Zivilverwaltung der römischen Provinz Ufernoricum in der Stadt Lauriacum bei Enns, fünf km von St. Florian entfernt. Weil er im Jahre 304 ein Bekenntnis für Christus ablegte wurde er gemartert und mit einem Stein um den Hals in der Enns ertränkt. Deshalb gilt er seit dem Ausgang des Mittelalters als Patron gegen Feuer- und Wassergefahren. Meist wird er deshalb auch mit einem Eimer Wasser dargestellt, welchen er über einem brennenden Haus ausleert. Wann das Kloster genau gegründet wurde, kann offensichtlich nicht mehr festgestellt werden, urkundlich belegt ist, dass es bereits 777 bestanden hatte. Sicher ist auch, dass es nie besonderen materiellen Reichtum hatte.

Besuchenswert ist es aber dennoch: einerseits seine Grösse, weist doch das Frontgebäude mit den beiden KirchtĂĽrmen immerhin eine Länge von knapp 300 Metern auf, dann aber auch wegen der Bibliothek. Sind doch dort ĂĽber 140’000 BĂĽcher und ĂĽber 1000 Handschriften aufbewahrt, welche bis ins 9. Jahrhundert zurĂĽckreichen. Weitere SehenswĂĽrdigkeiten in dem Kloster sind sicher der riesige Marmorsaal, die Albrecht Altdorfer Galerie, die Bruckner Orgel, sowie eine ganze Etage von Zimmern fĂĽr zufällig vorĂĽberziehende Kaiser mit ihrem engsten Anhang. Weitherum dĂĽrften zudem die Sängerknaben von St. Florian bekannt sein.

Am Nachmittag dann besuchten wir die Altstadt von Steyr. Eingebettet im Y des Zusammenflusses der beiden Flüsse Enns und Steyr, lag sie bereits zu sehr früher Zeit strategisch genau richtig um Handel und Wirtschaft betreiben und kontrollieren zu können. Sehr früh schon hatte sich Steyr einen Namen in der Münzprägung, später in der Waffenherstellung gemacht. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts erhielt Steyr bereits das Stadtrecht. Die immer wieder nach aussen verlegten Stadtmauern lassen einen ungestümen Wachstum der Stadt erahnen. Der immer wieder verlängerte und modernisierte Steyr-Kanal zeugen von einer grossen Innovationskraft und Produktivität der damaligen Industrie. Die eingegangene Partnerschaft mit Bethlehem zeigen aber auch die enge Verbundenheit der Gegend mit dem christlichen Glauben.

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Autor: Urs

Würde mich eher als Tourenfahrer bezeichnen. Radfahren war schon in der Jugendzeit meine Leidenschaft. Doch auch dann schon eher für lange Ausflüge. Mit der Zeit gesellten sich die Fotographie dazu und teilweise beruflich bedingt auch das Interesse an IT, an Software. Damit war der Grundstein für dieses Weblog gelegt. Seit dem Jahre 2004 schreibe ich hier ziemlich regelmässig über meine Fahrten.

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