Es ist wie schon die ganze Strecke: Die Küste ist im Winterschlaf. Ein paar Bauarbeiter, die den Gehsteig entlang des Meeres neu machen. Das ist fast das einzige, was sich bewegt, und das weiterhin stark rauschende und wellende Meer. Auffälligerweise haben fast falle Weinhandlungen und alle Immobilienmakler geöffnet. Und solche hat es um jede Ecke.

Ich schlendere um die Bucht von Banyuls-sur-Meer. Das eine oder andere Bistro oder “Tabac” hat tatsächlich geöffnet. Hinter den vom Salzwasser verklebten und angelaufenen Fensterscheiben sitzen ein paar Einheimische, warten dort wohl auf besseres Wetter. Die Gassen sind leer. Die paar wenigen Touristen haben einen Regenschirm dabei, denn es ist auch heute wieder rundherum furchterregend schwarz und dunkel. Vermutlich regnet es nur an den Hügeln. Der kräftige Wind weht die Wolken rasch ins Landesinnere.

Auch ein kleines Denkmal finde ich. Denn im zweiten Weltkrieg müssen hier wohl viele Kanonen als Teil des “Südwalls” stationiert gewesen sein. Vor dem Rückzug hat man dann einfach alles ins Meer geworfen. Taucher und die Feuerwehr haben viel später ein solches Kanonenrohr wieder an Land gezogen und die Geschichte dazu dokumentiert.

Auf dem Rückweg zum Hotel hat mir dann GoogleMap geholfen, doch noch einen geöffneten “Supermarkt” in den engen Gassen zu finden, wo ich meine Vorräte für die nächsten Tage wieder etwas auffüllen konnte. Zufälligerweise fand ich in den Hinterhöfen der sonst recht schmucken Ortschaft auch noch ein paar Zitronenbäume.

Ich konnte es auch nicht ganz sein lassen, und habe versucht, das schäumende Meer einzufangen:
Frankreich

Kommentare
2 Antworten zu „Ruhetag in Banyuls-sur-Mer“
Hallo Urs
Mache in Magdeburg auch gerade einen Ruhetag auf meiner Winterreise durch Deutschland. In den letzten vier Wochen hatte ich lediglich zweimal Regen, ansonsten blieb es immer trocken.
Ich zolle Dir grössten Respekt für Deine Regenfahrten und wünsche Dir doch sehr, dass es bald ein Ende hat und sich die Sonne zeigt. Weiterhin gute und unfallfreie Fahrt!
Hoi Beat,
Danke für deine Aufmunterung. Ja, ich bin mir nicht sicher, ob die Leute hier mit soviel Regen rechnen. Anderseits habe ich aber auch Wasserstandsmarkierungen früherer Jahre gesehen: da hätte ich meine Route wohl grossräumig ändern müssen. Ab Morgen geht es nach Spanien, nach den Pyrenäen etwas weniges in das Landesinnere. Vielleicht bessert es dann ja mit dem Regen. Wobei die Grosswetterlage im Moment für Nordspanien nicht gerade “DAS Wunder” ist. Mal sehen, bin selber auch gespannt was noch alles werden könnte. Jedenfalls ist es bei mir wärmer, als bei dir im Norden. Ich kann mittlerweile schon ohne Schuhüberzüge und ohne Handschuhe fahren. 🙂 Immerhin etwas.
Wünsche auch dir alles Gute, noch viele Erlebnisse und natürlich unfallfreie Fahrt.